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Schüler benoten Lehrer im Internet

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von batrat, 8. November 2007.

  1. batrat

    batrat Wolpertinger

  2. maceddy

    maceddy New Member


    Finde ich gut :teufel:

    Vielleicht sollten die Lehrer auch so eine Seite aufmachen auf der die Schüler benotet werden. Das Geschrei der Schüler möchte ich dann aber nicht hören.

    Schüler Meier

    Deutsch 5
    Rechnen 4
    Geschichte 6
    Sozialverhalten 6-
    Unterrichtsclown 1+
    Sexualverhalten - greift den Mädchen an die Brust und zwischen die Beine

    maceddy
     
  3. juenger_gutenberg

    juenger_gutenberg Active Member

    Außer Unterrichtsclown könnte das alles für manchen Lehrer auch zutreffen.

    Unmögliche Subjekte sind in der Lehrerzunft leider sehr oft anzutreffen. Zur Zeit hat mein Sohn in der 12. Klasse Gymnasium eine Lehrerin, die ich vor 25 Jahren schon ertragen musste. Ein Musterbeispiel an Unfähigkeit wird da immer noch auf die Schüler losgelassen. Und das Schlimmste ist, dass das ganze Lehrerkollegium incl. Schulleiter genau weiß, was er da seinen Schülern, die kurz vorm Abi stehen, zumutet. Aller Elternprotest hat da bisher nicht geholfen. Die Alte ist eben verbeamtet und deshalb unangreifbar. Toll! Wenn solche Benotungen auch mal eine Wirkung hätten, fände ich es eine tolle Sache. Aber so können die Kiddies wenigstens mal Dampf ablassen.
     
  4. maximilian

    maximilian Active Member

    Hallo!

    Das liegt daran, daß den Scheißjob jetzt schon niemand machen will, der irgendeine Alternative hat. Hier in Baden-Württemberg kannst Du an jedem Gymnasium sofort als Mathematik- und Physiklehrer anfangen, wenn Du auch nur die geringsten fachlichen Kenntnisse auf diesen Gebieten hast (beliebiges naturwissenschaftliches oder Ingenierstudium). Will bloß niemand machen, selbst die Lehramt-Studienabsolventen konfigurieren lieber irgendwelche PC-Netzwerke, als sich dem Schülermob auszusetzten.

    Was meinst Du, welchen Anteil von ihrer knappen Freizeit meine Frau (die von ihren Schülern wahrscheinlich nichtmal die schechtesten Noten bekommen würde) damit verbringt, nach Arbeitsmöglichkeiten ausserhalb der Schule zu suchen? Einfach deswegen, weil sie von den desinteressierten, kontraproduktiven Schülern und ihren bescheuerten Eltern bis obenhin genug hat.

    Diese öffentliche Anprangerung der Lehrer durch die Schüler erreicht genau das Gegenteil von dem, was es soll: Die guten Lehrer haben endgültig die Schnauze voll und suchen sich Jobs in der Wirtschaft oder der Erwachsenenbildung, und übrig bleiben die, denen sie nichtmal beim MacDonalds einen Job als Burger-Einpacker geben würden.

    Grüße, Maximilian
     
  5. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Ich geb’ dir – ungern – recht. Aber auch mir als Autoritätshasser ist klar, dass es der Lehrende sein muss, der das Sagen hat. Der auch eindeutig in der Hierarchie obenüber steht. Vielleicht nicht unbedingt unangreifbar – aber auf jeden Fall der Chef.
     
  6. nexfraxinus

    nexfraxinus New Member

    Ich finds dreist. Wie würden Schüler es denn finden, wenn Lehrer deren Noten durchs Internet posaunen?

    "Hör mal, der Peter M. aus der 11b vom XYZ-Gymnasium hat schon wieder seine Matheklausur verhauen .. der schafft sein Abi nie!"


    Also die Idee ist schön und gut, aber dann sollte es in Form von konstruktiver Kritik auch an die jeweiligen Lehrer gehen, damit die ihr Verhalten ggfs. ändern können.

    Das ist ja die reinste Lehrerhetze ..


    Ich mein klar, als ich noch in der Schule war mochte ich auch nicht alle Lehrer, aber mal ehrlich: Wenn man jetzt zurück schaut sind sie nicht mehr diese bösen Monster die einem nur übles wollten. Und ohne jmd. auf die Füße treten zu wollen: Viele Kinder und Jugendliche können sowas einfach noch nicht richtig einschätzen - wer gibt ihnen also das Recht eine ausgebildete Fachkraft zu beurteilen!?


    Einfach daneben .. wie gesagt: Idee zunächst mal gut, aber Ausführung mies!
     
  7. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Es geht nicht darum auf Autorität zu pochen. Es geht darum, »wer die Kapp o hat«. Wer der Kapo is’. Eben der Chef.
     
  8. Hop Singh

    Hop Singh New Member

    Lehrer werden bewertet, ob sie sexy oder cool sind. Können die Rotznasen das beurteilen? Da werden Menschen an den Pranger gestellt. Das ist schändlich und gehört verboten.
    Das Schlimmste, was mir während meiner Schulzeit passiert war, waren nicht die schlechten Benotungen oder schlechte Lehrer, sondern die von Schülern ins Leben gerufene Beliebheitsliste der Schüler der Klasse untereinander, die dann auch noch ausgehangen wurde, und wo ich auf einem der hintersten Plätze landete. So etwas trifft einen (ich weiß es ja heute noch).
    Wie viele Lehrer werden schlecht benotet worden sein, die trotzdem gute Lehrer sind, und ihr Lernziel erreichten? Denn die beliebten Lehrer sind ja nicht automatisch die effektivsten und besten.
    Menschen sollten nicht leichtfertig von anderen bewertet werden.
     
  9. Holloid

    Holloid New Member

    Sehr gutes Argument..
     
  10. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    Es wäre sicher nützlich, in diesem Zusammenhang den Begriff "Autorität" zu klären, weil er vielfach und gerne negativ interpretiert wird. Ganz neutral würde ich zunächst sagen, dass jemand, der auf einem bestimmten Gebiet den Durchblick hat, der sich fachlich gut auskennt und dementsprechend sicher und zuverlässig handeln kann, eine Autorität ist.

    Für einen Schüler der Oberstufe, vor allem, wenn es auf das Abitur zugeht, kann diese Art von Autorität sehr wichtig und wünschenswert sein. Ich erlebe an unserer Schule, dass Schüler der Abiturklassen freiwillig manche Kollegen bitten, sich an Wochenenden mit ihnen zu treffen, um Probeklausuren zu schreiben.

    Ein zweiter Aspekt der Autorität ist die Authentizität. Wie wirkt jemand als Mensch auf mich? Ist er offen, ehrlich, hat er Charakter und kann er souverän auch mit kniffligen Situationen umgehen? Oder versucht er verzweifelt, ein Image vor sich herzutragen, das auf keinen Fall angekratzt werden darf? Diese Frage wird von Schülern (auch jüngeren Alters) gerne gestellt, indem sie zum Beispiel provozieren - bewusst oder unbewusst.

    Ein dritter Aspekt betrifft die Lebenserfahrung und Reife, die ein Erwachsener durch seine Persönlichkeit vermittelt. Das wirkt auch schon auf kleinere Kinder. Wenn dazu noch gute Einfälle und ein Schuss Kreativität ins Spiel kommen, kann kaum noch was schief gehen.

    Ein vierter Aspekt ist die Gewalt. Achtung heischendes Auftreten, stimmliche, emotionale oder gar körperliche Kraftentfaltung, Drohungen oder Druck durch Leistungsbewertung können natürlich auch etwas bewirken, aber eher ins Negative, finde ich. Man erzeugt auf diese Weise Angst und Unbehagen, man gewinnt vielleicht vordergründig Respekt, wird aber im Grunde abgelehnt.
     
  11. apfelkompott

    apfelkompott New Member

    Vor einigen Jahren lebte ich mit einer verwitweten Mutter von drei Kindern zusammen. Dieses Zusammenleben war insgesamt sieben Jahre, am Beginn der Beziehung war die Älteste der Kinder in der ersten Klasse. Der Rest lässt sich einfach errechnen.

    Und nun eben diese Älteste war in den letzten drei Jahren meiner Beziehung bei einem Lehrer. Diesen vergötterte sie von Anfang an, sie war der Prototyp des für den Lehrer lernenden Schülers.

    Wenige Wochen vor dem Ende dieses Klassenzuges stellte das Mädchen etwas sehr Dummes an und wurde Korrekterweise von ihrem Lehrer dafür gerügt.

    Kurz darauf bekamen sämtliche Schüler/innen ein Blatt ausgehändigt, auf dem sie über die Zeit in dem Schulhaus und dem bewussten Lehrer ein Urteil geben durften.

    Görchen setzte ihren zwei Jahre und zehn Monate über alles geliebten Lehrer als Dank für die gerechtfertigte Rüge auf den letzten Platz.

    Möglicherweise war auch dies mit ein Grund weshalb meine Beziehung zu dieser Mutter nicht mehr besteht.
     
  12. MacBelwinds

    MacBelwinds New Member

    Ich versuch's mal mit einer ausgewogenen Betrachtungsweise, obwohl ich auf Spickmich einen "Mordshass" empfinde (ohne selbst allzu schlecht weggekommen zu sein!).

    Solche Seiten zeigen ja vielleicht einen Bedarf nach Evaluation an. Aber: dieser muss entweder nur schulintern oder anonym erfolgen. Schülernoten werden ja auch nur anonymisiert veröffentlicht (beispielsweise Jahrgangsdurchschnitte o.ä.).

    Zu überarbeiten wären auch die Kriterien: "sexy" ist ja Gott sei Dank entfernt worden, aber warum sollen z.B. "einfache Tests" einen "guten Lehrer" ausmachen? Ich habe in der Praxis andere Erfahrungen gemacht, und die meisten Schüler würden mir da auch nicht widersprechen.

    Problematisch ist auch, dass sich jeder da anmelden und beliebig die Noten manipulieren kann. Ich weiß wovon ich rede. Dass die wenigen abgegeben Stimmen ohnehin nicht repräsentativ sind und somit keinen Aussagewert haben, ist ebenfalls zu bedenken.

    Warum nun die Gerichte solche Seiten nicht schließen, obwohl das verfassungsmäßig geschützte Grundrecht der informellen Selbstbestimmung in meinen Augen deutlich verletzt ist, ist mir schleierhaft. Meine Erfahrungen mit deutschen Gerichten sind aber sowieso eher negativ. Aber das ist ein anderes Thema.

    Fazit: Spickmich ist ein nicht einmal gut gemeinter, zutiefst unseriöser Versuch, sich auf Kosten einer Berufsgruppe zu profilieren oder seinen Spaß zu machen. Mit echter "Evaluation" hat das nichts zu tun! Übrigens müssen sich auch die Ärzte seit neustem mit ähnlichen Seiten herumärgern. Als nächstes kommen dann hoffentlich die Juristen dran! :p
     
  13. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    Solche Seiten sind sicher ärgerlich und auch unfair, ich würde sie dennoch nicht überbewerten. Jeder Lehrer weiß im Grunde genau, wie welche Schüler über ihn denken und was für ein Verhältnis er im Unterricht zu verschiedenen Klassen hat, das spürt man in dem Moment, da man ein Klassenzimmer betritt. In der Regel kennt man auch die Gründe dafür. Ich übe diesen Beruf nun seit beinahe 30 Jahren aus und habe in dieser Zeit schon so manches erlebt.

    Ich habe Kollegen scheitern sehen, denen es nicht gelungen war, im Unterricht ein produktives pädagogisches Verhältnis zu den Schülern aufzubauen, ganz unabhängig davon, ob sie menschlich sympathisch waren, oder nicht. Wenn sie klug waren, haben sie das eingesehen und sich nach was anderem umgeschaut. Lehrer zu sein ist ein harter Job, auch wenn viele das nicht glauben wollen. Manche haben auch verzweifelt versucht, sich über Wasser zu halten, durch Notendruck und das Pochen auf ihr Lehrersein den Schülern Respekt abzuverlangen und mussten dann nach Jahren erleben, dass sie ausgepfiffen wurden, wenn sie den Schulhof überquerten. Sowas hält man ohne seelische Verletzungen nicht lange aus. In einem besonders tragischen Fall beging ein junger Kollege Selbstmord, weil er sich nicht hatte eingestehen können, dass er den falschen Beruf gewählt hatte.
     
  14. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    Ich muss noch knapp sieben Jahre "absitzen", :biggrin: freue mich jedoch auf ein ehrenamtliches Engagement an meiner Schule in der Zeit danach. Da liegt noch vieles im Argen, was z.B. Nachmittagsbetreuung oder Hausaufgabenbetreuung betrifft. Das mit dem Evaluationszirkus sehe ich auch so. Das kommt mir manchmal so vor, als glaubten die Bildungspolitiker und Schulverwalter, Schüler und Lehrer hätten kleine Stellrädchen, an denen man nur zu drehen braucht, um mehr Bildung, Wissen, und Fähigkeiten zu erzeugen. Der "Faktor" Mensch tritt zunehmend in den Hintergrund.
     
  15. MacBelwinds

    MacBelwinds New Member

    In der Schul- und Bildungspolitik läuft im Augenblick eine ganze Menge schief, und zwar auch im Bereich der Evaluation. In Niedersachsen durchlaufen wir gerade eine gigantische Steuerverschwendungskampagne, die sich Schulinspektion nennt. Da touren hochbezahlte A15-Inspektoren durch das Land, nörgeln an den Schulen herum, haben aber keinerlei Anregungen, Ideen oder gar Fördermittel, mit denen die diagnostizierten "Missstände" behoben werden könnten. Insgesamt eine ärgerliche Farce!

    Dennoch finde ich, dass Evaluation, Feedback oder altmodsich "Manöverkritik" sinnvoll wäre. :rolleyes: Ich sage: WÄRE.
     
  16. DominoXML

    DominoXML New Member

    Hm, wir geben demnächst wohl wieder Millionen für den Transrapit, Flugbenzinzuschuß für Airlines, die z.B. den Münchner Flughafen anfliegen etc. :meckert:

    Unseren Lehrern wird hingegen Lobbyismus untersagt mit dem Hinweis auf Beamtenstatus und Staatstreue...

    Dabei sind es die Lehrer, die unsere Zukunft durch Ausbildung unserer Kinder aktiv mitgestalten!

    Stattdessen wird mit wie oben beschriebenen Maßnahmen versucht jede konstruktive Kritik zu ersticken und dem politischen Aktivismus genüge zu tun.

    Wir haben ja unser Möglichstes getan, die Lehrer müssen es nur noch umsetzen.... :kotz:
     
  17. nexfraxinus

    nexfraxinus New Member


    Möchte nur mal anmerken, dass ein großer Teil der Lehrer garnicht verbeamtet ist und das auch nimmer wird. Und das trifft oft leider die, die schon viele Jahre im Dienst sind und auch noch so ~ 10-15 Jahre machen müssen.
    Aber mit Hilfe von Klischees ist es immer leicht über andere Leute zu lästern :/
     
  18. batrat

    batrat Wolpertinger

    Stimmt so nicht. http://de.wikipedia.org/wiki/Lehrer#Bezeichnungen_und_Status
     
  19. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    Hmm... da steht in deinem Link, dass die Lehrer in den neuen Bundesländern vorwiegend Angestellte sind. Hältst du das nicht für einen großen Teil?
    Ich kenne eine ganze Reihe von jungen Kollegen, die nur als Angestellte eingestellt wurden. Ich selbst arbeite in einem alten Bundesland und bin kein Beamter.
     
  20. batrat

    batrat Wolpertinger

    Da steht aber auch, dass in den alten Bundesländern vorwiegend Beamte eingesetzt sind und da leben wesentlich mehr Menschen. Folglich gibt es da auch mehr Lehrer. :nicken:

    Aber egal.
     

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