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Verbieten oder verbannen ?!

Dieses Thema im Forum "Software" wurde erstellt von macixus, 29. April 2002.

  1. Singer

    Singer Active Member

    Nicht schlecht, maiden, nicht schlecht.

    Könnte ein Anfang sein - auch in Bezug auf die "Berichterstattung" von Unwahrheiten.
     
  2. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Convenant: Klar, dass jeder Politiker und TV-Moderator jetzt sein Profilierungsbäuerchen abgeben muss und das Gymnasium dort zu einem Wallfahrtsort missbraucht wird. Teilweise schon widerlich...

    >Unser Problem ist nicht die mangelnde Leistungsbereitschaft, eher das Gegenteil.<
    Mag was dran sein. Aber dass sich das im Hinschlachten von 16 Menschen "dokumentiert" bezweifle ich.
     
  3. gratefulmac

    gratefulmac New Member

    Im Jahre 1987 habe ich meinen jüngsten Sohn für ein Viertel Jahr nicht zur Schule geschickt.
    Grund dafür war die Gewalt,die an der Schule herrschte.7 jährige bedrohten ihre Altersgenossen mit Messern.
    Ich habe dem Direktor gesagt,das ich den Jungen ersst wieder zur Schule schicke,wenn sich da was ändert.Nüscht ist passiert.
    Ich habe mich beim Schulrat selbst angezeigt.Nüscht ist passiert.

    Die hätten den Jungen mit der Polizei zur Schule holen können,da esin Dt. eine Schulpflicht gibt.
    Die hätten mir das Jugendamt auf den Hals schicken können. Nüscht ist passiert.

    Der Junge hat die Schule gewechselt.Für uns war das Problem aus der Welt,
    ABER
    die Gewaltspirale an den Schulen nahm in der Zwischenzeit zu.

    Ich bin heute noch der Meinung,das die Lehrer(an dieser Schule) einfach zu feige waren,der Realität in die Augen zu schauen und zu sagen :"Wehret den Anfängen".

    Grundsätzlich bin ich für ein absolutes Waffenverbot.Und ordentliche Strafen auf deren Besitz.
     
  4. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    >Unser Problem ist nicht die mangelnde Leistungsbereitschaft, eher das Gegenteil.<

    Mangelnde Hingabe hat er nicht gezeigt, ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass er mit allerhöchster Leistungsbereitschaft die Sache in Angriff nahm und zum Abschluss brachte.
    http://www.iscene.de/amok/heiko/brockhau.htm
     
  5. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    >Grundsätzlich bin ich für ein absolutes Waffenverbot.Und ordentliche Strafen auf deren Besitz.

    Ist sicher nicht falsch, aber ändern wird sich deswegen nichts. Mord an sich ist auch verboten. Und unter schwerer Strafe.
     
  6. gratefulmac

    gratefulmac New Member

    Natürlich wird es weiter Tötungsdelikte geben.Es ist aber ein sehr großer Unterschied,ob diese mit hochmodernen Schußwaffen oder mit primitiven Alltagsgegenständen begangen werden können.
     
  7. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    >Aber dass sich das im Hinschlachten von 16 Menschen "dokumentiert" bezweifle ich.

    Unter Hinschlachten verstehe ich etwas anderes. Ist für mein Gefühl mehr was mit Messer und Gedärm. Schlachthaus eben. Spricht man bei gezielten Kopfschüssen nicht eher von Exekution? Für den Betroffenen macht es jedoch nach Eintritt des Todes vermutlich keinen Unterschied mehr. Und doch bin ich der Meinung, dass sich hier ein Leistungswille manifestiert hat.
     
  8. gratefulmac

    gratefulmac New Member

    Bischen Veraltet der Brockhaus.1966
    Epilepsie als Ursache für Amok.
    Ich habe noch was von 18pumzig,da ist onanieren die Hauptursache für alle Geisteskrankheiten.
     
  9. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    >Natürlich wird es weiter Tötungsdelikte geben.

    Die werden auch nach einem Totalverbot moderner Schusswaffen weiterhin mit Denselben begangen. Ein Verbot bringt die ja nicht zum Verschwinden.
     
  10. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Damals ging es ja auch noch hauptsächlich um die Malaien. Und nach der Onanie kam halt die Epilepsie als Auslöser von allem Übel...
     
  11. Convenant

    Convenant Haarfestiger

  12. maiden

    maiden Lever duat us slav

    Waffenverbote bringen natürlich was. In den Ländern, wo auch die meisten Schußwaffen in Umlauf sind, gibts auch die meisten Opfer von Waffengewalt.
    Der Spinner von Erfurt hatte als Sportschütze Zugang zu einer Pumpgun. Ich frage mich, was Sportschützen Pumguns brauchen. Eine Pumgun ist keine Sportwaffe.

    Jetzt wo das Unglück passiert ist, wird der Ort des Schreckens von Merkel und Stoiber als Wallfahrtsort mißbraucht und der depperte Innenminister Bayerns Beckstein beschuldigt die Bundesregierung, zu wenig gegen die Gewalt zu tun. Hervorragendes Wahlkampfthema! Dabei waren es gerade natürlich wieder mal die Bayern, die eine Gesetzesinitiative für strengere Waffengesetze verhindert haben, weil sie für den nächsten Wahlgang die fragwürdige Klientel der Schützenvereinsbrüder im Auge haben.
    Und war es nicht die Regierung Kohl, die mit aller Kraft sich für die Privaten stark gemacht haben weil ihnen die bisherigen Programme zu rot und einseitig waren. Und sind es nicht die Privaten, die immer wieder in schier ekelhafter Weise damit auffallen, besonders blutrünstige Metzeleien zu senden und ihre "Reportagen" in besonders reißerischer Aufmachung unter ihr Publikum zu streuen?

    Es hat sich durch das Aufkommen der Privatsender, durch Computerspiele und Gewaltvideos einiges verändert. Nur registriert man langsame Veränderungen nicht sonderlich. Da muß es dann schon besonders krachen, damit alle aufwachen und sagen: seht her - so weit sind wir also gekommen.
     
  13. xena2

    xena2 Member

    Also Leute das ist doch nicht die Wurzel des Problems . Ich denke es gibt viele Probleme die wir da sehen müssen und die alle indirekt mit der sache in meiner Stadt zu tuen haben . Wenn einer nach 11 Schuljahren OHNE abschluss ( wie es in TH ist ) da steht oder ein Junger Mensch 100 bewerbung schreibt und keiner gibt ihn eine Lehrstelle , oder wenn einer eine Lehrstelle bekommt und unterschreiben muss das er/ sie nicht übernommen werden ( weil das Arbeitsamt nicht mehr bezahlt ) , oder ein 40 jähriger ein alter mensch für den Arbeitsmarkt ist , und wir dann ein Medien kanzler haben der noch tausende junge ausgebildete leute reinholen will ( aus Ländern die es selber nötig haben ) Und leute sind wir doch einmal ehrlich wie sieht es den aus ? wir wissen doch mehr über die Kinder in Afghanistan als über unsere Kinder . Wir bauen in anderen Ländern Schulen und Krankenhäuser und bei uns Sparen wir bis die wirtschaft breit ist . so sieht es doch aus !
    xenja
     
  14. xena2

    xena2 Member

    hallo maiden :)
    Ich glaube Du schaust da in die falsche richtung . Es hat sich nicht viel geändert für die R... ist Propaganda alles das war schon zu DDR - Zeiten so und heute haben sie die PDS Salon fähig gemacht .Für so eine Partei sind Menschen nur Massen Ware .
    Xenja
     
  15. die.nadine

    die.nadine New Member

    Wie Convenant bin ich auch der Meinung, dass es heute unter Berücksichtigung des Bevölkerungswachstums nicht mehr Amokläufer gibt als in anderen Jahrzehnten oder Jahrhunderten. Nur entwickelt sich die Umsetzung des Amoklaufes, also die Ausführung der Tat aufgrund der vorhandenen Möglichkeiten weiter und damit auch das mediale Interesse.
    Es reicht schon allein ein in eine Fußgängerzone rasendes Auto aus, um mehreren Menschen das Leben zu nehmen. Und ein Auto besitzt heute fast jeder.

    Nach den Geschehnissen in Erfurt habe ich im Radio ein interessantes Interview mit einem Wissenschaftler gehört, der genau zu dieser Problematik befragt wurde, wie kann man so etwas verhindern, was sind die Gründe und geschehen derartige Ereignisse heute öfter als beispielsweise vor fünfzig oder hundert Jahren.
    Der Wissenschaftler schilderte einen Fall, ich glaube aus den 40er oder 50er Jahren, der in der Ausübung vergleichbar ist mit Amokläufen heutiger Zeit. Der Täter hat sein Vorhaben geplant, hat sich Waffen gebaut (unter anderem einen Insektensprühgerät in einen Flammenwerfer umgebaut), hat in diesem Beispielfall auch eine Schule ausgewählt, nur handelte es sich bei den Opfern größtenteils um Schüler und er hat sich letztendlich auch selbst gerichtet. Der Täter, der von der Polizei gestellt werden konnte, verstarb während des Verhörs an einer selbst beigefügten Vergiftung. Die Motive des Täters waren auch in diesem Fall völlig unklar.
    Der Wissenschaftler sagte nun, dass er im Zuge seiner Untersuchungen feststellen konnte, dass es von Zeit zu Zeit eben zu derartigen Vorfällen kommt, dass die Gründe keineswegs verbindlich nachvollzogen werden können und eine Steigerung derartiger Vorfälle konnte er nicht bestätigen.

    Ich glaube nicht, dass ein solches Verhalten eingeschränkt werden kann durch ein Verbot Gewalt verherrlichender Filme oder Computerspiele, bzw. durch das Anschauen oder Spielen dieser Filme und Games hervorgerufen wird.
    Ich finde es sehr einfach, die Schuldfrage immer gleich in eine solche Richtung zu lenken.
    Es gibt >1000 andere junge Leute, die im Laufe der Zeit aus dem Abitur geflogen sind, denen noch viel schlimmere Dinge passiert sind, die aber genauso gut Ballerspiele an ihren PC's gezockt haben und die aber eben nicht andere Leute niederschießen. Es gibt andere, die in einem schlechten Elternhaus aufwachsen oder auf der Straße leben, die "normal" bleiben. Und es gibt auch von uns als äußerlich "normal" eingeschätzte Menschen, die dann eben irgendwann "austicken".

    Was auch immer - für jede Theorie, die gefunden wird, gibt es unendlich viele Beispiele, die diese Theorie widerlegen.
    Meiner Meinung nach sind die Ursachen nicht zu verallgemeinern und nur in der persönlichen und individuellen Konstitution der jeweiligen Personen zu finden. Warum mag der eine Erdbeeren und ein anderer findet sie ekelhaft ...

    Ich denke nicht, dass diese Form des menschlichen Verhaltens jemals verbannt werden kann. Ich betrachte sie eher als normale Abnormalität. Es wird immer wieder vorkommen und wir werden uns immer wieder die gleichen Fragen stellen. Und ich denke auch nicht, dass die Gesellschaft etwas dagegen tun kann.

    Meiner Meinung nach reden die Öffentlichkeit und die Medien immer nur über den Anlass, nicht aber die wirkliche Ursache dieser Amok-Taten, oder sie halten den Anlass für die Ursache. Anlass im Beispiel von Erfurt: Täter wurde von der Schule ausgeschlossen. Aber das ist nicht die Ursache seiner Tat!
    Stellen wir uns vor, er hätte sein Abi gemacht, hätte einen Job bekommen, eine Frau und zwei Kinder. Zehn Jahre später stellt er plötzlich fest, dass seine geliebte Frau ihn seit einiger Zeit mit seinem besten Freund betrügt. Ich wette, er hätte Gewalt angewandt!
    Der Anlass ist ein anderer, aber die Ursache ist dieselbe. Vielleicht wären keine 16 Menschen gestorben aber die Ursache, auf eine Niederlage oder auf einen Betrug so zu reagieren, wäre dieselbe.

    Und diese Ursache kann meiner Meinung nach nicht genau definiert werden, weil die dort liegt, wo nur der Täter selbst den Zugang hat: in seinem Kopf und in seinen Gedanken.

    Ursache, dass er 16 Menschen getötet hat, ist auch nicht die Tatsache, dass er in einem Schützenverein war und so an eine Pumpgun gekommen ist. Hätte er die nicht gehabt, hätte er etwas anderes verwendet!

    Um meinen viel zu langen Beitrag (entschuldigt bitte) nun endlich zum Ende zu bringen, ich bin der Meinung, dass derartige Taten nicht verhindert werden können. Wir können nur die Wahl der Mittel (Waffen) beschränken. Und das ist schwierig, vermutlich leider unmöglich.
     
  16. franky13

    franky13 New Member

    ich halte das hier fuer eine unsinnige diskussion - lasst die leute doch spielen was sie wollen!
    oder wollen wir nun alle fussballvereine und schuetzenvereine auch noch verbieten. und wenn wir schon dabei sind werden die rollenspiele auch gleich verboten. und nicht zu vergessen die bundeswehr - da fahren die ja mit echten panzern!!!! verbieten!!!! sofort!!!!
    ich finde spiele wie quake, unreal, counterstrike und return to wolfenstein jedenfalls klasse. nicht wenn ich allein zu hause vor dem rechner hocke, sondern auf lan-partys - wenn hunderte von leuten im raum sitzen, schwitzen und spass haben. da quatscht man, macht spaesse, besorgt sich die neusten skins und maps - lernt ne menge vom rechner. und irgendwie kann ich es nicht besonders ernst nehmen, wenn bart simpson um die ecke kommt und mit einer sniper vom weihnachtsmann erschossen wird - wer das als realitaet ansieht...
     
  17. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    >bart simpson um die ecke kommt und mit einer sniper vom weihnachtsmann erschossen wird - wer das als realitaet ansieht...<

    Ich nicht - aber so richtig kann ich da nicht lachen.
     
  18. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    @Convenant
    >was mit Messer und Gedärm<

    Vielleicht doch den einen oder anderen Splatter zu viel gesehen? Schon mal einen echten Kopfschuss gesehen? Nein, nicht das Einschussloch - die Ausschusshöhle...
     
  19. maiden

    maiden Lever duat us slav

    Moin xena
    weiß jetzt nicht wie Du auf DDR und PDS kommst. Das ist ein anderer Bahnhof. Mein Zug fährt da nicht ab.
    Aber zur Information. Die PDS wurde nicht von der Regierung salonfähig gemacht sondern von einem erheblichen Teil der Bevölkerung demokratisch legitimiert in Parlamente gewählt. Dieser Tatsache muß man ins Auge sehen. Man kann nicht immer eine Patei, ob sie einem nun passt oder nicht, verteufeln und gleichzeitig die Schurkenstücke anderer vergessen wollen.

    Mir sind rote Socken zwar lieber als schwarze Lumpen, aber Extreme sind auch mir nicht geheuer. Nur weiß ich nicht, wo beim Punkt Extreme der Unterschied zwischen der PDS und einer Partei sein soll, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Lufthoheit über den Tischen dunstgeschwängerter bayrischer Bierhallen zu erobern.

    Und was die Wirtschaft angeht - die soll nicht dauernd jammern. Wenn ich lese, daß die Bosse der größten deutschen Unternehmen ihre Bezüge jährlich um teilweise 70 - 80 Prozent steigern, sich durch übertrieben hohe Abfindungen gegen jegliches Risiko absichern und gleichzeitig vom Normalverdiener fordern, daß er den Gürtel enger schnallen und mehr Risikobereitschaft zeigen soll, dann weiß ich wer die Abzocker und Schuldigen am sogenannt schlechten Wirtschaftsstandort Deutschland sind. Wenn man dann noch bedenkt, daß die Unternehmenssteuern lange nicht so niedrig waren wie zur Zeit und dann die ewigen Heulereien und das Wehklagen der Nieten in Nadelstreifen dazunimmt, kann mans Kotzen kriegen. Ein Großteil dieser Schmarotzer verwendet mehr Energie darauf, sich asozial aus der steuerlichen Pflicht zu herauszunehmen, statt kaufmännisch korrekt und sozialverträglich zu handeln.
     
  20. Josef S.

    Josef S. New Member

    Diese Diskussion muß schon darum schieflaufen, weil ein zentraler Begriff ungeklärt stets wieder auftaucht: Amok.
    Der Amokläufer tötet wahllos (siehe Convenants Brockhaus-Verweis). Im Erfurter Fall ging der Täter äußerst zielgerichtet vor - mit großer Leistungsbereitschaft". Es handelte sich jedoch um einen Rachefeldzug, was aus den Attributen der Tat leicht zu erschließen ist. Auf den Hausmeister oder Mitschüler - wie in US-Fällen - hatte es der Täter nicht abgesehen. Der Begriff Rache tauchte in keiner der Berichterstattungen und in keinem der Kommentare ein einziges Mal auf - nicht von ungefähr. Stattdessen flüchten sich die Urteilenden in den Begriff Amok: unverständliche Tat", Tat eines Irrsinnigen", warum nur?", sind wir mitschuldig?"
    Rache hat zur Voraussetzung wirkliches oder eingebildetes Unrecht. Der Täter jedenfalls empfand sich als Opfer und wollte sich an seinen Peinigern rächen. Denn - und ist die entscheidende Wende - er hat sich einen gesellschaftlichen Konsens zu eigen gemacht: Schuld sind immer die anderen. Die Aggression, die er als Opfer entwickelte, wendete er nach außen. Die Alternative: tödliche Aggression gegen sich selbst, also Suizid.
    Jedermann kann unter der Voraussetzung des Konsenses, daß er ein Opfer der Verhältnisse" sei, eigentlich entschuldigt so handeln wie der Erfurter Täter.
    Diese Konsequenz aber schmeckt einer Gesellschaft, die die Voraussetzung dieser Tat zur eigenen Ideologie gemacht hat, überhaupt nicht, denn sie führt zurück ins Faustrecht.
    An diesem Widerspruch läßt sich erkennen, daß es sich bei diesem Konsens um Ideologie handelt. Die darf um keinen Preis aufgedeckt werden, denn sie dient als Mittel der Herrschaft. Mit dem Es sind die Verhältnisse"-Argument stellt Herrschaft die Beherrschten ruhig, entlastet sie. Niemand ist für nichts verantwortlich, schon gar nicht für sich selbst.
    Der Täter von Erfurt hat diese Ideologie für bare Münze genommen und in blutigen Ernst verwandelt.
    Schon wieder höre ich (ZDF, heute Nacht, 23.50): Amoklauf", Hilflosigkeit" und was des Geschwafels mehr ist.
    Ganz nebenbei, und das haben andere Forumsschreiber ja auch schon geschrieben:
    Die Dialektik des Mediengetöses besteht darin, daß sich Nachahmer angefeuert sehen: Für zwei, drei Tage berühmt sein. Dies ist der Weg.
    Die Krokodilstränen sind unerträglich.

    @ Convenant: Daß trotz strafrechtlicher Sanktionen des Mordes gemordet wird, spricht nicht gegen die Sanktion.


     

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