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Griechenland.....

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von batrat, 6. Oktober 2011.

  1. batrat

    batrat Wolpertinger

  2. Schaumberger

    Schaumberger Wurschthaut, alte

    Angst hab ich keine, dazu bin ich viel zu wonnelaunig!

    Frust hab ich höchstens aufgrund der Tatsache dass ich all die Zusammenhänge, möglichen Folgen oder Szenarien der europäischen Finanzwelt nicht verstehe. Es ärgert mich ein wenig, da ich gerne eine Meinung hätte, mich aber zu uninformiert fühle um ernsthaft eine vertreten zu können.

    Lediglich ganz grundsätzlich denke ich dass die Verschiebung der Machtverhältnisse zwischen Politik und Finanzwesen von großem Übel für die große Mehrheit der Weltbevölkerung ist, evtl. sogar eine ernste Gefahr für Frieden und Wohlstand in Europa.

    Ich bin mir aber nicht so ganz sicher zu welchen Schlüssen dieser Standpunkt in bezug auf die aktuelle Schuldenkries führen muss. Sicher will ich nicht de verluste der Banke gänzlich sozialisieren, aber eine große Pleitewelle der Banken würde sicherlich auch ernsthafte Folgen für alle Unternehmen (Also auch die Arbeitnehmer) und Sparer (Von groß bis klein) haben. Insofern müsste man sich aktuell wohl irgendwie hindurchlavieren und dann aber ernsthaft dran gehen das Diktat über das Geld wiederzuerlangen.

    Letzteres ist eine Utopie: Wenn man davon ausgeht das das Finanzwesen (Wer immer das nun auch ist) von der Politik nicht mehr maßgeblich beeinflussbar ist weil es zu große Macht erlangt hat – wer glaubt ernsthaft dass dieses abstrakte Etwas "Finanzwesen" diese Macht freiwillig wieder abgibt? Und wer soll sie ihm nehmen?
     
  3. McDil

    McDil Gast

    Zum Thema Griechenland findest du m.E. alles Wissenswerte auf NDS (Eurokrise Punkt c) und in vielen vorangegangenen Artikeln und Zusammenfassungen von Artikeln.
     
  4. Schaumberger

    Schaumberger Wurschthaut, alte

  5. maclin

    maclin New Member

  6. maclin

    maclin New Member

    Angst vor neuem Bankencrash geht um

    ...damit sind nicht die Griechischen Banken gemeint.

    Es fehlt die Konkurrenz, der gegenüber der vermeintlich goldene Westen immer wieder beweisen musste und wollte, wie vermeintlich golden wir hier seien.
    Nun wird auf Teufel komm raus mit der neoliberalen Theorie Fakten geschaffen, die, wenn nicht rechtzeitig gegengesteuert wird, zu einem Zusammenbruch führen wird.
    Das verrückte ist, es ist genug da. Es könnte gerecht verteilt werden. Der Mensch müsste nur wollen.

    Das erinnert mich an den Film Matrix. Sinngemäße Wiedergabe. Da fragte Neo dem System, warum es, wenn es die Menschen als Energielieferanten benötigt und das Gehirn der Menschen dafür kontrollieren müsse, warum das Programm - die Matrix - Kriege, Elend und andere schlimme Eigenschaften kenne. Darauf antwortete das System, dass sie das zuerst hatten. Aber es funktionierte nicht. Sie mussten Krieg und Elend einbauen, damit es bei den Menschen funktioniert.
     
  7. Schaumberger

    Schaumberger Wurschthaut, alte

    Zualllererst müssten wir mal diesen völlig abstrusen Begriff "Gerechtigkeit" aus dem Spiel lassen. Jeder einzelen unserer Weltbevölkerung hat davon vermutlich seine ganz individuelle Vorstellung und bei der überwiegenden Mehrheit ist ein ganz persönlicher finanzieller Wohlstand in dieser Vorstellung enthalten – das Kriterium "Gerechtigkeit" gibt es nicht und es taugt auch nicht für solcherlei Diskussionen.

    Da ist eine recht simple Wahrheit: ein Glücksgefühl oder eine Zufriedenheit speist sich bei den allermeisten Menschen aus dem Vergleich mit Vergangenem oder dem Umfeld. Der Mensch empfindet sich als glücklich wenn er andere Menschen vor Augen hat denen es schlechter geht als ihm, oder wenn er selbst schlechter Zeiten erlebt hat. Das ist ein grundsätzliches Problem unserer Generation – während die Nachkriegsgeneration einen enormen Wandel hin zu Wohlstand erlebt hat fällt dieser bei späteren Generationen deutlich moderater aus, wenn es nicht sogar Einbussen gibt.

    Lange Rede, Kurzer Sinn: Ohne Armut kein Reichtum, und auch alles dazwischen funktioniert nicht mehr. Insofern ist es eine Utopie zu hoffen die Armut grundsätzlich abschaffen zu können. Wir sollten viel mehr darauf achten die Ausprägungen von Arm und Reich einzudämmen –*um am ende ein sozial Verträgliches Miteinander zu erreichen. Letzteres ist ein wenig aus dem Gleichgewicht da die Armen heute subjektiv empfunden wohl ärmer sind als noch vor 30 Jahren, und die Reichen, diesmal empirisch belegt, reicher sind.

    Was das jetzt mit Griechenland zu tun hat? Nix, fürchte ich...
     
  8. maclin

    maclin New Member

    Ich fürchte, dass die Zusammenhänge globaler sind, als wir es gerne sehen wollen.
     
  9. maximilian

    maximilian Active Member

    Petrus möchte die Himmelsäulen neu anmalen lassen und holt sich von verschiedenen Ländern Kostenvoranschläge ein.

    Zunächst kommt der Albaner (in Griechenland die ungeliebten Gastarbeiter) er verlangt 600 Euro: 300 Euro für Material und 300 Euro für seine Arbeit.

    Das erscheint Petrus zu hoch, daraufhin fragt er einen Deutschen. Der verlangt 900 Euro. Auf die verwunderte Frage warum, kommt die Antwort: „Der Staat verlangt bei uns hohe Steuern, also: 300 Euro für das Material, 300 Euro für meine Arbeit und 300 Euro für den Staat“.

    Als letztes fragt er einen Griechen. Der will 3000 Euro! Geschockt fragt Petrus: „Warum so viel?“ Darauf der Grieche: „Schau: Erst einmal 1000 für mich und 1000 für Dich, 300 für die Farbe und 400 Euro geben wir dem Deutschen, damit er sein Angebot zurückzieht. Die restlichen 300 Euro geben wir dem Albaner, damit er die Arbeit macht!“

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    Es ist ein trüber Tag in einer kleinen griechischen Stadt. Es regnet und alle Straßen sind wie leergefegt. Die Zeiten sind schlecht, jeder hat Schulden und alle leben auf Pump. An diesem Tag fährt ein reicher deutscher Tourist durch die Stadt und hält bei einem kleinen Hotel. Er sagt dem Eigentümer, dass er sich gerne die Zimmer anschauen möchte, um vielleicht eines für eine Übernachtung zu mieten und legt als Kaution einen 100 Euro Schein auf den Tresen.
    Der Eigentümer gibt ihm einige Schlüssel.

    1. Als der Besucher die Treppe hinauf ist, nimmt der Hotelier den Geldschein, rennt zu seinem Nachbarn, dem Metzger und bezahlt seine Schulden.
    2. Der Metzger nimmt die 100 Euro, läuft die Straße runter und bezahlt den Bauern.
    3. Der Bauer nimmt die 100 Euro und bezahlt seine Rechnung beim Genossenschaftslager.
    4. Der Mann dort nimmt den 100 Euro Schein, rennt zur Kneipe und bezahlt seine Getränkerechnung.
    5. Der Wirt schiebt den Schein zu einer an der Theke sitzenden Prostituierten, die auch harte Zeiten hinter sich hat und dem Wirt einige Gefälligkeiten auf Kredit gegeben hatte.
    6. Die Hure rennt zum Hotel und bezahlt ihre ausstehende Zimmerrechnung mit den 100 Euro.
    7. Der Hotelier legt den Schein wieder zurück auf den Tresen.
    In diesem Moment kommt der Reisende die Treppe herunter, nimmt seinen Geldschein und meint, dass ihm keines der Zimmer gefällt und er verlässt die Stadt.

    Niemand produzierte etwas. Niemand verdiente etwas. Alle Beteiligten sind ihre Schulden los und schauen mit großem Optimismus in die Zukunft. So, jetzt wisst Ihr Bescheid. So einfach funktioniert das EU-Rettungspaket.
     
  10. McDil

    McDil Gast

    Der Hotelier bleibt auf seinen 100€ Außenstand sitzen, ist also der Gelackmeierte . Was haben wir also lernen sollen? Den letzten beißen die Hunde?
     
  11. McDil

    McDil Gast

    Link

    Jede Verzerrung und jede Drecksmeinung kommt gelegen, wenn es darum geht, den Dummen unter uns die Erinnerung daran zu vernebeln, welchen Akteuren wir in Wahrheit die ganze Finanzkrise verdanken.

    Mir wird schon schlecht, wenn ich nur den Begriff "Staatsschuldenkrise" höre.

    Ich hätte es nie für möglich gehalten, wie entschlossen eine Front aus neoliberalen Sturköpfen in Wirtschaft, Politik und Medien die gesamte Weltwirtschaft immer weiter in eine so gut wie aussichtslose Situation hinein treibt, nur, um eine relativ kleine Zahl von Großkapitalisten bei Laune zu halten.

    Dazu Helmut Schmidt mit einer dankenswert klaren Stellungnahme.
     
  12. maximilian

    maximilian Active Member

    Gut aufgepasst!
     
  13. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Nein! Der Hotelier hat ja seine Metzgerrechnung damit bezahlt. Er hatte 100 € Schulden beim Metzger und 100 € gut bei der Prostituierten. Ein Nullsummenspiel also für ihn. Für jeden der Beteiligten übrigens. Jeder hatte von irgendjemandem 100 € zu bekommen, gleichzeitig aber auch 100 € Schulden.
     
  14. McDil

    McDil Gast

    Von nichts kommt eben nichts – außer bei der Kreditschöpfung der Banken.
     
  15. Schaumberger

    Schaumberger Wurschthaut, alte

    Leider leihen sich die Leute ja untereinander nichts, sondern gehen zur Bank, wo sie für diese hundert EUR dann Zinsen bezahlen dürfen – am Ende hat also die Bank was gewonnen – und alle anderen unterm Strich weniger Geld als vorher.
     
  16. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Naja, aber es _wurde_ ja bereits etwas getan und damit in Vorlage getreten.
     
  17. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Am meisten ärgert mich ja, dass ausgerechnet die Bayern mit ihrer CSU sich so hervortun. Die ganze Kohle, die ihnen über die Jahre zugeflossen ist, längst vergessen.
     
  18. Schaumberger

    Schaumberger Wurschthaut, alte

    Wie? Meinste die haben das Geld gewinnbringend angelegt und mehr daran verdient als sie am Ende Zinsen zahlen? Na, dann ist doch aber alles supi, alle haben gewonnen (naja, alle bis auf die Strichliesl, die macht in Naturalien, da gibts wenig rendite..)

    Ein Hoch auf den Kapitalismus!
     
  19. batrat

    batrat Wolpertinger

    Das ist

    a) ewig her

    und

    b) dafür zahlen wir seit vielen Jahren für andere Bundesländer beim Länderfinanzausgleich
     
  20. Schaumberger

    Schaumberger Wurschthaut, alte

    Oh, BEIM THEMA BLEIBEN!!!

    Ich muss zugeben dass ich das Beispiel mit den geliehenen Hundert EUR für etwas abwegig halte, schlichtweg weil die Zins-Komponente fehlt und ich denke das es sich hier bei keinesfalls um ein Nullsummenspiel handelt weil irgendjemand in der Kette mehr abgreift als anderen klar ist.

    Das Gleichnis mit dem Handwerker kommt mir da schon plausibler vor: Ich war dieses Jahr schon in Griechenland, und ich wunderte mich wo denn das viele Geld steckt dass die Griechen verschwendet haben sollen – in infrastrukturelle Dinge wurde da jedenfalls nichts investiert... :augenring
     

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