1. Liebe Forumsgemeinde,

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Verbieten oder verbannen ?!

Dieses Thema im Forum "Software" wurde erstellt von macixus, 29. April 2002.

  1. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    >Aber dass sich das im Hinschlachten von 16 Menschen "dokumentiert" bezweifle ich.

    Unter Hinschlachten verstehe ich etwas anderes. Ist für mein Gefühl mehr was mit Messer und Gedärm. Schlachthaus eben. Spricht man bei gezielten Kopfschüssen nicht eher von Exekution? Für den Betroffenen macht es jedoch nach Eintritt des Todes vermutlich keinen Unterschied mehr. Und doch bin ich der Meinung, dass sich hier ein Leistungswille manifestiert hat.
     
  2. gratefulmac

    gratefulmac New Member

    Bischen Veraltet der Brockhaus.1966
    Epilepsie als Ursache für Amok.
    Ich habe noch was von 18pumzig,da ist onanieren die Hauptursache für alle Geisteskrankheiten.
     
  3. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    >Natürlich wird es weiter Tötungsdelikte geben.

    Die werden auch nach einem Totalverbot moderner Schusswaffen weiterhin mit Denselben begangen. Ein Verbot bringt die ja nicht zum Verschwinden.
     
  4. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Damals ging es ja auch noch hauptsächlich um die Malaien. Und nach der Onanie kam halt die Epilepsie als Auslöser von allem Übel...
     
  5. Convenant

    Convenant Haarfestiger

  6. maiden

    maiden Lever duat us slav

    Waffenverbote bringen natürlich was. In den Ländern, wo auch die meisten Schußwaffen in Umlauf sind, gibts auch die meisten Opfer von Waffengewalt.
    Der Spinner von Erfurt hatte als Sportschütze Zugang zu einer Pumpgun. Ich frage mich, was Sportschützen Pumguns brauchen. Eine Pumgun ist keine Sportwaffe.

    Jetzt wo das Unglück passiert ist, wird der Ort des Schreckens von Merkel und Stoiber als Wallfahrtsort mißbraucht und der depperte Innenminister Bayerns Beckstein beschuldigt die Bundesregierung, zu wenig gegen die Gewalt zu tun. Hervorragendes Wahlkampfthema! Dabei waren es gerade natürlich wieder mal die Bayern, die eine Gesetzesinitiative für strengere Waffengesetze verhindert haben, weil sie für den nächsten Wahlgang die fragwürdige Klientel der Schützenvereinsbrüder im Auge haben.
    Und war es nicht die Regierung Kohl, die mit aller Kraft sich für die Privaten stark gemacht haben weil ihnen die bisherigen Programme zu rot und einseitig waren. Und sind es nicht die Privaten, die immer wieder in schier ekelhafter Weise damit auffallen, besonders blutrünstige Metzeleien zu senden und ihre "Reportagen" in besonders reißerischer Aufmachung unter ihr Publikum zu streuen?

    Es hat sich durch das Aufkommen der Privatsender, durch Computerspiele und Gewaltvideos einiges verändert. Nur registriert man langsame Veränderungen nicht sonderlich. Da muß es dann schon besonders krachen, damit alle aufwachen und sagen: seht her - so weit sind wir also gekommen.
     
  7. xena2

    xena2 Member

    Also Leute das ist doch nicht die Wurzel des Problems . Ich denke es gibt viele Probleme die wir da sehen müssen und die alle indirekt mit der sache in meiner Stadt zu tuen haben . Wenn einer nach 11 Schuljahren OHNE abschluss ( wie es in TH ist ) da steht oder ein Junger Mensch 100 bewerbung schreibt und keiner gibt ihn eine Lehrstelle , oder wenn einer eine Lehrstelle bekommt und unterschreiben muss das er/ sie nicht übernommen werden ( weil das Arbeitsamt nicht mehr bezahlt ) , oder ein 40 jähriger ein alter mensch für den Arbeitsmarkt ist , und wir dann ein Medien kanzler haben der noch tausende junge ausgebildete leute reinholen will ( aus Ländern die es selber nötig haben ) Und leute sind wir doch einmal ehrlich wie sieht es den aus ? wir wissen doch mehr über die Kinder in Afghanistan als über unsere Kinder . Wir bauen in anderen Ländern Schulen und Krankenhäuser und bei uns Sparen wir bis die wirtschaft breit ist . so sieht es doch aus !
    xenja
     
  8. xena2

    xena2 Member

    hallo maiden :)
    Ich glaube Du schaust da in die falsche richtung . Es hat sich nicht viel geändert für die R... ist Propaganda alles das war schon zu DDR - Zeiten so und heute haben sie die PDS Salon fähig gemacht .Für so eine Partei sind Menschen nur Massen Ware .
    Xenja
     
  9. die.nadine

    die.nadine New Member

    Wie Convenant bin ich auch der Meinung, dass es heute unter Berücksichtigung des Bevölkerungswachstums nicht mehr Amokläufer gibt als in anderen Jahrzehnten oder Jahrhunderten. Nur entwickelt sich die Umsetzung des Amoklaufes, also die Ausführung der Tat aufgrund der vorhandenen Möglichkeiten weiter und damit auch das mediale Interesse.
    Es reicht schon allein ein in eine Fußgängerzone rasendes Auto aus, um mehreren Menschen das Leben zu nehmen. Und ein Auto besitzt heute fast jeder.

    Nach den Geschehnissen in Erfurt habe ich im Radio ein interessantes Interview mit einem Wissenschaftler gehört, der genau zu dieser Problematik befragt wurde, wie kann man so etwas verhindern, was sind die Gründe und geschehen derartige Ereignisse heute öfter als beispielsweise vor fünfzig oder hundert Jahren.
    Der Wissenschaftler schilderte einen Fall, ich glaube aus den 40er oder 50er Jahren, der in der Ausübung vergleichbar ist mit Amokläufen heutiger Zeit. Der Täter hat sein Vorhaben geplant, hat sich Waffen gebaut (unter anderem einen Insektensprühgerät in einen Flammenwerfer umgebaut), hat in diesem Beispielfall auch eine Schule ausgewählt, nur handelte es sich bei den Opfern größtenteils um Schüler und er hat sich letztendlich auch selbst gerichtet. Der Täter, der von der Polizei gestellt werden konnte, verstarb während des Verhörs an einer selbst beigefügten Vergiftung. Die Motive des Täters waren auch in diesem Fall völlig unklar.
    Der Wissenschaftler sagte nun, dass er im Zuge seiner Untersuchungen feststellen konnte, dass es von Zeit zu Zeit eben zu derartigen Vorfällen kommt, dass die Gründe keineswegs verbindlich nachvollzogen werden können und eine Steigerung derartiger Vorfälle konnte er nicht bestätigen.

    Ich glaube nicht, dass ein solches Verhalten eingeschränkt werden kann durch ein Verbot Gewalt verherrlichender Filme oder Computerspiele, bzw. durch das Anschauen oder Spielen dieser Filme und Games hervorgerufen wird.
    Ich finde es sehr einfach, die Schuldfrage immer gleich in eine solche Richtung zu lenken.
    Es gibt >1000 andere junge Leute, die im Laufe der Zeit aus dem Abitur geflogen sind, denen noch viel schlimmere Dinge passiert sind, die aber genauso gut Ballerspiele an ihren PC's gezockt haben und die aber eben nicht andere Leute niederschießen. Es gibt andere, die in einem schlechten Elternhaus aufwachsen oder auf der Straße leben, die "normal" bleiben. Und es gibt auch von uns als äußerlich "normal" eingeschätzte Menschen, die dann eben irgendwann "austicken".

    Was auch immer - für jede Theorie, die gefunden wird, gibt es unendlich viele Beispiele, die diese Theorie widerlegen.
    Meiner Meinung nach sind die Ursachen nicht zu verallgemeinern und nur in der persönlichen und individuellen Konstitution der jeweiligen Personen zu finden. Warum mag der eine Erdbeeren und ein anderer findet sie ekelhaft ...

    Ich denke nicht, dass diese Form des menschlichen Verhaltens jemals verbannt werden kann. Ich betrachte sie eher als normale Abnormalität. Es wird immer wieder vorkommen und wir werden uns immer wieder die gleichen Fragen stellen. Und ich denke auch nicht, dass die Gesellschaft etwas dagegen tun kann.

    Meiner Meinung nach reden die Öffentlichkeit und die Medien immer nur über den Anlass, nicht aber die wirkliche Ursache dieser Amok-Taten, oder sie halten den Anlass für die Ursache. Anlass im Beispiel von Erfurt: Täter wurde von der Schule ausgeschlossen. Aber das ist nicht die Ursache seiner Tat!
    Stellen wir uns vor, er hätte sein Abi gemacht, hätte einen Job bekommen, eine Frau und zwei Kinder. Zehn Jahre später stellt er plötzlich fest, dass seine geliebte Frau ihn seit einiger Zeit mit seinem besten Freund betrügt. Ich wette, er hätte Gewalt angewandt!
    Der Anlass ist ein anderer, aber die Ursache ist dieselbe. Vielleicht wären keine 16 Menschen gestorben aber die Ursache, auf eine Niederlage oder auf einen Betrug so zu reagieren, wäre dieselbe.

    Und diese Ursache kann meiner Meinung nach nicht genau definiert werden, weil die dort liegt, wo nur der Täter selbst den Zugang hat: in seinem Kopf und in seinen Gedanken.

    Ursache, dass er 16 Menschen getötet hat, ist auch nicht die Tatsache, dass er in einem Schützenverein war und so an eine Pumpgun gekommen ist. Hätte er die nicht gehabt, hätte er etwas anderes verwendet!

    Um meinen viel zu langen Beitrag (entschuldigt bitte) nun endlich zum Ende zu bringen, ich bin der Meinung, dass derartige Taten nicht verhindert werden können. Wir können nur die Wahl der Mittel (Waffen) beschränken. Und das ist schwierig, vermutlich leider unmöglich.
     
  10. franky13

    franky13 New Member

    ich halte das hier fuer eine unsinnige diskussion - lasst die leute doch spielen was sie wollen!
    oder wollen wir nun alle fussballvereine und schuetzenvereine auch noch verbieten. und wenn wir schon dabei sind werden die rollenspiele auch gleich verboten. und nicht zu vergessen die bundeswehr - da fahren die ja mit echten panzern!!!! verbieten!!!! sofort!!!!
    ich finde spiele wie quake, unreal, counterstrike und return to wolfenstein jedenfalls klasse. nicht wenn ich allein zu hause vor dem rechner hocke, sondern auf lan-partys - wenn hunderte von leuten im raum sitzen, schwitzen und spass haben. da quatscht man, macht spaesse, besorgt sich die neusten skins und maps - lernt ne menge vom rechner. und irgendwie kann ich es nicht besonders ernst nehmen, wenn bart simpson um die ecke kommt und mit einer sniper vom weihnachtsmann erschossen wird - wer das als realitaet ansieht...
     
  11. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    >bart simpson um die ecke kommt und mit einer sniper vom weihnachtsmann erschossen wird - wer das als realitaet ansieht...<

    Ich nicht - aber so richtig kann ich da nicht lachen.
     
  12. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    @Convenant
    >was mit Messer und Gedärm<

    Vielleicht doch den einen oder anderen Splatter zu viel gesehen? Schon mal einen echten Kopfschuss gesehen? Nein, nicht das Einschussloch - die Ausschusshöhle...
     
  13. maiden

    maiden Lever duat us slav

    Moin xena
    weiß jetzt nicht wie Du auf DDR und PDS kommst. Das ist ein anderer Bahnhof. Mein Zug fährt da nicht ab.
    Aber zur Information. Die PDS wurde nicht von der Regierung salonfähig gemacht sondern von einem erheblichen Teil der Bevölkerung demokratisch legitimiert in Parlamente gewählt. Dieser Tatsache muß man ins Auge sehen. Man kann nicht immer eine Patei, ob sie einem nun passt oder nicht, verteufeln und gleichzeitig die Schurkenstücke anderer vergessen wollen.

    Mir sind rote Socken zwar lieber als schwarze Lumpen, aber Extreme sind auch mir nicht geheuer. Nur weiß ich nicht, wo beim Punkt Extreme der Unterschied zwischen der PDS und einer Partei sein soll, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Lufthoheit über den Tischen dunstgeschwängerter bayrischer Bierhallen zu erobern.

    Und was die Wirtschaft angeht - die soll nicht dauernd jammern. Wenn ich lese, daß die Bosse der größten deutschen Unternehmen ihre Bezüge jährlich um teilweise 70 - 80 Prozent steigern, sich durch übertrieben hohe Abfindungen gegen jegliches Risiko absichern und gleichzeitig vom Normalverdiener fordern, daß er den Gürtel enger schnallen und mehr Risikobereitschaft zeigen soll, dann weiß ich wer die Abzocker und Schuldigen am sogenannt schlechten Wirtschaftsstandort Deutschland sind. Wenn man dann noch bedenkt, daß die Unternehmenssteuern lange nicht so niedrig waren wie zur Zeit und dann die ewigen Heulereien und das Wehklagen der Nieten in Nadelstreifen dazunimmt, kann mans Kotzen kriegen. Ein Großteil dieser Schmarotzer verwendet mehr Energie darauf, sich asozial aus der steuerlichen Pflicht zu herauszunehmen, statt kaufmännisch korrekt und sozialverträglich zu handeln.
     
  14. Josef S.

    Josef S. New Member

    Diese Diskussion muß schon darum schieflaufen, weil ein zentraler Begriff ungeklärt stets wieder auftaucht: Amok.
    Der Amokläufer tötet wahllos (siehe Convenants Brockhaus-Verweis). Im Erfurter Fall ging der Täter äußerst zielgerichtet vor - mit großer Leistungsbereitschaft". Es handelte sich jedoch um einen Rachefeldzug, was aus den Attributen der Tat leicht zu erschließen ist. Auf den Hausmeister oder Mitschüler - wie in US-Fällen - hatte es der Täter nicht abgesehen. Der Begriff Rache tauchte in keiner der Berichterstattungen und in keinem der Kommentare ein einziges Mal auf - nicht von ungefähr. Stattdessen flüchten sich die Urteilenden in den Begriff Amok: unverständliche Tat", Tat eines Irrsinnigen", warum nur?", sind wir mitschuldig?"
    Rache hat zur Voraussetzung wirkliches oder eingebildetes Unrecht. Der Täter jedenfalls empfand sich als Opfer und wollte sich an seinen Peinigern rächen. Denn - und ist die entscheidende Wende - er hat sich einen gesellschaftlichen Konsens zu eigen gemacht: Schuld sind immer die anderen. Die Aggression, die er als Opfer entwickelte, wendete er nach außen. Die Alternative: tödliche Aggression gegen sich selbst, also Suizid.
    Jedermann kann unter der Voraussetzung des Konsenses, daß er ein Opfer der Verhältnisse" sei, eigentlich entschuldigt so handeln wie der Erfurter Täter.
    Diese Konsequenz aber schmeckt einer Gesellschaft, die die Voraussetzung dieser Tat zur eigenen Ideologie gemacht hat, überhaupt nicht, denn sie führt zurück ins Faustrecht.
    An diesem Widerspruch läßt sich erkennen, daß es sich bei diesem Konsens um Ideologie handelt. Die darf um keinen Preis aufgedeckt werden, denn sie dient als Mittel der Herrschaft. Mit dem Es sind die Verhältnisse"-Argument stellt Herrschaft die Beherrschten ruhig, entlastet sie. Niemand ist für nichts verantwortlich, schon gar nicht für sich selbst.
    Der Täter von Erfurt hat diese Ideologie für bare Münze genommen und in blutigen Ernst verwandelt.
    Schon wieder höre ich (ZDF, heute Nacht, 23.50): Amoklauf", Hilflosigkeit" und was des Geschwafels mehr ist.
    Ganz nebenbei, und das haben andere Forumsschreiber ja auch schon geschrieben:
    Die Dialektik des Mediengetöses besteht darin, daß sich Nachahmer angefeuert sehen: Für zwei, drei Tage berühmt sein. Dies ist der Weg.
    Die Krokodilstränen sind unerträglich.

    @ Convenant: Daß trotz strafrechtlicher Sanktionen des Mordes gemordet wird, spricht nicht gegen die Sanktion.


     
  15. oli2000

    oli2000 Rest-Optimist

    Kann ich nur unterschreiben. Es ist so billig, die üblichen Zockerspiele als schuldig oder potenziell tatauslösend hinzustellen. Was vollkommen ignoriert wird ist, dass die benannten Spiele bei den Kiddies sehr weit verbreitet sind. Ein Computer und mindestens Quake gehören zu den must-haves unserer Jugend. Genauso wenig wie ein Kaffetrinker ist ein Kiffer gefährdet, als Junky auf einer Bahnhofstoilette zu enden. Die Art der Durchführung dieser schlimmen Dinge vom Freitag mag eine Kopie der Counterstrike-Vorlagen sein, geschehen wäre es aber so oder so.

    Für so eine Wahnsinnstat muss schon eine gewisse Bereitschaft in einem bestimmten Menschen vorhanden sein. Man wird nicht zwangsläufig zu solch einem Monster, weil man einmal getreten wird oder die gute Laune durch Ausbildungsplatzmangel, Ellenbogengesellschaft und Leistungsdruck verloren gegangen ist.
     
  16. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Deine Begriffshuberei hört sich recht eindrucksvoll an - ist es aber nicht immer.

    Amok trifft m.E. doch: er hat wahllos die Lehrer ermordet, die zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort waren. Rache wäre es gewesen, die abzuknallen, die an seinem Schulverweis "schuld" waren.

    >Mit dem Es sind die Verhältnisse"-Argument stellt Herrschaft die Beherrschten ruhig, entlastet sie.<

    Kommt im Elfenbein-Seminar gut, aber meine Nachfrage, wer "Herrschaft" ist und wer sie dazu gemacht hat, harrt deiner Antwort.

    >Gesellschaft, die die Voraussetzung dieser Tat zur eigenen Ideologie gemacht hat<

    Auch das klingt ehern, bedarf aber der Erläuterung.

    Ich habe was gegen "Gesellschaft", weil das immer die anderen sind und nie "ich" (was wiederum impliziert, dass "ich" selbstverständlich nicht dazu gehöre und auch viel besser bin als "die Gesellschaft". Von daher trägt somit "die Gesellschaft" die Verantwortung, aber nie das Individuum).

    Deshalb ist >Niemand ist für nichts verantwortlich, schon gar nicht für sich selbst< Humbug.
     
  17. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    >Ein Computer und mindestens Quake gehören zu den must-haves unserer Jugend.<
    Genau das ist die Frage, warum das so ist. Deutlicher: warum ist Mist ein "must-have"?
     
  18. oli2000

    oli2000 Rest-Optimist

    Das war doch schon immer so, in diesem Fall ist es recht einfach: Wer nicht das Fanta-Jojo hatte war uncool und konnte nicht mitreden.

    Natürlich ist ein Jojo kein Metzelspiel, aber jede Generation bricht wieder neue Tabus, die für die vorhergehende noch felsenfest dastanden. Irgendwann ist eben das virtuelle Töten im Jugendzimmer üblich geworden. Ich finde es selber nicht gut.

    Trotzdem glaube ich nicht, dass wir uns immer mehr solcher Menschen wie Robert S. heranziehen. Da stehen diejenigen Grenzen vor, die es uns ermöglichen zu so vielen auf so kleinem Raum zusammen zu leben.
     
  19. Giadello

    Giadello New Member

    Vorweg:
    Uneingeschränkt zustimmen kann ich dem Statement von nadine. Perfekter als selbstgeschrieben :) ...

    @maiden:
    Dein Vergleich mit dem Straßenverkehr hinkt. Würde sich hier jeder danebenbenehmen wäre das Ergebnis offensichtlich: ein Chaos, ein Superstau, der totale Stillstand. Jedoch kommt es nicht zwangsläufig zum Stillstand, zur Apokalypse oder dem seit Jahrhunderten beschworenen Untergang des Abendlandes, wenn wir auch weiterhin Gewaltspiele und -videos zulassen. Denn das wird zumeist im stillen Kämmerlein zelebriert.
    Ein zweites Problem: wie willst Du Deine beklatschten Verbotsszenarien umsetzen, ohne eine Art Zensur zu bekommen? Wer bestimmt, wann die in einem Film gezeigte Gewalt nur dumpf, wann vielleicht sogar pädagogisch wertvoll ist? Auf Deinen oder meinen oder einen gesellschaftlichen guten Geschmack kannst Du nicht zählen, denn da gehört auch Convenant dazu, der friedlich Braindead dem Tanz der Teufel zuschaut. Nur zum pencil ...

    @macicus:
    Was mich wundert ... oder habe ich wieder mal etwas übersehen ... ist, das Du das Offensichtliche nicht siehst. Wer bereit ist die Gewaltkacke nicht weiter mitzumachen, mithin zu ächten ... wer also Deinem Vorschlag zustimmt und ihn befolgt - der ist schon vorher keine Gefahr für die Gesellschaft gewesen. Mit viel gutem Willen geschrieben - das Herzblut schimmert vielerorts durch - aber gutherzig knapp an der Realität vorbeigeschlittert. Man müßte etwas tun, ja ... wenn man etwas tun könnte. Kann man aber nicht, nicht in diesen Dimensionen. Wir leben schon sicherer, wenn wir hinbekommen, daß unsere tagtäglichen Mitmenschen uns nicht lieber pumpgunnen würden.

    @Josef S:
    Was hat der Erfurter Schütze von seinem "Ruhm"? Warhols "15 Minuten" lassen sich nicht überall anbringen.
    -

    Übrigens: Die amerikanischen Medien geilen sich ebenfalls an den Erfurter Geschehnissen auf. Genüßlich wird berichtet daß das grausamste Schulmassaker nicht im waffenstrotzenden gelobten Land geschehen ist, sondern im ach so liberalen und waffenfeindlichen Deutschland. Ich könnte kotzen ob dieser bigotten Selbstegerechtigkeit. Zählt jemand, wieviel Schulkinder dort in einer normalen Schulwoche umkommen? Und Lehrer?
     
  20. Josef S.

    Josef S. New Member

    @ macixus

    Wenn ich Begriffshuberei" lese, lese ich nicht nicht mehr weiter.
     

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