1. Liebe Forumsgemeinde,

    aufgrund der Bestimmungen, die sich aus der DSGVO ergeben, müssten umfangreiche Anpassungen am Forum vorgenommen werden, die sich für uns nicht wirtschaftlich abbilden lassen. Daher haben wir uns entschlossen, das Forum in seiner aktuellen Form zu archivieren und online bereit zu stellen, jedoch keine Neuanmeldungen oder neuen Kommentare mehr zuzulassen. So ist sichergestellt, dass das gesammelte Wissen nicht verloren geht, und wir die Seite dennoch DSGVO-konform zur Verfügung stellen können.
    Dies wird in den nächsten Tagen umgesetzt.

    Wir danken allen, die sich in den letzten Jahren für Hilfesuchende und auch für das Forum selbst engagiert haben.

Soviel zum Kopierschutz....

Dieses Thema im Forum "Software" wurde erstellt von McMuehleck, 5. Februar 2002.

  1. ughugh

    ughugh New Member

    >>Musik und Kultur ist u.a. Information und Information sollte doch in einer demokratischen Gesellschaft jedem zugänglich sein<<

    Ist sie doch - Fernsehen und Radio gehören heute ebenso wie eine Tageszeitung zum Lebensminimalstandart und werden (nebst Gebühren) gegebenenfalls vom Staat übernommen. Damit ist dieses Kulturgut eindeutig jedem zugänglich. Deswegen verlange ich aber noch lange nicht, kostenlos ins Kino gelassen zu werden, kostenlose Konzerte von Künstlern zu sehen und natürlich auch kostenlos in die Museen dieser Welt zu kommen. Ist auch alles Kultur und Musik, und sollte damit jedem frei zugänglich sein.

    Es gibt einfach kein Argument FÜR Raubkopien - wenn ich etwas als zu schlecht empfinde, kaufe ich es nicht, wenn mir etwas zu teuer ist, kaufe ich es nicht, wenn mit etwas gefällt, aber zu teuer ist, warte ich, bis es billger wird. Punkt. Ich habe hier bisher noch kein Argument gehört, daß Kopieren von Musik, die ich nicht käuflich erstanden habe, rechtfertigen würde. Klar, auch ich habe schon genapstert - aber das war entweder Zeug, das man nicht mehr bekommen konnte, oder ein Probehören: Wenn mir die Musik nicht gefiel, wollte ich mir damit auch nicht die Platte zumüllen. Wenn sie mir gefiel, habe ich sie gekauft - aber gerade deswegen rege ich mich über den antiquirten Höhrschutz der Industrie auf - weil da gerade der ehrliche Käufer verscheissert wird - und deswegen kaufe ich CDs einfach nicht, wenn sie nicht auf meinem PC abspielbar sind - und nach den letzten Zahlen machen das eine Menge Leute nicht mehr - da wird die Industrie im nächsten Jahr ihren Aktionären eine Menge zu erklähren haben.

    Erbrachte Leistung Bezahlen: Das hat auch einfach etwas mit dem Respekt vor der Arbeit anderer zu tuen.
     
  2. mcdepp

    mcdepp New Member

    Hallo,
    ich habe jetzt nicht die ganze Diskussion um den Sinn und Unsinn bzw Recht und Unrecht des Kopierens an dieser Stelle verfolgt, aber die erste CD mit der Aufschrift "Auf PC/Mac nicht abspielbar" (von Sony), die mir in die Finger geriet, war ganz einfach zu "knacken":
    Eingelegt, im Dialog auf "Initialisieren" geklickt, dann "Abbrechen" - und schon lag die Audio-CD auf dem Schreibtisch.
    Ich vermute mal, dass es am bei mir installierten Kontrollleistenmodul "Joliet Volume Access" (war mal auf einer Macwelt-CD drauf oder zumindest im Heft beschrieben) liegt, dass es so "problemlos" geht. Aber dazu habe ich zu wenig Ahnung.
    Naja, viel Erfolg damit!
     
  3. loonypac

    loonypac New Member

    in aller kürze (weil ich mich schon seit längerem aufrege über das thema ;-)

    ich bin selber musiker und begrüsse von ganzem herzen das phänomen des freien (raub)-kopierens von musik. wohlgemerkt mir geht es nicht darum, dass irgendwelche verbrecher damit die dicke asche machen, das ist natürlich absolut verwerflich, nein, es geht einzig und allein um die privaten vervielfältigungen. ich sehe diese nicht im entferntesten als räuberische und damit schädliche handlungen an, schliesslich hört man etablierte produktionen den lieben langen tag im radio etc. ohne dabei jedesmal dafür geld bezahlen zu müssen.

    es ist doch ganz einfach, für unbekannte musiker ist es die allerbeste und effektivste werbung, wenn die eigene musik frei kopiert wird und damit an eine grosse menge von leuten gelangt, die sonst wahrscheinlich nie etwas davon gehört hätte. nicht ohne grund bieten alle nonames ihre eigenen werke grösstenteils gratis zum download an. der independent-bereich wird immer wichtiger und das ist für die gesamte kulturelle entwicklung von enorm grossem vorteil.

    machen wir uns doch nix vor, es ist wirklich etwas anderes ob ein software entwickler seine produktion, sprich den schweiss seiner arbeit, per datenträger verkauft oder ob ein chart-musikus seine neue cd einer unüberschaubaren menschenmasse feilbietet. letzterer verkauft nämlich viel mehr als nur einen tonträger, man denke alleine an weltweite übertragungsrechte in allen erdenklichen medien, merchandizing, konzerte, werbeträger etc. eine endlose kette von fettesten einnahmequellen, die die verhältnismässig wenigen erfolgreichen über gebühr immer reicher machen. ok, wenn dann eine band wie z.b. metallica nach ihren abermillionen leicht verdienten dollars immer noch nicht genug hat, dann ist das faktisch gesehen auch ihr gutes recht so zu handeln, wie sie es neben anderen nimmersatten getan haben, moralisch gesehen ist es ein schlag in das gesicht aller weniger erfolgreichen kollegen und aller fans.

    was bewirkt also eine (raub)kopie im etablierten business? fakt ist nunmal, dass der weltweite!!! musikgeschmack von ungefähr 500 managern gemacht wird, die in den multi-labels werkeln und entscheidungen treffen. dieses knallharte geschäft hat nichts aber auch gar nichts mit kunst oder kultureller verantwortung zu tun. es geht einzig darum, mit den geistigen leistungen einzelner, die nicht die marketingtechnischen möglichkeiten eben dieser großkonzerne besitzen, endlos geld zu pressen, newcomer sind reines futter und werden entsprechend behandelt bzw. verheizt wenn sie nicht die entsprechenden margen bringen. man denke daran, es geht dabei immer um menschen, die sich in grösste abhängigkeiten bringen... das prinzip hat einige jahrzehnte auch wunderbar geklappt. das ergebnis ist in der tat eine zentralisierte und ziemlich machtgeballte konzernstruktur, die im weitesten sinne an ein monopol erinnern würde, wäre da nicht wenigstens die alternative der zahllosen independent-labels.

    die neueste entwicklung der freien kopien bewirkt ein zerschlagen dieser ungleichheit in der musikbranche und lässt darauf hoffen, dass in zukunft ein ausgewogeneres kulturprogramm gemacht und auch von den massen angenommen wird. es ist immer besser, wenn mehr leute verschiedene musikrichtungen kreieren als dass einige wenige millionenschwere stars die trends vorgeben. eines ist klar: mit musik wird immer geld verdient werden, und das nicht schlecht, nur die einnahmequellen werden sich verändern. eine kunstvoll gestylte cd wird nach wie vor von den wirklichen liebhabern gekauft werden, selbst wenn an jeder ecke kopien gezogen werden können. und leute, bitte auch nicht vergessen, dass die kosten für vermeintliche (raub)kopien längst umgewälzt werden und in allen gerätschaften für die vervielfältigungen (und nicht nur da) bereits eingepreist sind...

    ich gebe zu, das ist alles sehr grob argumentiert, aber immerhin könnte man bücher schreiben was dieses forum sprengen würde. mein fester glaube der gegenwärtigen entwicklung ist nunmal positiver art, was die allgemeine kulturelle entwicklung betrifft. vom meiner meinung nach völlig überzogenem preis der cds will ich hier gar nicht erst anfangen, aber eine marge von 1000 prozent und mehr steht wohl in keinem fairen verhältnis zum konsumenten... und mal ganz ehrlich, ein soziales elend wird es bei mitarbeitern von emi, sony, warner etc so schnell nicht geben, soviel steht schon mal fest *zwinker*

    ps.: nu ist's doch länger geworden...
     
  4. ughugh

    ughugh New Member

    Wo kommt eigentlich immer dieses absolut hirnrissige Argument mit den 7 Kopien her? Man sollte sich abgewöhnen, ständig alles nachzuplappern, dadurch wird so ein Quatsch nämlich nicht richtiger.
     
  5. ughugh

    ughugh New Member

    Stichwort vernünftige Preise:

    Wollte heute meiner Sammlung eigentlich Disneys Glöckner von Notre Dame einverleiben - Kosten DVD: DM 54,97! Kosten Video: DM 29.92 ... habe ich natürlich liegengelassen - aber unverschähmt ist es schon.
     
  6. ughugh

    ughugh New Member

    >>Musik und Kultur ist u.a. Information und Information sollte doch in einer demokratischen Gesellschaft jedem zugänglich sein<<

    Ist sie doch - Fernsehen und Radio gehören heute ebenso wie eine Tageszeitung zum Lebensminimalstandart und werden (nebst Gebühren) gegebenenfalls vom Staat übernommen. Damit ist dieses Kulturgut eindeutig jedem zugänglich. Deswegen verlange ich aber noch lange nicht, kostenlos ins Kino gelassen zu werden, kostenlose Konzerte von Künstlern zu sehen und natürlich auch kostenlos in die Museen dieser Welt zu kommen. Ist auch alles Kultur und Musik, und sollte damit jedem frei zugänglich sein.

    Es gibt einfach kein Argument FÜR Raubkopien - wenn ich etwas als zu schlecht empfinde, kaufe ich es nicht, wenn mir etwas zu teuer ist, kaufe ich es nicht, wenn mit etwas gefällt, aber zu teuer ist, warte ich, bis es billger wird. Punkt. Ich habe hier bisher noch kein Argument gehört, daß Kopieren von Musik, die ich nicht käuflich erstanden habe, rechtfertigen würde. Klar, auch ich habe schon genapstert - aber das war entweder Zeug, das man nicht mehr bekommen konnte, oder ein Probehören: Wenn mir die Musik nicht gefiel, wollte ich mir damit auch nicht die Platte zumüllen. Wenn sie mir gefiel, habe ich sie gekauft - aber gerade deswegen rege ich mich über den antiquirten Höhrschutz der Industrie auf - weil da gerade der ehrliche Käufer verscheissert wird - und deswegen kaufe ich CDs einfach nicht, wenn sie nicht auf meinem PC abspielbar sind - und nach den letzten Zahlen machen das eine Menge Leute nicht mehr - da wird die Industrie im nächsten Jahr ihren Aktionären eine Menge zu erklähren haben.

    Erbrachte Leistung Bezahlen: Das hat auch einfach etwas mit dem Respekt vor der Arbeit anderer zu tuen.
     
  7. mcdepp

    mcdepp New Member

    Hallo,
    ich habe jetzt nicht die ganze Diskussion um den Sinn und Unsinn bzw Recht und Unrecht des Kopierens an dieser Stelle verfolgt, aber die erste CD mit der Aufschrift "Auf PC/Mac nicht abspielbar" (von Sony), die mir in die Finger geriet, war ganz einfach zu "knacken":
    Eingelegt, im Dialog auf "Initialisieren" geklickt, dann "Abbrechen" - und schon lag die Audio-CD auf dem Schreibtisch.
    Ich vermute mal, dass es am bei mir installierten Kontrollleistenmodul "Joliet Volume Access" (war mal auf einer Macwelt-CD drauf oder zumindest im Heft beschrieben) liegt, dass es so "problemlos" geht. Aber dazu habe ich zu wenig Ahnung.
    Naja, viel Erfolg damit!
     
  8. loonypac

    loonypac New Member

    in aller kürze (weil ich mich schon seit längerem aufrege über das thema ;-)

    ich bin selber musiker und begrüsse von ganzem herzen das phänomen des freien (raub)-kopierens von musik. wohlgemerkt mir geht es nicht darum, dass irgendwelche verbrecher damit die dicke asche machen, das ist natürlich absolut verwerflich, nein, es geht einzig und allein um die privaten vervielfältigungen. ich sehe diese nicht im entferntesten als räuberische und damit schädliche handlungen an, schliesslich hört man etablierte produktionen den lieben langen tag im radio etc. ohne dabei jedesmal dafür geld bezahlen zu müssen.

    es ist doch ganz einfach, für unbekannte musiker ist es die allerbeste und effektivste werbung, wenn die eigene musik frei kopiert wird und damit an eine grosse menge von leuten gelangt, die sonst wahrscheinlich nie etwas davon gehört hätte. nicht ohne grund bieten alle nonames ihre eigenen werke grösstenteils gratis zum download an. der independent-bereich wird immer wichtiger und das ist für die gesamte kulturelle entwicklung von enorm grossem vorteil.

    machen wir uns doch nix vor, es ist wirklich etwas anderes ob ein software entwickler seine produktion, sprich den schweiss seiner arbeit, per datenträger verkauft oder ob ein chart-musikus seine neue cd einer unüberschaubaren menschenmasse feilbietet. letzterer verkauft nämlich viel mehr als nur einen tonträger, man denke alleine an weltweite übertragungsrechte in allen erdenklichen medien, merchandizing, konzerte, werbeträger etc. eine endlose kette von fettesten einnahmequellen, die die verhältnismässig wenigen erfolgreichen über gebühr immer reicher machen. ok, wenn dann eine band wie z.b. metallica nach ihren abermillionen leicht verdienten dollars immer noch nicht genug hat, dann ist das faktisch gesehen auch ihr gutes recht so zu handeln, wie sie es neben anderen nimmersatten getan haben, moralisch gesehen ist es ein schlag in das gesicht aller weniger erfolgreichen kollegen und aller fans.

    was bewirkt also eine (raub)kopie im etablierten business? fakt ist nunmal, dass der weltweite!!! musikgeschmack von ungefähr 500 managern gemacht wird, die in den multi-labels werkeln und entscheidungen treffen. dieses knallharte geschäft hat nichts aber auch gar nichts mit kunst oder kultureller verantwortung zu tun. es geht einzig darum, mit den geistigen leistungen einzelner, die nicht die marketingtechnischen möglichkeiten eben dieser großkonzerne besitzen, endlos geld zu pressen, newcomer sind reines futter und werden entsprechend behandelt bzw. verheizt wenn sie nicht die entsprechenden margen bringen. man denke daran, es geht dabei immer um menschen, die sich in grösste abhängigkeiten bringen... das prinzip hat einige jahrzehnte auch wunderbar geklappt. das ergebnis ist in der tat eine zentralisierte und ziemlich machtgeballte konzernstruktur, die im weitesten sinne an ein monopol erinnern würde, wäre da nicht wenigstens die alternative der zahllosen independent-labels.

    die neueste entwicklung der freien kopien bewirkt ein zerschlagen dieser ungleichheit in der musikbranche und lässt darauf hoffen, dass in zukunft ein ausgewogeneres kulturprogramm gemacht und auch von den massen angenommen wird. es ist immer besser, wenn mehr leute verschiedene musikrichtungen kreieren als dass einige wenige millionenschwere stars die trends vorgeben. eines ist klar: mit musik wird immer geld verdient werden, und das nicht schlecht, nur die einnahmequellen werden sich verändern. eine kunstvoll gestylte cd wird nach wie vor von den wirklichen liebhabern gekauft werden, selbst wenn an jeder ecke kopien gezogen werden können. und leute, bitte auch nicht vergessen, dass die kosten für vermeintliche (raub)kopien längst umgewälzt werden und in allen gerätschaften für die vervielfältigungen (und nicht nur da) bereits eingepreist sind...

    ich gebe zu, das ist alles sehr grob argumentiert, aber immerhin könnte man bücher schreiben was dieses forum sprengen würde. mein fester glaube der gegenwärtigen entwicklung ist nunmal positiver art, was die allgemeine kulturelle entwicklung betrifft. vom meiner meinung nach völlig überzogenem preis der cds will ich hier gar nicht erst anfangen, aber eine marge von 1000 prozent und mehr steht wohl in keinem fairen verhältnis zum konsumenten... und mal ganz ehrlich, ein soziales elend wird es bei mitarbeitern von emi, sony, warner etc so schnell nicht geben, soviel steht schon mal fest *zwinker*

    ps.: nu ist's doch länger geworden...
     
  9. ughugh

    ughugh New Member

    Öh ... übersetzt heißt dach doch in etwa soviel:
    Erfolg sollte bestraft werden - und sei es nur durch das illegale kopieren?

    Ich mag Dich da falsch verstanden haben, aber nachvollziehen kann ich das nicht wirklich. Independent sollte man kopieren, damit die bekannter werden, MainStream soll man kopieren, damit die Konzernstruckturen geschädigt werden (was ich an sich schon unsinn finde - ich klaue ja auch keinen Benz, nur weil das ein weltweiter Konzern ist) - wo in der ganzen Strecke verdient dann der Musiker noch genug, um seine Musik auch machen können?
     
  10. ughugh

    ughugh New Member

    Wo sind den die tollen Internetanschlüsse in Afrika? Später vielleicht mehr dazu.

    Oh die gibt es durchaus - in den Städten dort ist Internet alles anderes als ungewöhnlich. Nur sind die dortigen Anschlüsse wesentlich offener vom Staat kontrolliert als dies bei uns der Fall ist. Geben tuts die trotzdem.
     
  11. sndryczuk

    sndryczuk New Member

    @ ughugh
    Sicher, die Taliban hatten auch Internetanschlüsse. Darum geht es doch nicht. Propagiert wird doch die tolle, freie und humanistische Welt, das globale Dorf, wo jeder mit jedem vernetzt ist. Ist doch faktisch nicht so, oder? Und kommt das etwa daher, weil die Leute zu faul oder zu doof sind? Wohl kaum...
    Ich verstehe wirklich nicht, was du mit "Raubkopien" meinst. Also ich leihe mir eine Madonna-CD von einer Freundin und konvertiere sie dann zu MP3-Dateien. Habe ich jetzt mangelnden Respekt vor Madonna, weil ich ihre CD nicht gekauft habe - oder was? Klingt doch ein bisschen seltsam, findest du nicht?
    Ich gehe grundsätzlich immer umsonst in die Oper und zu den Bayreuther Festspielen... (Musst du jetzt aber nicht glauben)... Deshalb erschien mir ja der CD-Verleih sehr vernünftig. (Es ist ja schliesslich auch gängige Praxis, ein Buch auszuleihen und wichtige Passagen daraus zu kopieren). Warum sollte das unser Problem sein, wenn sich das für die Musik-Industrie weniger rechnet?
    Im Groben stimme ich loonypacks Posting am Anfang dieser Seite zu.
     
  12. maiden

    maiden Lever duat us slav

    @ sndryczuk

    >Musik und Kultur sind Information und sollten jedem zugänglich sein, unabhängig von den materiellen Verhältnissen.<

    Ja das hört sich toll an. Muß ich mein STERN-ABO jetzt umsonst kriegen? Komm ich morgen für lau in ein Konzert von U2? Werde ich an der Opernkasse durchgewunken? Schmeiß man mir die Tageszeitung jetzt gratis nach? Kommt GEO ab morgen ohne Rechnung? Muß ich meine Rundfunkgebühren noch bezahlen?

    Verstanden?
     
  13. maiden

    maiden Lever duat us slav

  14. sndryczuk

    sndryczuk New Member

    @ maiden
    Warum gleich so agressiv mit diesem zynischen Unterton? Einfach erstmal die Postings lesen. Habe ja unten geschrieben, daß ich grundsätzlich immer umsonst zu den Bayreuther Festspielen fahre. Kannst du das verstehen oder besser nicht?
     
  15. maiden

    maiden Lever duat us slav

    sndryczuk
    es ist doch einfach so: wer eine Arbeit erbringt, Leistung - auch geistige Arbeit hat es verdient, dafür entlohnt zu werden. So hält es jeder der hier anwesenden schließlich bei sich selbst auch, wenn er vom Chef seinen berechtigten Lohn einfordert. Ughugh hat vollkommen recht mit seiner Argumentation: Es gibt keine Argumente für Raubkopien. Alles gesagte besteht in der Hauptsache nur aus vorgeschobenen leicht durchschaubaren Begründungen. Es ist schlecht also kopier ich. Mir gefällts eh nicht, also zieh ich mirs auf die Platte, es ist zu teuer also klau ich usw.

    Wenn man die Praxis des Raubkopierens weiterdenkt, kann man durchaus zu dem Schluß kommen, daß bald ein Zustand erreicht wird, wo sich die Produktion von Musik wirklich nicht mehr lohnt, weil die Zahl der Käufer immer weiter sinkt und die Zahl der Kopierer weiter steigt. Die Ehrlichen, die trotz Kopiermöglichkeiten kaufen, werden immer weniger. Die Preise werden steigen und den Ehrlichen bestrafen. Daher ist der Kauf von Software nicht nur ein Ausdruck des Respektes vor der Arbeit anderer. Sondern es ist das Raubkopieren eine Art von Schmarotzertum. Ich meine hier nicht diejenigen, die sich für den privaten Gebrauch Kopien machen. Sondern diejenigen, die alles in großen Mengen kopieren und sogar verkaufen. Geld scheffeln ohne eigene Leistung zu erbringen.

    Als ich auf der Suche nach Photoshop bei ebay reingeschaut habe, bin ich ständig auf Angebote illegaler Kopien gestoßen. Frech und unverschämt wurden raubkopierte Spiele und Programme für Kohle angeboten. Als ich in der MacUp eine Anzeige aufgab und ausdrücklich um Angebote legaler Software mit Übertragung aller Lizenzen bat erhielt ich emails mit eindeutigen illegalen Angeboten. Tatsächlich wurden mir dreist sogenannte Sicherungskopien angeboten. Mann, die Typen sind auch noch zu doof zum Lesen.

    Habt ihr den Artikel im neuen Stern schon gelesen?
     
  16. sndryczuk

    sndryczuk New Member

    Im Wesentlichen einverstanden, obwohl mich der Begriff "Schmarotzertum" hier doch sehr stört. In der Biologie erfüllen Parasiten durchaus ihre nützliche Funktion - das führt jetzt aber zu weit.
    Ich glaube auch, maiden, das es einen Zusammenhang zwischen schlecht geschriebenen Software-Programmen und wachsender Software-Piraterie gibt (gilt nicht für Apple oder Adobe), was wiederum kein Argument ist, die Sachen schwarz zu verhökern.
     
  17. eman

    eman New Member

    @ die Andersdenkenden ;-)

    Vorweg: Ich bin wahrlich kein Massenkopierer (was mitunter von meinem minimierten Musikgeschmack herrührt), ebensowenig gehöre ich zu den "Sauge"tieren, da 56K-Modems hierfür eh ungeeignet sind. Trotzdem beginne ich mich langsam zu fragen, was ihr mit eurem Denken zu bewahren sucht. Welche Gründe könnte es für das Nichtkopieren und Einhalten der Regeln geben?

    A) Ein reines Gewissen zu behalten?
    B) Das System aufrecht zu erhalten?

    Mehr Möglichkeiten fallen mir jetzt auch nicht ein. Den Fall A) kann ich durchaus verstehen. Gewissen und Moral sind fehlende Aspekte unserer modernen Kultur. Es gilt sie zu erhalten. Aber sie sind individuell verschieden ausgeprägt und man dürfte sich nicht beschweren, wenn andere Menschen einen anderen "Gewissensbiss" aufweisen.
    Der Fall B) bedeutet jedoch, an ein System zu glauben und es mit den moralischen Argumenten zu verteidigen, die das System selbst unentwegt bricht. Beispielsweise sollen wir Konsumente die Arbeit anderer (finanziell) respektieren, wärend die Major-Label dies bei ihren eigenen Künstlern nicht tun. Im Gegenteil, wird dort versucht, das eigene Klientel über den Tisch zu ziehen und bis auf's Blut auszuquetschen. Alle kleineren Acts können ein Lied davon singen *g*. Aber auch bekannte Musiker bleiben davon nicht verschont: Selbst Zappa hat (bevor er sein eigenes Label gründete) bei 3 Veröffentlichungen alle Rechte verloren und sah keinen müden Cent für die Musik, noch konnte er irgendeinen Einfluss auf die Veröffentlichung nehmen.
    Weshalb sollte ich jetzt nicht den "Weg des geringsten ökonomischen Widerstandes" (florian) gehen? Damit Arbeitsplätze erhalten werden? *kaputtlach*.... Damit neue wichtige Künstler veröffentlicht werden können? (Ja klar, Retortenbabies aus der Formationstanz-Brut, eine eigene Züchtung der AOLTimeWarner). Damit die Allmachtsphantasien der dominierenden Medien-Multis auch zuende geträumt werden können? (Ja klar, ich zahle demnächst 30 Euro für eine CD, damit mir die BWLer auch in Zukunft vorschreiben können welche Musik, wo, wann, wie und wie teuer gehört wird.)
    Fakt ist, dieses ganze Musikbusiness ist ein riesiges Krebsgeschwür. Eine omnipotenete Gleichschaltungsmaschinerie, die uns den seichten Komerz als Nonplusultra verkauft. Und das so ergolgreich, dass Alle in ihr Klagelied einstimmen und für die Gehälter der Prime-Manager auf die Barikaden gehen.
    Da erscheint einem ja das "Napstern" fast als Segen, dass Technik und das Internet an der festgefahrenen Machtverteilung rütteln.

    PS.
    Ich bin gerne bereit den Künstler für seine Arbeit zu entlohnen. Das wären nach heutigem Stand: 50 Eurocent pro CD.
     
  18. sndryczuk

    sndryczuk New Member

    Regeln der sogenannten Golbalisierung:
    Arbeitsplatzabbau bedeutet steigende Börsenkurse und Arbeitsimport in sogenannte Billiglohnländer und Freihandelszonen.
    Die Regel gilt ja schon seit Ende der 80er Jahre nicht mehr, dass der steigende Profit eines Unternehmens in Arbeitsplätzen reinvestiert wird.
    Die agressivsten Firmen sind: Microsoft, AOL, Nike, MacDonalds. Eine Buchempfehlung zu diesem Thema: Naomi Klein, "NO LOGO".
    Jedenfalls ist "Kopierschutz" hier in diesem Forum ein spannendes Thema - das hängt nämlich direkt mit diesem Komplex zuammen...
     
  19. maiden

    maiden Lever duat us slav

    von Agressivität keine Spur. Würden wir uns unterhalten, hätte ich mit ganz ruhiger Stimme gesprochen. Daß Du umsonst in die Festspiele kommst ist eine Ausnahme und beantwortet nicht meine Frage. Dein Argument zur freien Verfügbarkeit von Information muß ins leere laufen weil hinter der Information immer Menschen stehen, die ihr täglich Brot verdienen müssen. Z. B. weil Sie etwas kaufen was Du produzierst und von Deinem Chef verlangst, daß er Dich für Deine Arbeit bezahlt, weil Du Deinen Lebensunterhalt finanzieren mußt und Produkte konsumierst, die jemand anders herstellt, der dafür bezahlt werden muß weil er... undsoweiter.
     
  20. maiden

    maiden Lever duat us slav

    kann ich alles nachvollziehen und bin dabei. Aber wir verbessern das System nicht indem wir klauen.

    Ich bleibe dabei: Das ehrlichste Argument gegen die Machenschaften der Musikindustrie und ihrer Preise ist es, nicht zu konsumieren. Alles andere ist verlogen. Den meisten Raubkopierern geht es nicht um den Protest, die meisten sind auch zu jung und zu bekloppt überhaupt Protest zu artikulieren und zu definieren. Den meisten gehts nur darum abzuzocken. Es lebt sich halt leichter, wenn man sich alles für umsonst krallt. Ich kann die hier aufgeführten Argumente gegen die Preispolitik der Musikindustrie teilweise nachvollziehen. Aber erstens: keiner hier weiß, was die Produktion einer CD und deren Vermarktung tatsächlich kosten. Wir bewegen uns also alle im Bereich der Spekulation. Zweitens: wir können nicht alle Argumente gegen die Musikindustrie als richtg und begründet ansehen und alle Argumentationen der Musikindustrie als verlogen vom Tisch wischen. Angeblich bringt nur jede fünfte Musikproduktion tatsächlich Geld. Das würde heißen, daß vier von fünf CDs Verlustbringer sind. Wissen wirs besser? Nein. Und dann nochmal:
    Die Argumente um das Raubkopieren zu rechtfertigen findet man in anderen Bereichen nicht. Warum nicht? Weil der Klau eines Produktes da anders ablaufen muß und nicht so leicht ist.
    Ich finde den Kopierschutz auch lästig, wenn ich jede zweite CD zurück briongen muß weil sie nicht auf meinem CD player läuft. Aber hier hat noch niemand eine bessere Idee vorgetragen, wie sich die Musikbranche gegen den Klau wehren soll.
    Billigere Preise sind ein schlechtes Argument. Wer ist schon so ehrlich und kauft dann eine Scheibe, wenn er sie weiterhin kopieren kann? Die wenigsten.
     

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