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Für und Wider "Leitkultur"

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von macixus, 20. November 2004.

  1. Macziege

    Macziege New Member

    Mit "gefälligst" wollte ich die Selbstverständlichkeit nur stärker betonen. Das es aber keine Selbstverständlichkeit ist, ist der Bequemlichkeit und den Möglichkeiten anzulasten.

    Hier wie da gibt es Nischen, in denen man sich bewegen kann. Sehen wir mal von dem oft unmöglichen Verhalten der Touristen ab, so muss die Situation der Ein- und Auswanderer differenzierter betrachtet werden. Auch hier sind die Möglichkeiten oft zu verlockend und geben der eigenen Bequemlichkeit Vorschub. Nach dem Motto, was ich nicht muss, mache ich nicht. Beschwerend beim Islam kommt dazu, dass die Männer sich als Herrscher der Familie sehen und besonders den weiblichen Personen vorschreiben was sie zu tun und zu lassen haben.

    Eine Möglichkeit der Integrierung sehe ich nur darin, und das ist hier ja schon ausreichend oft gesagt worden, Sprachkenntnisse für die endgültige Anerkennung als Einwanderer zu verlangen. Aber nicht nur das, auch ausreichende Kenntnisse und Anerkennung des Grundgesetzes muss von den Einwanderer abverlangt werden können. Einwanderern, die das nicht wollen oder dagegen verstossen müssen unvermittelt abgeschoben werden. Hier haben die Regierungen unseres Landes bisher kläglich versagt. Wie Frau Beck in der letzten Woche selbst bestätigte, ist man immer davon ausgegangen, dass spätestens in der dritten Generation sich alles von selbst geregelt haben würde. Die, die das von vornherein als Unmöglichkeit und Fehler gesehen hatten, wurden niedergeschrieen. Nun gibt selbst Frau Beck zu, dass es ein großer Irrtum war.

    Es gilt, klare und unmissverständliche Regeln zu schaffen und von deren Anerkennung und Befolgung die endgültigen Massnahmen abhängig zu machen.
     
  2. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Wir?
     
  3. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Darum ging es (mir) eben nicht.

    Verwirrte und fanatische Einzeltäter "fängt" keiner ein.

    Es geht (mir) um den "Lack", der jetzt bei unseren Nachbarn als Reaktion auf diesen Wahnsinnsmord ab ist und genauso fix bei uns auch ab wäre...
     
  4. Macziege

    Macziege New Member

    Das Problem, das ich hier sehe, ist doch, dass die Eltern in der Regel die Sprache des Einwanderungslandes selbst nicht sprechen können oder wollen. Dort wo das nicht der Fall ist, funktioniert es auch mit der Mehrsprachigkeit.

    Selbstverständlich soll und darf niemanden die Muttersprache verwehrt werden. Aber wie du schon sagst, Kinder sind da sehr flexibel und lernfähig. Doch kann ich mir gut vorstellen, dass gerade Kinder, früher oder später, von den Eltern erwarten, dass auch sie ausreichende Sprachkenntnisse erwerben. Ich kenne Fälle, wo sich Kinder für ihre Eltern schämen, weil sie es nicht getan haben. Das finde ich schlimm.

    Leitkultur ist eine Worterfindung, die Ausdrücken sollte, dass sich Einwanderer sich an die Gegebenheiten des aufnehmenden Landes anzupassen haben. Es hat mit Kultur oder Unkultur eigentlich wenig gemein, auch darin gebe ich dir recht.

    Gruß
    Klaus
     
  5. RSC

    RSC ahnungslose

    Was ist eigentlich die "Leitkultur"?
    Wer kann behaupten dass diese "Leitkultur" besser ist als eine Andere?
    Muß es überhaupt die "Leitkultur" geben?
    Gibt es "Parallelgeselschaften" nur auf Grund der Glauben/Nationalität?
    Wenn man die Ausländer aussenvor lässt, dann gibt es auch genug solche "Parallelgeselschaften" in jedem Land. Die "normale" Bürger machen doch auch riesen Bogen um die Plattenbaus nur damit sie mit dieser "Plattenbau-Geselschaft" nicht konfrontieren müssen.
     
  6. Macziege

    Macziege New Member

    Wie ich schon sagte, Leitkultur gibt es nicht, es ist ein Kunstwort und soll eigentlich nur eine Richtschnur kennzeichnen, nach der man sich orientieren kann. Sprich, wie sollen sich Einwanderer in diesem Land korrekt verhalten.

    Parallelgesellschaften gibt es in jeder Schattierung in jedem Staat. Das hat mit Kultur nichts zu tun.
     
  7. akiem

    akiem New Member

    nein eine leitkultur muss nicht besser sein als die andere.
    frag mal cami. ist bei seinen leitkul.. äh leitkühen ähnlich. die leitkuh sagt wo es lang geht, mehr oder weniger. die kühe folgen dann. manchmal kackt die eine oder andere unaufgefordert...
     
  8. RSC

    RSC ahnungslose

    ...und wird deswegen abgeschlachtet? :rolleyes:
     
  9. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Laut Prantl (im Ausgangsposting zitiert und verlinkt):

    "Die Leitkultur ist eine Kultur des Zusammenlebens: Sie heißt Demokratie. Sie heißt Rechtsstaat. Sie heißt Grundrechte."

    Keiner. Darum geht es auch nicht. Es geht um ein gedeihliches Zusammenleben in Deutschland. Und wenn dir "Konsenskultur" lieber ist und den Sachverhalt besser trifft - mit diesem Begriff könnte ich auch besser leben als mit "Leitkultur" (i.S. von welchen Werten sollen wir uns in D. leiten lassen).

    Ja. Nicht als Begriff, sondern als Maßstab, Richtschnur, Orientierung für hier lebende Menschen.

    Ja. Deswegen diskutieren wir hier.
     
  10. Zitat maclumixus

    "Und nochmal: es gibt keinen "war against terrorism". Terror ist eine "Technik", die man mit Soldaten nicht bekämpfen kann, sondern nur mit polizeilichen Methoden der Verbrechensbekämpfung und dem "Gewinnen" des Teils der Bevölkerung, in dem sich Terroristen wie Fische im Wasser bewegen können (in Abwandlung eines Mao-Worts zu Partisanen)."

    Du produzierst Widersprüche, wo eigentlich keine zu finden sind. Natürlich ist ein Krieg gegen den Terrrorismus unmöglich. Aber er wird propagiert. Als was wurde denn der Krieg im Irak verkauft? Das ist ein alter Hut. Und von der Poliitik und Wirtschaft der USA kann sich Europa wohl nicht ganz frei machen. Das produziert Abhängigkeiten. Und natürlich auch in den Strategien der Terrorismusbekämpfung und des Heimatschutzes. Seit dem Angriff auf das WTC ist der Islam und der islamische Fundamentalismus hip wie nie zuvor...und jenseits aller bekannten Verschwörungstheorien kennt doch keiner von uns die wahren Hintergründe, oder?

    Vielleicht führt das zu weit weg. Wir wollten ja über "Parallelgesellschaften" sprechen, "Leitkultur" und islamische Prediger, die sich darüber beklagen, daß sich die Deutschen nicht die Achselhaare rasieren.

    Okay, kannst mir ja jetzt wieder widersprechen.
     
  11. maiden

    maiden Lever duat us slav

    Ich frage mich die ganze Zeit, inwieweit die hier lebenden Deutschen überhaupt eine Leitkultur haben, bzw sich selbst danach richten. Schon da fängts doch an. An wem soll sich denn ein Fremder ein Beispiel nehmen, sich orientieren, wenn schon die hier lebenden Deutschen unter Leitkultur bald jeder etwas anderes verstehen und entsprechende gesetzliche Richtilinien oder sogenannte moralische Grundwerte individuell auslegen. Für den einen mag es Kultur sein, wenn er seine Fastfood-Fressreste einfach in die Landschaft schmeißt. Einem Fremden wirft man vor, er solle sich nach unseren Gepflogenheiten richten. Und wenn schon unter uns Deutschen Leitkulturlern unterschiedliche Auffasssungen über Werte bestehen, inwieweit will man da von Fremden verlangen, sie sollten sich nach diesen Werten richten. Dem einen Deutschen ist heilig, was des anderen Graus ist. Beklagt sich einer über Rücksichtslosigkeit und Mißachtung unserer Rechte sind ruckzuck ein paar andere zur Stelle, die Regelungswut oder die Beschneidung individueller Freiheiten anprangern.
    Und in einer Gesellschaft, wo unter gedeihlichem Zusammenleben, Demokratie, Rechtsstaat und Grundrechten sich jeder das herausklaubt, was er für richtig und für sich vorteilhaft erachtet, sollte man nicht von Fremden erwarten, daß sie Orientierungspunkte leicht ausmachen können.

    Zu unserer sogenannten Leitkultur gehören eben nicht nur die Braven sondern auch (nur ein Beispiel) Nazis, die Ausländern mit Mollotowcocktails die Überlegenheit unserer Leitkultur demonstrieren wollen.

    Schon vergessen, wo Deutsche Jagd auf Ausländer machten und sogar töteten.
    Das tritt seltsamerweise immer recht schnell in den Hintergrund, wenn ein Ausländer einen Deutschen umbringt. Egal in wessen Namen. Und wenn ein Islamist einen Islam-Kritiker umbringt, der auch durch rassistische Äußerungen wie "Ziegenficker" auf sich aufmerksam machte, sind die schnell zur Stelle, die ja schon immer wußten, daß der Islam scheiße ist und bekämpft gehört. Das gebiehrt dann Parolen wie "Islamiten Parasiten".

    Und natürlich fragt sich ein nach Deutschland kommender Fremder unter Umständen auch, was das für eine Kultur sein soll, wo er auf den Straßen offen zur Schau gestellten fetten Schwabbelwänsten über knappen Röcken und unter noch knapperen T-Shirts, oder sexistischer Werbung an allen Ecken begegnet. Etwas was in seiner Heimat mit Kultur nicht zu vereinbaren wäre und als absolut inakzeptabel gilt. Und wenn er dann sieht, daß die gleichen Schwabbelwänste mit blankem Busen an den Stränden seiner Heimat einen etwas seltsamen Kuturimport betreiben, kann man vielleicht eher verstehen, daß jemand Angst hat, daß derartige Verhaltensweisen auf seinen Kulturkreis negativ einwirken.

    Komischerweise sind wir doch immer wieder von der Richtigkeit und Überlegenheit unserer Kultur derart überzeugt, daß wir überhaupt nichts dabei finden, sie in alle Welt zu exportieren. Aber wehe, es läuft umgekehrt, dann sind unsere sogenannten Werte, unsere Kutur gefährdet.

    Einer der Leit-Vertreter unserer ach so wertvollen Leit-Kultur sieht die Sache weniger kompliziert und meint:
    „Wir brauchen weniger Ausländer, die uns ausnützen, und mehr, die uns nützen.“
    (Günther Beckstein, CSU)

    Eine andere Meinung:
    "Nach all den historischen Erfahrungen müssen die Menschen die Freiheit haben, so zu leben, wie sie es wünschen. Sie müssen ihr Leben so definieren dürfen, wie sie es sich vorstellen. In unserer Zeit ist es nicht mehr möglich, eine so genannte Leitkultur zu definieren. Es ist einfach unklar, was genau eine solche Leitkultur ausmachen könnte."

    Und weiter:"Im wilhelminischen Zeitalter gab es die viel gepriesenen preußischen Tugenden. Nur: Diese preußischen Tugenden - Sparsamkeit, Disziplin und so weiter - kann man heute nicht mehr ohne weiteres auf die Gesellschaft übertragen. Wertmaßstäbe müssen aus einer Gesellschaft heraus wachsen. Ich habe große Zweifel, ob unsere Gesellschaft überhaupt noch in der Lage ist, Wertmaßstäbe zu entwickeln. Von den Politikern, die wohlfeile Worte im Munde führen, möchte ich dazu gerne einmal Vorschläge hören.

    Auch das Wort vom christlichen Abendland halte ich für einen Topos, der der Geschichte angehört. Natürlich leben wir in einer mehrheitlich christlich geprägten Gesellschaft. Das gilt für ganz Europa. Doch die Kirchen haben bei uns kaum noch etwas zu sagen. Dennoch spielen christlich geprägte Vorstellungen eine Rolle, in der Erziehung sind bestimmte Inhalte von Relevanz, aber die meisten halten sich nicht mehr daran."

    Und dann darf man durchaus auch mal die Frage stellen, warum hier in Deutschland immer gerne Diskussionsründchen eröffnet werden, in denen die Notwendigkeit einer deutschen Leitkultur diskutiert werden soll, wenn man auf der anderen Seite weiß, daß die oft von den gleichen Leuten vielgepriesenen und oft verteidigten Gesellschaften Großbritanniens oder der USA offenbar nicht derartigen Diskussionsbedarf über die dortigen Multikulti-Gesellschaften sehen.

    So schreibt denn auch die ZEIT:
    "Der Inhalt (des Begriffes Leitkultur) ist diffus, er reicht vom Grundgesetz und von der Beherrschung der deutschen Sprache bis zu "abendländischen Werten". Weniger sibyllinisch ist der neue Generalsekretär Meyer (CDU), der schon mal bellt, die Ausländer sollten sich an deutsche "Vorschriften und Gesetze" halten - ein paradoxes Verlangen in einer Situation, in der Ausländer sich nicht darauf verlassen können, dass die Polizei ihrer Pflicht nachkommt und ihr Leben schützt."

    "Das Wort Leitkultur bezeichnet eine Leerstelle: jene assimilatorische Anziehungskraft, die es Einwanderungsgesellschaften ermöglicht, Fremde aufzunehmen und doch ihre eigene Identität zu bewahren. Die "deutsche Leitkultur" müsste also im Effekt das leisten, was in den USA das mythologische Selbstverständnis einer Gesellschaft von freien und gleichen Glückssuchern oder in Frankreich das universalistische, an die Menschenrechte geknüpfte Verständnis der Nation bewirkt. Das amerikanische und französische Selbstverständnis realisiert sich geradezu in dem Vermögen der beiden Nationen, attraktiv über ihre Grenzen hinaus zu wirken. Ähnliches gilt für die englischen Gentleman-Ideale, auch für die Freiheitstraditionen von kleinen Nationen wie der Schweiz und Holland.
    Dass Deutschland in Wahrheit über eine solche werbende, gastfreundliche und aus sich heraus überzeugende Nationalkultur nicht verfügt, beweist der verkrampfte Versuch der Unionsparteien, sie autoritär zu postulieren."
     
  12. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Mach' ich doch gerne. :)

    Klar kann man "Leitkultur" an rasierten Achselhaaren und einem entsprechenden Deo festmachen - wenn man will. Ich will es nicht, weil ich das Thema nicht ganz so erheiternd finde wie du.

    Solange über Achselhaare gepredigt wird, soll mir das Recht sein - wird aber nicht.

    Und es muss auch gelten dürfen, dass Provokateure provozieren dürfen - dieses Vermögen, Provokationen leicht lächelnd hinzunehmen als das, was sie sind, scheint mir bei Muslimen weniger ausgeprägt als bei uns.

    Oder kennst du einen Filmemacher dort, der Mohammed ähnlich durch den Kakao gezogen hätte wie bei uns Monthy Pythons den Jesus (um nur 1 Beispiel zu nennen)?

    Und hast du dich noch nie gefragt, warum das so ist? Gilt Toleranz nur von einer Seite zur anderen und nie andersrum?

    Und warum tun sich die hiesigen Islam-Vereinigigungen so verdammt schwer, Stellung zu beziehen?!? 1 Demonstration heute in Köln, die mit Ach und Krach zustandegestoppelt wurde, machen weder die Kühe noch die Achseln noch eine "Konsenskultur" fett...
     
  13. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Wenn ich deinen Rundumschlag richtig verstanden habe, dann brauchen wir als Deutsche eine "Leitkultur", die bei uns und mit uns lebenden "Parallelgesellschaften" jedoch nicht.

    Und wenn wir dann dereinst mal eine haben werden, dann soll sie auch für die anderen gelten - möglicherweise.
     
  14. macixus, maclumixus

    Das ist wieder kein Widerspruch. Und erheiternd ist das Thema nicht. Ein Autor, mit dem ich seit einigen Jahren zusammenarbeite, ist bereits in den frühen 70er Jahren zum Islam konvertiert. Mittlerweile ist er in dieser muslimischen Glaubensgemeindschaft Iman geworden. Er gestaltete ja auch einen kontroversen Botschaftsabend im September. Nach seinen Worten gibt es unter den vielfältigen muslimischen Glaubensgemeindschaften in Deutschland kaum Kommunikation und Berührungspunkte untereinander. Ein weiteres Kennzeichen wäre (so seine Worte), daß die Muslime untereinander nicht über den Koran und den Islam diskutieren; noch ihn in Frage stellen. Wie gesagt, ich wiederhole nur, was er mir mitteilte: der Islam heutzutage (oder seine derzeitige Interpretation der Muslime) sei vollkommen rückständig, autoritätshörig, unflexibel. Ich nehme das erst einmal so hin, obwohl ich die Funktion in seiner Glaubensgemeindschaft doch sehr ambivalent halte.

    Das hier Theo van Gogh gehasst wird und in gewisser Weise der Ton "der ist ja selber schuld" entsteht, kann ich nicht nachvollziehen. Seine Aussagen und sein Film sind provokativ - und gewiss mag er die religiösen Gefühle verletzt haben, aber das sollte neimals eine Rechtfertigung für Mord sein.
    In gewisser Weise kann man den Mel Gibson - Film "Die Passion Christi" damit vergleichen. Der verletzte auch die religiösen Gefühle einiger Menschen, ist aber ziemlicher Schund. In gewisser Weise ist das ein netter Porno, wo ein nackter, schöner Christus mit den Wundmahlen an seiner Haut in einer Höhle am Ende des Films wiederaufersteht.
    Diese Woche telefonierte ich mit einem Freund, dessen Schwester in Theo van Goghs Haus war und von der direkten Nachricht erfuhr, daß er ermordet wurde. Offenbar hatte er nicht damit gerechnet.

    Auf der diesjährigen Buchmesse war das Gastland ja "arabische Welt". Aber natürlich wurde dort keine subversive und kritische Literatur von arabischen Auitoren vorgestellt. Die waren kaum vertreten. Diejenigen, die für den europäisch-islamischen Dialog zuständig sind, sitzen in den arabischen Zensurbehörden.

    Liberalität? Nein. Sex? Nein. Kritik am Koran? Nein. Doppelmoral. Sicher.
     
  15. TOCAMAC

    TOCAMAC Alles wird gut.

    >> "Die Leitkultur ist eine Kultur des Zusammenlebens: Sie heißt Demokratie. Sie heißt Rechtsstaat. Sie heißt Grundrechte." <<

    Leitkultur ist eine ebenso schöne wie unsinnige Theorie. Dazu müßten die Menschen schon sein, was sie gerne wären: Menschen nämlich. In Wirklichkeit sind die Menschen wilde Tiere, versteckt unter einem hauchdünnen Firniß von Kultur und Zivilisation. Und wehe, es bilden sich Risse darin.
     
  16. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Bloss gut, dass ich das hier nicht gesagt habe... wo ich doch immer die schwarze Übelkrähe par excellence bin. :bart:
     
  17. maiden

    maiden Lever duat us slav

    ja wie jetzt - keine oder kaum?
     
  18. maiden

    maiden Lever duat us slav

    Schon mit dem vierten Wort ist klar: du hast es nicht verstanden.
     
  19. turik

    turik New Member

    Die Qualität einzelner Beiträge hier beeindruckt mich. Ja, wirklich!
    Ich füge noch an: Eine Leitkultur für ganze Länder wie die unseren ist nicht mehr definierbar. Denn in der Schweiz – und bestimmt auch in Deutschland – ist gelebte "Kultur" in Stadt und Land grundverschieden. (Wir hatten das Thema doch so ähnlich schon einmal.)
    Was soll nun gelten? Die schöne Leitkultur mag sich vielleicht in ländlichen Strukturen noch herausschälen lassen, in Ballungsgebieten ist sie verschüttet.
    Vor einem Jahr ist ein Bekannter von mir mitsamt der ganzen Familie aus der Stadt in ein Seitental umgezogen, einzig aus dem Grund, damit seine Kinder in der Schule nicht randständige Eingeborene in Klassen mit bis zu 85 % (fremdsprachigen) Ausländern sind.
     
  20. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Was haben wir denn anzubieten als Leitkultur? Die zunehmende Entsolidarisierung? Die völlige Vereinzelung des Individuums – Bedürfnisbefriedigung mittels Kaufkraft? Ich selbst tauge kaum als Vorbild. Soll es dann die Gesellschaft tun, der ich mich zugehörig fühle? Wir können längst nicht mehr die Konsequenzen unseres eigenen Handelns überblicken und wissen, dass jede Anwort nur immer mehr Fragen aufwirft. Wohin wollen wir so leiten? Da leitet ein Hirte seine Schafe doch besser. Ein eherner Grund an Dogmen und Gewissheit kann den gut tragen. Ein Führer kann führen. Fundamentalismus ist eine leuchtende Fackel. Ich dagegen bin ein trübes Lichtchen, was allenfalls zweifeln und hinterfragen kann. Oh, und ein wenig vor mich hin rußen, das kann ich auch.
     

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