1. Liebe Forumsgemeinde,

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Für und Wider "Leitkultur"

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von macixus, 20. November 2004.

  1. Kay-Uwe

    Kay-Uwe New Member

    es klappt! Danke! :D
     
  2. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Das ist nur ein Teil der Frage und unterstellt dem/den Fragenden eine klammheimliche Abneigung gegen Muslime.

    Der andere Teil der Frage (die du seltsamerweise nicht stellst) lautet hingegen, "wie verhindern wir eine Welle der Gewalt gegen muslimische Einrichtungen".

    Und wenn es so etwas wie eine Leitkultur für beide Seiten gäbe (und wir sprechen immer noch über Muslime in Deutschland und nicht über Muslime in islamischen Staaten), dann liesse sich beides weitgehend verhindern - sowohl Gewalttaten gegen die eine als auch Gewalttaten gegen die andere "Glaubens- oder Kulturwelt".
     
  3. RSC

    RSC ahnungslose

    Jetzt möchte ich auch Mal als "Betroffene" meine Meinung dazu schreiben. Was ist eine "Leitkultur"??? Für mich gibt es entweder Kultur oder Kulturlos...


    Die Eltern hemmen die Intergation der Kinder in die deutsche Geselschaft vielleicht mit ihrer Kulturlosigkeit, aber nicht damit, dass die mit den Kindern ihre Muttersprache ausüben. Wenn Du mit deinen Kindern z.B. nach Amerika auswanderst, würdest Du doch auch nicht wollen, dass deine Kinder ihre Mutersprache vergessen.
    Diese Kinder, die auf der Strasse, in der Schule und mit den Freunden ausschließlich deutsch sprechen, werden von deren Eltern auf gar keine Weise in ihrer sprachlicher Entwicklung und Intergration gebremst.

    Im Gegenteil: die vergessen ihre Mutersprache sehr schnell und es ist schade. Weil mit der Mutersprache wird auch die ursprungliche Identität weiter gegeben. Und keiner kann mich überzeugen, dass es gute oder schlechte Kulturen gibt...
     
  4. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Ich habe in diesem Thread bislang auch noch keinen "entdeckt", der zwischen guten und schlechten Kulturen unterschieden hätte. Es sollte aber gelten, dass jede Kultur hinsichtlich ihrer Werte für das Zusammenleben mit der anderen/den anderen Kulturen "hinterfragt" werden darf und muss. Und nur um das Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen in einem gemeinsamen (!) "Gesellschaftsraum" wie der Bundesrepublik Deutschland geht es hier.

    Danke für deine Anmerkungen zur Muttersprache und damit zur eigenen Identität: selbstverständlich will die keiner "vergessen machen". Nochmal: mir geht es bei dieser Diskussion allein um das "Wie" des Aufeinandertreffens und Zusammenlebens unterschiedlicher Kulturen unter einem Dach. Wie sieht da unsere "Hausordnung" aus.
     
  5. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Bitte. Jetzt hast du dir deine Banane redlich verdient! :nick:
     
  6. graphitto

    graphitto Wanderer

    Doch. Nämlich in dem Fall, wen du meine Aussage von vorhin genau liest:

    gruß
     
  7. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Ich frage mich, ob das „Vergessen“ der Muttersprache letztlich nicht einer Eingliederung förderlicher ist, während das ausschließliche Sprechen im Elternhaus in dieser eben zu Schwierigkeiten, schlechter bezahlten Jobs etc. führt.

    Ob es darüber Untersuchungen gibt?

    So wichtig es ist, seine kulturellen Wurzeln nicht zu verlieren, ist es meines Erachtens doch wichtiger in der neuen Heimat zu bestehen. Schau’ Dir die Entwurzelung vieler Türken an, die, wenn sie in die Türkei zurückkehren, als „Deutschländer“ bezeichnet und nicht als gleichwertig anerkannt werden. Ich habe einiges darüber gelesen und gesehen.
     
  8. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Sorry, dass ich noch mal "nachklappere".

    Meines Erachtens gibt es keine "Kulturlosigkeit" (ausser, du missverstehst möglicherweise Kultur als "Bildung" o.ä.).

    Kultur in unserem Themenzusammenhang bedeutet für mich Sitten, Gebräuche, Glauben, Wertverständnis und -achtung einer bestimmten Gesellschaft (in unserem Fall der deutschen).
     
  9. RSC

    RSC ahnungslose

    Es gibt leider auch genug Deutsche, die kein Deutsch können...

    Ich kenne viele Ausländer. Weil ich selber Russin bin, ist dann auch die Mehrheit davon Russen, aber auch Türken, Pollen, Perser, Chinesen. Die haben die gleiche Mentalität wie ich: wenn man in einem fremden Land lebt, muss man auch dessen Sprache beherrschen. Da: ohne Sprache - keine Arbeit! (Wie man diese Sprache beherrscht, ist eine andere Sache - nicht Alle sind sprachbegabt.)
    Du kannst dich lieber über die "nicht-arbeiten-wollende" Ausländer aufregen statt über die, welche zuhause mit ihren Kindern ausschließlich in der Muttersprache sprechen. Weil Intergration in einem fremden Land bedeutet nicht nur Sprache oder Wahlrecht, sondern auch Arbeit in diesem Land.
     
  10. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Aber nicht in diesem Forum. Hier sind nur die wahren Erben von Goethe, Schiller und Duden unterwegs. :D
     
  11. RSC

    RSC ahnungslose

    Ein Mensch kann wohl "Kulturlos" sein in dem er seine >>Sitten, Gebräuche, Glauben, Wertverständnis und -achtung einer bestimmten Gesellschaft<< vergessen und neue nicht gelernt hat .


    Wenn ein Ausländer sich assimilliert, heisst das:
    er vergisst seine Sitten, Gebräuche, Glauben, Wertverständnis und -achtung einer bestimmten Gesellschaft
    oder:
    er wird um eine Kultur reicher?

    Koran prädigt auch nichts anderes als Bibel. Wie die Menschen damit umgehen ist ganz andere Sache...
     
  12. graphitto

    graphitto Wanderer

    @RSC
    Was ich meine, ist die Verkapselung in eine trügerische Sicherheit der eigenen Sprache. Ich kenne sehr viele Russen, denen es auf Grund bundesdeutscher Gesetze möglich wurde hierher zu kommen.
    Viele von Ihnen glauben an ein besseres Leben hier, haben aber gleichzeitig Angst vor der ihnen fremden Mentalität der Deutschen. Da ist der Familienzusammenhalt, welcher sehr viel über Sprache und Sitten läuft, ein sicherer Halt. Dennoch ein trügerischer Halt, meiner Meinung nach. Denn sie haben sich entschieden hier zu leben. Und das geht nicht ohne die Offenheit für die hier ansässige Gesellschaft.

    gruß
     
  13. RSC

    RSC ahnungslose

    Reden wir dann nur über die Kultur hier im Forum?
     
  14. RSC

    RSC ahnungslose

    Ja es gibt solche, auch Russen... aber nicht alle sind so.
     
  15. graphitto

    graphitto Wanderer

    Nein. Assilimation bedeutet die Anpassung eines Menschen an eine ihm fremde Kultur. Das heißt nicht, das er dabei seine eigene Kultur verliert oder gar verleugnen muß,

    JA!

    gruß
     
  16. RSC

    RSC ahnungslose

    Schön! Dann habe ich mich assimilliert! :)
     
  17. graphitto

    graphitto Wanderer

    Leider gibt es sehr viele davon, sonst müßten wir nicht über Parallelgesellschaften reden. Aber was können die deutschen gegen diese Entwicklung tun? Weißt du es?

    gruß
     
  18. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Stimmt. Das ist der schlimmste aller möglichen Fälle - sozusagen ein "heimatloses Niemandsland", das ich niemandem wünsche...


    Weder - noch. Ich glaube, dass man seine Sitten und Gebräuche etc. nicht vergessen, sondern höchstens verleugnen kann. Auch das wäre schlimm. Da hilft auch nicht die Annahme oder gar Identifikation einer "neuen" Kultur - sofern das überhaupt funktioniert.

    Aber keiner hier verlangt die "Verleugnung" der jeweiligen Kultur - die kann und soll im privaten Bereich durchaus eine gewichtige Rolle spielen. Die Gefahr besteht m.E. darin, eine "andere" Kultur und zwar die des neuen Heimat(?)landes nicht zu respektieren und damit auch nicht die damit lebenden Mitmenschen.


    Ganz so stimmt das nicht. Aber du hast Recht, wenn es um die Auslegung der jeweiligen "heiligen Schrift" und der darin enthaltenen "Worte Gottes" geht. Da ist der Weg in die Hölle des Gegeneinanders manchmal nicht allzu weit...
     
  19. RSC

    RSC ahnungslose

    Wenn ich es wüsste... dann wäre ich an der Merkels Stelle...
    Aber ich weiß es nicht. Ich glaube nur, dass die Deutschen (zu denen zähle ich auch seit einiger Zeit) erst mal mit sich selber klar kommen sollen und erst dann, wenn die Situation im Land stabil ist, können sie sich auch über die Ausländer ablästern. Aber nein, die Ausländer sind ja an dem Schuld, dass es in Deutschland so unstabil ist....
     
  20. graphitto

    graphitto Wanderer

    Ja, ohne ein deutsches Selbstverständnis geht wenig.

    Wer sagt das? In diesem Thread zuindest bisher niemand.

    gruß
     

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