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Für und Wider "Leitkultur"

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von macixus, 20. November 2004.

  1. RSC

    RSC ahnungslose

    In diesem - nicht, aber ein Paar Zeilen tiefer...

    Wie auch immer... es ist spät geworden. Ich werde gerne morgen darüber weiter diskutieren, aber jetzt muss ich ins Bett. Ich wünsche auch euch eine Gute Nacht und angenehemen Morgen morgen :)
     
  2. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Stell’ Dir alles mal umgekehrt vor. Du bist in Deinem früheren Heimatland und es kommen sehr viele Ausländer, die in Deinem Land leben wollen, weil es bessere Voraussetzungen bietet als ihr eigenes Land. Und es gäbe ähnliche Probleme, wie die zur Zeit in Deutschland krassierenden. Wie würdest Du Dich verhalten? Alle willkommen heißen?

    Fremdenfeindlichkeit steckt leider in jedem Menschen, in dem einem stärker im anderen schwächer. Damit will ich keine billige Entschuldigung suchen. Vielleicht kennst Du die Versuche mit den Küken, von denen eins blau gefärbt wird und die anderen daraufhin auf diesem blauen Küken herumzuhacken beginnen. Es gibt genügend Untersuchungen, die zeigen, daß wir trotz allen Fortschritts noch die alten Höhlenmenschen sind.
     
  3. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Eine kühne These... Ich bezweifle sie sehr stark.

    Ich meine, dass die Fremden"neugier" vor der -"feindlichkeit" kommt. Und letztere erst dann, wenn durch eigenes Erleben oder Empfinden ein entsprechender Anlass dazu geboten wird oder durch "Hassprediger" (die es nicht nur unter den Islamisten gibt) "eingeredet" wird. Was wiederum nur gelingt, wenn man sich einigelt und von der Aussenwelt auch gedanklich abschliesst.

    Schon seltsam: Fremdenfeindlichkeit ist da am ausgeprägtesten, wo man sich im eigenen Land als Fremder fühlt oder da, wo es kaum Fremde gibt...
     
  4. Ich weiß nicht: sehr viel neues lese ich nicht in dieser Diskussion hier. Damit schliesse ich mich auch mit ein. Einige Begriffe gebrauchen wir ziemlich schwammig und klischeehaft.

    - Leitkultur. Wir haben uns wohl darauf geeinigt, daß dieser Begriff nicht für unser "demokratisches Verständnis" taugt. Na schön. Neues Schlagwort in diesem Zusammenhang im heiligen Krieg gegen den Islam ist "Parallelgesellschaft".

    Parallelgesellschaften gab es immer in diesem Land - nicht nur von Islamisten und letztendlich haben sie ja zu einer Reform der Werte beigetragen. Siehe die Parallelgesellschaften in den 60er, 70er und 80er Jahren.

    Ich möchte eigentlich vermeiden, die derzeitigen Diskussionen im TV und in der Presse hier zu diskutieren. Sicher gab es "Gleichgültigkeit" und falsch "falsch verstandene Liberalität". Und sicher gibt es in unserem Land frustrierte, entwurzelte und gewaltbereite Fanatiker.

    Ich glaube nicht, daß Theo van Gogh oder Michel Houllebecq Rassisten sind. Sie sind Provokateure. Das ist legitim. Unrecht begehen die, welche sie umbringen wollen.

    Seht ihr noch immer nicht, wie sehr sich die Systeme ähneln: christlicher und islamischer Fundamentalismus, heiliger Krieg und Terrorismusbekämpfung.

    Und was sollen jetzt beispielsweise die türkischen Jugendlichen machen? Die sind ohnehin entwurzelt: in der Türkei sind sie Deutsche und hier bleiben sie fremd und nicht akzeptiert.

    Seien wir ehrlich: für eine Integration fehlt das Geld und vermutlich auch die Inspiration. Die Tendenz geht doch eher dahin: den Riegel vorschieben, die Festung Europa ausbauen.

    Und leider ist das auch so: die Klügsten und Wohlhabenden kommen hier nicht her.

    Und was die Werte angeht: bis auf wenige personelle Ausnahmen hat der Toleranzbegriff der muslimischen Welt mit unserem nichts gemein.
     
  5. Weiter oben: Fremdenfeindlichkeit ist keine genetische Erfindung, sondern wächst in einem Klima der Bedrohung. Ich weiß nicht, warum blaugefärbte Küken totgepickt werden. Siamesische Zwillinge wurden vor 200 Jahren noch auf dem Jahrmarkt feilgeboten (und heute vielleicht auch noch)?
    Fremd ist ja immer nur das, was man noch nicht kennt oder nur zum Teil kennt. Den einem macht es Angst, der andere will es kennenlernen. Ich würde sogar sagen, daß der am intelligentesten ist, der möglichst viel Neues und Fremdes kennenlernen möchte. Das scheint mir eher ein evolutionäres Gesetz zu sein. Alles andere führt nur ein wenig zur alten Addi-Philosophie...Arier auf Atlantris und so...
     
  6. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Nein, ich sehe es immer noch nicht.

    Ich sehe keinen christlichen Fundamentalismus (wenn wir von der Gegenwart sprechen und nur die interessiert mich in unserem Zusammenhang) und ich sehe die Terrorismusbekämpfung nicht als Gegen"part" zum heiligen Krieg.

    Ich stimme dir zu, wenn du ausführst, dass uns "für eine Integration das Geld fehlt und vermutlich auch die Inspiration." Hingegen halte ich das Schlagwort von der "Festung Europa" für verfehlt - so viele "Fremde" wie hier gibt es nirgendwo auf der Welt.
     
  7. starwatcher

    starwatcher New Member

    da kann man (wissenschaftlich) ernsthaft drüber streiten.
    Es gibt eine menge biologen, die der meinung sind, dass intelligenz der evolution eher im weg steht, als förderlich zu sein, da sie originär reflexbehaftetes verhalten verlangsamen oder ausser kraft setzen kann und somit zur eigenen bedrohung in gefahrensituationen wird.
    Aber das hat nix mit dem thema zu tun, daher zieh ich mich wieder in den lesestatus zurück...
     
  8. @macixus, maclumix

    "Ich sehe nicht..."

    Das ist doch nicht Ihr Ernst, Sire. Tja, Europa hat leider noch nicht diese Souveranität und Unabhängigkeit vom großen Bruder mit seinem wiedergeborenen Präsidenten George W. Bush. Nicht, daß ich alte Leiern leiern möchte. Aber der Zusammenhang ist doch offensichtlich - ich meine als weltmilitärisches Konzept. Terrorattacke - Angstpropaganda - Krieg als Terrorprophylaxe - Terrorattacke...
     
  9. @starwatcher.

    Ja, ich weiß. Für alles gibt es wissenschaftliche Renaissancen. Schizophrenie ist eine Stoffwechselkrankheit und hellhäutige Amerikaner sind intelligenter als dunkelhäutige. Das ist keine Anspielung auf dich, aber die Erkenntnisse der Wissenschaften wechseln mit den geopolitischen Ereignissen.
     
  10. Gute Nacht an alle. Mal schauen, was morgen hier steht. Ich hoffe nicht zuviel, sonst komme ich wieder nicht zum Arbeiten.
     
  11. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Doch doch - ist mein vollster Ernst. Und keiner zwingt dich und mich, dem amerikanischen Präsidenten auf den Leim zu gehen. Ganz davon abgesehen, dass Europa zu unser beiden Lebzeiten niemals die zu wünschende Souveränität und Unabhängigkeit besitzen wird. Auch da fehlt uns nicht nur Geld und Inspiration, sondern vor allem der gemeinsame Wille zu "einer Stimme."

    Und nochmal: es gibt keinen "war against terrorism". Terror ist eine "Technik", die man mit Soldaten nicht bekämpfen kann, sondern nur mit polizeilichen Methoden der Verbrechensbekämpfung und dem "Gewinnen" des Teils der Bevölkerung, in dem sich Terroristen wie Fische im Wasser bewegen können (in Abwandlung eines Mao-Worts zu Partisanen).

    Und schliesslich gilt, dass mir selbst bei einem Präsidenten Bush Amerika "näher" ist als Saudi-Arabien oder der Iran oder Russland.
     
  12. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Das ist keine These von mir, ich kann leider noch nicht mal die Quelle nennen. Weiß nur, daß ich dies schon öfter gelesen bzw. gesehen habe. Diejenigen Wissenschaftler die diese These aufstellten, gehen davon aus, daß wir uns seit tausenden von Jahren nicht sehr stark weiterentwickelt haben. Daher rührt auch die sogenannte Fahrstuhlbeklommenheit, die nichts anderes ist, als daß uns fremde Menschen zu sehr auf den Pelz rücken oder auch, daß man in Lokalen instinktiv einen Platz mit dem Rücken zur Wand sucht, um einen Angriff von hinten ausschließen zu können und einen guten Überblick (nicht aus Neugierde) zu haben. Das Beispiel mit den Küken entstammt sozio-biologischen Untersuchungen. Kennt jemand die Gegenüberstellung des Imponierverhaltens von Jugendlichen, die mit Mopeds durchs Dorf rasen und dem Verhalten von jungen Steinböcken (oder auch anderen Tierarten), die halsbrecherisch in Steillagen agieren? Da gibt es schon erstaunliche Parallelen. Wer mal Dokumentationen von Desmond Harris gesehen hat, kennt einiges davon. Das Mißtrauen Fremden gegenüber ist uns immanent. Je fremder der andere aussieht, desto stärker ist das Mißtrauen. Wir glauben zwar, daß wir darüber stehen, werden aber auch vom Unterbewußtsein gesteuert.
     
  13. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Gut und schön pewe - aber was "lernt" uns das? Das "Fremdenfeindlichkeit" naturgegeben ist und wir mit den Islamisten (womit ich die "Heiligen Krieger" im Gegensatz zu den gläubigen Muslimen) in unserer Mitte "schicksalsergeben" leben müssen?!?

    Na, dann Gute Nacht.
    Aber die wollte ich eh grade wünschen. :klimper:
     
  14. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Nein, nein, sicher nicht. Aber es ein wenig mit einbeziehen. Vielleicht Techniken entwickeln, daß sich unser Gehirn schneller der Neuzeit anpaßt.

    Gute Nacht!
     
  15. macabu

    macabu New Member

    Ja dieser verrückter war ein Provocateur und die sind die schlimmsten auf dieser Welt. Außerdem ging es nicht um den Frauenbild sondern das er Koran zitate auf einen nackten Körper gebracht hat. Das nennt man keinen Respekt vor andere Kulturen bzw Religonen haben. :angry:
    Solche leute hasse ich auch. Null ahnung aber man denkt man wäre besser als jede andere Kultur.

    cu
     
  16. sandretto

    sandretto Gast

    Ja, das ist wirklich scheusslich, dass der Terrorismus mehr und mehr an die Orte zurückkehrt, von wo er eigentlich ausgegangen ist.

    Vielleicht sollte man mal die Quelle allen Übels abwürgen, und die zionistische, ausbeuterische und provokante Politik der grossen Westmächte verdammen. Aber das geht ja nicht, der Westen braucht ein Feindbild, sonst rosten die Panzer in den eigenen Lagerhallen dahin. Und nach dem Zerfall des Kommunismus, kommen die "bösen" Gotteskrieger wie gerufen (im Sinne des Wortes).

    Der "bestialische" Mord (davon passieren jeden Tag mehrere hundert, vor allem aus Raffgier) an Theo van Gogh, verübt von einer radikalislamischen Gruppierung, ging dermassen "aalglatt" über die Bühne, dass man beinahe schon von einer perfekten Inszenierung des CIA mutmassen könnte. Und wer weiss, vielleicht kommt eines Tages wirklich heraus, dass die dahinter stecken. Oder einfach nur "weggeschaut" haben, weil es gerade so gut in's Konzept passt.

    Für und Wider Leitkultur ? Wir bräuchten vor allem eine neue Leitkultur in der Birne, damit die Menschen wieder einigermassen klar denken könnten.
     
  17. Macmacfriend

    Macmacfriend Active Member

    Ich weiß keine Lösung für ein derart komplexes und sensibles Thema, warne aber vor Angst- und Abschottungsreaktionen.

    Schließlich ging es hier ursprünglich um die nicht zu verallgemeinernde Tat eines einzelnen Fanatikers.

    Friedliche "Parallelgesellschaften" existieren in Deutschland doch schon lange. Solange sich aber alle Beteiligten an die bestehenden Gesetze ("Hausrecht") halten und dies auch (konsequenter) überwacht wird, habe ich damit kein Problem.

    Allerdings lassen sich "Assimilation" und gegenseitige Toleranz nicht gesetzlich durch Sprachkurse u. ä. verordnen. Hier erscheinen mir kommunale Initiativen (z. B. gemeinsame Gesprächskreise, Diskussionen und Feste mit Christen und Andersgläubigen) sinnvoller zu sein, um die ursächliche Angst und Distanz vor dem Fremden ablegen zu können.

    Und auch der vorurteilsfreie Small Talk mit dem Türken an der Döner-Bude ist immer noch besser, als sich schweigend noch ganz andere Bestimmungen des langen Fleisch-Säbels einzubilden.
     
  18. akiem

    akiem New Member

    nicht nur der cia sondern auch der amerikanische lanwirtschaftsverband und vorallem wie du schreibst zionistische mächte.

    hauptsache die waffel bleibt schön weich.
     
  19. akiem

    akiem New Member

    das stimmt. die leben so friedlich nebeneinander her, dass sich die staatsbehörden nichtmal mehr in deren viertel reintrauen und die parallelgesellschaft mittlerweile ihre eigene rechtssprechung im staat hat.

    darüber und über diese parallelviertel können dir unsere freunde aus berlin mehr erzählen, oder ich empfehle das studium der berliner presse.
     
  20. Macmacfriend

    Macmacfriend Active Member

    Darum schrieb ich: „... und dies auch (konsequenter) überwacht wird ...“

    *lupereich*
     

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