1. Liebe Forumsgemeinde,

    aufgrund der Bestimmungen, die sich aus der DSGVO ergeben, müssten umfangreiche Anpassungen am Forum vorgenommen werden, die sich für uns nicht wirtschaftlich abbilden lassen. Daher haben wir uns entschlossen, das Forum in seiner aktuellen Form zu archivieren und online bereit zu stellen, jedoch keine Neuanmeldungen oder neuen Kommentare mehr zuzulassen. So ist sichergestellt, dass das gesammelte Wissen nicht verloren geht, und wir die Seite dennoch DSGVO-konform zur Verfügung stellen können.
    Dies wird in den nächsten Tagen umgesetzt.

    Wir danken allen, die sich in den letzten Jahren für Hilfesuchende und auch für das Forum selbst engagiert haben.

Dr.Guttenberg ?

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von batrat, 16. Februar 2011.

  1. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Traurig, traurig – der Traum von den deutschen Kennedys scheint ausgeträumt.

    Aber hat nicht gerade Gottschalk seinen Rücktritt für Mitte des Jahres erklärt?

    Wär das nichts für unseren Smarty? Und seine Frau gibt die Hunzinger.

    Oder ein heiteres Adelsraten, mit ihm als strengen Master:
    „Welches Krönderl hätten’s denn gern?“

    :eek:)
     
  2. hfeldkamp

    hfeldkamp Member

    normaler weise halte ich mich aus solchen Dikussionen raus. Aber hier möchte ich meinen Senf auch mal dazu tun. Wenn ich mir vorstelle, was diese ganze Diskussion für einen Wirbel veranstaltet, mit Sondersitzungen, Anhörungen, Nachforschungen etc. wird mir schlecht, wenn ich allein nur an die Kosten und die verschwendete Zeit denke. Man könnte meinen, es gäbe nicht wichtige Aufgaben für die Opposition im Lande als solche Dinge hochzuspielen und Rücktrittsforderungen zu stellel.
    Ich möchte aber auch klarstellen, dass ich es natürlich nicht in Ordnung finde was sich KTG hier geleistet hat. Ansonsten finde ich, macht er einen guten Job!!
    hfeldkamp
     
  3. Morgenstern

    Morgenstern Active Member

    Klar. Besonders im Hinhängen anderer - zuletzt Kapitän Schatz von der GF - ist er große Klasse.

    Diese Fähigkeit wird nur noch übertroffen durch seine Neigung zur Selbstinzienierung.

    Wer vordemokratisch orientierte narzistische Adelige will - bitteschön. Hier ist aber das Staatsgebiet der BRD und nicht ein feudalistischer undemokratischer Sektor.
     
  4. MACaerer

    MACaerer Active Member

    Findest du? Es sind nicht alle deiner Meinung.
    Hier ein Zitat aus einem Artikel der Konkret online

    MACaerer

    Aus aktuellem Anlaß
    Kay Sokolowsky

    Windbeutels Ende

    Karl-Theodor zu Guttenberg, der Deutschen liebster Politiker, ihrer Presse begehrteste Gelfrisur, hat, woran es ihm mangelt, geraubt: „geistiges Eigentum“. Jetzt steht er am Pranger, der große Plagiator. Daß Gutti außer seinem neuerlichen Schaden am Image noch weitere, durchaus schwerwiegendere, haben könnte, fragt kaum einer. Eine Ausnahme: Kay Sokolowsky in KONKRET 5/10.

    Als er anfing, gewann er in sämtlichen Kategorien. Er trat staatsmännischer auf als Horst Köhler. Er hatte mehr Charisma als Angela Merkel. Er bleckte die Zähne erotischer als Ursula von der Leyen. Das Nichts, was alle können, konnte er besser als jeder andere. So wurde Karl-Theodor zu Guttenberg zum einzigen Kabinettsmitglied, vor dessen Beliebtheit sogar »Mutti« die Muffe ging.

    Der Oberfranke mit dem »Quaderschädel« (Patrick Bahners) stellt ideal dar, wie Politiker beschaffen sein müssen in der postsozialistischen, monoideologischen Welt. Er ist ein Mann ohne Eigenschaften, der sich gewünschte Attribute je nach Bedarf anklebt. Ein Schwätzer summa cum laude, mindestens so selbstverliebt wie Berlusconi oder Sarkozy. Doch anders als sie braucht er auf keinen Schuhkarton zu steigen, damit die Fotografen ihn entdecken. Obgleich nichts weiter als eine Charaktermaske, vergöttert ihn das Publikum. Denn sein Habitus, von der dynamischen Gelfrisur bis zu den staatstragenden Gesten, spiegelt die ökonomischen Verhältnisse, aus denen er stammt, makellos wider. Das ist das »Authentische«, was seine Groupies magnetisiert. An Guttenberg ist zwar bloß seine Herkunft glaubwürdig, doch damit hat er schon viel mehr als der Rest im Nest zu bieten.

    Daß Guttenberg das Zeug sogar zum Kanzler habe, glaubten bis vor kurzem nicht nur seine Claqueure. Großzügig übersahen seine vielen Bewunderer, daß eine Quarktasche sich dagegen verwahren würde, mit dem »freien Herrn« (»Stern«) verglichen zu werden. Recht einsam war zum Beispiel Stefan Frank mit seiner Analyse in KONKRET 5/09, Guttenbergs Qualifikation zum Politiker bestehe allein im gekonnten Blechstanzen: »Er kann aus dem Stegreif Reden halten, in denen er Schlüsselwörter wie ›Verantwortung‹, ›Bodenhaftung‹, ›Mut‹, ›Augenmaß‹ oder ›Realitätssinn‹ so aneinanderreiht, daß das Gesprochene zwar keinen Sinn hat, aber sehr überzeugend wirkt.«

    Angela Merkel war der Aufstieg dieses Sterns nicht schnuppe. Wenn jemand sich mit gefährlichem Ehrgeiz auskennt, dann sie. Doch von ihrem Ziehvater Kohl hat sie einiges gelernt, besonders die Technik der Konkurrentenbeschädigung mittels Beförderung. Vielleicht wird Deutschland demnächst wieder einen König haben, doch vorerst möchte sie es sich nicht nehmen lassen, Josef Ackermann zum Essen einzuladen. Deshalb tat sie dem Streber aus Oberfranken durchaus keinen Gefallen, als sie ihm am 28. Oktober 2009 den vakanten Chefsessel im Verteidigungsministerium antrug. Was Guttenberg und seine Fans für einen Riesensprung auf der Karriereleiter hielten, war der mieseste Job im Angebot, und Merkel wußte, daß der aristokratische Windbeutel damit heillos überfordert sein würde. Vom Vorgänger auf der Hardthöhe, Franz Josef Jung, hatte er nämlich einen internationalen Eklat geerbt, das schlimmste Blutbad, das die Bundeswehr in Afghanistan bislang veranstaltet hat.

    Am 4. September 2009 sprengten auf Befehl des Luftwaffenobristen Georg Klein amerikanische Bomber zwei Treibstofflaster, die sich im Kundus-Fluß, rund sechs Kilometer vom deutschen Feldlager entfernt, festgefahren hatten. Dabei starben laut Nato-Angaben bis zu 142 Menschen. Wie viele von ihnen Taliban, wie viele Zivilisten waren, die aus den Tanks Benzin zapfen wollten, läßt sich nicht mit Sicherheit sagen. Daß zahlreiche Unbewaffnete zu den Opfern zählten, steht aber mittlerweile fest. Jung, der Mann, der Krieg gut ertragen konnte, solange niemand ihn so nannte, behauptete umgehend, es seien ausschließlich »Aufständische « bei der Bombardierung getötet worden. Den beteiligten Stellen sei nichts vorzuwerfen, alles nach Vorschrift verlaufen, Oberst Klein habe seine Pflicht vorbildlich erfüllt.

    Da lag bereits der vorläufige Nato-Bericht vor, der das genaue Gegenteil meldete. Als Jungs Borniertheit bei den Isaf-Alliierten Unmut auslöste, fühlte die Kanzlerin sich genötigt, die Verbündeten anzugiften, sie verbitte sich Kritik. Damit erreichte sie zwar die Chauvinisten in der Heimat, doch bei den Alliierten nur weitere Empörung. Allein weil die SPD schlecht gegen einen Minister stänkern konnte, der ohne ihre Hilfe gar keiner geworden wäre, wurden weder das Massaker noch der Afghanistankrieg zu Themen im Bundestagswahlkampf. Fast schien es, als ginge der Fall im allgemeinen Getöse über den besten Weg zur Liquidierung des Sozialstaats unter. Doch die Geschichte tauchte wieder auf, und sie zeigte den Mitgliedern der schwarzgelben Koalition, in welches Schlamassel sie geraten sind, seit ihre Parteisprecher den Sozen nicht mehr für schlechtweg alles, was schiefläuft, die Schuld geben können. Und es lief etliches krumm, zumal in der Affäre Klein.

    Der Oberst hatte das Reglement mißachtet; das Bundeswehr-Camp war nie gefährdet, die Anwesenheit von Guerilleros am Einsatzort nur eine Vermutung gewesen. Jung wurde hastig ins Arbeitsministerium versetzt, wo ein eigenwilliger Umgang mit der Realität kein Skandal, sondern der Normalfall ist. Sein Nachfolger mußte nun richten, was Jung verbrannt hatte, ohne den Kollegen in die Pfanne zu hauen. Das war selbstverständlich nicht möglich, und deshalb hätte ein kluger Politiker Merkels Falle geahnt und den Schleudersitz abgelehnt. Karl-Theodor zu Guttenberg jedoch barst schier die Maßhemdbrust, als der Bundespräsident ihm die Ernennungsurkunde überreichte. Der »Überflieger« (»Spiegel«, »Focus«, »FAZ« et. al.) war so von sich und den Hymnen in der Deppenpresse besoffen, daß er gar nicht anders konnte, als eine Bauchlandung hinzulegen.

    Seine Devise hieß: Schluß mit dem eierweichen Getue, die deutschen Soldaten seien unterm Wimpel von Bob dem Baumeister in Afghanistan unterwegs! Der Baron zeigte sofort, wie sehr er es zu schätzen weiß, daß unsre Jungs und Maiden 3.000 Meilen von seinen Besitzungen entfernt dafür sorgen, daß ihm beim Ausritt über die Ländereien kein Opiumbauer mit Wickelmütze begegnet. Und wie gut er die Truppe versteht! Wenige Jahre zuvor hätte er womöglich aus derselben Gulaschkanone gespeist wie sie, auf derselben Latrine gehockt und mit Heldengeschichten aus seinem Gebirgsjägerbataillon beeindruckt, wo Rekruten Rollmöpse mit Frischhefe fressen müssen, bis sie kotzen. Er will seinen Soldaten nicht nur Minister, sondern Kamerad sein, und deshalb nannte er gleich nach Amtsantritt das Massaker am Kundus-Fluß »militärisch angemessen«.


    Fortsetzung im nächsten Posting:
     
  5. MACaerer

    MACaerer Active Member

    Zitat Fortsetzung

    Dabei hätte es Guttenberg wenig gekostet, Kleins gemeingefährliche Unfähigkeit nicht länger zu leugnen, sondern den Massenmord als »Verkettung tragischer Fehler« zu verkaufen, eine »Katastrophe«, die’s schon mal geben kann, da unten im Gebirge, überdies bei Nacht, wenn alle Afghanen feldgrau sind. Der Fauxpax Guttenbergs, der ihn auf viele Jahre am Aufstieg in der Hierarchie des Hofstaats hindern dürfte, verdankt sich vermutlich jener seltsamen Nibelungentreue, die uns Deutschen so leicht keiner nachmacht und einem Junker gleich gar nicht. Überdies wollte Guttenberg offenbar die »Multiplikatoren« der Medien nicht enttäuschen. Die hatten sein großes Maul während der Opel-Verhandlungen – damals kündigte er an, seinen Rücktritt als Wirtschaftsminister einzureichen, sollte bei der Abwicklung Steuergeld fließen, kassierte die Drohung aber wortlos, als Merkel ihn zur Ordnung rief – nicht verspottet, sondern wider jede Wirklichkeit als Ausweis seiner »Aufrichtigkeit« plus »Unbequemlichkeit« abgefeiert. Diesen Coup zu wiederholen, mag Guttenberg gedacht haben, würde ein leichtes sein. Doch da hatte er sich mit dem Ordonnanzsäbel geschnitten.

    Er vergaß, was schon so viele Stars erleiden mußten, die bloß zum Schein welche sind: Die Massenmedien konstruieren sie auch, um sie bei nächstbester Gelegenheit demontieren zu können. Zweifellos hatte am 4. September etwas stattgefunden, das »militärisch angemessen« allein der finden kann, der lieber heute als morgen Afghanistan unter einem Bombenteppich begraben will, damit dort endlich eine Ruh’ ist. So weit möchten jedoch nicht mal jene Kommentatoren gehen, die bisher keine Gelegenheit verpaßt haben, die Umrüstung der Bundeswehr zur Invasionsarmee als »humanitäre Notwendigkeit« zu verkaufen. Es ist nämlich selbst nach Maßstäben eines »Welt«-Kolumnisten nicht besonders human, Menschen zu verbrennen, nur weil sie Benzin klauen wollen. Dem Baron blies allerlei Entrüstung ins Gesicht, und er tat, was wackere Mannen wie er in solchen Situationen schon immer getan haben, er suchte sich Sündenböcke.

    Am 26. November 2009 entließ Guttenberg Generalinspekteur Schneiderhan und Staatssekretär Wichert. Sie hätten ihm Informationen vorenthalten, behauptete er, und darum habe er geirrt in der Bewertung der Bombardierung. Das kaufte ihm niemand ab, und statt als ehrliche Haut stand der Minister jetzt wie ein Machiavellist da. Zugleich versuchte er weiter, sein Image als Mann der Truppe zu pflegen. Am 3. Dezember erklärte Guttenberg im Bundestag, Klein habe »nach bestem Wissen und Gewissen « gehandelt, »angesichts kriegsähnlicher Zustände um Kundus« sei Klein »subjektiv von der militärischen Angemessenheit seines Handelns ausgegangen«. Dafür habe der Oberst sein Verständnis, und er, Guttenberg, zweifle »nicht im geringsten daran, daß (Klein) gehandelt hat, um seine Soldaten zu schützen«. Diese bedingungslose Loyalität zu einer niederen Charge, nachdem der ranghöchste Offizier gedemütigt worden war, läßt sich psychologisch schwer nachvollziehen. Vielleicht ist dies die Oberschläue eines promovierten Juristen, vielleicht hat Guttenberg aus seiner Soldatenzeit nicht die besten Erinnerungen an Generäle, vielleicht lag Jan van Aken, stellvertretender Vorsitzender der Linken-Fraktion im Bundestag, richtig, als er schimpfte: »Herr zu Guttenberg ist ein Wendehals, der seine Meinung beliebig ändert ... Dabei opfert er kaltschnäuzig auch Mitarbeiter und verbreitet hinterher darüber offensichtliche Unwahrheiten.«

    Der Baron schwimmt, und außer seinen Kumpanen bei »Bild« möchte ihm kaum einer mehr an Land helfen. Je verzweifelter er versucht, die Attitüde des redlichen, unerschrokkenen Volksvertreters aufrechtzuerhalten, desto mehr muß er schwindeln. Mahnt zum Beispiel der Wehrbeauftragte, die deutsche Isaf-Truppe schleunigst besser auszurüsten, bellt Guttenberg zurück, das Arsenal sei in Ordnung – und kündigt eine Woche später an, weiteres Material nach Stalingrad, stop: nach Kundus schaffen zu lassen. Ja, »umgangssprachlich« könne man von einem Krieg in Afghanistan reden, verkündet der Minister, er selbst tue das auch. Doch ein Krieg im völkerrechtlichen Sinne sei etwas ganz anderes, da gebe es »juristische Feinheiten« zu beachten, schließlich kämpften hier nicht zwei Staaten gegeneinander. Das werden die Hinterbliebenen der Toten von Kundus möglicherweise etwas anders sehen. Fortwährend ist Guttenberg seine Neigung zum aufgeplusterten Nonsensgelaber im Weg: »Wenn wir Afghanistan nur auf Afghanistan beschränkt denken, ist das Scheitern programmiert«, sagte er im März bei einer Podiumsdiskussion mit Helmut Schmidt. Und dann auch dies: »Den Prozeßbeginn an Zielmarken gebunden, das ist ja ganz wichtig dabei.«

    Die Klassiker der Militärtheorie hat dieser Mann offenbar nie gelesen. Die reden unverblümt und geradeaus, wie es sich schließlich für Leute gehört, die verantworten müssen, wenn massenhaft Menschen getötet werden. »Es hat noch nie einen langwierigen Krieg gegeben, der einem Land Nutzen gebracht hätte«, wußte Sun Zi bereits vor mehr als zwei Jahrtausenden. Und Carl von Clausewitz schrieb über den idealen Kriegsminister: »(Ein) großartiger, ausgezeichneter Kopf, ein starker Charakter, das sind die Haupteigenschaften.« Mit denen Guttenberg leider gar nicht dienen kann.

    Als am 9. April drei im Gefecht entleibte Bundeswehrsoldaten mit dem üblichen degoutanten Gepränge aufgebahrt wurden, erzählte der Minister: »Meine kleine Tochter ... fragte mich, ob die drei jungen Männer tapfere Helden seien, ob sie stolz auf sie sein dürfe. Ich habe beide Fragen nicht politisch, sondern einfach mit ja beantwortet.« Mag diese Geschichte stimmen oder nicht: Sie ist so obszön wie der Krieg, den Guttenberg auch mit der Umgangssprache führt. Retten werden ihn solche Anekdoten aus dem Handbuch der nationalen Propaganda nicht mehr. Sobald aus den Reihen der Union ein neuer Hoffnungsträger von möglichst steinreicher Herkunft erscheint, wird Guttenberg sich ausführlich darum kümmern können, seiner kleinen Tochter zu erklären, warum er mal ein Held war und heute als »Lügenbaron« beziehungsweise »Selbstverteidigungsminister« verhöhnt wird. Und sie mit Sätzen wie diesen quälen: »Bei dem Gewinnen von Verständnis haben wir in meinen Augen in den letzten Jahren auch viele Fehler gemacht.«


    Zitat Ende

    MACaerer
     
  6. batrat

    batrat Wolpertinger


    Die stolperte aber über einen Wortbruch bezüglich ihrer Politik. Das ist schon ein Unterschied.
    Eine Doktorarbeit hat nichts mit Politik zu tun.

    Warum sollten Medien ohne konkrete Veranlassung die Doktorarbeit eines Politikers untersuchen ?
    Nach Aufdeckung wurde dann berichtet. In der SZ sehr ausführlich mit umfangreichen Vergleichen Original/Plagiat.
     
  7. hfeldkamp

    hfeldkamp Member

    gut, ich lasse gerne andere Meinungen gelten, aber es ist doch wohl eines sicher, er hat den Marschbefehl nach Afganisthan sicherlich nicht ausgesprochen. Soweit ich mich erinnere war das zu einer Zeit als schwarz/grün regiert hat. Es ist mit Sicherheit ein großer Verlust, wenn Soldaten in diesem Krieg ihr Leben lassen müssen, aber es sind alles freiwillige, die sich auf Jahre zum Dienst an der Waffe verpflichtet haben. Sicherlich nicht um in sicheren Kasernen bei gutem Sold, und mit hohen Abfindungen frühzeitig in den Ruhestand zu gehen.
    Das ein Herr Guttenberg in eine Familie geboren wurde die ihm einen Titel und gesicherten Vermögensstand, dass kann man ihm wohl nicht anlasten (was aber immer wieder hintergründig getan wird).
    Bei seinen vielen Millionen die er ja angeblich hat, könnte er sich ja auch ein schönes Leben machen ohne sich den ganzen Querelen der Politik auszusetzen und denen den Job überlassen die es sowiso besser und ohne Fehl und Tadel machen würden. Davon gibt es ja unter den Journalisten gerade mehr als genug. An den Pranger stellen ist einfach, dazu bedarf es nur wenig.
    hfeldkamp
     
  8. batrat

    batrat Wolpertinger

    Selten so einen unbelegbaren, diffamierenden Schwachsinn gelesen.
     
  9. Morgenstern

    Morgenstern Active Member

    Dir glaub ich das sogar.
     
  10. batrat

    batrat Wolpertinger

    Vielleicht steckt ja er dahinter ? :D

    [​IMG]

    http://www.sueddeutsche.de/bayern/c...tenberg-der-groesstmoegliche-gewinn-1.1063670

    "Seehofer hat in der Guttenberg-Krise das Bestmögliche für sich herausgeholt: Er hat sich als Schutzengel des jungen Guttenberg stilisiert, der ihm - weise und gestählt durch eigene Erfahrungen - gut zuredet, damit der Baron die Nerven und das Amt behält. Er hat sich als selbstloser Vorsitzender seiner Partei präsentiert, der zum Wohle der CSU die eigenen Gefühle hintan stellt und den schärfsten Rivalen für die Partei erhält.

    Jenen Mann, der gerade noch als baldiger Parteichef, wenn nicht Kanzlerkandidat gehandelt wurde. Der Dämpfer, den Guttenberg bekommen hat, ist leicht genug, damit er - zerknirscht lächelnd - weiter Sympathie auf die CSU lenken kann. Und stark genug, damit er weiß, bei wem er sich bedanken muss. Seehofer sagt: "Meine Losung ist immer, ein Minister stürzt nur, wenn es die eigene Partei will - und die eigene Partei will es nicht."
     
  11. McDil

    McDil Gast

    Das einzige, was ich als Guttenbergsche Leistung erkennen kann, ist der brachiale Aufbau seiner politischen Karriere, und selbst bei dieser Leistung scheint er durch Überziehung versagt zu haben.

    Mir will nichts einfallen, wobei sein Job ein "guter" war.
     
  12. batrat

    batrat Wolpertinger

    Am Ende wird man in Bayern sagen :

    A Hund isa scho, da Guttenberg, a recht a verrregda !! :D


    http://www.google.com/hostednews/af...ocId=CNG.13bd51c3aa9e7e8ba12c22ebf61b2bbc.281

    "In einer am Montagabend veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest Dimap im Auftrag des ARD-Magazins "Report" äußerten sich 73 Prozent der Befragten zufrieden mit Guttenbergs politischer Arbeit. 21 Prozent zeigten sich unzufrieden. Die Zustimmung geht demnach über die Parteigrenzen hinweg: 89 Prozent der Unions-Anhänger, aber auch 71 Prozent der SPD- und 61 Prozent der Grünen-Anhänger sind demnach mit dem Minister zufrieden."

    >Verschw&#246;rungsmodus an<
    Ob die Umfrage manipuliert ist ? *gr&#252;bel*
    >Verschw&#246;rungsmodus an<
     
  13. Schaumberger

    Schaumberger Wurschthaut, alte

    Ich bin ebenfalls deiner Meinung das der Aufruhr der fast das ganze Land lahmzulegen scheint unverhältnismässig ist. Leider ist das auch den speziellen bedingungen geschuldet: TzG dreht Pirouetten und befeuert durch sein mehr als erbärmliches Handling dieser Angelegenheit die Reaktionen. Zudem ist der Zeitraum bis der wohl wichtigste Akteur in diesem Schauspiel Stelllung bezieht (Die Uni) so lange. In der Zwischenzeit freuen sich Medien und Menschen darüber hemmungslos im relativ ungefähren herumstochern zu dürfen (Was ja immer mehr Spaß macht als sich mit schnöden Fakten zu begnügen).

    Ich wäre als ebenfalls froh gewesen wenn die Hysteriemaschine erst nach der Stellungnahme der Uni losgelegt hätte, aber das ist heutzutage nicht mehr realistisch.

    Nichtsdestotrotz ist das Bild inzwischen ja relativ klar geworden: Gutti hat abgeschrieben, höchstwahrscheinlich sogar mit Vorsatz. Zudem waren bisher alle seine Rechtfertigungen schlichtweg gelogen (bis hin zur Erkenntnis beim wochenendlichen drübergucken).

    In meinen Augen ist es mittlerweile unerheblich welche Qualität seine Arbeit als Minister hat. Er steht (stand) wie fast kein anderer für Ehrlichkeit und Gradlinigkeit (bzw. hat das alles für sich selbst in Anspruch genommen). Nun offenbart sich das seine ganz persönliche Moral sogar Betrug miteinschließt. Das macht ihn als Volksvertreter schlichtweg untragbar.
    Er hat sein Bild in der Öffentlichkeit unheilbar zerstört, den Wissenschaftsbetrieb stark beschädigt und die Politikverdrossenheit befeuert. Wenn Gutenberg im Amt bleibt wäre das ein Schlag ins Gesicht für jeden Demokraten und jeden halbwegs ehrlichen Bürger der tagein tagaus versucht allgemein gültige Werte zu leben.

    (Ich bin zwar ein Idealist, bin mir aber bewusst das unsere Politik mehrheitlich von Menschen wie Möllemann, Strauß, Wiesheu, Koch, Gauweiler,Kohl, Schäuble etc. betrieben wird. Menschen also die ethische Maßstäbe allzu leichtfertig den realpolitischen Zwängen unterordnen. – es würde mich also auch nicht mehr wundern wenn Gutti in 8 Jahren Kanzler wird. Wagner wird ihn schon hochschreiben)
     
  14. batrat

    batrat Wolpertinger

    Dann frage ich präzise:

    Was bringt dich zu dem Urteilen "Vordemokratisch" und "Undemokratisch" ?
     
  15. turnt

    turnt New Member

    Genau da liegt ja das Problem. Er mag ja privat ein "geiler" Typ sein und für viele ein Heilsbringer, aber seien wir doch mal ehrlich: Die Doktorarbeit ist doch eigentlich fast egal - oder? Wer von uns ohne Sünde ist .usw usw .... Es ist viel mehr die Art und Weise wie er damit umgeht, dass er "erwischt" wurde.

    Herr "von und zu" glaubt wirklich das mit dem Verzicht auf den Dr. Titel alles wieder gut ist. Und genau da liegt das Problem. Der Mann glaubt wirklich er könne das aussitzen.

    Seit dem er Verteidigungsminister ist hat er immer nur "wirre" Entscheidungen getroffen, diese dann wieder revidiert und anschließend wieder korrigiert usw. usw.
    Die Dr. Arbeit für mich nur ein vorläufiger Höhepunkt (so er weitermachen darf).

    Er mag ja ein netter Zeitgenosse sein (und evtl. Potential haben) den viele Leute gut leiden können, aber ich glaube wenn er in der Politik bleiben will muss er noch sehr sehr viel lernen und erst mal noch für ein paar Jahre in die Lehre gehen. Und zwar ohne Dr.Titel und nicht in einem Amt.

    Es bleiben doch eigentlich nur 2 Fragen:
    Wer hat die Arbeit geschrieben?
    Wer hat die Arbeit kontrolliert?
     
  16. McDil

    McDil Gast

    Analyse zum augenblicklichen Stand der "Affäre Guttenberg" auf NDS
     
  17. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Ich frage mich, wie weit die Verluderung der politischen Sitten noch gehen wird. Koch hat allerdings für mich den traurigen Höhepunkt markiert, mit der an übelste Sowjetzeiten erinnernden Behandlung der Steuerprüfer. Dagegen ist der falsche Doktor noch ein Waisenknabe. Er darf natürlich dennoch nicht im Amt bleiben. Sollen bei solch gravierenden Vorfällen in Zukunft Volksabstimmungen veranstaltet werden?

    Das Merkwürdige ist, dass diejenigen, die solche Abstimmungen sonst scheuen, nun ständig im Mund führen, dass das Volk ihn ja trotz alledem behalten möchte.
     
  18. McDil

    McDil Gast

    Es ist bezeichnend f&#252;r die B&#252;rger dieses Landes und deren "Elitenverst&#228;ndnis", dass bei Bekanntwerden von berechtigten Vorw&#252;rfen gegen einen "Liebling" sich sofort Mehrheiten "pro Liebling" bilden.

    Gerade habe ich einige Minuten auf Phoenix in die "Fragestunde" zur Guttenberg-Aff&#228;re hinein geh&#246;rt und nat&#252;rlich finde auch ich dieses Klein-Klein parteipolitisch motivierter Fragen und Unterstellungen widerlich, aber:

    Die eigentliche Ursache f&#252;r derartige Eskalationen ist Guttenberg selber und die Clique derer, die ihn in seinem Pattex-Verhalten (noch) unterst&#252;tzen, denn dass er als verantwortungsbewusster Politiker ganz einfach gehen m&#252;sste ist eigentlich evident.

    Der Freitag
     
  19. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Die Quintessenz der Fragestunde war für mich, dass das was früher mit »Neiddebatte« abgebügelt wurde, nämlich berechtigte Kritik an allerlei Boni und Bonbons, funktioniert heute mit berechtigter Kritik an einem Minister wieder, diesmal mit dem Ettikett »Jagdfieber«. Am peinlichsten was der Ober-CDU Hansl. Misfelder oder wie er heißt.
     
  20. McDil

    McDil Gast

    An Dreistigkeit kaum zu überbieten war dieser Dobrindt. Was aus dem CSU-Substrat alles so sprießt!

    Wäre es ganz verfehlt, zu sagen: Die CSU ist der politische Arm der Mafia bavarica?
     

Diese Seite empfehlen