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Die Gerechtigkeit siegt

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von maximilian, 30. Juni 2008.

  1. maximilian

    maximilian Active Member

  2. edwin

    edwin New Member

    Als würde ausgerechnet der Mensch unter einer (auch angedrohten) Folter die "wirkliche" Wahrheit sagen. Bei einer Folter kommt die "Wahrheit" des Verhörende heraus.

    Das die Tat des Täters bestraft werden muss, ist auch in meinen Augen richtig.
    Was die Polizei sonst für Mittel nehmen darf, um an "Informationen" zu kommen, muss im Gesetz verankert sein. Mit Genehmigung der Folter führt man das momentan gültige Rechtssystem endgültig ad absurdum.
     
  3. maximilian

    maximilian Active Member

    Hallo!

    Niemand will irgendwelche Folter genehmigen. Aber daß ausgerechnet dieser Täter, einer der niederträchtigsten Menschen, die jemals existiert haben, den Europäishen Gerichtshof wegen seiner Folterandrohung anruft, kommt für mich einer Verhöhnung des "momentan gültigen Rechtssystems" gleich.

    Grüße, Maximilian
     
  4. edwin

    edwin New Member

    Also ein Recht mit Ausnahmen. Als würde dies Funktionieren.
    Niederträchtige Menschen gab es (leider) schon immer und wird es auch immer wieder geben (leider). Wir könnten da mal eine Top 10 der Niederträchtigsten auflisten. Da fielen mir noch viele weitere Personen ein (mehr wie 10 - leider viele, die nie ein Gericht von innen gesehen haben).
    Und unser Rechtssystem läßt es zu, das JEDER vor Gericht sein Anliegen vorbringen darf. Ansonsten wäre es kein Rechtssystem.
     
  5. maximilian

    maximilian Active Member

    Hallo!

    Jedes Recht bzw. Gesetz hat Ausnahmen. Und funktioniert trotzdem.

    Ach, erstens ist so ein Rechtssystem keine statische, sondern eine dynamische Sache die sich fast täglich ändert, und zweitens wäre es auch dann noch ein Rechtssystem, wenn manche ihre Anliegen nicht vor Gericht vorbringen dürften. Sondern vorher in Guantanamo ein paar Jahre im Käfig gehalten würden. Oder so. Kein anderes Land beschäftigt übrigens so viele Richter und Anwälte pro Kopf der Bevölkerung wie das mit den Käfigen und würde sich sicher nicht den Vorwurf gefallen lassen, es hätte kein Rechtssystem.

    Grüße, Maximilian
     
  6. edwin

    edwin New Member

    Und bezogen auf diese Gegebenheit (Folter)?


    Was sich die Amerikaner nicht sagen lassen und was andere Völker empfinden, sind zwei Paar Schuh'.
    Dass das Recht nicht statisch sein kann, ist klar. Aber bezeichnen wir uns nicht als aufgeklärt? Oder wollen wir wenigstens in Rechtsfragen doch wieder zurück ins Mittelalter (brav dem großen Bruder folgend)?
     
  7. Pahe

    Pahe New Member

    Ein Rechtssystem bei dem der Täter mehr Rechte als seine Opfer haben, ist auch kein Rechtssystem.
    So gesehen, ist diese Abweisung für diesen Ausnahmefall auch ein Schritt zur Wahrung des Rechtssystems.
    Ich finde, ein Rechtssystem das diesen Namen verdienen will, muss die Rechte des Täters zwar wahren - aber nachrangig zu den Rechten des Opfers und erst wenn die Rechte des/der Opfer erfüllt sind, sollte der Täter seine Rechte erfüllt bekommen.
    Ich weiß, das ist bei Mord etwas schwierig aber hier sollte gelten - erst Sühne dann eigene Rechte.
    Es gibt nämlich in letzter Zeit viel mehr Opfer, die seitens der Täter und ihrer Rechtsverdreher mit Hilfe der Gerichte verhöhnt werden als Täter in ihren Rechten zu kurz kommen.
    -Um hier mal nicht den Extremfall von Mord anzuführen: Was Ackermann da abgezogen hat, ist jenseits von Recht und die Leute, die durch dessen Handlungen ihre Existenz verloren hatten, erfuhren keine Genugtuung wohl aber Ackermann.
     
  8. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Ja, ich finde auch, dass man Ackermann ein bisschen hätte foltern sollen.
    :teufel:
     
  9. maximilian

    maximilian Active Member

    Hallo!

    Ein Bißchen Mittelalter (das so schlecht gar nicht war, wie allgemein gerne behauptet wird) kann keinem Rechtssystem schaden. Die aktuelle Rechtslage, bei der eher ein Kind geopfert wird, als daß man einem geständigen (!) Täter den Aufenthaltsort dieses Kindes "entlockt", ist sicher nicht mittelalterlich, sondern vorsintflutlich. Womit ich die Sintflut wirklich nicht beleidigen möchte.

    Grüße, Maximilian
     
  10. edwin

    edwin New Member

    Stimmt vereinfacht gesagt.


    Dieses Urteil ist der Versuch, es jedem Recht zu machen. Es wurde Folter angedroht (zwar wurde es in der Urteilsfindung nicht angewendet, aber es bleibt im Raum stehend) und damit gegen geltendes Recht verstoßen.


    Das ist eine herausfordernde Gradwanderung (fürs Recht).


    Ja, Recht ist eine Frage des Anwaltes geworden. Leider.
     
  11. edwin

    edwin New Member

    Auf die Gefahr hin, das ich mich wiederhole: Als würde ausgerechnet der Mensch unter einer (auch angedrohten) Folter die "wirkliche" Wahrheit sagen. Bei einer Folter kommt die "Wahrheit" des Verhörende heraus.
     
  12. maximilian

    maximilian Active Member

    Hallo!

    Der ganze Thread ist eigentlich eine Wiederholung, denn die Diskussion haben wir noch jedemal gehabt, wenn sich diese Drecksratte mit neuen juristischen Spritzfindigkeiten aus ihrer Falle zu befreien versucht.

    Glaube ich erstens nicht und wäre mir zweitens vollkommen egal, wenn so jemand mein Kind hätte. Dem würde ich höchtspersönlich den Kopf in die Salzsäure stecken, wenn er anders nicht reden will.

    Grüße, Maximilian
     
  13. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Der große Vorteil der mittelalterlichen Rechtssprechung war doch die, dass alles von vorne herein feststand und der Beklagte nur noch wiederholen musste, was längst beschlossene Sache war.
     
  14. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Darum sind die Eltern auch nicht mit der Ermittlung beauftragt.
    :gaehn:
     
  15. Snorrt

    Snorrt New Member

    Das interessante ist, dass sogar Folterspezialisten (welch lustiges Wort) der CIA fast einstimmig erklären (zumindest die "alten"), dass man mit Reden (diesem komischen Ding mit dem Mund, wo man so Laute macht und so) deutlich weiter kommt, als mit Folter.

    Nur bin ich ganz ehrlich. Wenn mein Kind weg ist, ich bin mir zu 90% sicher, dass der da vor mir es weiß und ich habe Angst um die Sauerstoffzufuhr meines Kindes... ich glaube schon, dass ich das gültige Rechtssystem dann hinter mir lassen würde.

    Das Problem (wie mit der Todesstrafe), was machst du, wenn Freund Entführer einfach nix sagt, also auch nicht, ob er es war oder nicht? Und wenn dir schlüssige Beweise fehlen (wie so oft). Oder wenn Freund Entführer schwört, dass er es nicht war/ist?

    Nee. Leider nicht möglich, daraus ein sinnvoll funktionierendes Etwas zu stricken. Das einzige (was nix bringt) was mir da immer einfällt: Gleiches mit Gleichem vergelten. Ich finde nicht, dass jemand, der einen Jungen in einem Sarg ersticken lässt, eingesperrt werden sollte, wenn eindeutig erwiesen ist, dass er es war. Den sollte man einbuddeln. Ich kann mir das Grauen gar nicht vorstellen, langsam und unbeweglich unter der Erde zu ersticken. Die Leuts sollten sich jedesmal, wenn sie jemandem etwas antun genau überlegen, dass ihnen das auch passieren kann - genau hier ist unser Recht m.E. einfach zu human. Nichts gegen Unschuld bis die Schuld bewiesen ist. Ein grandioser Pfeiler unseres Rechtssystems.

    Ich glaube auch, dass da was dran ist, wenn die Personen, die sich wirklich damit auskennen, sagen, dass Gewalttäter durch nichts (also auch nicht durch härtere Strafen) davon abzubringen sind, ihre Taten zu vollbringen. Aber mich wurmt, dass die sich ein paar Jahre von unseren Steuergeldern einen faulen Lenz bei Essen und Fernsehen machen, rauskommen und dann wieder zuschlagen. Vielleicht würde unser Rechtssystem besser wirken, wenn das Recht der Opfer (oder ihrer Angehörigen), Gleiches mit Gleichem zu vergelten, spätestens beim zweiten Mal zum Recht wird, damit wenigstens das dritte Mal nicht passiert (was bei uns leider immer wieder vorkommt).

    Ich meine, Zivilisation hin oder her. Aber irgendwann ist das mit "nochmal ne Chance geben" doch passé, oder gleitet in sinnlose Dummheit ab. Es gibt eben Menschen, die wollen nicht zivilisiert leben. Die wollen zerstören, über dem Recht stehen und herrschen (ein Schelm, wer jetzt an Politiker denkt). Die sollen dann auch nicht zivilisiert behandelt werden.

    Unser Recht erinnert mich manchmal an Blauhelmsoldaten, die zwar ERschossen werden, aber nicht ZURÜCKschiessen dürfen. Also Friedenssicherung, nicht -herstellung :teufel:
     
  16. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Was für ein unüberlegter, unreflektierter Unsinn.
     
  17. Snorrt

    Snorrt New Member

    Kannst du so nennen, ich persönlich verstehe Eltern nicht, die im Gerichtssaal sitzen und zusehen, wie ein Kinderschänder, der das Leben ihres Kindes (und ihres) zerstört hat, eine einfache Gefängnisstrafe bekommt. Mich müsste man da einsperren, der Freund wäre akut gefährdet, seine Strafe erst gar nicht antreten zu müssen.
     
  18. edwin

    edwin New Member

    Rache ist ein sehr schlechter Berater. Rache hat mit Recht nichts zu tun. Bei Rache stellt sich der Rächende mit dem Täter auf eine Stufe. Wenn Rache zum Recht wird, ist das Recht "verkohlt".
     
  19. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Wir sollten uns alle wieder wir früher die Köpfe in angesagten Blutfehden einschlagen. Auge um Auge, Zahn um Zahn und Folter zur Unterhaltung. Es findet sich immer jemand, den man aus guten Grund auf das Rad flechten kann.
     
  20. Snorrt

    Snorrt New Member

    Maximilian ist ja nicht unbedingt meiner Meinung - er würde das nur tun, um aus dem Entführer herauszubringen, wo sein Kind ist.

    Rache an sich ist sicherlich verwerflich. Nur weiß ich nicht, ob ich noch kühl und sachlich überlege und handele, wenn mein Kind (beliebig anderer von mir geliebter Mensch) gerade erstickt ist, vergewaltigt wurde etc.

    Vor allem bei einem Rechtssystem, das nur halb funktioniert. Wenn man ausschliessen könnte, dass eine Tat ein zweites Mal vom selben Täter begangen wird, könnte man in Ruhe die Rache begraben. Kann man aber nicht. Stell' dir mal Personen vor, die ihre Liebsten verlieren, weil unser Rechtssystem (übrigens laut einhelliger Meinung eines der besten der Welt) einen Täter zum Zweittäter hat geraten lassen.

    Ich weiß nicht, ob ich da so zivilisiert bleiben könnte, wie ihr das anscheinend seid.
     

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