1. Liebe Forumsgemeinde,

    aufgrund der Bestimmungen, die sich aus der DSGVO ergeben, müssten umfangreiche Anpassungen am Forum vorgenommen werden, die sich für uns nicht wirtschaftlich abbilden lassen. Daher haben wir uns entschlossen, das Forum in seiner aktuellen Form zu archivieren und online bereit zu stellen, jedoch keine Neuanmeldungen oder neuen Kommentare mehr zuzulassen. So ist sichergestellt, dass das gesammelte Wissen nicht verloren geht, und wir die Seite dennoch DSGVO-konform zur Verfügung stellen können.
    Dies wird in den nächsten Tagen umgesetzt.

    Wir danken allen, die sich in den letzten Jahren für Hilfesuchende und auch für das Forum selbst engagiert haben.

pomadenmichel friedman

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von Francis, 24. Mai 2002.

  1. Mekki Messer

    Mekki Messer New Member

    @macixus
    Na hoffentlich findest du es ebenso blöde, wenn sich ausgerechnet Deine geliebte FDP auf ihre "liberalen" Traditionen beruft. Die Vorgänger der heutigen Dreipünktchenpartei stimmen seinerzeit "putzmunter" als Nachfolge-DVP dem Ermächtigungsgesetz zu.

    MM
     
  2. oli2000

    oli2000 Rest-Optimist

    Akiem, natürlich hat der Friedmann voll daneben gegriffen; genauso wie man vorsichtig mit Kritik an Israel umgehen muss, muss man vorsichtig damit sein, jemanden gleich mal als Rep- oder NPD-Nachredner hinzustellen. In der Sache hat Möllemann vollkommen Recht, auch wenn er sich etwas eleganter des Themas hätte annehmen können.

    Letzten Endes geht es ja gar nicht darum. Das Problem besteht für mich darin, wie sehr sich jetzt einige braune Herrschaften bestätigt sehen. Hast du den Beifall von Seiten der Reps mitbekommen? Bei vielen Menschen gibt es einen latenten Antisemitismus, der durch solche Möllemännchen nur bestärkt wird, und das darf ja nicht sein. Es lohnt sich wirklich nicht, sich über das Thema »Darf ein Deutscher Israel kritisieren« aufzuregen. Natürlich darf er das. Nur der Ton macht die Musik und da musst du dich auch mal fragen, ob du da nicht etwas naiv rangehst.

    Antwort wird nicht erwartet, da du auf meine Postings sowieso nie antwortest & ;-)
     
  3. oli2000

    oli2000 Rest-Optimist

    Tag X.
    Danke für die Mühe. :)
     
  4. oli2000

    oli2000 Rest-Optimist

    Haha, der Möllemann hats echt nicht leicht! Ausgerechnet von den Reps!
     
  5. ughugh

    ughugh New Member

    Das Problem besteht für mich darin, wie sehr sich jetzt einige braune Herrschaften bestätigt sehen.

    Und nur, weil ein paar rechte Spinner sich - dadurch daß sie in die Aussage Möllemanns/Karsli das hineininterpretieren, was sie höhren wollen, soll - weil ein paar zionistische Spinner - dadurch daß sie in die Aussage Möllenmanns/Karsli das hineininterpretieren, was sie höhren wollen - die Meinungsfreiheit in Deutschland, das Recht auf freie Rede eingeschränkt werden? Deswegen soll ein Friedmann - Mitglied der CDU - das Recht haben, sich in die Mitgliedspolitik der FDP einzumischen (womit der ganze Streit ja angefangen hat)? Ich denke - auch wenn unisono im Moment alle Politiker darauf einschwenken, weil es gerade en Vogue ist - und im Wahlkampf immer paßt (Danke Schröder - machst es mir täglich leichter, Dich nicht zu wählen) - wer Friedmann/Knoblauch zuhört, der merkt schnell, daß das Thema einfach Tubuisiert werden soll - und somit hat Möllemann mit seiner Aussage eigentlich Recht. Ein - für Lobbyisten - übberraschen zurückhaltender Spiegel (Vorsitzender der ach so laut lamentierenden stellvertretenen Vorsitzenden, die sich große Mühe geben, es die Thematik zunehmend eskalieren zu lassen (Knoblauch heute: "Ich verlange, daß sich die FDP entschuldigt" - Auf die Frage, was denn an Möllemanns Aussagen antisemitisch sei kam nach langem Zögern: Es war die Aussage "Die Zeiten sind vorbei in denen Denken verboten war" ... nunja) geht da schon fast unter - finde ich schade.

    Hast du den Beifall von Seiten der Reps mitbekommen?

    Wenn ich ehrlich bin, nein - woher auch, in den Nachrichten waren die Hauptprotagonisten ja Omnipräsent. Und selbst wenn - wenn die Reps die Demokratie beklatschen, weil sie dadurch die (theoretische) Möglichkeit haben, wieder an die Macht zu kommen, schaffen wir die ja auch nicht ab. Solcherlei Randgruppen muß eine Demokratie aushalten können - sie dürfen nicht zu einer radikalisierung fühen - und im Falle Friedmann/Möllemann/Knoblauch wedelt hier der Schwanz mit dem Hund.

    Bei vielen Menschen gibt es einen latenten Antisemitismus,

    Was zum Teufel ist "latenter Antisemitismus"? und so es ihn denn geben sollte: Wo kommt er her? Er fällt doch wohl kaum vom Himmel.
    Eigentlich wird dieser "latente Antisemitismus" nur vom ZdJiD propagiert und per se allen Deutschen unterstellt - was ich bedauerlich finde.

    der durch solche Möllemännchen nur bestärkt wird, und das darf ja nicht sein.

    Die Einzige Aussage Möllemanns ist: "Das Verhalten und Auftreten Friedmanns fördert Antisemitismus" - und da muß man ihm leider Gottes recht geben. Friedmanns Verhalten (auch vor der Eskalation) ist nicht wirklich dazu angetan symphatien zu wecken - und in seiner Art überall antisemetismus zu sehen ist er - sarkastisch dargestellt - schon fast antideutsch (was im Grunde ein genauso lächerlicher Vorwurf ist)

    Es lohnt sich wirklich nicht, sich über das Thema »Darf ein Deutscher Israel kritisieren« aufzuregen. Natürlich darf er das. Nur der Ton macht die Musik und da musst du dich auch mal fragen, ob du da nicht etwas naiv rangehst.

    Nein, eigentlich ist genau das die Frage: darf ein Deutscher Israel kritisieren - denn dies wird letztendlich Durch die Führung des ZdJiD verneint - und wenn der Ton die Musik macht, so frage ich mich, warum genau diese Führung massiv versucht, die tatsächlichen Formulierungen Karslis zu überziehen und falsch darzustellen (Gleichsetzung von "Jüdischer Weltherrschaft" und "Zionistischer Lobby", was zwei Grundverschiedene Dinge sind und natürlich auch "Möllemann wirft Judentum vor, für Antisemetismus verantwortlich zu sein") und so das Thema bewußt eskalieren zu lassen und zu polemisieren.

    Mit dem Vorwurf der Naivität währe ich da tatsächlich etwas vorsichtiger ;)
     
  6. ughugh

    ughugh New Member

    Ups, irgendwie sah der Text bei mir im Fenster kürzer aus :) - sorry.
     
  7. oli2000

    oli2000 Rest-Optimist

    Hey ugh, ganz ruhig. Sonst spiele ich nicht mehr mit dir.

    Die Frau heißt übrigens Knobloch.

    Ich denk mir jetzt mal eine etwas weniger aufgeregte Antwort auf dein Posting aus, muss ja nicht immer so schäumen &
     
  8. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    @Mekki
    Es mag sein, dass du Gewerkschaften liebst. Aber "meine" FDP liebe ich nicht, auch nicht die CDU oder die CSU oder die SPD und die PDS schon gar nicht. Vielleicht hättest du doch bei deinen geliebten Trillerpfeifen bleiben sollen?
     
  9. ughugh

    ughugh New Member

    >>George Bush nicht vom Volk legitimiert ist.<<

    Das ist er - selbst ohne Harlekins Prozentrechnung - sowieso nicht :) eigentlich hat jemand anders die Wahl gewonnen, aber irgendwie sind Amerikaner da erwas eigenartig.

    >>Und soweit ich weiß, war Baraks Angebot in Camp David verdammt nah an den Grenzen von 67.<<

    Ganz so historisch wie gerne dargestellt, war Baraks angebot in Camp David nicht - insofern kann ich den "sturen Bock" (*g* - schöne Formulierung) Arafat durchaus verstehen - es hätte keinen wirklich eigenständigen, lebendsfähigen Staat hervorgebracht. Flickenteppich trifft es ziemlich genau. Kurz zusammengefaßt:

    http://www.mediamonitors.net/pnt1.html

    Es gibt auch noch Karten dazu die das Problem (Sicherheitszone, Militätcamps, Siedlungen, Grenzkontrollstreifen (nicht an der Grenze zu Israel) usw. verdeutlichen und tatsächlich den Eindruck eines übergroßen Gefängnisses hervorbringen) ziemlich deutlich werden lassen - sobald (und wenn) ich den Link dazu wiederfinde, werde ich den - falls gewünscht - hier auch noch posten.

    Ugh

    PS: Vorwurf "Nazimethoden": Feldzug mit militärischen Mitteln, Sippenhaft, Internierungslager (die gibts schon länger), Diffamierung, gezielte Ausschaltung von politischen Gegnern, gezielte Zerstöhrung ziviler Infrastruktur, Besatzerpolitik, Aphartheitsprinziep, ignorieren der "Weltgemeinschaft", bewußte und absichtliche Verdrängung und Ausgrenzung eines ganzes Volkes nach relegiösen Gesichtspunkten, Überwachungsstatt (usw. usf.) - seit neuestem die Idee Sharons eines zauns um das Palästinensergebietes ( - man könnte es dann als das größte Gettho nach dem zweiten Weltkrieg bezeichnen) ... "Nazimethoden" ist vielleicht etwas sehr heftig, aber weit weg davon ist der Israelische Staat auch nicht - insofern ist diese Aussage - aus dem Munde eines Palästinensers - durchaus nachvollziehbar und hat wenig mit Antisemitismus (wie in der ZdJiD versteht - denn auch Palästinenser sind Semiten) zu schaffen.

    Man bekommt wirklich den eindruck, die Falken um Sharon haben aus der Geschichte des Judentums nichts gelernt - oder aber das Falsche.

    Aber auch der Begriff "Vernichtungskrieg" von Blüm war dem ZdJiD ja schon antisemitisch - obwohl er den Kern der Sache ziemlich genau trifft. Insofern hängt man sich zwar gerade gerne an den "Nazimethoden" auf, meint aber eigentlich und tatsächlich jedwede Kritik an israelischem Vorgehen - da wird auch gerne mal schnell dem ganzen deutschen Volk "latenter Antisemetismus" vorgeworfen.

    PPS: Die Informationen bzgl. der Anerkennung durch "Palästina" würden mich allerdings auch einmal Interessieren.
     
  10. ughugh

    ughugh New Member

    Also ich schäume noch nicht, und habe mich auch noch nicht aufgeregt - auch wenn es sich vielleicht so liest :)

    Knobloch - ja, wie auch sonnst *sieht nach* oh shit ... schei... automatische Rechtschreibkorrektur :(
     
  11. ughugh

    ughugh New Member

    >>Bis zur Prügelei ist's noch lang hin, hehehe. <<

    Na, komm Du mir mal unter den bepelzten Hintern, und ich zeig Dir, wie ich hinlange! :)
     
  12. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Dafür, dass du nicht mitreden wolltest, sind deine Beiträge ziemlich ausführlich *hüstelgrins*
    Gewalt unter Hintern? Das wird ein Fest! :)
     
  13. gratefulmac

    gratefulmac New Member

    Ich habe mal durchgezählt,der Zentralrat repräsentiert knapp 80000 Leute.(memberlist des ZJD).Wenn das keine Minderheit ist.Wieso schießen die sich eigentlich so auf die FDP ein?
    Pauschal sage ich mal 99% aller in Deutschland lebenden Muslime sind Antisemiten.Das sind ein paar Mio.Warum werden die nicht attackiert?
     
  14. oli2000

    oli2000 Rest-Optimist

    Ich habe ja schon im ersten Posting angedeutet, dass ich mit dem Verhalten Friedmanns nicht einverstanden bin. Aber mal ehrlich: Die Meinungsfreiheit oder das Recht auf freie Rede ist ja nicht durch Funktionäre wie ihn gefährdet. Und in dem System, in dem wir leben durfte schon immer nicht alles gesagt werden oder war von der Meinungsfreiheit gedeckt, irgendwo muss es auch Grenzen geben. Diese Grenzen sind bei uns aus schlimmer Erfahrung heraus gesteckt worden, was ja ganz richtig ist.

    Friedmann hat sich in die Mitgliedspolitik der F.D.P. eingemischt  naklar, aber es pinkelt doch jede Partei jeder anderen ans Bein. Das Unschöne in diesem Fall ist, da sind wir uns einig, dass er seinen Status als Vizevorsitzender dazu benutzt hat. Dass sich Spiegel relativ zurückhält, das muss man ihm doch zu Gute halten.

    Ich habe auch Maischberger gesehen mit Frau Knobloch, die keine gute Figur gemacht hat.

    Dass es keinen latenten Antisemitismus gibt meinst du nicht ernst, oder? Für alle, die darüber noch nie nachgedacht haben, habe ich ein plakatives Beispiel aus dem April zur Hand: Der Maler war bei mir und strich die Fensterrahmen, wir plauderten derweil über alles mögliche. Auf einmal fragt er mich, ob ich denn »was gegen Juden« hätte. Bevor ich mich von meiner Verwunderung erholt hatte sagte er schon, dass der Hausbesitzer dieses Hause Jude sei, er wisse das, weil er mal bei ihm zu Hause was streichen musste. Aha, sagte ich, dann hast du da einen siebenarmigen Leuchter stehen gesehen? Mit dem Leuchter konnte mein Maler nichts anfangen, aber er sagte, dass der Vermieter goldene Wasserhähne hätte, und er hätte es an seiner Art gemerkt. Immer Geld scheffeln und nichts für andere (gemeint waren die Mieter) ausgeben wollen. Darum sei er Jude. Das nenne ich Antisemitismus. Latenter Antisemitismus ist zum Beispiel sehr schön bei einem anderen Bekannten zu finden, der vom »Oberjuden« Spiegel spricht. Damit stachelt man gefährlichere Leute an.

    »Das Verhalten und Auftreten Friedmanns fördert Antisemitismus« Nein! Da hat Möllemann nicht Recht. Friedmann ist für mich ein Unsympath sondergleichen, aber man kann doch nicht den Fehler machen, einen Funktionär mit dem ganzen Judentum gleichzusetzen. Das ist tatsächlich rechter Populismus, weil es so schön einfach ist. Mir geht es auch auf den Keks, wenn die jüdischen Vertreter immer und überall Antisemitismus sehen, wo gar keiner ist. Aber sie haben ein Recht, davor zu warnen, naturalmente. Das darf nur nicht zu Beleidigungen führen, wie im Fall Jürgen W. geschehen.
     
  15. oli2000

    oli2000 Rest-Optimist

    Weil die Muslime nicht im Parlament vertreten sind.

    Außerdem ist Möllemann Präsident der Deutsch-Arabischen Gesellschaft. Ein Substitut für den Zentralrat.
     
  16. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    >»Das Verhalten und Auftreten Friedmanns fördert Antisemitismus« Nein! Da hat Möllemann nicht Recht. Friedmann ist für mich ein Unsympath sondergleichen, aber man kann doch nicht den Fehler machen, einen Funktionär mit dem ganzen Judentum gleichzusetzen.<

    Ich denke, hier hakt deine Argumentation. Wenn Friedemann als Friedemann sprechen würde oder als CDU-Friedemann, hättest du recht. Genau das tut er aber nicht, sondern sieht sich als Vertreter aller Juden (obwohl er das sicherlich nicht ist). Er selbst ist es, der sich mit den Juden gleichsetzt und nicht "rechte Populisten" (wer immer das sein soll). Dazu kommt unser "Staatsmann Mümmelmann", der auf seine Art seinem Kontrahenten nicht unähnlich ist und fertig ist der "Schaum", der viele Sprechblasen blubbern lässt (da ist eine weitere meiner Lieblingsdoppelnamenfrauen nicht weit: Leutheuser-Schnarrenberger).

    So ungern ich das tue - aber ugh hat recht, dass sich Deutsche nicht das Denken und Sprechen verbieten lassen dürfen. Selbstverständlich aber nie, ohne die eigene Geschichte ausser acht zu lassen - also leise sprechen, behutsam und nachdenklich, aber nicht schweigen.
     
  17. oli2000

    oli2000 Rest-Optimist

    Für mich gibt es hier keinen Widerspruch. Friedmann spricht für die Gesamtheit der jüdischen Deutschen und macht seine Sache nicht gerade gut. Trotzdem kann man dafür Friedmann für einen Idioten halten, aber nicht die Juden an sich. Wer also diese Assoziation verbreitet, der hat keine so schöne Einstellung. Dazu kommt noch, dass Möllemann sowieso schon immer dem blauen, dem »national-liberalen« Flügel der F.D.P. zuzurechnen ist.

    >>sieht sich als Vertreter aller Juden (obwohl er das sicherlich nicht ist)
    Ich denke, da hast du Recht.

    >>"rechte Populisten" (wer immer das sein soll)
    Jetzt sag nicht, dass du keinen kennst.

    Ich habe doch mit dem Zaunpfahl gewunken: Nicht nur ugh meint, dass sich Deutsche nicht das Denken und Sprechen verbieten lassen dürfen, das ist auch meine Meinung. Und eben sehr wichtig: behutsam, ohne die eigene Geschichte außer acht zu lassen.
     
  18. ughugh

    ughugh New Member

    Ich habe ja schon im ersten Posting angedeutet, dass ich mit dem Verhalten Friedmanns nicht einverstanden bin.

    Das habe ich sehr wohl vernommen :)

    Aber mal ehrlich: Die Meinungsfreiheit oder das Recht auf freie Rede ist ja nicht durch Funktionäre wie ihn gefährdet.

    Das ist richtig - sie wird Gefährdet durch Politiker, die ihm nach dem Munde reden.

    Und in dem System, in dem wir leben durfte schon immer nicht alles gesagt werden oder war von der Meinungsfreiheit gedeckt, irgendwo muss es auch Grenzen geben. Diese Grenzen sind bei uns aus schlimmer Erfahrung heraus gesteckt worden, was ja ganz richtig ist.

    Friedmann hat sich in die Mitgliedspolitik der F.D.P. eingemischt  naklar, aber es pinkelt doch jede Partei jeder anderen ans Bein.

    Er hat es nicht als Mitglied der CDU gemacht sondern als stellv. Vorsitzender des ZdJiD - ein kleiner, aber feiner Unterschied. Mit der gleichen Berechtigung könnte Karsli den Rauwurf Friedmanns aus der CDU verlangen.

    Das Unschöne in diesem Fall ist, da sind wir uns einig, dass er seinen Status als Vizevorsitzender dazu benutzt hat. Dass sich Spiegel relativ zurückhält, das muss man ihm doch zu Gute halten.

    Mensch - mal etwas wo wir uns einig sind :)

    Ich habe auch Maischberger gesehen mit Frau Knobloch, die keine gute Figur gemacht hat.

    Sie war nicht nur bei Maischberger (wo sie wirklich mies war) - Friedmann/Knobloch (automatische Korrektur angepaßt :) ) sind momentant ständig auf allen Kanälen zu sehen, und wiederholen ständig denselben - nur scher haltbaren - Vorwurf. Nur blieben bisher entsprechende Rückfragen aus - das Interview bei Maischberger war da tatsächlich mal ein Anfang.

    Dass es keinen latenten Antisemitismus gibt meinst du nicht ernst, oder? Für alle, die darüber noch nie nachgedacht haben, habe ich ein plakatives Beispiel aus dem April zur Hand: Der Maler war bei mir und strich die Fensterrahmen, wir plauderten derweil über alles mögliche. Auf einmal fragt er mich, ob ich denn »was gegen Juden« hätte. Bevor ich mich von meiner Verwunderung erholt hatte sagte er schon, dass der Hausbesitzer dieses Hause Jude sei, er wisse das, weil er mal bei ihm zu Hause was streichen musste. Aha, sagte ich, dann hast du da einen siebenarmigen Leuchter stehen gesehen? Mit dem Leuchter konnte mein Maler nichts anfangen, aber er sagte, dass der Vermieter goldene Wasserhähne hätte, und er hätte es an seiner Art gemerkt. Immer Geld scheffeln, und nichts für andere (gemeint waren die Mieter) ausgeben wollen. Darum sei er Jude. Das nenne ich Antisemitismus. Latenter Antisemitismus ist zum Beispiel sehr schön bei einem anderen Bekannten zu finden, der vom »Oberjuden« Spiegel spricht. Damit stachelt man gefährlichere Leute an.

    Dumme leute gibt es überall (Handwerker) - aber an dem "Oberjuden" kann ich nicht wirklich etwas antisemtisches entdecken - er ist der Vorsitzende des ZdJiD - somit der oberste Interessensvertreter dieser Glaubendsgemeinschaft in Deutschland - und "Jude" ist ja wohl kaum ein Schimpfwort oder eine herablassende Aussage - wenn es doch so währe, dann fände ich das schrecklich, weil ich mich dann auch diffamiert sehen müßte, wenn mich jemand "christ" nennt.
    Von diesen Beispielen ausgehend aber allen Deutschen "latenten Antisemetismus" vorzuwerfen, halte ich nach wie vor für ein starkes Stück - ein Vorurteil des Zionismus, auf dem gleichen Niveau wie "Juden scheffeln Geld"

    »Das Verhalten und Auftreten Friedmanns fördert Antisemitismus« Nein! Da hat Möllemann nicht Recht. Friedmann ist für mich ein Unsympath sondergleichen, aber man kann doch nicht den Fehler machen, einen Funktionär mit dem ganzen Judentum gleichzusetzen.

    Genau das wird aber suggeriert - Mölleman hat diesen Vorwurf auf Friedmann gerichtet - Friedmann/Knobloch machen daraus einen Vorwurf an die ganze jüdische Glaubensgemeinschaft - was so einmfach nicht stimmt. Und natürlich kann man das Verhalten eines Funktionärs nicht dem des Judentums gleichsetzten - aber viele machen es, und Friedmann als vertretes dieser Glaubendsgemeinschaft wird da natürlich besonders bewertet und sollte sich dementsprechend Verhalten - wenn er nicht für die Mehrheit der Mitglieder des ZdJiD spricht, sollte er zurücktreten. Tut er es doch, dann ist der Vorwurf sowieso berechtigt - in beiden Fällen fördert das Vergalten Friedmanns durchaus Antisemetismus - erst recht wenn er - wie behauptet - sowieso schon latent vorhanden ist.
    Im Grunde machen Friedmann/Knobloch im übrigen dasselbe - sie setzten das Verhalten Möllemanss/Karslis gleich mit der gesamten FDP ("FDP muß sich entschuldigen") - sie gehen sogar noch einen Schritt weiter, indem sie dieses Urteil auf das ganze nichtjüdische deutsche Volk ausdehnen ("Latenter Antisemetismus") und es "den Deutschen" (sie sind es ja auch) faktisch absprechen, in der Lage zu sein, den eigenen Gehirnkasten einzuschalten.

    Ich hatte die Frage schonmal gestellt, weil ich sie für durchaus relevant halte: Werden die Funktionäre des ZdJiD gewählt oder bestimmt und wenn ja, nach welchem Verfahren? denn sollten sie tatsächlich gewählt werden, so muß die Frage erlaubt sein, ob ihre permanent geäusserte Paranoia gepaart mit massiver Intolleranz, tatsächlich die Grundhaltung dieser Vertretung einer Glaubendsgemeinschaft ist.

    Das ist tatsächlich rechter Populismus, weil es so schön einfach ist. Mir geht es auch auf den Keks, wenn die jüdischen Vertreter immer und überall Antisemitismus sehen, wo gar keiner ist. Aber sie haben ein Recht, davor zu warnen, naturalmente.

    Sie haben ein Recht davo zu warnen - ober er nun da ist oder nicht? Ob sie mit dieser Keule unberechtigt Karieren und Leben ruinieren oder nicht? Und was passiert an dem Tag, wo er vielleicht tatsächlich auftaucht, und keiner mehr zuhört, weil es "Doch wieder nur der schmierige Friedmann ist, der vollkommen überzogen reagiert"?

    Das darf nur nicht zu Beleidigungen führen, wie im Fall Jürgen W. geschehen.
    Es geht ja in der Zwischenzeit schon längst nicht mehr darum, Mölli zu beleidigen oder nicht - es geht schlicht darum, ob ein Funktionär einer Minderheit mit Berufung auf - zugegebenermaßen furchtbare - Vorgänge, welche vor über 50 Jahren stattfanden, und welche die meisten der Beschuldigten nur noch aus den Geschichtsbüchern kennen - faktisch alles und jedes, das im nicht in den Kram paßt brandmarken und tabuisieren darf.

    Und genau diesem Vorgehen sollte man entschieden entgegentreten und ich bin entsetzt, daß unsere Politiker dort so populistisch reagieren, anstatt die Grundwerte unserer Demokratie (von denen auch ein Friedmann profitiert - obwohl er sie eigentlich mißbraucht) zu verteidigen.
     
  19. ughugh

    ughugh New Member

    >> Friedmann spricht für die Gesamtheit der jüdischen Deutschen und macht seine Sache nicht gerade gut. Trotzdem kann man dafür Friedmann für einen Idioten halten, aber nicht die Juden an sich.<<

    Da er für sie spricht (und die meisten Menschen sicherlich nur ihn mitbekommen werden) fördert er also durchaus Antisemetismus - der ist ja nicht rational begründbar sondern baut auf Ressantiments auf (währe er rational Begründbar, währe er kein Antisemetismus) - und die schürt Friedmann gewaltig und leistet durch sein Verhalten jeder Menge Vorurteile gegenüber Juden deutlich vorschub. Die meisten sehen das nicht so differenziert - die machen auch Schröder/Kohl dafür verantwortlich, wenn es mehr Arbeitslose gibt - obwohl eigentlich jede menge anderer Leute dafür verantwortlich sind.

    >> Und eben sehr wichtig: behutsam, ohne die eigene Geschichte außer acht zu lassen. <<

    Die ist aber eben nicht nur Jüdisch, auch wenn Friedmann/Knobloch sie immer auf 15 Jahre Naziterror reduzieren - da erinnere ich mich z.B. auch daran, daß es den Vorschlag gab, das Mahnmal in Berlin allen Opfern des Naziterrors zu widmen - welchem vom ZdJiD vehement wiedersprochen wurde, welcher nur ein Mahnmal für die Shoa wollte - wenn solch intollerantes Verhalten nicht dem Antisemetismus Vorschub leistet, weiß ich es nicht mehr.

    Und natürlich gebietet es gerade unsere Geschichte - massiv auf das verhalten Israels hinzuweisen. Durchaus auch Laut, durchaus auch Vehement - dieses Recht haben wir uns in den letzten 50 Jahren erarbeitet - und die leisen, vorsichtigen, zurückhaltenden Töne überhöhren die Verantwortlichen gerne - und sehen das was sie als Schweigen defenieren (er hat ja nicht laut gebrüllt als ich ihn geschlagen habe) als Zustimmung zu ihrer Handlungsweise.

    Und solange sich Friedman und Co nicht DEUTLICH vom Vorgehen Israels distanzieren (was man von ihnen auch als Vertretung der Mehrheitlichen religionsgemeinschaft Israels erwarten kann), sondern eher das Gegenteil unternehmen, haben sie nicht das Recht, irgendjemand in Deutschland Vorwürfe zu machen, oder gar den Mund verbieten zu wollen - schon gar nicht, wenn sie dies nur mit Polemik und Hetze erreichen wollen, anstatt in einer Diskussion, wie es unter zivilisierten Menschen üblich ist.

    Und den Zaunpfahl habe ich mir durchaus aus dem Gesicht gekratz und bemerkt (*au*) - was nichts an der Tatsache an sich ändert :)

    ugh

    PS: @macixus >>So ungern ich das tue - aber ugh hat recht,<< was soll das denn heißen? *empört sei* :)
    Ansonnsten stimme ich Deinem letzten Posting oben tatsächlich 100% zu :)
     
  20. oli2000

    oli2000 Rest-Optimist

    Monsterposting, liegt aber auch an der schmaler werdenden Spalte. ;-)

    Schnell zwei-drei Punkte, dann kuschel ich mich ins Bett. Habe sowieso Schleppfinger (danke d.n für das Wort).

    Der Begriff »Oberjude« wird von Besagtem als Schimpfwort benutzt. Das »Ober-« lässt die wichtige Funktion als primitiv erscheinen. Naja.

    &

    Ächz. Morgen mache ich wieder mit. Macht etwas mehr Spaß, als das Gezänk in diesem Thread heute über den Tag. Gute Nacht!
     

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