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Neue RS und Trennungsregeln -Opa erzählt

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von NeZZie, 20. April 2002.

  1. garaje

    garaje New Member

    Hab mich verlesen. Das Kind ist schon älter: Marques de Riscal Res. 97.
    Absolution?
     
  2. i_mac_messer

    i_mac_messer New Member

    Ja, ja, dann kam die "reformierte Oberstufe". Schlechte Zensuren für deutsche Schüler sind nichts neues.
     
  3. i_mac_messer

    i_mac_messer New Member

    Jever 2002.
     
  4. garaje

    garaje New Member

    Die Reformierte Oberstufe haben die Jungs, die Politik machen, 69/70 eingeführt. Ich gehörte zum letzten Abiturjahrgang, der noch die old fashioned-Tour geritten ist.

    Tja und dann ...?
     
  5. i_mac_messer

    i_mac_messer New Member

    Klar, das Endergebnis ist die Sackhose und Analphabetismus und Pisa etc. Mit Abi 89 bin ich gerade noch glimpflich davon gekommen, wir hatten noch keine Prepaidhandies.

    Ich denke mal, die "reformierte Oberstufe" war nur ein Zeichen der Zeit. Die Leute sind nicht dadurch blöd geworden, sondern sie waren es schon vorher, damit hat man nur auf die Blödheit reagiert, die durch wasweißich hervorgerufen wurde. Ich denke, so ist das auch mit der neuen RS, die in meinen Augen der Gipfel des Schwachsinns ist. Allerdings wäre eine strikt regulative RS wie die alte, wo es nur eine einzige Möglichkeit der Schreibung gab, nicht mehr "zeitgemäß". Die neue RS ist nur eine Reaktion.
     
  6. garaje

    garaje New Member

    Kann man halten wie man will. Unsere portugiesischen Nachbarn verzichten schon seit Jahrzehnten zum Beispiel auf das ph und schreiben einfach f. Das ist ein Beispiel von vielen. Schriftsprache entwickelt sich.

    Das Problem ist ein ganz anderes: In Deutschland schreibt der Staat plötzlich den Menschen vor, wie sie zu schreiben haben.

    Die Staatsergebenheit in dem halbbarbarischen Land dort oben hinter den Alpen ist entsetzlich.
     
  7. i_mac_messer

    i_mac_messer New Member

    Klar ist Sprache ein dynamischer Prozess, logisch, daher meinte ich auch, die neue RS sei eine nur eine Reaktion. Meinst Du mit Staat jetzt die neue RS oder etwa Konrad Duden anno..... irgendwann vorm 1. Weltkrieg? Mit der neuen RS ist ja versucht worden, mehrere verschiedene Schreibungen zuzulassen, die alte RS ist viel restriktiver. Daher ist die neue RS um Dimensionen komplizierter, wenn man um Einheitlichkeit bemüht ist.
     
  8. garaje

    garaje New Member

    Das Stichwort heißt also Einheitlichkeit.
    Duden war die sprachpolitische Reaktion auf die Reichsgründung 1871. Die deutschen Lande sollten nicht nur unter einer Krone zu Hause sein, sondern auch in einer einheitlichen Schriftsprache.

    Der Wirrwarr der neuen Rechtschreibung ist jedoch keineswegs gewollt - so, als sollte mit dem Durcheinander endgültig Abschied genommen werden von der Idee der Einheitlichkeit, obwohl manche Protagonisten der neuen RS" das jetzt so darstellen (nach ihrem auch persönlichen scheitern): Das Durcheinander ist eine Folge politischer Fraktionskämpfe. Einheitlichkeit war durchaus gewollt.

    Ist sie erstrebenswert?
     
  9. i_mac_messer

    i_mac_messer New Member

    s langgeht, wenn man sie erst einmal begriffen hatte. Die neuen sind _nicht_ leichter zu lernen, im Gegenteil. Jetzt gibt's Dutzende von Möglichkeiten, und man muß sie alle kennen.
     
  10. NeZZie

    NeZZie New Member

    Mach weiter; war nur mal eben kurz wech.
     
  11. garaje

    garaje New Member

    Noch jemand da?
    Ich war kurz zum Absacker in der Eckkneipe, weil sich niemand mehr meldete, und wollte mich jetzt eigentlich mit Druckerzeugnissen beschäftigen. Seis drum.

    Die Frage, ob Einheitlichkeit, hier: Schriftsprache, erstrebenswert ist, beantwortet iMacMesser mit klarem ja". Woher weiß er, ob der Einheitlichkeit - also Identität - die Krone gehört?

    Ich behaupte erst einmal: Einheitlichkeit ist ein gesellschaftliches Vorurteil, gewachsen, anerzogen und vollkommen unbegründet. Soll dod jser sfreiben wih erwol.

    Oder?

    Zum Thema zurück:
    Die neue Rechtschreibung sollte eine Einheitlichkeit gewährleisten, die mit möglichst geringen Voaraussetzungen verbunden ist.

    Dann funktioniert die Schrift aber nicht mehr. Beispiele erspare ich Euch und mir.

    Es bleibt:

    Einheitlichkeit und Eindeutigkeit müssen sein. Sonst könnten wir niemals eine URL erreichen.

    Aber von Staats wegen sollten sie uns niemand vorschreiben dürfen.

    Die Betrogenen werden eines Tages merken, wer sie vera... hat. Hoffentlich halten sie sich dann an die Täter, nicht an andere Opfer.

    Zur Zeit laufen gerade dicke Dinger in der Hochschulausbildung. Master, Bachelor ... Niemand wir darauf einen Pfifferling geben. Aber erst einmal sind die Studenten sediert.

    Das wird noch ein Theater geben und - ist ein anderes Thema.

    Der Reserva neigt sich dem Ende zu...

    Gute Nacht. Später mehr, wenn jemand das Thema wieder nach vorn bringt.

    garaje
     
  12. NeZZie

    NeZZie New Member

    Es geht nur darum, daß Wesen A mit Wesen B kommunizieren kann. Ob das nun per Schall oder anders getan wird ist im Ansatz egal. Ein Weg findet sich immer. Für uns ist es das Hochdeutsch, was jeder sprechen kann und auch per Schrift festhalten können sollte (welch ein Satz;)). Die Schrift drückt also die Lautsprache aus; warum dann soviel Stress darum? Die Leute können es fast schreiben wie sie wollen; es liest sich nur anders - wobei ich schlechter oder besser bewusst vermeide. Man sollte die Schreibweise sicherlich auf die Phonetik beziehen: Das Auto, daß im Hof steht.
    Das, daß gleich klingt ist nicht egal?
    Irgendwas hat man sich aber dabei gedacht.
     
  13. garaje

    garaje New Member

    Das Auto, das" im Hof steht.

    Wenn Phonetik die erste Geige spielte, stünden die Franzosen ganz schön auf dem Schlauch, oder etwa nicht?

    Und warum können meine spanischen Nachbarn nicht endlich einmal ein anständiges theeyoudad" schreiben? Stattdessen schreiben sie ciudad", sprechen aber ganz klar Englisch!

    Phonetisch jedenfalls ;-))).

    Mit Foneetick kommste nich waita.

    (Obwohl die Briefe von Goethes Mutter an ihren Sohn durchaus zu entziffern sind: eine traumhaft eigensinnige Buchstabenreihung. Von Orthographie dürfen wir nicht sprechen. Die gab es nicht.)
     
  14. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    >eine traumhaft eigensinnige Buchstabenreihung

    Ja, ganz genau wie in diesem Forum. Und solange der Schreiber sich bemüht verständlich zu bleiben ist dies alles nicht so tragisch. Auch mir fällt es schwer die Klippen der Neuen Rechtschreibung zu umschifffen. Doch allzuoft ist eben nur ein Gedankenstolpern festzustellen, hinter welchem nur sehr schwer ein zusammenhängender Sinn, sei es nun als Frage, als Antwort oder als Kommentar auszumachen ist.
     
  15. Giadello

    Giadello New Member

    Klasse Thread. Sach' ich mal so, äh... verleihe ich Ausdruck als Sprachrohr der Vielzahl all jener, welche sich sprachlos an diesem Gesprächsfaden laben.
    Das Abendland ist doch noch nicht die Freizeitpark-Wildwasserbahn runtergegangen. Die Deiche halten, auch wenn der Duden bricht.
     
  16. grufti

    grufti New Member

    convenant!
    du bist ja auch echt noch ein Pfilosof.
     
  17. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    >Die Deiche halten, auch wenn der Duden bricht.
    In den 80ern war das öfter der Fall...

    >Das Abendland ist doch noch nicht die Freizeitpark-Wildwasserbahn runtergegangen
    Unser ehemaliger Bundeskanzler täte sich jetzt aber im Grabe umdrehen, so er nur tot wäre.

    :)
     
  18. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    cogito ergo bibamus
     
  19. Giadello

    Giadello New Member

    Yep ... Prosit!
     
  20. grufti

    grufti New Member

    das mit dem ...ergo sum, das kenne ich noch. Aber bibare? kann erst daheim nachschauen. Meingott, wer'd ich alt.
     

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