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Gegen TCPA /Palladium

Dieses Thema im Forum "Hardware" wurde erstellt von elektronikengel, 29. November 2002.

  1. eribula

    eribula New Member

    Fragt sich nur, ob sich Apple dem entziehen kann. Wenn die Software-Hersteller nicht mehr bereit sind, Software ohne Palladium herzustellen, was ist dann? Wenn man gerne mp3 runterladen will, das aber nur mit Palladium kann?

    Andererseits habt Ihr recht. Es wäre eine große Chance für Apple. Aber das bessere Betriebssystem haben wir auch jetzt schon.

    Microsoft und Intel setzten hier alles auf eine Karte. Sie können entweder alles verlieren oder alles gewinnen. Bisher hat es Microsoft immer geschafft, solche Dinge durchzudrücken.
    Wenn bis zum Erscheinungstermin von Palladium keine wirklichen Alternativen (im günstigen Consumer-Bereich) geschaffen sind, dann wird es ihnen auch hier gelingen.

    Was ist eigentlich mit AMD und IBM? Machen die da auch mit?
     
  2. Borbarad

    Borbarad New Member

    Wieso? Apple braucht nicht mitmachen und will es erstmal auch nicht, aber hat leider ein großes Problem damit, denn:

    IBM und Motorola sind TCPA Mitglieder!!!

    Von den kriegt Apple nun mal die Prozessoren.

    B
     
  3. benjii

    benjii New Member

    Borbarad, es fehlt eben eine klare Aussage von Apple zu diesem Thema. Meines Wissens hat Apple bisher jegliche Stellungnahme zu TCPA gescheut...

    Klar, mit den Prozessoren-Herstellern hast du wohl Recht. Schwierig, Nicht-TCPA-Prozessoren zu bekommen.
     
  4. MacKlausi

    MacKlausi New Member

    Wenn ich das mit den Prozessoren (ct-magazin als Lektüre) richtig verstanden habe, kann mann dieses Sicherheit/Verschlüsselung doch abschalten. Lediglich die Programme, die es benutzen (MS$ zukünfitg etc) werden dann nicht mehr laufen.
    Wenn das wirklich so wäre, hätten wir doch gar kein Problem, wenn Apples OS dieses "Feature" einfach weglässt (sprich gar nicht aktiviert)????
     
  5. benjii

    benjii New Member

    MacKlausi, meines Wissens ist die Abschalt-Option nur im Anfangsstadium geplant, bis die TCPA-Rechner genügend verbreitet sind. Wenn dann die "kritische Masse" erreicht ist, soll nichts mehr ohne gehen... (Wäre ja auch im Sinne der Hardware-Industrie). Aber ich muss mich auch noch mal schlau machen...
     
  6. MacKlausi

    MacKlausi New Member

    Es wird wohl so kommen, wie du vermutest.
    Die Rechteinhaber fürchten halt ganz schön um ihre Kohle, anstatt sich auf vernünftige Vermarktung zu konzentrieren.
     
  7. DonRene

    DonRene New Member

  8. MacKlausi

    MacKlausi New Member

    IBM ist auch dabei:
    International Business Machines aka IBM

    ebenso wie AMD:
    Advanced Micro Devices aka AMD
     
  9. DonRene

    DonRene New Member

    ich habe leider nur auf die kürzel geschaut. ist ja eigentlich auch egal wer da drin steht ;)
    wenn das kommen soll dann kommts auch
     
  10. Borbarad

    Borbarad New Member

    Wie sollen die denn ne klare Ausasage machen, wenn sie CPU's von TCPA Mitgliedern bekommen?

    B
     
  11. Manifest

    Manifest New Member

  12. benjii

    benjii New Member

    Na, Borbarad, sie könnten sich hinstellen und als erste Computerfirma ein klares Statement abgeben. So in dem Sinne: Wir halten TCPA nicht nur für unnötig, sondern auch für einen zu massiven Eingriff in die Rechte des Nutzers. Und wir werden uns gegen jeden Versuch stemmen, TCPA einzuführen und, soweit es in unseren Möglichkeiten steht, nicht mitmachen...

    So was würde Apple eine Menge Bonus einbringen - auch jenseits der Mac-Gemeinde. Und das würde sich langfristig lohnen. So aber hat jeder das Gefühl, Apple traut sich nur nicht zu sagen, dass sie auch dabei sind. Alternativen für den User gibt's damit keine mehr...
     
  13. Borbarad

    Borbarad New Member

    Was du sagst ist an sich ja richtig. Nur würden sie weiterhin dann noch CPU's von IBM bzw. Motorola kriegen? Jedenfalls nicht so einfach. IBM baut ja schließlich schon FritzChips in bestimmte Thinkpads rein. Und Motorola? Die hängen doch mit dem Militär unter einer Decke.

    Nach indirekten Äußerungen seitens Apple( z.B. "Wir setzen nur auf offene bzw. defacto Standards"->MP3,Mpeq4 anstatt DRM Modele ala WMA)würden die wohl schon gerne sagen das sie nicht mit machen wollen. Schließlich sind Macs ja die Medienmaschinen schlechthin und so was würde nur behindern.

    Die Frage müsste aber eigentlich anderes gestellt sein und zwar: Lässt sich das überhaupt verhindern? Nur mit einem gesamten Boykott, was aber wohl nicht machbar sein wird, da die DAU(incl. denen die es wissen und den es aber egal ist, was dann zusammen wohl ca. 80% ergibt) Masse größer ist als die kritische Menge.

    Zudem sitz ja Vater Staat mit drin(besonders die CDU)

    http://www.cypherpunks.to/TCPA_DEFCON_10.pdf

    "Big Brother is watching you!"

    B
     
  14. noah666

    noah666 New Member

    Ich glaube, dass der gute Pressereferent dir sehr genau geantwortet hat.

    Die Antwort selbst lässt für mich 2 Schlüsse zu:

    1. Apple wird TCPA integrieren, und äußert sich nicht dazu um die Kunden nicht jetzt schon zu vergraulen. Realistisch betrachtet ist dies gut möglich, da, wie oben angesprochen, die Prozessoren von TCPA Mitglieder hergestellt werden.

    2. Apple will erst dann seinen boykott von TCPA verkünden, wenn Windows Longhorn schon präsentiert hat, mit der Absicht alles verärgerten Windowsusern eine Alternative zu offerieren..

    Die 2. Möglichkeit halte ich für wünschenswert, aber nicht realistisch. Emtweder Apple schwimmt mit dem Strom, und verliert sehr viele Kunden durch den Beitritt zur TCPA, oder Apple weigert sich, und muss sehr hart ums Überleben kämpfen.
    Derzeit wird der Umgang mit TCPA bestimmt bei Apple in eine neue Firmenstrategie umgemünzt. Und zu derart heiklen Themen kann man natürlich auch keine ausfürliche Antwort erwarten.

    Uns bleibt also nur die Hoffnung.
     
  15. Borbarad

    Borbarad New Member

    So isses richitg.

    Welche Wahl hätte Apple denn? Ohne TCPA wird's halt auch für die schwer. Man brauchs sich doch nur die Liste mit den Namen anzuschauen, zB. Adobe, IBM, Motorola, Macromedia...........

    Da ist der Spielraum schon sehr klein.

    B
     
  16. noah666

    noah666 New Member

    Hat hier jemand Ahnung von Prozessoren ? Dann bauen wir eigene und verkaufen sie an Apple... *g*
     
  17. benjii

    benjii New Member

    noah, das wäre auch 'ne Idee. Ich beginne in meiner Küche schon mal mit dem Schnitzen... :)

    Nein, aber im Ernst: Ich kann überhaupt keine Stellungnahme aus Herrn Limbachers Mails heraus lesen. Das Einzige, was für mich klar wurde, ist, dass sie jegliche Stellungnahme (oder alles, was danach aussehen könnte), zu diesem Thema vermeiden möchten.

    Gut, das ist bei einer Sache, die noch so in den (monströsen) Kinderschuhen steckt wie TCPA auch in gewisser Weise nachvollziehbar. Trotzdem bin ich schon ein bisschen enttäuscht: Ich habe eben die Hoffnung (noch) nicht ganz aufgegeben, vor einem Rechner zu sitzen, der aus dem besseren Teil der Computer-Welt stammt. Und da passen so Dinge wie TCPA eben überhaupt nicht rein.

    Für mich hat die Haltung zu TCPA auch etwas mit Moral zu tun. Und die lohnt sich auf lange Sicht...
     
  18. noah666

    noah666 New Member

    Ich gebe dir in allen Punkten Recht, und ich hoffe, dass Apple niemal TCPA in ihre Rechner implementieren wird.
    Realistisch betrachtet, besteht allerdings eine sehr große Chance, dass TCPA auch in Apple Rechnern eingesetzt werden wird.
    dass Apple sich hierzu nicht äußert ist verständlich aber bedauerlich. Ich kann mir deshalb nur diese beiden Alternativen als mögliche Weiterentwicklung der Dinge vorstellen.

    Wir sollten also auf das beste Hoffen... und mit dem schlimmsten rechnen.

    mfg Noah
     
  19. benjii

    benjii New Member

    >>Wir sollten also auf das beste Hoffen... und mit dem schlimmsten rechnen.<<

    noah, ja, genau, das ist wie in der Politik auch...

    Grüße,

    benjii
     
  20. benjii

    benjii New Member

    Hier ein Auszug aus dem Artikel "In den letzten Tagen der Freiheit", erschienen in der "Süddeutschen Zeitung" vom 14. Dezember 2002:

    Das "Trusted computing platform" bedeutete nicht, dass der Benutzer seinem Computer vertrauen kann, sondern umgekehrt, dass der Konzern dem Computer seines Kunden vertraut - weil er die Kontrolle über den Datenverkehr besitzt. Aus den einst anarchistischen Heimcomputern wird eine Jukebox mit Münzeinwurf vereint mit einem Orwellschen "Televisor". Und alles wird so praktisch. Verbreitet etwa ein Computerbesitzer unliebsame Satiren, könnte man ihn des Copyrightverstoßes anklagen und ohne Gerichtsverhandlung von der Nutzung urheberrechtlich geschützter Werke ausschließen. So gelänge es der TCP-Alliance binnen kurzem, konkurrierende Firmen zu beseitigen. Bis diese Firmen vor Gericht den Vorwurf des Copyright-Verstoßes entkräftet hätten, wären sie längst pleite. Das Wissen und fast die gesamte Wirtschaftsleistung der Menschheit liegt in den Händen eines Konzerns.

    Vielleicht wird es im Jahr 2030 einer namenlosen Untergrundguerilla von Hackern gelingen, in den bestgeschützten Computer der Welt einzubrechen und seinen Datenbestand zu löschen: den Schlüsselverwaltungscomputer. Auf einen Schlag wäre die größte Macht, die das geistige Eigentum der Welt regierte, verschwunden - und mit ihr das gesamte kulturelle und wissenschaftliche Erbe der Menschheit mit Ausnahme einiger vergilbter Bücher in den wenigen verbliebenen Bibliotheken. Wir wären frei. Um Gedanken auszutauschen, wird es wieder Zeitungen geben, die wir, solange wir noch ohne Elektrizität auskommen müssen, bei Kerzenschein lesen. Es bleibt die Frage: Wird es sich verhindern lassen?

    Zu finden bei http://www.sueddeutsche.de . Ein direkter Link zum Artikel lässt sich leider nicht setzen.

    Grüße,

    benjii
     

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