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Die Türken vor Wien oder in Brüssel?

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von macixus, 24. Februar 2004.

  1. AllyMac

    AllyMac New Member

    Zitat von macixus:
    Für die NATO war und ist der "uralte" Türkei - Griechenland - Konflikt wesentlich ernster und trotz aller "zypriotischen" Annäherungen noch lange nicht endgültig vom Tisch.

    Ja und Nein.
    Mein Nachbar ist der Bruder des Griechischen Ministerpräsidenten, Dr. Simitis, Prof. Dr. Simitis.
    Wir hatten so einige Gespräche seit 10 Jahren...
    Die Generationen haben vieles verändert, es ist auch viel Gras über manches "Säbelrasseln" in der Ägäis gewachsen. Einer meinen besten Freunde ist ein Grieche. Er hat auch eine deutsche Ehefrau.

    Ich glaube GR-TR Konflikt gehört langsam aber sicher der Vergangenheit an.

    Das ist auch in der türkischen Presse auch tendenziell so.

    Gruss
     
  2. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Ich teile deinen Optimismus. Insbesondere ist bei den Türken die schnelle und tatkräftige Erdbebenhilfe durch griechisches Hilfspersonal hervorragend angekommen.

    Allerdings ist der Grenzverlauf in den griechisch-türkischen Gewässern immer noch strittig. Und genau da finden Ölversuchsbohrungen statt. Jetzt kann man nur hoffen, dass keins in den strittigen Gebieten gefunden wird...aber vielleicht sinds dann schon EU-Gewässer und alle europäischen Landwirte profitieren dann vom Geldregen. :cool:
     
  3. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Zum gemeinsamen Nenner: hier mal eine Auflistung der Befürworter, Gegner und Sowohl-Als-Aucher:

    Dafür:
    maximilian, Hodscha, Haegar,

    Dagegen:
    graphitto, Philipp_BK, Macziege, pewe2000, Philoman, AllyMac, Rotweinfreund,

    Sowohl-Als-Auch:
    Macmacfriend, Thine,
     
  4. Thine

    Thine mit Eisenschwein

    Dochdoch, die Scherung verlief tadellos ... :D Aber mit dem Flitzen lagst Du ganz richtig. :D Zwischendurch mußten gar einige Taxen im Fluge gestoppt werden, mitten auf der Kreuzung, quietsch, Taxe rein, Taxe raus, Treppen hoch, Treppen runter, Arm raus, quietsch, Taxe rein, Taxe raus, rin in den Laden, eingepackt, raus aus dem Laden, Straße runter, rechts, links, Bibliothek rein, drei Bücher, schnapp, Bibliothek raus, runter in den Schacht, U-Bahn rein, drei Zeilen in der Schlag-Zeitung, U-Bahn raus, *rungs*, das muss ein Passant gewesen sein, um die Ecke, schnauf, Brötchen rein, Brötchen ra..., halt, da stimmt was nich, also wieder rein, Treppe hoch, Treppe runter ... und wenn se nich jefallen is, so packt se jetzt die Koffer. :D

    Ähm, da war doch noch was? Richtig, wär ich doch fast am Thema vorbeigeflizt. Ähm - *scharr* - offen gestanden, würde ich mich für heute gern drumherummogeln. So richtsch was gonstruktives griege ich womöglisch nimmer hin. Bitte ... *vor Scham in den Koffer kriechend* ... um Vergebung!

    Thine. im, am und um den Koffer herum
     
  5. Thine

    Thine mit Eisenschwein

    Und wo bist Du, macixus?
     
  6. Hodscha

    Hodscha New Member

    Keine Ursache, dafür erwarten wir aber, wenn du wieder da bist mindestens 3.000 Zeichen zu diesem Thema :cool:

    Und viel Spass :party:
     
  7. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    "Für heute" bist du befreit. Dann kommt halt morgen was gonstruktives.

    Gute Reise Tante, äh Thine. :D
     
  8. Hodscha

    Hodscha New Member

    Müssen ja gar nicht so viele überzeugt werden :cool: Dann werde ich am Wochenende mal damit anfangen müssen :D
     
  9. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Die Männer hier hätten 3 Tage für die Frage gebraucht...aber leider musstest du mir wieder dazwischenfunken. :D

    Vorläufiges Ergebnis bei mir: im Kopf dafür, im Bauch dagegen. Aber ich arbeite dran! :bart:
     
  10. Hodscha

    Hodscha New Member

    Ich habe nicht gefragt, weil ich vermutet habe, dass du nicht dafür bist.
    Wir werden also in den nächsten Tagen etwas gegen deinen Bauch unternehmen müssen :cool:

    Nein, Scherz beiseite es ist interessant, wie die verschiedenen Leute darüber denken und was ihre Beweggründe für die eine odere andere Entscheidung sind.
    Was auch noch interessant ist, das sind die verschiedenen Einstellungen der türkischen Bevölkerung die in Europa leben und dann von denen, die noch in der Türkei leben.
    Doch dazu in ein paar Stunden mehr. Jetzt muss ich erst Mal ins Bettchen und Schafe zählen damit ich einschlafen kann ;(
     
  11. Thine

    Thine mit Eisenschwein

    Danke, Onkel macixus. :D Melde mich wieder aus der Fremde.

    Und nochmal im Ernst, guter Thread, hab ihn mir ausgedruckt und werde während der Zugfahrt vielleicht nochmal über das eine oder andere nachdenken.

    Thine
     
  12. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Habe die Mitstreiter und Mitstreiterin auch schon gewürdigt. Und damit dir im Zug bloß nicht langweilig wird: gibt's da was aus deiner Sicht hinsichtlich der kulturellen Gemeinsamkeiten/Unterschiede "Osmanen - Europäer", was dir so auf die Schnelle einfällt und das du dann in deinem Beitrag lockerflockig erwähnen könntest?
     
  13. Thine

    Thine mit Eisenschwein

    Ja, da würde mir schon was zu einfallen ...

    Aber heut nich mehr. Jetzt wird erstma weitergekoffert.

    Gute Nacht! :)

    Thine
     
  14. Duc916

    Duc916 New Member

    Die Frage nach einem möglichen Beitritt der Türkei zur EU ist eine recht komplexe.
    Bevor man diese Frage beantwortet solle man sich darüber Gedanken machen, welche Bedeutungen ein solcher Beitritt hat.
    Hier ist zwischen politischen, wirtschaftlichen und soziokulturellen Folgen zu unterscheiden.
    Die Frage nach den politischen Folgen ist sicherlich am einfachsten zu beantworten.
    Eine Einbindung einer Türkei, die sich an die Kopenhagener Kriterien hält (und ohne eine Erfüllung dieser würde keine Aufnahme erfolgen) würde die politische und rechtliche Stabilität der dort stützen.
    Ebenso würde die Türkei mit einem Stimmrecht von 29 Stimmen die Politik im Europa sicherlich nicht dominieren können.
    Politisch gesehen droht der EU also keine Gefahr aus der Türkei.

    Kommen wir zum wirtschaftlichen Gesichtspunkt.
    Hier würde ein Beitritt deutlich größere Fragen aufwerfen.
    Die Türkei wird sicherlich auf längere Zeit gesehen zu einem der "Empfänger" Länder der EU gehören, und nicht zu den "Geber" Ländern.
    Aber bei der Osterweiterung der EU war dieser Fakt bei Aufnahme der Beitrittsverhandlungen kein Problem.
    Es stellt sich natürlich die berechtigte Frage, ob die EU nach der Osterweiterung wirtschaftlich noch eine Vergrößerung verträgt.
    Allerdings könnte man auch die Frage stellen, ob die EU die Osterweiterung verträgt.
    Allerdings wird bei dieser Art der Betrachtung gerne außer acht gelassen, daß die Wirtschaft zunehmend global agiert, und das es in dieser Zeit sinnvoll ist, wenn man bestimmte Standards halten möchte, sie auf ein möglichst großes Gebiet auszudehnen.

    Kommen wir nun zum schwierigstem Feld, dem soziokulturellen.
    Hier werden die größten Problem entstehen.
    Diese Probleme werden hauptsächlich religiöser Natur sein. Die das so genannte "Kern Europa" fühlt sich traditionell in der christlich abendländischen Kultur verhaftet.
    Dem Islam stehen große Teile der Bevölkerung ablehnend gegenüber. Hierbei wird aber geflissentlich außer acht gelassen, daß der Islam in Ländern wie Frankreich und Deutschland schon ein fester Bestandteil der Kultur ist. Auch der radikale Islamismus hat, sosehr man es bedauern mag, in diesen Ländern schon Fuß gefasst. diese Tendezen werden sich auch durch eine nicht Aufnahme der Türkei in die EU abschwächen lassen, ebenso wenig wie eine Aufnahme sie verstärkt.

    Insgesamt kann man zumindest meiner Meinung nach sagen, einer Aufnahme der Beitrittsverhandlungen mit der Türkei steht eigentlich wenig entgegen.
    Das diese Verhandlungen nur zu einem Erfolg führen können, wenn sich die Türkei in Menschenrechtsfragen, in der Kurden-Frage und in einigen anderen Punkten bewegt ist selbst verständlich.
    Nur der Türkei zum jetzigen Zeitpunkt die Verhandlungen zu verwehren und sie auf einen späteren Zeitpunkt zu vertrösten halte ich für falsch.
    Man sollte nicht außer acht lassen, es geht hier um Verhandlungen, nicht um eine feste Zusage.
     
  15. akiem

    akiem New Member

    ellenlanges zeilengeschreibe im thema hier. alles dreht sich im kreis und immer wieder wird alles wiederholt.

    wenn es unseren "spitzen"politikern ernst wäre, die meinung des deutschen volkes zu vertreten, warum lassen sie es dann nicht zu, dass mit einem volksentscheid über den beitritt der türkei zur eu abgestimmt wird. hat rot-grün angst vor dieser entscheidung? ich denke ja. der volksentscheid würde eindeutig ausfallen.

    diesen rot-grünen "spitzen"politikern geht es einzig und allein um 2.5 millionen türkische wählerstimmen. nicht um die türkei, deutschland oder die eu.
     
  16. Duc916

    Duc916 New Member

    Ähmm Akiem,
    ich weiß ja nicht ob dir das aufgefallen ist, es geht hier nicht um einen Anschluß der Türkei an Deutschland, sondern um deren Beitritt zur EU.
    Ich glaube nicht, daß Deutschland da die alleinige Entscheidungsgewalt hat, weder per Verordnug der Regierung, noch durch einen Volksentscheid.

    Du magst es zwar kaum glauben, aber ein Beitritt der Türkei betrifft durchaus auch die Menschen in den anderen Ländern der EU.

    Ps: Was ist aus deiner Religionsgemeinschaft geworden? ;-)
     
  17. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Heee Duc, dein Beitrag ist ja schon fast so was wie eine Zusammenfassung des bisher erreichten Diskussionsstandes. Aber zwei kleine klugscheisserische Anmerkungen habe ich doch dazu:

    ...würde die Türkei mit einem Stimmrecht von 29 Stimmen die Politik im Europa sicherlich nicht dominieren können. Politisch gesehen droht der EU also keine Gefahr aus der Türkei.

    Ich denke wie du nicht, dass die 29 Türkeistimmen das eigentliche "Problem" wären (davon abgesehen, dass die künftige Stimmverteilung im Europarat nach wie vor der Casus Knaxus der Verhandlungen über die EU-Verfassung ist und es durchaus noch mehr, aber auch weniger Stimmen werden könnten): das eigentliche Problem ist der von mir angesprochene immense Bevölkerungszuwachs der Türkei. Und allein die "schiere Masse" türkischstämmiger Menschen (am Ende dieses Jh. mehr als Deutsche und Franzosen zusammen, Belgier sind dann schon ausgestorben! *fg*) stellt ein sehr ernst zu nehmendes politisches Gewicht dar.

    Klar kannst du sagen, dieses "Gewicht" gibt es auch ohne einen Beitritt - stimmt. Aber er wäre anders zu gewichten mit einem EU-Pass.

    ...der Türkei zum jetzigen Zeitpunkt die Verhandlungen zu verwehren und sie auf einen späteren Zeitpunkt zu vertrösten halte ich für falsch.Man sollte nicht außer acht lassen, es geht hier um Verhandlungen, nicht um eine feste Zusage.

    Nur um das noch mal klarzustellen: meine Ausgangsfrage zielt nicht darauf, ob Verhandlungen aufzunehmen sind, sondern darauf, ob wir die Türkei "in Europa haben wollen".
     
  18. akiem

    akiem New Member

    klar geht es um den beitritt der türkei in die eu. habe ja nichts anderes geschrieben :)

    aus der religionsgemeinschaft bin ich gestern wieder ausgetreten. bin weiterhin auf der suche.
     
  19. Duc916

    Duc916 New Member

    Ohhh,
    ein weit verbreiteter Irrtum.
    Sowas wie einen "EU-Paß" gibt es nicht.
    Du genieißt zwar als Bürger eines EU Staates eine etwas erweiterte Freizügigkeit, aber jeder der schonmal versucht hat als Deutscher in z.B. Frankreich oder Belgien (OK Belgien ist ein schlechtes Beispiel, da wir hier die konzeptloseste Verwaltung der Welt haben, drei Ämter - neun Meinungen) eine Arbeitserlaubis zu bekommen wird festgestellt haben, daß es sowas wie ein vereintes Europa nur in den Reden von Politikern gibt.
    So gesehen sehe ich keine große Gefahr, daß Millionen von Türken die EU überschwemmen.



    Sorry, aber meine Glaskugel ist leider zerbrochen.
    Die Reise der Türkei in die EU wird, wie du selbst richtig gesagt hast, mindestens zehn Jahre dauern. Welche Entwicklung beide Seiten in dieser Zeit durchmachen ist leider nicht absehbar.
     
  20. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Ach, mal eben schnell die Fritten ins Korn geworfen?

    Aber von den Politikern erwarten wir (oder besser gesagt: ich zumindest), dass sie über den Tellerrand ihrer Legislaturperiode möglichst weit hinausschauen - ob "absehbar" oder nicht. Nach diesem deinem hehren Satz sollten wir uns also auch keine Gedanken mehr über Renten und Gesundheitssystem machen...

    (nein, ich wechsle nicht das Thema!)
     

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