Der Bundespräsident in Erklärungsnot

Hast Du nicht damals den Jan Ulrich bei Beckmann gesehen?

Fand die Beckmann-Sendung mit den drei Frauen gut. Beckmann geht pfleglich mit seinen Gästen um, insofern hebt er sich ab. Aber in der Sendung hat sich Mitscherlich quasi selber kasteit, als sie bekannte, dass sie unter den Nazis zu wenig getan habe.

Aber sie zeigte auch viel geistige Wachheit und Unabhängigkeit. Sie liest bestimmt keine nachdenkseiten, sondern denkt selber.

 

:biggrin: :biggrin: :biggrin:

 

Intelligenz ≠ Klugheit

 

Davon bin ich auch überzeugt.

Man kann freilich auch ohne jede Information aus der Außenwelt nachdenken. Das Gehirn denkt immer nach. Fragt sich nur, worüber.

 

¿ Hier scheint ein ganzes Nest selbständiger Denker zu sein ?

 

Hier endlich Wulff vom Band:

http://soundcloud.com/malotki/dieckmanns-ab

:augenring

 

Etwas zu "dieck" aufgetragen.

 

Ein BILD-Chefredakteur kann gar nicht zu diek auftragen!

 

"Schon der Schein von Abhängigkeit ist ein Problem für die Würde des Ministerpräsidentenamtes." (Christian Wulff, 1999)

 

Er hat selber einige der Hürden aufgestellt, über die er nicht mehr hinweg kommen wird.

 

Aber er hält stand, antwortet den Schmeißfliegen erst gar nicht!

:augenring

Er ist jung und braucht das Geld!

 

"... The carpet too is moving under you, and it's all over now baby blue!..." Bob Dylan

 

Deswegen dränge ich ja im Forum immer so auf klare Aussagen. :teufel:

 

... d.h. die Antworten werden von dir erst für klar befunden, wenn sie mit deinen eigenen Antworten deckungsgleich sind. :teufel:

Du könntest drei Dinge einsehen:

• Hier werden Meinungen (und nicht unumstößliche Wahrheiten) geäußert und manchmal diskutiert, die sehr divergent sein können.
  
• Man darf seine Meinung auch dann von sich geben, wenn sich daraus noch keine beschlussreife Gesetzesvorlage ergibt. (Wobei ich letztere auch für vielfach undurchdacht halten muss.)
  
• Man darf etwas, das man für einen Missstand hält, auch dann benennen, wenn man nicht über den ultimativen Problemlösungsalgorithmus verfügt. Die Tatsache, dass sich ein Missstand in vielen Köpfen als "alternativlos" eingebrannt hat, adelt ihn noch lange nicht zu einem Segen für die Menschheit.

 

Ich bin ja ebenfalls der Meinung das Wulff eine alte Flitzpiepe ist und er alle MP keine Gefälligkeiten seiner Freunde hätte annehmen dürfen. Vorteilsnahme, Korruption, wie auch immer -*nicht nur anhand seiner eigenen Maßstäbe eine Bankrotterklärung.

Wenig Verständnis allerdings habe ich für die Empörung über diese "Drohung" gegenüber dem Bild Chef Diekmann. Ganz im Ernst, wenn ein Politiker einen ihm wohlbekannten Chefredakteur anruft und ihn bittet, auffordert, beschimpft (was auch immer) von einer unvorteilhaften Kampagne Abstand zu nehmen dann ist das noch lang kein Angriff auf die Pressefreiheit – Wulff hat weder die Staatsmacht noch andere Gewalten auf den Plan gerufen, er hat lediglich gedroht nicht mehr mit Springer zu kooperieren – eine Haltung die andere, moralischere Menschen als Wulff es zu sein scheint längst praktizieren –Da entgeht mir ein wenig der Skandalgehalt?

Nochmal, Wulff halte ich, nach den Veröffentlichungen seiner Reisegewohnheiten für untragbar als BP, dieser Anruf bei Dieckmann allerdings ist in meinen Augen nur mit sehr viel bösem Willen als Fehlverhalten einzuordnen! Oder seht ihr das anders?

Grundsätzlich passt diese neuerliche Empörungswelle in das Pressegebaren der letzten jahre: Wenn die Meute eine Chance wittert, ihren Einfluss ausspielen zu können dann gibt es kein Halten mehr. Wulff wird zerstört, und wenn es dazu hanebüchene Vorwürfe braucht um den ursprünglichen Konflikt am köcheln zu halten.(wobei ich ja finde dass die ersten längst reicchen würden).

Ich frage mich nur warum diese Lust am Untergang, dieser Rausch an der Eigenen Presse-Macht sich nur in so lapidaren Bereichen des polit-Alltags zeigt. Kein Wort über Afghanistan, vergleichsweise wenig Aufruhr um den Niedergang unseres Finanzsystems – selbst die Mobilmachung gegen den Iran ist uns derzeit wurscht...

 

Stimme McDil zu.

 

Er ist der Bundespräsident, der uns alle repräsentiert, er predigt Wasser und trinkt Wein und er zeigt im Umgang mit einem relativ unbedeutenden Fehltritt wenig staatsmännisches Geschick, er lügt, rastet aus, verheimlicht solange wie möglich, gibt nur zu, was ohnehin schon jeder weiß... kurz gesagt, er provoziert den "Medienrausch" durch sein unbegreiflich dummes Verhalten. Wäre er gleich mit der ganzen Wahrheit rübergekommen und hätte den Zinsvorteil an notleidende Kinder gespendet, hätte er sich und seiner Familie wahrscheinlich einen großen Teil der nun entbrannten Kampagne ersparen können. Er hat den Guttenberg erlebt und nun gibt er ihn selber - eigentlich tragisch.

Ganz Europa kennt ihn als den Präsidenten, der sich ein Häuschen "gewulfft" hat und schmunzelt über ihn. Als Repräsentant ist so einer nicht mehr tragbar. Ich kann mich nur an einen Bundespräsidenten erinnern, über den man mehr gelacht hat, er war auch von der CDU, hieß Heinrich Lübke und besaß ein kindlich sonniges Gemüt.

 

Wulff ist sein eigener Feind. Ein frühes Eingeständnis dieser Kreditgeschichte hätte ihm vielleicht nicht den Rücktritt erspart, aber er wäre aufrecht und nicht als bemitleidenswerter Hanswurst aus dem Amt geschieden – was er demnächst sicher wird.

Trotzdem sehe ich die Sache ähnlich wie Schaumberger: Für unsere ganz doll investigativen Journalisten gäbe es wahrlich ergiebigere Themen als den Wulff – allerdings keine, die bei gleicher Öffentlichkeitswirkung gleichzeitig so ungefährlich sind wie die Demontage dieses relativ harmlosen, überforderten Mannes.

Was wird von der Affäre an Erkenntnissen für "Eliten" bleiben?

• Haltet keine solche Reden wie Wulff auf der Lindauer Tagung im vergangenen Sommer, durch welche der Finanzadel erzürnt werden könnte!
• Legt euch nicht mit BILD an!

– wenn ihr ein hohes Staatsamt behalten wollt.

 

Er hätte Charakter zeigen und damit seine Gegner überraschen und aus dem Konzept bringen können. Ob es ihm den Rücktritt erspart hätte, weiß ich nicht - unter Umständen schon, denn im Grunde ist Authentizität das, was das "Publikum" sehen will und die Medien hätten sich womöglich dem Bedürfnis der Konsumenten gefügt und seine Haltung unterstützt. Nun hat er durch sein Verhalten diese Möglichkeit zunichte gemacht.

Ich bin auch überzeugt davon, dass "investigativer Journalismus" nur ein ganz kleiner Teil des Medienrummels ist. Auflagengeilheit steht m.E. im Vordergrund.

 

Kann ich alles unterschreiben, wenn Du den Unterschied zwischen klar und präzise bedenkst.

Zumindest die Skizzierung einer Lösung würde ich von dir ab und zu gerne lesen.::nicken:
Die zitiere ich dann auch gerne für Maximillian

P.S. Hübschen Rot in deiner Aufzählung