Das Volk

Das ist mir schon klar, nur wollte ich mit meinem vorherigen Posting hervorheben, daß eine neutrale Position nicht der Realität entsprechen würde.

Ich habe dies Spaßeshalber gemacht, zunächst seriös, und dann mal auf blöd um zu sehen was den dabei rauskommen würde.

Gruß

MacELCH

 

@ Giadello

Auch ohne Ross (noch nicht mal Steckenpferd) und Reiter benennen zu können, stimme ich trotzdem in MacELCHs Kritik ein. Alle Ereignisse der letzten Zeit erfahren immer größere mediale Präsenz. Queen Mums Geburtstag, Sportereignisse, Kriege und natürlich Fernsehduelle. Anscheinend ist die deutsche Medienlandschaft diesbezüglich noch ausbaufähig. Die benannten "amerikanischen Verhälltnisse" drohen vollends in unser Denken Einzug zu halten, sodass wir uns eines Tages nicht mehr wundern, wenn es heißt. "Und hier, in der rechten Ecke, der Herausforderer, Edmuuuuuuuuuuund Stoiiiiiiiiiiiiiiber!!!!!! Ja, Meine Damen und Herren, der Mann mit der eisernen Rechten!!! APPLAUS!!!.... und in der linken Ecke...... Gerhaaaaaaaaaaaaard Schröööööööder!!!!!! Titelverdeidiger und agiler Tänzer im Ring......APPPPLAUS!!!! *klatschklatsch* Sie werden interviewt von der splitterfasernackten Sabiiiiiiiiiiiiiiiine Christiansen!!! Applaus für diese Brüste, meine Damen und Herren!!!! Vor Allem die Herren!!! *hahaha*......"

Dazu habe ich heute im Radio gehört, das letzte Fernsehduell (alleine dieser Begriff, suggeriert er doch, dass die Leute Blut sehen wollen!) 15 Mio. Zuschauer für die ARD brachte.....
Tolle Quote. Gratulation. Aber für was? Warum ist die Quote wichtig? Wird die Wahl von einer Firma gesponsert? Gibt es mehr Werbeinnahmen?

Zu diesem Thema wurden schon in den 60er Jahren Texte verfasst (etwas zu früh, wie ich meine). "Die Gesellschaft der Spektakel" von Guy Debord (Situationist) <- leider hat sich dies mehr als bewahrheitet.

 

Danke eman,

das war das was ich meinte.

Gruß

MacELCH

 

Gemach, eman, gemach.

Erstens: vielen Leuten geht das Medientrara tierisch auf die Eier. Immer mehr schaffen den Fernseher ab oder schalten ihn nur SEHR bewußt ein. Der Aufwand und die künstliche Aufregung, den/die die Medien betreiben, hat manchmal nur noch eine selbstkarikierende Wirkung. Und gegen die oft zitierten aber immer noch nicht eingekehrten amerikanischen Verhältnisse hat sich das Bollwerk der Öffentlich-Rechtlichen bisher bestens bewährt.

Zweitens: Die Sabine will keiner nackt sehen, ehrlich nicht. Wenn Du Dir mal RTL anschaust, bzw. den Weg den der Sender hinter sich hat, dann wird deutlich, daß er sich mehr an die Ö-Re angepaßt hat, als diese sich an ihn. Die "freie" Konkurrenz hat dem Sendestandort Deutschland gut getan - von einer Verflachung des Niveaus kann m.E. nicht die Rede sein. Und eine gestiegene Sensationslust wird ebenfalls oft herbeigeredet - wenn ich mir jedoch die persönlichen Ausfälle der Politiker in den 70ern und 80ern ins Gedächtnis rufe, dann geht es verglichen damit in den "Duellen" sehr gesittet zu.

Das zweite Aufeinandertreffen scheint dem Publikum gefallen zu haben - wie die hohe Quote beweist. Und die Auswerter haben nicht nach Schlagtreffern, sondern nach Sympathie und Fairness gefragt. Das ist pour moi a) ein Beweis für immer noch hohes politisches Interesse in Deutschland (im Ggs zu den USA) und b) ein hinreichendes Indiz für eben das Fehlen von wie auch immer gearteten "Blutdurst".
Ach ja, die Quote. Bei den Privaten dient sie zur Bemessung der Werbepreise. Und die Ö-Re müssen zeigen, daß sie die Gebühren wert sind. Wenn ich ihr Angebot nicht nutze - Quote - wozu sind sie dann nütze?

Noch eines zu meinem Elch-Einwand: das Eingangspost war mir ein wenig zu pauschal politisch ausgefallen. Hätte er nur gegen die Medien gewettert - geschenkt. Hätte er gegen Schröder geschimpft - einverstanden. Aber dieser ungesunde Mix aus beiden, mit der nur ungenügend versteckten Botschaft, das blöde Volk sei nicht fähig, sich selbst ein Urteil zu bilden - der roch mir ein wenig nach elitärem Dünkel. Auch wenn der Elch sich in Wahrheit - im Gegensatz zu manch anderen - nicht für etwas besseres hält.

 

Zu Deinem letzten Absatz, es stimmt ich hätte mehr dazu schreiben sollen, aber mir fehlte gerade die Zeit, da ich zum "Umzugspersonal" mitgezählt wurde und mit anpacken mußte - spart im übrigen Kosten des Steuerzahlers, nur so nebenbei.

Und zu dem Punkt elitär etc., Du hast völlig recht ich halte mich für nichts besseres.

Muß jetzt wieder los, verfolge den Thread aber weiterhin zwischen Tür & Angel, meinen "Schreibtisch-Link" seid ihr ja sicherlich schon gefolgt oder ?

Gruß

MacELCH

 

>>Und zu dem Punkt elitär etc., Du hast völlig recht ich halte mich für nichts besseres.>>

Dürfte auch schwer fallen mit so einem Schreibtisch.

 

*g*, wie das Volk sagt ;-) ...
Oder, wissenschaftlicher: qed ...

 

*lol*

Warte mal ab, wie mein neuer aussieht *g*

Gruß

MacELCH

 

@ Giadello

Ich muss Dir leider in fast allen Punkten widersprechen, außer dass mit der Christiansen, da hast Du natürlich vollkommen Recht...
Auch stimmt es, das die Privaten nunmehr einen leicht seriöseren Kurs einschlagen, was aber noch lange nicht die Behauptung stützt, es fände keine allgemeine Verflachung statt. Da ich in meine privaten Umfeld aus Interna schöpfen kann, erfahre ich auch wie Budgets aus der Kultursparte abgezogen und in die Boulevard-Schiene gepumpt werden. Früher haben die ÖR noch großangelegte Features produziert. Heute werden diese (wenn überhaupt noch gesendet) dann einfach eingekauft (z.B. aus England). Die dritten Programme machen gar nichts mehr. Dort ist es schon das höchste der Gefühle, wenn mal von einem Weinfest aus der Region berichtet wird. Kultur, Politik? Nahe bei Null.
Und natürlich haben die ÖRs von den Privaten abgekupfert. Wenn z.B. im Abspann einer Sendung schon der nächste Schmarren angtrailert wird oder wenn Moderatoren mehr nach Strahlelächeln und Oberweiten ausgesucht werden als nach ihrer fachlichen Kompetenz.... Das müsste uns ja alles nicht jucken, aber die ÖRs sind nunmal "Staatsfernsehen" mit einem Bildungsauftrag. Und genau hier finde ich auch Anstoß an der Quotengeilheit. Wenn nach Quoten das Programm gestaltet wird, ist das Populismus. Das heißt dann nicht mehr Bildungsauftrag sondern Massengeschmack. Die BILD-Zeitung hat von allen Tageszeitungen die höchste "Quote" - und wäre nach dieser Argumentation auch die wertvollste Zeitung?

Ich gebe zu, neben Marienhof, GZSZ und Musikantenstadl gibt es noch einen Rest von altgediegenen, jounalistischen Stil, der in bestimmten Magazinen zelebriert wird. Keine Frage. Aber mir ging es um das allgemein wachsende Spektakel in allen medialen Ereignissen. Es liegt zwar in der Natur der Dinge, dass man wiederkehrende Ereignisse das nächste mal größer, besser, gewaltiger haben möchte (z.B. Olympiaden) aber dies weitet sich auf alle andere Belange aus, wie auch auf die Politik: Wir haben Rezession und Kriegsgefahr und die Politiker verteilen Kondome mit lustigem Aufdruck, kreieren Slogans wie "Steck ihn rein!" oder springen mit Fallschirmen ab.
Anbiedern, Buhlen, Quote.

 

quod?

 

eman:
Zuerst einmal: im mir wichtigsten Punkt hast Du mir nicht widersprochen. Das war auch eher eine Sache zwischen mir und dem Elch.

Zu den ÖR: ich bezweifle keinen einzigen Deiner angeführten Punkte. Nur - was soll man machen? Das Rad um 20 Jahre zurückdrehen? War das Fernsehen damals wirklich viel besser? Das möchte ich bezweifeln. Vor allem, da jeder eine andere Definition von "besser" hat.
Die allgemeine Verflachung, die Du konstatierst, hätte ich gerne etwas näher beschrieben, bevor ich widerspreche oder zustimme. Die Welt ist weiter geworden - da wird eben schon mal eine preisgekrönte BBC-Sendung ins Programm genommen und dafür das regionale Hornberger Vogelschießen gekippt. Umgekehrt kann das natürlich auch ein beklopptes frz. Comedy-Format sein, was den wirklich hoch anspruchsvollen Bückeburger Gesangswettbewerb um das Höchste C um den Sendeplatz bringt.
Plaudere noch ein wenig aus dem Nähkästchen, dann kann ich mit Dir trauern. Zu viel mehr wird es nicht reichen, da die Medien, vor allem die TV-Abteilung mir eher ein Steckenpferdchen als ein ausgewachsener Ackergaul sind. Ich lese nur von einem breiten "Comeback der Dritten" und registriere, daß arte sich immer noch irgendwie über Wasser halten kann.

Spielen wir mal ein wenig mit den Worten "Bildungsauftrag" und "Quote" - was genau besagen die? Daß die Bundesbürger die Tagesschau und das nachfolgende Politmagazin zwangssehen müssen? Gehört die Mottenkistenvolksmusik auch zur Bildung? Soll alles gekippt werden, sobald es Quote macht?
Kann man nicht sagen, die ÖR brauchen eine Grundquote, um sich zu legitimieren? Denn was nützt mir ein superkluges und anspruchsvolles Staatsfernsehen, das nicht angenommen wird? Bei sagen wir 10% Marktanteil der ÖR könnten RTL und Co. einen Teil des Gebührenkuchens fordern. Oder gegen die Gebühren an sich Stimmung machen. Denn die ... äh ... Anspruchsloseren würden die TV-Gourmets subventionieren.

BILD ist eine Schande, keine Frage. Allerdings noch besser als das, was die Briten ertragen müssen. Moment: müssen? Könnte es ein Grundbedürfnis an Boulevard und Sinnleere geben, auch wenn wir beide das nicht oder nur sehr begrenzt nachvollziehen können?
BILD ist zwar m.W. das größte Einzelstück im Kuchen, aber kleiner als der gesamte Rest. Und nicht jeder hat Zeit für die "Zeit", die FAZ oder die SZ. Auch wenn ich der erste wäre, der diese Zeit per Gesetz verordnen würde ;-) ...

Ob sie den Wickert nach seiner Oberweite ausgesucht haben? Spielt da nicht auch noch das Parteibuch mt rein?
Ähem ... weder Will noch Illner noch Maischberger (schief, n-tv ist privat, ich weiß) haben rekordverdächtige Cup-Größen. Aber eine Menge in der Birne. Findest Du Gegenbeispiele? Wenn Du Profi bist, sicher. Aber ich kann dagegenhalten, daß sich eben nicht alles so pauschalisieren läßt.

Nur weil wir ein nicht ganz dummen TV/Wahl-Brauch aus den Staaten übernommen haben, geht das glotzende Abendland noch nicht unter. Zustimmen würde ich Dir bezüglich Olympia und Bundesliga - die gehen mir am ... Steiß vorbei. Jede Gebührenmark darin ist m.E. eine zuviel. Aber da gibbet auch andere Stimmen ...

Wir haben Rezession, Kriegsgefahr (wenn auch nicht hier) und WAHLKAMPF! In zwei Wochen haben wir nur noch Rezession und höchstwahrscheinlich noch Kriegsgefahr. Der Müllmann bricht sich womöglich bei dem berühmten "Absprung zuviel" irgendwas politikwichtiges. Dann mußt Du nur noch irgendwie mit den Kondomen fertigwerden.

 

Das bessere Nichthaltenfür.

 

Die ntv-Damen müssen alle Schielen können, danach werden im übrigen auch US-Nachrichtensprecherinnen ausgesucht. Scheint wohl ein paar Hormone bei manchen Durcheinanderzubringen so ein Silberblick.

>>Die BILD-Zeitung hat von allen Tageszeitungen die höchste "Quote" - und wäre nach dieser Argumentation auch die wertvollste Zeitung?

Mist, und ich dachte es wäre wirklich so. Die Mehrheit hat doch immer Recht oder liege ich da so falsch ? Frei nach dem Motto Tausende Fliegen können sich doch auch nicht täuschen ?

Zur Verflachung in den Medien:

Ich habe ein sehr hohen Anspruch an den Televisor, er soll mich nicht unterhalten sondern informieren. Meist ist mir meine Zeit zu schade und ich picke mir ausgesuchte Sendungen aus. Ein muß für mich sind Nachrichten - ich persönlich finde die ÖR deutlich informativer und nicht so aufreißerisch wie die Privaten Nachrichten. Private Nachrichten informieren meiner Ansicht nach nicht, alles bleibt an der Oberfläche, wenn es nicht sensationell ist, kann man es sowieso in die Tonne kloppen.

Für die meisten Spielfilme ist mir meine Zeit ebenfalls zu kostbar, oder sie werden zu für mich ungünstigen Zeiten angeboten - ich brauche wohl eher eine Art Video on Demand Zuhause, dafür würde ich auch was investieren. Mein Fersehkonsum in der Woche würde ich mal vorsichtig auf 10-12h schätzen. Wovon wiederum mehr als die Hälfte Nachrichten sind.

Die Informationsdichte die ich haben möchte kann mir kein Privater bieten, teilweise mit Einschränkung ntv (dort aber nur die Wirtschaftsnachrichten, Börse etc.)

Gruß

MacELCH

 

"Warum wurde dann Helmut Kohl 4 mal hintereinander gewählt ?"

das sagt doch schon alles über dieses land aus, oder?

 

Was zu beweisen war?!? Hä???

 

für den rheinländer an sich ist kandidat s. aufgrund seiner herkunft kein mitbürger dieses landes, oder seit wann gehört bayern zu deutschland?

 

in welches land verschlägt es dich denn, wenn man fragen darf?

 

ich finde das auch gut, den usa in ihrer wut und ihrem bestreben, jetzt die ganze welt gewaltsam befrieden zu wollen (wobei als gegner nur staaten in frage kommen, die sowieso am boden liegen) nicht blind hinterher zu laufen.
wer anders denkt, soll sich doch bitte bei der bundeswehr melden und ein paar monate nach afghanistan versetzen lassen.

 

genau, sehe ich auch so. und im ersten kanzlerduell laberte er immer zu von "schwerwiegender fehler gemacht". das macht den beobachter stutzig, wenn ein kandidat immer nur ein argument hat.

 

USA, oder England.

Gruß

MacELCH