1. Liebe Forumsgemeinde,

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    Dies wird in den nächsten Tagen umgesetzt.

    Wir danken allen, die sich in den letzten Jahren für Hilfesuchende und auch für das Forum selbst engagiert haben.

Bravo Marcel Reich-Ranicki !!!!!

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von batrat, 12. Oktober 2008.

  1. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    Das Fernsehen ist zu einem guten Teil ein Spiegel der Gesellschaft und ihrer Konsumgewohnheiten. Das Spiegelbild aber kann sich nur ändern, wenn sich die Gesellschaft wandelt - und es kann niemand ernstlich glauben, dass das Fernsehen dazu einen wesentlichen Beitrag leisten wird.
    Es ist eher umgekehrt. Ein Verantwortlicher von Pro 7 wurde mal gefragt, warum im privaten Fernsehen so viel Seichtes und Stumpfsinniges zu sehen sei. Darauf antwortete der ganz klar: es geht uns um Einschaltquoten. Wir nehmen wahr, dass bei solchen Sendungen viele Menschen zuschauen, also produzieren wir solche. So einfach ist das. Bei den Öffentlich-Rechtlichen ist es vielleicht nicht ganz so krass, aber doch auch deutlich erkennbar.:augenring
     
  2. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    Jeder Soziologe würde dich um diese Formulierung beneiden, brillant! Aber du hast vollkommen Recht, ich sehe das auch so.
     
  3. batrat

    batrat Wolpertinger

    Vielleicht ein Henne-Ei Problem ? :confused:
     
  4. Snorrt

    Snorrt New Member

    Die können schwafeln was sie wollen - und es ist klar, dass MRR jetzt als "alter Opi" bezeichnet wird - recht hat er dennoch und er ist der EINZIGE, der es öffentlich auch mal geäußert hat.

    Von Gottschalk kam nur folgendes: Wir machen Verblödungsfernsehen, aber es sind ja Behinderte dabei und Söhne und Väter. Toll.

    Von MRR ist mir eines hängengeblieben, was ich seit Jahren denke: Werdet mutiger, strengt euch mehr an, Quote hin, Quote her.

    Aber es ist wie in der Finanzkrise. Schuld sind daran nämlich nicht irgendwelche Manager oder Politiker. Schuld sind diese völlig verblödeten Schafe, die den ganze Mist zulassen, wiederwählen oder sich desinteressiert dem Sportteil der Bild zuwenden.

    Von daher gebe ich es auch einfach auf. Die einzige Chance, dass sich in all diesen Fällen etwas ändert ist und bleibt ein Meteorit mit mind. 500t Eisenkern. Vernunftslösungen scheiden nunmal da aus, wo die Vernunft sich nicht hintraut.
     
  5. Snorrt

    Snorrt New Member

    Für mich beißen sich "Bildungsauftrag" und "Quotenregelung". Das kann nicht funktionieren, bzw. funktioniert es eben nur so, wie wir es jetzt haben. Sendungen mit Anspruch und Inhalt werden häufig in Sendeplätze nach 22 Uhr verschoben. Vorher kommt "Unterhaltung" um die Quote nicht zu gefährden.

    Der einzige, der das nichtmal beissend kritisiert, sondern zu mehr Mut und Anspruch bei den bestehenden Produktionen auffordert, wird nun als seniler Opi in die Ecke gestellt. Es stimmt schon, gerade auf dieser Preisverleihung wurden ein paar Sendungen ausgezeichnet, die das auch verdient haben. Das ändert aber nix an so dermaßen schlechten Querpfeifen wie Atze Schröder, einem heruntergekommenen Scheibenwischer, dutzende von schwachsinnigen Talkshows, Mutantenstadl zur besten Sendezeit etc. etc.

    Man macht Programm für die Masse. Bildungsauftrag? Wir haben doch die Tagesthemen. Na dann... :augenring
     
  6. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Das stimmt doch überhaupt nicht! Das einzige was neu war, ist die Tatsache, dass er es bei der Fernsehpreisverleihung hat schnarren lassen. Aber die Kritik am Medium Fernsehen ist so alt wie das Medium selbst. Ich weiß ja nun nicht, wie alt du bist – aber ich hab’ in meiner Jugend auch schon unsäglichen Müll im damals noch erziehungsbeauftragten Fernsehen gesehen. Wer ernsthaft etwas an dem Problem des übermäßigen Müllausstoß ändern will, der muss doch nur das Fernseharchiv ins Netz stellen. Bezahlt sind die Reportagen und Dokumentationen doch alle längst vom GEZ-Zahler. Aber da weinen wieder die großen Verlage und das Privatfernsehen.
     
  7. Snorrt

    Snorrt New Member

    Klar gibt es am Fernsehen Kritik. Aber so richtig in den Vordergrund tritt die nicht. Schade eigentlich, aber vermutlich müssten dann zuviele "Macher" zugeben, dass sie für mehr Anspruch/Qualität eben nicht den Mumm haben.

    Wobei es mir nur recht wäre, die würden die Mediatheken volles Brett ausbauen. Dann wäre noch ein kleiner Qualitätsschub ganz nett (kleine HD-Auflösung), dann könnte ich mir Fernsehen komplett sparen. Hätte nix dagegen. Ich wäre sogar bereit dafür monatlich 20 EUR abzudrücken. Finde die Mediathek schon recht brauchbar. Qualitativ und inhaltlich aber noch stark ausbaubar.

    Und die Privaten können jammern wie sie wollen. Von mir aus können die mit ihrem Schwachmatenprogramm sang- und klanglos untergehen. Da müsste ich mir selbst die Krokodilsträne noch mit der Fernbedienung aus dem Auge scrollen.
     
  8. edwin

    edwin New Member

    Zitat: ... Und CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla gab eine Pressemitteilung heraus, in der er "dringend eine gesellschaftliche Debatte über die Qualität unseres Fernsehens" forderte...

    Wie meint er das?
     
  9. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Naja, die tritt da in den Vordergrund, wo eben ein Promi – und das is’ unser Opi – wichtig rumtut. Wenn ich das Fernsehen kritisiere, passiert mal gar nix.
     
  10. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    Und wenn MRR kritisiert, passiert was? Wo Leute wie der Gottschalk so toll relativieren können? :D
     
  11. Snorrt

    Snorrt New Member

    Das fand ich im Gespräch ja so dämlich. MRR hat gefordert, dass wieder mehr Mut zum Anspruch in die Produktionen einziehen soll. Gottschalk hat dann immer gefaselt, dass EINE Produktion, die voller Anspruch ist, nicht vor der Quote Bestand hat. Falsche Antwort auf korrekte Forderung. Sollte Politiker werden.
     
  12. Snorrt

    Snorrt New Member

    Naja, eben. Die einzigen, die was reissen können, machen ihr Maul nicht auf. So eine Forderung kann nur aus Teilen der Gesellschaft kommen, die "öffentliches Ansehen" genießen. Was wir beide nicht tun (zum Glück?!). Aber warum schweigen alle so konsequent? Ich kann mir nicht vorstellen, dass unsere geistige Elite unser ÖRF gut findet. Wirklich nicht. Und wenn doch, dann ziehe ich alles zurück und werde in Zukunft einfach zum Mutantenstadlfan und schau' mir mal die Kosten für eine Lobotomie an (wobei ich die vermutlich nach 10 Sendungen nicht mehr nötig habe ... Geld sparen mit Florian Silbereisen :augenring)
     
  13. edwin

    edwin New Member

    Viel Spaß beim Ansehen. Aber vergiss nicht, auch Dein Fernseher hat einen Schalter, mit dem Du Dir helfen lassen kannst. Es steht "Off" drauf.
     
  14. edwin

    edwin New Member

    Ich befürchte, dass so mancher Zuschauer keine andere oder bessere Qualität mehr kennt. Was manch einer nicht kennt, kann er auch nicht fordern.
     
  15. dasy

    dasy New Member

    Wo ist das Problem mit dem deutschen Fernsehprogramm, es ist doch ausreichend auf das untere Niveau der meisten Zuschauer abgestimmt, und mehr kann man nun wirklich nicht erwarten.
     
  16. edwin

    edwin New Member

    Ja, in der Tat. Oder zum Teil umgekehrt.
     
  17. dasy

    dasy New Member

    Wenn ich mir die sprachliche Ausdrucksweise der Jugendlichen anhöre die meine Tochter ins Haus bringt und ich mir vorstelle dass deren Gehirn so arbeitet wie sie sprechen dann denke ich immer - Gott hilf.
     
  18. edwin

    edwin New Member

    Vielleicht gibt es ein "Deutsch - Jugendliche und umgekehrt Nachschlagewerk". ;)
     
  19. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    Es ist nicht nur die Ausdrucksweise. Ich erlebe es immer wieder, dass Jugendliche damit überfordert sind, einen Satz oder eine Folge von Sätzen zu verstehen, wenn der Satzbau etwas anspruchsvoller wird und Fantasie sowie Vorstellungs-, eventuell sogar Einfühlungsvermögen gefordert sind.
    Dadurch wird MRRs Forderung nach mehr literarischer Auseinandersetzung ein Stück weit ad absurdum geführt.
     
  20. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Äh, das erlebe ich auch. Allerdings quer durch alle Altersabschnitte. Und selbst hier sind so manche nicht in der Lage, einem Satz über mehr als fünf Worte hin zu folgen, gerade wenn der ein oder andere Einschub ihn etwas mäandernd verschnörkelt. Im Übrigen gilt, was immer schon galt; jede Gesellschaft trägt die Ursachen für das Verhalten ihrer Jugend in sich. Und in einer Gemeinschaft von Arschgeigen, Krisen-Profitlern, Ellbogenvorankämpfern und Leistung-muss-sich-wieder-lohnen-Halbhirnen, wer will da etwas anderes außer Hedonismus und Leistungsunwillen von den Kindlein erwarten?
     

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