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Wegen Geld gefeuert ? - Honni soit qui mal y pense ...

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von Altermac50, 29. Oktober 2008.

  1. edwin

    edwin New Member

    Meine Mutter ist auch malende und gestaltende Künstlerin. Sie sagt zu Kunst, dass es eine Frage ist, ob die Kunst den Betrachter erreicht. Dann kann es für den Betrachter eine Kunst sein. Wenn sie den Betrachter nicht erreicht, dann kann der Betrachter nichts dafür. Schließlich kommen beim Betrachten einer Kunst auch Gefühle zum tragen, wie er/sie bereit ist, die Kunst wahrzunehmen.

    Ich habe bis heute nicht das Gefühl gehabt, dass mir was entgeht. Eher im Gegenteil. Ich habe manchmal ein Auge für Gegebenheiten und Feinheiten, die andere nicht wahrnehmen. Dann müsste ich jetzt sagen, dass allen Menschen, die dies entgeht, sagen, denen entgeht etwas. Damals hatte ich dies auch. Nun sage ich, man/frau sieht das, mit was man/frau eine Art Verbindung aufbauen kann (sei es negativ, sei es positiv - sogar eine neutrale). Sieht man/frau es nicht, kam keine Verbindung auf.
     
  2. edwin

    edwin New Member

    Tja, würde man alle Werke aufheben, könnte es passieren, das in einer Zukunft von Frühwerke eines Künstlers gesprochen werden könnte. Aber so.
     
  3. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Also suche ich nur den geeigneten Betrachter und ich kann anfangen die Museen leer zu räumen.
     
  4. edwin

    edwin New Member

    :confused:
     
  5. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Na, wenn’s eben keine Kunst ist. Wie dieser Frosch. Einfach den richtigen fragen und weg damit.
     
  6. edwin

    edwin New Member

    So wird es doch zur Zeit gemacht.

    Einfach hängen lassen. Dann können die, denen es gefällt, ihr Freude haben.
     
  7. Snorrt

    Snorrt New Member

    Nein, genau das meine ich ja. Kunst ist subjektiv. Und damit scheidet eine objektive Bewertung einfach aus. Ein Künstler macht auch keine Kunst für dich oder mich. Er macht seine Kunst in erster Linie für sich. Und die meisten Künstler machen Kunst auch nach ihrer Auffassung, nicht nach der anderer.

    Ja? Interessant. Aber darin bestätigt sich nur meine Auffassung, dass man Kunst nicht objektiv beurteilen kann. Ich z.B. finde Kunst nicht nur dann gut, wenn sie besonders originell, besonders kompliziert bewältigt oder intellektuell berauschend ist. Manchmal lasse ich mich z.B. von einem banalen Bild völlig überwältigen, einfach weil der Moment passt, die Gefühlslage (überein-)stimmt oder ich just nachempfinden kann (glaube zu können), was der Künstler gefühlt haben mag. Neulich ging mir das bei einem Steinzeitfrauchen so. Eine banale Figur, vermutlich zur Anbetung der Fruchbarkeit geschaffen, keine Handwerkskunst par excellence, kein überbordendes Genie. Aber mich hat es umgehauen. Ich hatte sie in der Hand, keine 5cm groß, aber so uralt, so magisch, wie man sich das nur vorstellen kann (seeeeeehr subjektiv, ich weiß - aber genau das will ich damit sagen).

    Hmm. Ich weiß ja nicht, wie es dir im Museum geht. Aber da stehen schon so einige Dinge rum, die mich rein überhaupt nicht interessieren. Andere fallen dagegen davor in Ohnmacht. Sprich: Kunst ist in erster Linie ein Ausdruck des Künstlers (einhergehend ist der Künstler ein Teil seiner Kunst). In zweiter Linie entsteht die Kunst im Auge des Betrachters (Gefallen, Mitfühlen etc.). Und in dritter Linie entsteht das typische Gedöns mit Wertsteigerung, also die klassische Fangemeinde mit viel Geld (der m.E. dümmste, wenn auch lukrativste Teil der Kunst).

    Subjektiv ist Kunst dann Kunst, wenn der Künstler drauf pfeift, was sein Publikum zu seiner Kunst sagt. Nach meiner Definition ist Kunst in etwa das Gegenteil von Lobbyismus.
     
  8. Snorrt

    Snorrt New Member

    So kommt es dir nicht nur vor ;)
    Wenn du in das Fahrwasser der dritten Gattung (Geschäftemacherei mit Kunst) kommst, kannst du aber auch eine Wissenschaft draus machen. Wenn ich dieses Geseiere von diversen "Experten" höre, muss ich mir immer vorstellen, wie der jeweilige Künstler über diesen Schwachfug wohl denken mag...
     
  9. edwin

    edwin New Member

    Zumal ein Künstler eigentlich neugierig darauf ist, wie seine Werke interpretiert werden. Er/sie selbst haben dazu Gedanken. Sie müssen (und sollen) aber nicht unbedingt mit den Gedanken der Betrachter übereinstimmen.
     
  10. batrat

    batrat Wolpertinger

    Da gehts hier um Kunst und friedrich sagt nix :rolleyes:
     
  11. Schaumberger

    Schaumberger Wurschthaut, alte

    Sprechen wir von der "Kunst" oder vom "Kunstmarkt" also all dem was öffentlich als Kunst verkauft wird? Ich beziehe mich eher auf dem markt, also jene Kunst die sich innerhalb ihrer Infrastruktur aus Gaerien, Medien, Museen, öffentliche Wahrnehmung bewegt und einerseits als Maßstab für das Kulturschaffen einer Nation/Region dient (dienen soll?) und andererseits ein hartes kommerzielles Geschäft darstellt.

    In diesem Sinne macht kein Künstler "Kunst" für sich, er macht sie für den Markt. (Als Designer hab ich damit kein Problem, ich weiss das auch die Lohnarbeit im kreativen Bereich "künstlerisch" erfüllend sein kann!). Die Subjektivität des Kunstbegriffs ist eigentlich absurd: Jene Kunst die einzig der subjektiven Wertschätzung des Individuums unterliegt ist banal – über soetwas muss man nicht streiten (wozu auch?).
    Das heißt nicht das ich dieser Kategorie Kunst die Existenzberechtigung abspreche, ich halte bloss die öffentliche Diskussion mit derlei Dingen für sinn- und fruchtlos! Kunst in der Öffentlichkeit sollte idealerweise alle Menschen/betrachter/Konsumenten weiterbringen, eine positive Entwicklung fördern, den Horizont erweitern, etc.. Und das nicht nur zufällig, in dem sie ZUFÄLLIG ein paar Individueen anspricht, sondern gezielt und nachhaltig – genau jenes wäre der objektiv beurteilbare Unterschied (ein Qualitätsbegriff der derzeit beim Thema Kunst nicht gefragt ist.). Meines Erachtens ist auch genau das der Aspekt der von-menschen-gemachte Kunst von den Wundern der Natur unterscheidet.

    Anders formuliert: bevor ich auf zufällig eintretende Aha-Erlebnisse beim Betrachten von zeitegnössischer Kunst hoffe, gehe ich lieber in den Wald und erfreue mich an den dort sicher anzutreffenden Wundern.



    Das sei dir unbenommen und das wird m.E. jedem so gehen. Ich will darauf hinaus das z.B. eine Museumsdirektorin die Aufgabe hat, zu beurteilen ob die ausgestellte Kunst ALLE Betrachter in gewisser weise ansprechen könnte, oder ob das Funktionieren der Kommunikation Kunstwerk-Betrachter dem Zufall überlassen bleibt. (Was in meinen Augen ein klares Defizit des Künstlers/Werkes wäre, mir ist allerdings klar das ich mit dieser Meinung recht alleine dastehe)).

    Ich fände es eben besser wenn die Kunst wieder mehr Rücksicht auf die Betrachter nehmen würde und weniger auf den Schöpfer ausgerichtet wären. Jede Form von Kunstschaffen ist eine Art der Kommunikation, eine Kommunikation die nicht beim Gegenüber ankommt ist verfehlt und sinnlos (Hey, jeder darf machen was er will, aber wenn Werk durch öffentliche Ausstellung zum "Gespräch" einlädt dann sollte es mich doch bitte schön nicht anschweigen, dann hätte es auch daheim bleiben können)

    Siehste, ich seh es etwas anders: Natürlich ist/sollte dem Künstler egal sein was das Publikum zum Inhalt seiner Aussage sagt, er sollte aber den Mut oder die Fähigkeit haben eben jene Aussage klar zu machen und diesem somit die Chance geben Stellung zu beziehen.

    Ums nochmal aufs ursprüngliche Thema zubringen: ich halte den Frosch für völlig banal, auf billige Art provokativ genug um ein paar Provinzblättchen und eine katholische Stiftung zu erregen und daher kaum verlockend um sich näher mit ihm auseinanderzusetzen. Gemäß einer subjektiven Einschätzung hätte die Direktorin das erkennen müssen und die Skulptur im Keller lassen sollen. (Und damit negiere ich nicht das der ein oder andere irgendetwas in dem Werk erkennen kann, das könnte aber auch jede Schülerarbeit, Kinderzeichnung o.Ä., für einen prominenten Platz in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit, als Zeugnis der Kultur unserer Gesellschaft ist das viel zu wenig)

    (PS Man verzeihe mir jede der Verdeutlichung dienende Verallgemeinerung)
     
  12. edwin

    edwin New Member

    Und warum kannst Du einem Werk eines Kindes nicht mehr zugestehen?
     
  13. Schaumberger

    Schaumberger Wurschthaut, alte

    Andersherum: ich möchte keinerlei Kunst, von wem auch immer abqualifizieren. Alles ist möglich, auch ein Blindes Huhn findet einmal ein korn.

    Mir geht es um das Auswahlkriterium, oder nennen wir es die Qualität – die die Präsenz eines Werkes in einer mit öffenlichen Mitteln finanzierten Anstalt rechtfertigt. Oder, um den finanziellen Aspekt herauszuhalten, die Qualität die ein Kunstwerk über andere erhebt in dem man es einer breiten Öffentlichkeit zugänglich macht während andere im Keller verbleiben.

    Beim fernsehen werden z.B. gewisse Mindeststandards gefordert um Irgendetwas auf die Öffentlichkeit loszulassen. Die sind verbrecherisch niedrig, trotzdem sind sie da. Die Kunstszene hat es geschafft sich von jedweder Kritik und somit Standard freizumachen –*wer sich abfällig über ein Werk äussert der hat es entweder nicht verstanden oder "dem sagt es eben nichts". Wenn nun alle Künstlerisch tätigen dieser Welt immer nach besten Wissen und gewissen "Kunst" schaffen würden, dann würde das Spiel ja trotzdem funktionieren, ich glaube aber das ein Großteil der "Künstler" sich entweder ins Fäustchen lachen das ihnen jemand ihren Unsinn abkauft oder am System verzweifeln da es keinerlei Kriterien gibt die einen Erfolg (Ruhm Geld oder Ehre) wahrscheinlich machen.

    Die Auswahl wer erfolgreich, bestimmend, wichtig, angesagt oder sonstwas ist, erscheint völlig willkürlich! Das prangere ich an.;)

    Ohne objektive Beurteilung kann es keine Wertung geben, ohne Wertung keinen Wert. (Nicht individuell, sondern für eine gewisse Mehrheit der Menschheit)
     
  14. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Die Objektivität wurde aber schon vor einem ganzen Weilchen abgeschafft. Zusammen mit der Annahme dass Beobachtungen vom Beobachter getrennt werden könnten. Und wie bereits erwähnt, such’ dir die entsprechenden Kumpane und säubere die Museen von inhaltsleeren Maniriertheiten. Aber erwähl dir nicht mich – ich betrachte dieses Fröschlein auf jeden Fall als Kunst.
     
  15. Schaumberger

    Schaumberger Wurschthaut, alte

    "Kunst" kommt von "Können" nicht vom "Wollen", sonst würde es ja "Wunst" heissen – der Frosch fällt bei mir eindeutig eher unter eine Menge Wollen mit einer klitzekleinen Prise können...

    Ich gebe aber zu das die öffentliche Zurschaustellung dieses Ergebnis sechstausend-jährigen Kulturschaffens zumindest eine Diskussionen um die Kunst perse angeregt hat und das ist ja schonmal aller Ehren wert (also 1:0 für den Frosch und seine Direktorin)
     
  16. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Nein, Kunst kommt von künstlich. Wieso versucht eigentlich immer wieder jemand so ein Blödsinn zu erzählen. Schau ma’, der Rembrand hat aber tolle Könst gemacht. Ja, der konnte das! Ein echter Könstler!
     
  17. Schaumberger

    Schaumberger Wurschthaut, alte

    menno, schlecht gelaunt, wie?
     
  18. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Sorry. Aber ich kann den doofen Spruch »Kunst kommt … blabla … Wunst heißen« echt nimmer hören. Er ist falsch und doof noch dazu.
     
  19. edwin

    edwin New Member

    Und wer hat das "Recht", Kunstwerke (egal von wem und in welcher Situation und wie alt) beurteilen, bzw. verurteilen, zu können? Wer sagt, dass er das "Recht" hat, handelt in meinen Augen schon sehr anmaßend. Eine Entscheidung darüber ist rein persönlich, subjektiv. Der Mensch kann so objektiv nicht sein.


    Sie erfolgt subjektiv.


    Wer darf sich das anmaßen?
     
  20. Schaumberger

    Schaumberger Wurschthaut, alte

    Nagut Entschuldige die diesem hochgeistigen Austausches völlig unwürdige Plattitüde.

    (Bis auf den Teil mit der Wunst finde ich aber wirklich das Kunst durchaus etwas mit "Können" zu tun haben sollte... :meckert:)
     

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