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Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von Holloid, 25. April 2008.

  1. Holloid

    Holloid New Member

  2. batrat

    batrat Wolpertinger

    Mit Emotionen erreicht man halt mehr Leute als mit Verstand. :rolleyes:

    @pewe : Du als Wahlberliner: Wie siehst du die Tempelhof-Sache :confused:
     
  3. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Ich gehe wählen und als Grüner natürlich gegen den Flughafen.

    Ich bin sowieso der Meinung: wenn Gott gewollt hätte dass wir fliegen, hätte er uns Flügel gegeben!
     
  4. batrat

    batrat Wolpertinger

    Diese "Tempelhof" Geschichte ist wieder einmal der Beweis, das Volksentscheide meist ein Instrument für Wichtigtuer und Querulanten sind. :boese:

    http://www.sueddeutsche.de/deutschland/artikel/13/171510/

    "Als 1975 Tempelhof schon einmal dichtgemacht wurde und noch sehr viel mehr Zeitgenossen von Blockade und Luftbrücke am Leben waren, gab es in dieser Stadt nur ein sehr müdes Schulterzucken. Es war den Berlinern egal. Jetzt ist es ihnen gar nicht egal."

    "Eine schlag- und vor allem finanzkräftige Allianz aus interessierten Banken und Großunternehmen, aus Bahn, CDU und FDP hat ihr Thema gefunden und sehr viel Geld in die Werbung gesteckt, an der Berlin in den vergangenen Wochen beinahe erstickt wäre. Beigesprungen ist der Springer-Konzern, der mit seiner neu in die Rudi-Dutschke-Stadt gezogenen Bild-Redaktion sich erste lokale Kampagnenfähigkeit beweisen, zum letzten Gefecht gegen die Achtundsechziger blasen und zugleich den Kampf gegen das rot-rote Berlin eröffnen wollte."

    "Spätestens Sonntag wird allen, die es bisher noch nicht gemerkt haben sollten, klargemacht werden: Es gibt da in Berlin, also durchaus im gefühlten Westen, schon lang ein Regierungsbündnis aus SPD und Linken. Und was tun die? Sie führen, wie es sich für Linke gehört, Volksentscheide ein. Und dann? Dann kündigen sie schon vorher an, dass sie das Ergebnis nachher ignorieren werden, wenn es ihnen nicht passt: Wir sind das Volk"

    "Beim Plebiszit um Berlin-Tempelhof ging es beiden Seiten um eine die Menschen und ihre Sorgen manipulierende populistische Kampagne - also um verführen. Möglicherweise wird der Sonntag in die Geschichte eingehen als Volksentscheid gegen den Volksentscheid."


    :crazy: :crazy: :crazy: :crazy: :crazy:
     
  5. Holloid

    Holloid New Member

    immer so wie es passt..Doch diese Antidemokraten sind zu weit gegangen, und gehen immer noch zu weit. Ich hoffe das dieses Miese Spiel der "Geld und Zeitungsmacht" diesmal nicht gewinnt.
    Es brodelt in der Gesellschaft...die linken und ihr Erfolg sind der Ausdruck dafür.
     
  6. Holloid

    Holloid New Member

    "der Berliner CDU-Fraktionschef Friedbert Pflüger bezeichnete das Ergebnis des Volksentscheids nichtsdestotrotz als Sieg. "Es sind über 500.000 Stimmen“, betonte Pflüger. Am nötigen Quorum sei man nur "knapp vorbeigeschrammt“. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) müsse das als "klare Botschaft“ akzeptieren und Tempelhof offenhalten. "Das ist ein doller Sieg“, sagte Pflüger."

    http://www.welt.de/berlin/article1943770/Keine_Mehrheit_fuer_Flughafen_Tempelhof.html
     
  7. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Wie nach jeder Wahl: Die Unterlegenen können nicht eingestehen, dass sie verloren haben. Gottseidank, dass Berlin den Osten hat. Ohne den hätte Wowereit jetzt Probleme.

    Ein absolut schäbiges Verhalten ist die Geiselnahme des Volksentscheids seitens der CDU, Springerpresse und kapitalkräftiger Interessierter. Denen geht der Mythos Tempelhof sowieso am Arsch vorbei. Aber zum Manipulieren taugt er immer noch.
     
  8. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Ich hätt’ nicht gedacht, dass sich so viele Berliner diesem multimedialen Bormardement »Für Tempelhof« entziehen (konnten). Und es fühlt sich für mich schon doof an, aber wenn ich mir überlege, wie viele Menschen der Springer-Konzern erreicht, bin ich schon versucht dem Volksentscheid das nötige rationale Gewicht zuzusprechen. Eigentlich genügt ja schon die Lobbyarbeit in den Ämtern und Behörde, die die Gerechtigkeit verhindert. Da muss nicht noch manipuliertes Stimmvieh die Brocken für Medienkonzerne heraus reißen. Oder bin ich zu pessimistisch – und die Bürger – also wir – sind aufgeklärt und stützen unsere Entscheidungen auf rationale Überlegungen?
     
  9. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Ich hatte auf die Nichtwähler gesetzt und sie haben mich – befeuert durch schönes Wetter – nicht enttäuscht. Wir haben gewählt, damit nicht nur die Befürworter dort hin gehen und das Ergebnis zu gut aussieht.
     
  10. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Es ist aber auch eine seltsame Allianz, die sich für Tempelhof stark macht. Gröni, der Knödler der Nation is’ auch mit bei.
     
  11. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Es ist unglaublich, was ich von der Pro-Seite für Argumente gehört habe. Z.B. von einem Nachbarn, er wäre von Tempelhof aus in die Freiheit geflogen. Was für ein Schafsmist. Er war in den 70er Jahren in DDR-Haft, wurde dann freigekauft, mit einem Bus aus der DDR gebracht und ging schließlich nach Berlin.

    Die tun alle so, als ob der Flughafen abgerissen würde. Dabei wird er (hoffentlich) zumindest zum Teil in eine Grünfläche verwandelt. Die Gebäude stehen eh unter Denkmalschutz, was soll’s also? Das war schon ein perfides Lehrstück für Demagogie.
     
  12. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Ja, wo Springer drauf steht is’ auch Springer drin.
     
  13. maximilian

    maximilian Active Member

    Moin!

    Das einzige ungrüne an Flughäfen sind die Flugbewegungen an sich. Die werden allerdings durch die Schliessung von Tempelhof nicht zurückgehen, sondern lediglich woanders hin verlagert. Wenn die in Tempelhof wegfallenden Flüge in Zukunft weiterhin nach Berlin gehen, dann nach Schönefeld, was am Boden und in der Luft zu Staus und unnötigen Wartezeiten mit vielen vielen Tonnen unnötig verbrannten Treibstoffs führen wird. Wenn dann noch die großen Grünflächen des jetzigen Tempelhofer Flughafens überbaut werden, dann ist die Schliessung so ziemlich das ungrünste, was Berlin passieren kann.

    Dazu kommt, daß unsere tolle Hauptstadt durch diese Schliessung de facto an Investitionsanreiz verlieren wird. Ich bin seit 1992 in der Geschäftsfliegerei aktiv und kenne unsere Kunden gut genug, um zu wissen, daß Argumente wie "bequeme Erreichbarkeit" bei der Wahl von Standorten für Zweigniederlassungen, Kunden und Lieferanten eine große Rolle spielen. Die fliegen in Zufunft lieber 15 Minuten länger nach Katowice, Poznan oder Wroclaw und sparen sich damit 30 Minuten Taxifahrt vom Flughafen in die Innenstadt. Ist wirklich so und Recht haben sie auch. Für London war vor 20 Jahren die Eröffnung des Stadtnahen Flughafens "London City Airport" ein ganz großer Gewinn (der Flughafen mit einem ursprünglich geschätzten Wert von 200 Millionen Pfund ist vor ein paar Tagen für 700 Millionen an einen neuen Investor verkauft worden, woran man erkennen kann, welch große Bedeutung einem wirklich stadtnahen Flughafen zugemessen wird).

    Und genau die Leute, die jetzt in Tempelhof investieren sollen, um zu verhindern, daß hier in zehn Jahren die größte denkmalgeschützte Ruine Deutschlands entsteht werden ihr Geld lieber in die Stadtenwicklung von Warschau oder Bukarest stecken.

    Immerhin wird PeWe in 10 Jahren in Tempelhof schöne Motive für seine Fotogalerie finden :teufel:

    Mir persönlich ist es übrigens vollkommen egal, ob ich nach Tempelhof oder Schönefeld fliege, in Berlin steige ich nämlich schon seit Jahren nicht mehr aus dem Flugzeug aus - aber ich gluabe nicht, daß ich noch oft nach Berlin fliegen werde.

    Grüße, Maximilian

    PS:
    Und wenn er gewollte hätte, daß wir mit elektrischen und elektronischen Geräten hantieren, hätte er uns ein paar körpereigene Zellen zur Stromerzeugung gemacht :p :

    [​IMG]
     
  14. Holloid

    Holloid New Member

    Darf in Deutschland eigentlich noch irgendwie gehandelt werden (im Volkes sinne) ohne das nicht irgendein Wirtschaft-weiser kommt, und erzählt das die Arbeitsplätze ins Ausland gehen?
    Hast du auch nur ein Moment an die Leute gedacht die am Flughafen wohnen, ist für dich Umweltschutz abhängig vom "bequemer Erreichbarkeit" ? Sind die 10 Millionen die der Berliner Steuerzahler pro Jahr für den Erhalt eines nicht Rentablen Flughafens bezahlt werden müssen, egal?

    "Die fliegen in Zufunft lieber 15 Minuten länger nach Katowice, Poznan oder Wroclaw und sparen sich damit 30 Minuten Taxifahrt vom Flughafen in die Innenstadt"

    klingt nach "Manager auf der Erbse"...
     
  15. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Aber ist doch so! Wenn da die Stadt nicht stramm steht zum Arsch lecken, wird das nichts mit dem scheuen Kapitalgeber! Wer will es den kostbaren Investoren aber auch zumuten, ihr empfindsames Popöchen im proletarischen Taxi durch die die präkere Gegend zu schaukeln? Wir brauchen dringend bessere Gesetze um vermögende Menschen besser zu schützen und ihnen das Maß an Komfort und Luxus zukommen zu lassen, was absolut unabdingbar ist, um entspannt für Arbeitsplatzwunder zu sorgen.

    Und noch etwas, was du so gar nicht bedenkst. Diese Kapitalgeber verdienen in der Stunde womöglich einige tausend Euro. Wie kannst du sie dann in etwas dermaßen Unproduktives wie ein Taxi setzen?!
     
  16. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Ein Flughafen gehört nicht in die Stadt. Tegel gibt es übrigens auch noch. Wie lange allerdings

    Als Tempelhof Flugplatz wurde, lag er noch vor den Toren Berlins. Da ahnte man noch nicht, dass sich der Moloch Stadt so schnell ausbreiten würde.

    Geschäftsreisende werden wohl kaum in Polen landen, wenn sie Sachen in Berlin zu erledigen haben.

    Zum letzten Punkt mit der Elektrizität, da gebe ich Dir uneingeschränkt recht!
    Warum haben wir z.B. nicht einen eingebauten Kaffekocher oder ich einen Cola-Kühler.

    ;)
     
  17. maximilian

    maximilian Active Member

    Hallo!

    Das hat nicht mir "dürfen" zu tun, sondern es sind nackte Tatsachen. Ob uns die gefallen, oder nicht. Es steht dem Volk frei zu handeln, wie es will. Dann darf es sich aber nicht beschweren, wenn andere auch handeln.

    Ich war immer schon (und bin es noch) dafür, daß jeder ein "selbständiges Pflichtjahr" absolvieren muß. In dem er selber dafür zuständig ist, sich um alle Belange seines Lebens zu kümmen. Vielleicht würde das dazu führen, daß "das Volk" mal ein wenig von seinem Anspruchsdenken ("alles Angenehme zu mir, das Unangenehme aber so weit weg wie möglich") ein Stück weit abrückt und ein ganz kleines Bißchen unternehmerisches Denken entwickelt.

    Tempelhof hatte immer schon (seit der Luftbrücke jedenfalls) eingeschränkte Öffnungszeiten und besondere Anforderungen an die Lärmemissionen der Flugzeuge, die ihn benutzen dürfen. An den Flughäfen, an die der Verkehr von Tempelhof jetzt ausweichen wird, wohnen übrigens auch Menschen. Wer denkt an die?

    Dazu gibt es ganz verschiedene Zahlen, je nachdem, in wessen Interesse sie zitiert werden. Im übrigen wird den Berliner Steuerzahler der Erhalt der bald nutzlosen und dann leerstehenden - aber denkmalgeschützten - Flughafengebäude ein Vielfaches von dem kosten, was er jetzt zahlen muß, denn dann generieren sie keine Einnahmen mehr.

    Klingt eher danach, daß Manager auch "nur" Menschen wie Du und ich sind, die gerne geregelte Arbeitszeiten haben wollen und die gerne den Abend mit ihrer Familie verbringen. Und das geht halt nicht so gut, wenn für einen Geschäftstermin in der Berliner Innenstadt über Schönefeld angereist werden muß. Die ganz tollen Topmanager werden dann wahscheinlich sowieso mit dem Hubschrauber zwischen Schönefeld und der Innenstadt "geshuttelt" und wenn das ernsthafte Größenordnungen annimmt, werden sich die Berliner ihren Tempelhof sehnlichst zurückwünschen...

    Grüße, Maximilian
     
  18. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Ich finde so etwas ja wichtig, dass hier privates Familienglück so hoch geschätzt wird. gerade wo auf Managementebene ja gar keine Überstunden mehr bezahlt werden.
     
  19. maximilian

    maximilian Active Member

    Hallo!

    Auf den ersten Blick nicht, aber wie mein Beispiel von London City oben zeigt, herrschen in diesem Punkt unterschiedliche Ansichten. LCA hat man, im Gegensatz zu den meisten anderen Flughäfen, bewußt mitten in die Stadt hineingebaut. Und bisher offenbar nicht bereut, wie sich in der Bedeutung Londons als internationalem Finanzplatz zeigt.

    Ja. Aber jetzt wissen wir, daß das so ist. Und mit dem (verständlichen!) Drang der Menschen ins eigene Häuschen im Grünen wird diese Ausbreitung noch lange anhalten.
    Auch Schönefeld wird in naher Zukunft "eingemeindet" sein, sollen wird den dann auch zumachen und zwanzig Kilometer weiter im Osten einen neuen Flughafen anfangen? Und so fort, bis er dann irgendwann mit dem Flughafenneubau von Warschau kollidiert...

    Nein, wenn wir grundsätzlich der Ansicht sind, daß wir Flugverkehr haben wollen (ist jeder natürlich nur dann, wenn es _seine_ Ferien- oder Geschäftsreise ist), dann müssen wir uns darüber im Klaren sein, daß dadurch auch Nachteile entstehen können. Das Volksbegehren hätte also nicht "sollen wir Tempelhof abschaffen?", sondern "sollen wir die Flugzeuge abschaffen?" heissen müssen. Dann wäre jetzt ein für allemal Ruhe, egal in welchem Sinne.

    Dann nicht. Aber wenn sie sich aussuchen können, ob sie ihre Sachen zukünftig in Polen oder Berlin erledigen wollen (z.B. wenn es darum geht, eine Zweigniederlassung zu gründen), dann gehen sie nach Polen (oder ein anderes Land, in dem sie willkommen sind). Natürlich nicht nur wegen der Stadtnähe des jeweiligen Flughafens, aber auch deswegen.

    Grüße, Maximilian
     
  20. Holloid

    Holloid New Member

    die Anwohner würden sich auch mal gerne wieder während des Tages mit ihren kindern unterhalten... :)
     

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