Russland auf dem Weg zur Diktatur ?

Wer will was zu Kriegen sagen, der nicht selbst in Stahlgewittern stand?

 

Ist das die Pipeline, über die Gazprom, der russische Staatskonzern mit der besonderen Wettbewerbsauffassung, sein Gas zu uns schickt. :teufel:

http://www.tagesschau.de/wirtschaft/gazprom2.html

Zitat daraus: "Die Begeisterung für die russischen Expansionspläne hält sich in der EU aber in Grenzen, denn Gazprom wird vom Kreml kontrolliert. Dem Staat gehören 50 Prozent und eine Aktie, und er hat wiederholt Gazprom als politisches Instrument eingesetzt. So drohte der russische Botschafter in der Ukraine, Ex-Premier Wiktor Tschernomyrdin, erst Ende September, der künftige Gaspreis hänge "davon ab, wer die neue Regierung bildet" – ein unverhohlener Versuch, den Ausgang der Parlamentswahlen in der ehemaligen Sowjetrepublik zu beeinflussen." :augenring

 

Da dürften sie bald angekommen sein.

Ob das aber so gegen den Willen der Bevölkerung ist, dazu will ich keine Stellung nehmen. Ich weis wie unsolide Aussagen mit n=2 als Stichprobe sind, also bitte nicht dran fest machen, aber zwei Personen die ich kenne, die aus den Gebieten stammen, sagten mal das eine Diktatur in Russland nicht so schlecht sei, und fanden Putin (gerade weil er den Chef markiert) sogar nichtmal schlecht. Ich möchte das nicht generalisieren.

Ich würde aber genau so wenig die westlich-europäische Meinung das die Russen ein von Putin unterdrücktes Volk sind, auf die Grundgesamtheit der Russen generalisieren.

Ich glaube G.Auer könnte mir und anderen die daran interessiert sind, vielleicht sein Meinungsbild geben, kann ja sein, dass er denn nicht nur auf der Baustelle war, sondern auch mal wirklich durch das Land gereist ist.

Meine Wenigkeit währe an Erfahrungen dieses Russlandsauffentalt und der damit verbundenen Eindrücke sehr Interessiert.

Muss auch dazusagen, dass ich unseren Medien auch nicht so traue (Paranoia vom Studium her vielleicht...), da auch wir unsere Informationen aus Medien beziehen, die auf ihre Art und Weise eine bestimmte Meinung bilden (selbst wenn sie es vielleicht nicht wollen!), indem sie etwa durch das Aufzählen von Einzelereignissen "Zitat SWR: Es wird berichtet das Soldaten unter den Augen ihrer Vorgesetzten wählen mussten" (Wieviele, wo, etc... wurde nicht genannt) den Eindruck erwecken, dass es nur so gelaufen sei.

(Quelle SWR1 Themenabend)
Meinen Infos nach ist Kasparov in Russland der Sprecher einer Minderheit, er würde in Europa mehr Stimmen als in Russland einholen. Selbst wenn er hätte antreten können, währen seine Chancen minimal gewesen.
Als der Held zu dem ihn manche Medien hier zu lande stilisieren wird er in Russland nicht wahrgenommen.
Bei den Zahlen der Protestierenden die ich zu Ohr bekommen habe (könnte sein, dass ich da einige überhört habe), waren die Protestierenden nicht so zahlreich (um 15000), dass man bei über 100 Millionen Russen von "einer Menge" reden könnte. Da fand ich die Demonstrationen in Myanmar nicht nur riskanter (da wurde geschossen), sondern auch repräsentativer (mehrere Städte mit öffentlichem Streik).

Ich habe absolut nichts gegen Konzerne in Staatshand, so es denn funktioniert, denn manche Konzerne halte ich in den Händen von Privatleuten für gefährlicher als wenn sie in Staatshand währen, aber Druck mittels Resourcen ausüben ist eine Taktik des finsteren Mittelalters, vor allem wenn das Volk darunter leiden würde (das währe in der Ukraine der Fall). Diese Gazprom-Politik verurteile ich.

 

Nicht, dass ich Hitler mit Putin vergleichen möchte, aber den fanden auch die meisten Deutschen gar nicht schlecht (manche sogar heute noch, wenn er bloß den Krieg nicht angefangen hätte), weil er eben den starken Macker markierte und den "subversiven" Kräften zeigte, wo's lang ging.

Das Ausland, das Hitlers Vorgehen missbilligte, drang da nicht durch, und die "Feindsender" hörten nur Verräter.

Damals gab's auch Minderheiten, die in Deutschland nie eine Wahl gewonnen hätten, sie wurden als Staatsfeinde deklariert, öffentlich diffamiert, lächerlich gemacht und landeten in Psychiatrien, Gefängnissen und KZs. Heute sind wir froh darüber, dass sie existierten.

Wie gesagt, ich will Putin gar nicht mit Hitler vergleichen, aber deine Argumentation greift nicht so recht.

 

Ich möchte garnicht behaupten, dass ich argumentiert habe, ich habe es sogar versucht gezielt zu vermeiden, weil ich zu wenig eigene Informationen habe um fundiert argumentieren zu können

Ich könnte jetzt die ganz neutral und ohne dadurch einen Standpunkt oder gar eine eigene Meinung vertreten zu wollen, einfach so, die vielleicht provokante Frage stellen ob das westliche Ausland eurer Meinung die moralische Pflicht hat als "Feindsender", die Meinung der Russen zu bilden?

Neutrale Frage, ohne das Ziel deine Argumentation damit an zu greifen: Wer war zuerst da? Henne oder Ei?

Die NSDAP war ja nicht von Anfang an da, ihre Parolen waren bekannt, und sie war vor der Machtergreifung schon sichtlich Menschenverachten, auch zur Zeit, da sie noch keine politische Macht hatte.
Könnten es nicht sozioökonomische Umstände gewesen sein, die nicht nur die Menschen in die Arme der NSDAP getrieben haben, sondern auch die NSDAP mitgeformt haben? Da könnte man eine Analogie zu Russland sehen, denn Putin gibt wohl das Gefühl der Stabilität, etwas, dass der Mensch in Kriesenzeiten wohl sucht.

 

Auch wenn ich mit den Methoden Putins nicht einverstanden , frage ich mich manchmal ob man in Russland anders an der Macht bleiben könnte. Das Land ist voll von superreichen (und somit Mächtigen) Kriminellen die sich ihre Strategien sicher nicht nicht in der Wahlkabine ausdenken. (Wenn ich einen Unschuldigen diffamieren sollte tuts mir leid, aber mir fehlt der Glaube das man nach dem Umbruch auch nur einen Kopeken mit Ehrlichen Mitteln erlangen konnte).

Selbst wenn Putin "fair" regieren würde, ich glaube nicht das es in Russland ein echter Demokrat in eine halbwegs mächtige Position schaffen kann. Dafür gibt es dort zuviel Geld und zuwenig Moral

 

Dem kann ich nur beipflichten, um das riesen Land mit all den Bodenschätzen aus dem Umbruch zu holen, darf man keine Samthandschuhe tragen, vor allem deshalb nicht, weil es die Gegenseite auch nicht tut.
Es wurden schon Kriege für wesentlich weniger Bodenschätze als in Russland angefangen, bei denen man aber den Leuten weismacht, es wäre zum Heil der Bevölkerung dort. Bei uns wird das Streben nach macht und Reichtum etwas menschlicher verpackt, aber trotzdem beinhart durchgedrückt und ohne Rücksicht auf Menschenleben. Man kann ein Land Bombardieren, aber man kann auch den IWF oder eine andere Organisation schicken. Oder glaubt hier wirklich einer das Mr. Soros die orangene Revolution aus purer Freunschaft mit viel Geld unterstützt hat.

 

Um noch ein wenig weiter auszuschweifen: Ich mache beim thema Russland weniger Sorge um dessen Regierung sondern viel mehr um dessen Bevölkerung. Ein Riesen Land mit Millionen von Menschen denen über Generationen hinweg sämtliche Werte aberzogen wurden – Wie soll das jemals wieder ins Lot kommen?

 

Das ist doch unter Garantie von Ernst Jünger!

*Kicher*

 

Ich denke, wir können uns nicht anmaßen den Russen zu unterstellen sie hätten keine Werte, nur weil ihre Werte nicht den Europäischen entsprechen, wir sie nicht kennen, oder wir sie nicht verstehen :shake:

 

Wenn sich einer von außen anschaut, wie schon unsere Kinder kapitalismusgerecht gehirngewaschen werden – was soll der nur von uns halten?!

 

Die Russische geschichte ist zwar von großem Unglück und fortwährender Unterdrückung geprägt, trotzdem sind Russen immer noch (mehrheitlich)Europäer – die "Werte" die die Grundlage unseres Zusammenlebens regeln, sollten da nicht so unterschiedlich sein.

Ich kenne leider keine Russen und möchte niemanden vorverurteilen. Trotzdem hat Russland ein großes gesellschaftliches Problem (Wie viele ehemals sozialistischen Länder). Ich vermute mal des es in Russland keineswegs so ruhig wäre wenn die Russen nicht so immens viel Wodka trinken würden. Wenn die einfachen Leute diese Zustände (Korruption, Kriminalität, Soziales) nüchtern ertragen müssten gäbs da schon längst Bürgerkrieg.

 

Das schlimme ist ja das gerade bei den Russen die allerschlimmste Form des Kapitalismus gelebt wird. Jeder für sich, ohne Rücksicht auf Verluste, regeln oder Konventionen...
Die Ärmsten bleiben auf der Strecke!

 

:shake: Vielleicht sind die "Russen" auch einfach nur bescheidener als wir Europäer und ertragen die Verhältnisse deswegen gelassener.

Die Russen, als ein heterogener Zusammenschluss von Ethnien wie mongolischen Stämmen, Kasachen, und vielen anderen kleinen Untervölkern, teilweise animistische Kulturen, sollen ein gemeinsames Wertegefüge haben, sogar ein westliches? Ich würde sagen, dass mit dem sozialismus als verbindendes Element aller Sowjets der Leitfaden weggefallen ist, und da der bis jetzt durch nichts ersetzt wurde, siehts ein wenig chaotisch aus.

 

Kam aus Russland schon mal "was Gutes"? Mir will so auf die Schnelle nichts einfallen . . .[/QUOTE]

Kommt nur drauf an von wo aus man es sieht, aus einem Schlaraffenland heraus oder aus einer Hungerhölle. Ein ertrinkender klammert sich auch an einen Strohhalm. Mit vollem Bauch urteilt sich leicht über einen Hungernden, vor allem dann wenn man selber noch nicht gehungert hat.
Ausserdem hat das russische Volk mehr unter den Nazis gelitten als jedes andere Volk.

Mfg

 

Ich möchte das nicht relativieren, aber es ist unfassbar mit welcher Menschenverachtung die russischen Menschen von ihrer eigenen Führung im ersten wie auch im zweiten Weltkrieg verheizt worden sind.
Es bleibt dabei, die Russen sind ein geschundenes Volk.

 

...und sie werden weiter geschunden und scheinen, schaut man sich das Wahlergebnis an, damit keine großen Probleme zu haben. Ist das russische Mentalität?

 

Wenn man genügend Wodka trinkt, merkt man's vielleicht nicht so. :augenring

 

Wobei wir wieder bei:

„Realität ist eine Illusion, die durch einen Mangel an Alkohol hervorgerufen wird!“

sind!

:teufel:

 

Man vermisst Boris Jelzin http://www.youtube.com/watch?v=xMThTEA4M0o

Auch in Flaschen erhältlich :