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Neue Linkspartei - eine gute Idee?

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von macNick, 19. März 2004.

  1. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Nur eins dazu: 9 der hier vertretenen Diskutanten kenne ich persönlich von diversen Macmeetings, auf denen auch Bier getrunken wurde und "in die Augen geschaut". Alle leben noch und erfreuen sich bester Gesundheit.

    Wer mir allerdings in mehreren "Beiträgen" an die Backe kleben will, dass ich hier schon des öfteren nach Harlekin (hihihi) und Usires gerufen hätte, der hat sich noch nicht allzuviel mit meinem Mist auseinandergesetzt.
     
  2. graphitto

    graphitto Wanderer

    Also Herr Ixus, das war jetzt aber gar nicht preußisch. :cool:

    gruß
     
  3. Mich würde bei diesem Thema wirklich die Theorie des global kollabierenden Kapitalismus interessieren. Vieles weist ja daraufhin hin, daß es so kommen kann. Und welche alternativen Modelle gibt es dazu?
     
  4. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Zurück zur Ausgangsfrage:

    Habe mir heute abend in diversen Nachrichtensendungen die 7 "Abweichler" mal angeschaut und angehört. Also mit diesen 7 politischen Zwergen ist keine Partei zu gründen. Da musst du schon selbst in die Bütt!
     
  5. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Mich würde interessieren, an welchen Symptomen du (oder die Theorie, die mir unbekannt ist) einen "global kollabierenden Kapitalismus" festmachen willst.
     
  6. graphitto

    graphitto Wanderer

    *Global kollabierender Kapitalismus* Schöne Formulierung, und stimmig noch dazu. Die derzeitigen gedachten Alternativen reichen von »Back-to-the-Roots« bis Ökofaschismus. Leider auch alles daneben. Ergo, eine wirkliche Alternative zum derzeit weltzerstörenden existierenden Kapitalismus wäre schon im Denken so radikal, das man sich damit außerhalb des Systens bewegt. Und wer will das schon?

    gruß
     
  7. @macixus:
    Pauschal gesehen geht ja der Kapitalismus von einem unbegrenzten Wachstum aus. Das ist aber unmöglich
    - ökologisch: die derzeitigen Rohstoffreserven sind nicht unerschöpflich (ist seit den 60er Jahren und dem "Club of Rome" ein alter Hut).
    - wirtschaftlich. Neue Märkte werden nur kurzfristig erschlossen. Siehe dem Crash der New Economy und der Shareholder Value Massnahmen. Abbau der Arbeitsplätze bei gleichzeitigen Börsengewinnen.
    - militärisch. Vieles weist daraufhin, daß die Kriege der Bush-Regierung einen grösseren wirtschaftlichen Crash seit dem Enron Skandal vorgebeugt haben. Krieg bedeutet immer Geschäft; auch ein alter Hut.
    Verstärkung des Billiglohnsektors. Das die Weltmacht USA kaum noch eine eigene industrielle Produktion hat und völlig überschuldet ist, ist kein Geheimnis. (Siehe Emannuel Todd: Weltmacht USA - Ein Nachruf). Also wurde ein riesiger Dienstleistungssektor in Gang gebracht, um die Leute ruhig zu halten, wähernd die industrielle Produktion in Billigländer und Freihandelszonen outgesourct wurde.
    Eine ähnliche Diskussion wird ja in Deutschland jetzt geführt (unter dem Deckmantel der Eigenverantwortung - Sozialabbau und Abbau des Mittelstandes). Wohin soll das führen - zu einem Heer von Tagelöhnern und Billigarbeitern, die in direkter Konkurrenz zu ihren Kollegen in Asien, Rußland oder Afrika stehen, während die Global Players immer kurzfristiger auf der Jagdt nach neuen Märkten sind, die sie abschöpfen können?
    Man muß kein Altkommunist und Sozialromantiker sein, um misstrauisch gegenüber der derzeitigen Diskussion zu sein. Worum geht es da? Einen Billiglohnsektor schaffen? Die Reichen noch mehr zu entasten und die Armen noch stärker auszupressen? Darf man das überhaupt noch fragen oder ist das heute schon soetwas von out?
    Heute werden wir mit dem Thema sicher nicht mehr fertig.
     
  8. Noch etwas: da dem Kapitalismus sein natürlicher Feind - der Sozialismus fehlt (den es ja in seiner paradiesischen Form nie gegeben hat) - welches Gebiet soll er da noch okkupieren, welche Märkte erschliessen. Die Arbeit selbst ist im entfesselten Kapitalismus das Problem geworden. Sie ist einfach zu teuer geworden und kann weitgehend durch Automation ersetzt werden. Es ist in diesem System kein Platz mehr für das Recht auf Arbeit. Das Recht auf Arbeit ist nicht mehr ökonomisch.
     
  9. maccie

    maccie New Member

    Eben, richtig. Ein anderes "System" muss her.
     
  10. Thine

    Thine mit Eisenschwein

    Es gibt da ein interessantes Buch, hrsg. von Werner A. Perger und Thomas Assheuer, ich könnte es Dir mal leihen. Habe es leider bisher erst in Auszügen gelesen:

    "Was wird aus der Demokratie?"
    (Ein Buch mit der ZEIT. Leske + Budrich, Opladen 2000, ISBN 3-8100-2757-X)

    Bekannte int. Autoren haben auf Einladung der Wochenzeitung DIE ZEIT den Zustand der liberalen Demokratie (gerade auch im Zuge der Globalisierung) an der Jahrtausendwende analysiert: Francis Fukuyama, Zygmunt Baumann, Ulrich Beck, Alain Tourraine, Claus Offe, Jean-Marie Guéhnno, Avishai Margalit, David Held sowie Günter Grass und Pierre Bourdieu im Gespräch

    Siehe auch: http://www.perlentaucher.de/buch/1877.html
     
  11. maccie

    maccie New Member

    Welcome to Darwin!

    Willkommen bei Marx!
     
  12. Juti thine, nächste oder übernächste Woche...
     
  13. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Verstanden, engel. Bei mir stellen sich nur immer leicht die Fußnägel hoch, wenn ich "Kapitalismus" lese. Da denke ich sofort, gleich kommt einer um die Ecke und erzählt mir, dass Marx ein Philosoph war.

    Aber zum Thema "die zukünftige Rolle der Wirtschaft/des Wirtschaftswachstums": ich sehe es nicht so dramatisch wie du und denke, dass es weitaus mehr Regionen auf dieser Welt gibt, die bis jetzt noch nicht mal Ansätze unseres (leider schon viel zu "selbstverständlichen") Wohlstands geniessen können. Absatzmärkte sind zuhauf vorhanden.

    Die Frage ist: haben diese Märkte auch das Geld, die Produkte zu kaufen? Wird nur mit einer drastischen Erhöhung der Preise für Ressourcen gehen (Öl ist da nur ein Problem).

    Die zweite - vor allem uns betreffende! - Frage ist: wer kauft noch unsere Produkte, die woanders inzwischen mindestens genau so gut sind wie unsere eigenen und wer bezahlt die zwangsläufig hohen Preise für unsere Produkte?

    Und da sieht es auch in meinen Augen sehr finster aus: das Outsourcing von Arbeit geht zu unseren Lasten und zu Lasten unseres Wohlstands incl. sozialer Absicherung. Abhilfe kann da tatsächlich nur sein: mehr arbeiten bei weniger Lohn. Aber selbst wenn sich dies durchsetzen liesse, wären dies Maßnahmen für ein Jahrzehnt. Und dann? Bei doppelter Anzahl Rentner und Pensionäre?

    Ich muss das Fragezeichen stehen lassen...
     
  14. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Vorhin etwas in der neuesten National Geographic gelesen, was gut hierzu paßt:

    Würden alle anderen Länder die Verbrauchsgewohnheiten der Amerikaner nachahmen, bräuchten wir 3 neue Welten!
     
  15. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Würden alle Länder das Gebärverhalten der Deutschen nachahmen, bräuchten wir keine Schulen mehr, dafür mehr Seniorenheime mit Seeblick. Wo kriegen wir bloß die ganzen Seen her?

    *stirnrunzel*
     
  16. macNick

    macNick Rückkehrer

    Guten Morgen!

    Da sagst du was. Die ASG-Abweichler selbst scheinen auch mir nicht unbedingt ein Hoffnungsträger-Pool zu sein.
    Für meinen Geschmack steckt da viel zu viel Gewerkschaft drin, und diese Institutionen haben sich im Zusammenhang mit der aktuellen Krise nicht gerade als kompetent und weitsichtig hervorgetan, sondern gehören (meiner Meinung nach!) zu denen, die die von Dir angesprochene Vollkasko-Mentalität einer Wohlfahrtsrepublik zumindest vordergründig trotz fehlender Voraussetzungen nach wie vor unterstützen.

    Dennoch empfinde ich den ASG-Ansatz als Lichtblick: Für die Mehrzahl derjenigen, die sich mit dem Gedanken an eine Zukunft unter Koch/Westerwelle nicht anfreunden können, gibt es derzeit keine wählbare Alternative mehr. Wahlschlappen scheinen für Schröders Versagertruppe offenbar kein Grund zu sein, die eigene Richtung zu überdenken und wer von des Kanzlers Linie abweicht, wird ja traditionell als Verrätersau durchs Dorf gejagt. Wenn der Dinosaurier SPD eine Spaltpartei braucht, um aufzuwachen, dann muss eben eine her. Schöner wäre natürlich, dort gäben unverbrauchte Visionäre den Ton an, zur Not tun es aber auch ein paar schmalbrüstige Gewerkschaftler.

    Mir geht es dabei aber auch ganz egoistisch um mein Gewissen: Wenn morgen Bundestagswahl wäre, ich müsste verzweifeln.
    Ich bin mit Birne aufgewachsen und war schon deshalb immer überzeugter Linkswähler (mal rot, mal grün), mittlerweile kann ich mit diesen Leuten nichts mehr anfangen. Nie in der Geschichte der SPD hatte deren Politprominenz weniger mit dem zu tun, was sozialdemokratisch bedeutet, und spätestens seit der zweiten Schröder-Legislaturperiode dürfte dem letzten Wähler klar sein, dass diese Leute keine Regierungskompetenz besitzen, dabei aber selbstverständlich unbelehrbar und arrogant bleiben. Ich kann mich nicht erinnern, wann sich politische Pleiten und Pannen derart häuften wie heute, die so genannten Reformen sind so schlecht und kurzsichtig konzipiert wie Dosenpfand* und Toll-Collect ein trauriges Armutszeugnis mangelnder Sachkenntnis darstellen.

    Mir tut die (verbliebene) Basis leid, die Menschen, die an den Infoständen den Frust der Bevölkerung abkriegen und genau so wenig wie das Wahlvolk verstehen, was aus ihrer Partei geworden ist. Selbst deren Austritte interessieren den Kanzlerwahlverein nicht, der zweillos nötige Arschtritt muss einfach fester sein, mit mehr Anlauf durchgeführt werden.
    Vielleicht kann ja diese ASG zu diesem Arschtritt beitragen, die Hysterie mit der "Hoffnungsträger" Münterfering den Parteiausschluss der Abweichler zelebriert, zeigt immerhin, dass die Message in der Chefetage angekommen ist. Bleibt zu hoffen, das die Herren dort ausreichend Restverstand zur Interpretation der Botschaft übrigbehalten haben...


    * Selbst wenn die Schwarzen es erfunden haben - in der heutigen Form hat es der Vollidiot Trittin eingeführt und zu verantworten!
     
  17. macapple

    macapple Gast

    Was ist am Dosenpfand schlecht? Kannst du mir das erklären. Ausserdem wollteste du keine Ausfälle.
     
  18. Borbarad

    Borbarad New Member

    Und jetzt haben wir ein Problem. SPD ist im jetzigen zustand nicht zu gebrauchen. CDU/CSU mit Stoiber, Koch & Co? Erst recht nicht. Was beleibt da noch? GrünGelb? Auch nicht wirklich oder?


    B
     
  19. Borbarad

    Borbarad New Member

    Gut das du das Gefragst hast. Weder Grün noch Schwarz hat an der jetzigen Situation Schuld sondern die Profitgeile Wirtschaftsmafia, aber......


    B
     
  20. macNick

    macNick Rückkehrer

    Ich wollte keine Ausfälle anderen Usern gegenüber. Trittin darf beschimpft werden.
     

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