1. Liebe Forumsgemeinde,

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    Dies wird in den nächsten Tagen umgesetzt.

    Wir danken allen, die sich in den letzten Jahren für Hilfesuchende und auch für das Forum selbst engagiert haben.

*ist es nun vorbei*

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von quick, 5. Juli 2002.

  1. quick

    quick New Member

    findes du sowas lustig ?

    :-(
     
  2. danilatore

    danilatore Moderatore Mitarbeiter

    nein, aber gerecht.
     
  3. Harlekin

    Harlekin Gast

    >> "in der schule vertritt sie als lehrerin den staat"

    Das ist nicht richtig. In der BRD gilt der Humboldtsche Grundsatz der Freiheit von Forschung und Lehre, so ist es auch im GrundGesetz festgehalten.
    Eine Lehrerin vertritt nicht den Staat, sondern diesen humanistischen Grundsatz.

    Harlekin

    P.S. Wie wars in Muckensturm?

    .
     
  4. garaje

    garaje New Member

    @ Harlekin

    Ganz, ganz großer Blödsinn, in diesem Zusammenhang Humboldt zu erwähnen.

    Weiterer Kommentar überflüssig.

    garaje

    PS: Wenn etwas typisch deutsch ist, dann die aufgeblähte und dreist demonstrierte Halbbildung.
     
  5. Harlekin

    Harlekin Gast

    @ garaje

    Wovon redest Du? Hier der entsprechende Artikel aus dem GrundGesetz:

    Art. 5

    (3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.


    Natuerlich geht das auf Humboldt zurueck.
    Zitat Wilhelm v. Humboldt:

    Alle Laster entspringen beinah aus dem Missverhaeltnis der Armut gegen den Reichtum. Darum ist kein Teil der Staatsverwaltung so wichtig als der, welcher fuer die physischen Beduerfnisse der Untertanen sorgt ...
    Der wahre Zweck des Menschen ist die hoechste und proportionierlichste Bildung seiner Kraefte zu einem Ganzen.
    Zu dieser Bildung ist Freiheit die erste und unerlaessliche Bedingung...
    Jeder Mensch existiert doch eigentlich fuer sich. Ausbildung des Individuums fuer das Individuum und nach den dem Individuum eigenen Kraeften und Faehigkeiten muss also der einzige Zweck alles Menschenbildes sein.


    Und was die Religion angeht:

    Art. 4

    (1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religioesen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.


    Harlekin

    P.S. Du bist wohl noch nicht lange hier im Forum, einem Harlekin "aufgeblaehte Halbbildung" vorzuwerfen, bedeutet intellektuelles Hara-kiri zu begehen.
    Oder sollte das eine Art Scherz sein?

    .
     
  6. garaje

    garaje New Member

    Mal ganz simpel, maieutisch quasi:

    Seit wann hat die Schule etwas mit Kunst, Wissenschaft und Forschung zu tun?

    Seit wann ist die Lehre in der Schule frei? Wäre sie es, gäbe es dann noch staatlich verordnete Lehrpläne?

    Ende der Übung.

    PS: Argumentationen wie oben erinnern stark an gewerkschaftliche Fortbldungsmaßnahmen, den zweiten und dritten Bildungsweg. Sie sind Ausdruck der vollkommenen sogenannten postmodernen Verwirrung: Ausschaltung aller Distinktionen.
     
  7. Harlekin

    Harlekin Gast

    >> "Argumentationen wie oben erinnern stark an gewerkschaftliche Fortbildungsmaßnahmen, den zweiten und dritten Bildungsweg. Sie sind Ausdruck der vollkommenen sogenannten postmodernen Verwirrung: Ausschaltung aller Distinktionen."

    Da sprichst Du ein grosses Wort gelassen aus (ebenda)...

    .
     
  8. maiden

    maiden Lever duat us slav

    mich kotzt diese völlig bescheuerte und von Vorurteilen und unberechtigten Verurteilungen geprägte Debatte immer mehr an. Da wird zwischen der Kritik an der israelischen Politik und dem Judentum eine direkte Verbindung gezogen, da wird eine kritische Haltung zur israelischen Expansions- und Unterdrückungspolitik gegenüber den Palästinensern, auch wenn sie in der gleichen Weise geäußert wird, wie gegenüber China in der Tibet-Frage als Antisemitismus verteufelt. Da regen sich alle möglichen Leute über den Antisemiten Möllemann auf, machen selbst einen Norbert Blüm oder andere zu Judenhassern und Antisemiten und merken dabei nicht, wie man mit solchen Urteilen kritisches Denken und ein Umdenken in der Nahostfrage immer unmöglicher macht. Inzwischen bin ich so weit, daß ich einigen dieser Richter zwischen Gut und Böse die blanke Absicht unterstelle, dieser Diskussion eine Richtung zu geben, die es unmöglich machen soll, im Konflikt zwischen Palästinensern und Israel noch eine neutrale und also auch! kritische Haltung gegenüber Israel einzunehmen. Hätten die jüdischen Organisationen in aller Welt, also nicht nur in Deutschland, genau so laut aufgeschrien und in der gleichen Weise Entrüstung gezeigt, als es um die Aneignung palästinensischen Bodens durch den kriegführenden Staat Israel, oder um die völkerrechtswidrige Besetzung palästinensischer Gebiete durch israelische Siedler ging, wäre das jetzige Geschrei der Herren Friedmann, Spiegel und anderer wesentlich glaubwürdiger. Aber die Kritik an der Kritik scheint diesen Leuten wichtiger zu sein, als die Frage ob der Staat Israel in gewisser Weise Sonderrechte für sich in Anspruch nehmen darf, die man anderen Staaten nicht zubilligt, sondern dort mit vereinten internationalen Kräften eine Schutzmacht installiert, die die verfeindeten Gruppen trennt oder den Besetzer besser gleich in Grund und Boden bombt.

    Wird Kritik geäußert und geht diese Kritik so weit, daß man auf der anderen Seite mit der Gegenargumentation Schwierigkeiten hat, wird die Antisemitismuskeule ausgepackt, die sich in der Vergangenheit immer dann bewehrt hat, wenn es darum ging andere mundtot zu machen und deren Argumente und die Person in den Schmutz zu ziehen. Rechtwidriges Handeln läßt sich auf diese Weise unbehelligt fortführen.

    Israel wurde 1947 durch einen Teilungsplan der UNO, der das Selbstbestimmungrecht der arabischen Einwohner Palästinas mißachtete, das britische Mandatsgebiet zu 56 Prozent zugeteilt. In Kriegen hat Israel seinen Anteil auf heute über 78 Prozent vergrößert. Diesen Zustand haben die Palästinenser bei den Friedensverhandlungen in Oslo anerkannt und mit den restlichen 22 Prozent einen eigenen Staat gegründet. Dessen ungeachtet betreibt Israel seit vielen Jahren eine aggressive und völkerrechtswidrige Siedlungs- und Besatzungspolitik. Mehr als 200.000 israelische Siedler sind in palästinensische Gebiete vorgedrungen und haben sich dort Boden angeeignet. Ariel Scharon hat sich als Offizier in damaligen Kriegen als Kriegsverbrecher entpuppt. In einer provokanten und ungeheuer unverschämten Aktion hat er, im Gegensatz zu allen vor ihm regierenden israelischen Staatschefs, den Tempelberg betreten und die religiösen Gefühle der arabischen Welt mit Füßen getreten, gleichwohl wissend, daß er damit den Zorn der Palästinenser auf sich ziehen und eine neue Intifada auslösen wird. Der selbsternannte Palästinenserhasser Scharon hat damit kalt berechnend neue Konflikte provoziert um daraus politisches Kapital schlagen zu können und eine Rechtfertigung für seine aggressive Politik zu schaffen.
    Seit der erbitterte Widerstand der Palästinenser besteht sind auf Seiten Israels etwa 450, auf Seiten der Palästinenser aber über 1400 Menschen getötet worden.

    Hat sich in dieser ganzen Diskussion eigentlich schon einmal jemand die Frage gestellt, woran es liegen könnte, daß man, wenn es um Kritik geht, in der Vergangenheit mit Israel immer sehr gnädig umgegangen ist? Warum Israel, wenn überhaupt, Kritik an der eigenen Politik immer nur in wohlgewählten und feindosierten Äußerungen erleben durfte? Warum man in anderen Fällen und gegenüber anderen Regierungen schnell die Kanonen in Position brachte, wärend man der israelischen Politik immer alles durchgehen ließ? Warum die amerikanische Politik, die ihr Streben im Kampf um Recht und Gerechtigkeit in den Mittelpunkt ihres Handelns in der Welt stellt, bei der Frage der Rechtmäßigkeit und Moral israelischer Politik auffallende Zurückhaltung geübt hat? Warum jeder amerikanische Präsident, der es wagte zur Politik des israelischen Staates kritische Anmerkungen zu machen, kurze Zeit später zurückrudert und relativiert?

    Man mag über den Einfluß der Juden auf politische Äußerungen oder Entscheidungen spekulieren. Ganz sicher ist aber nicht von der Hand zu weisen, daß Israel sich bei der Beurteilung seiner Politik immer schon auf besondere Zurückhaltung und ein gewisses Wohlwollen anderer verlassen durfte.
    Daß es damit jetzt vorbei ist, hat nichts mit Antisemitismus, Judenhass oder Fremdenfeindlichkeit zu tun. Es ist schlicht das Ergebnis einer Politik Israels, die sich um internationales Recht einen Dreck schehrt und die die Palästinenser ihres Landes, ihrer Rechte und ihrers Stolzes beraubt.
    Wir können nicht mit dem Finger auf Serbien, China, Russland oder andere zeigen und deren Politik gegenüber benachbarten Bevölkerungsgruppen kritisieren und zur israelischen Politik unseren Mund halten.

    Was würden wir wohl tun, wenn unser Land besetzt würde? Wenn unsere Städte in Schutt und Asche zerlegt würden, wenn wir unserer Möglichkeiten, ein selbstbestimmtes Leben zu führen beraubt würden. Wenn man uns wirtschaftlich vernichtet.

    Wir würden uns wehren. Wenns nicht anders geht auch mit Gewalt, mit Bombenanschlägen und Attentaten. Und wir würden es richtig finden, damit so lange fortzufahren bis die Besatzer aus unserem Land vertrieben und die geraubten Gebiete zurück gegeben würden.
    Und wir würden Kritik an unserem Vorgehen nicht verstehen und nicht dulden. Und erst recht nicht würden wir uns als Terroristen bezeichnen lassen wollen.

    Ich habe Verständnis und Mitgefühl für die Menschen, die täglich mit der Angst leben müssen, auf offenener Strasse durch ein Bombenattentat ums Leben zu kommen. Die Angst um ihre Kinder haben müssen, weil ein Schulbus zum Ziel für Attentäter werden könnte. Die sich nicht trauen, sich in ein Strassenkaffe zu setzen, weil dort eine Bombe explodieren könnte oder sie im Kugelhagel einer Maschinenpistole ihr Leben lassen könnten.

    Aber ich habe auch Verständnis und Mitgefühl für die, die sich in ihrem eigenen Land nicht frei bewegen dürfen, die ihrer Rechte beraubt wurden und die jeden Tag ums wirtschaftliche Überleben kämpfen müssen. Menschen, die jeden Tag auf zerstörte Häuser blicken müssen und die nicht wissen ob ihr eigenes Haus morgen noch stehen wird. Menschen, die jeden Tag mit zerstörter Infrastruktur leben müssen, die Angst haben müssen vor Kampfhubschraubern und F-16-Kampfflugzeugen und deren lasergelenkten Raketen und Bomben. Menschen, die öfter in die Mündung eines Panzerrohres blicken müssen, als auf einen vollen Teller. Menschen, die auch Angst haben müssen, daß ihre 12-jährigen Kinder von israelischen Sodaten per gezieltem Kopfschuss abgeknallt werden, weil sie Steine gegen die Besatzer geworfen haben.

    Ich erwarte von Leuten wie Friedmann, daß sie kritische Haltung einnehmen zur Politik Israels gegenüber den Palästinensern. Und daß sie gefälligst kritische Haltung einnehmen zur Geschichte Israels.
    Nicht nur wir haben eine Geschichte deretwegen wir uns schämen müssen.
     
  9. Harlekin

    Harlekin Gast

    Dem kann ich nur zustimmen !

    Harlekin

    .
     
  10. oli2000

    oli2000 Rest-Optimist

    > Du bist wohl noch nicht lange hier im Forum, einem Harlekin "aufgeblaehte Halbbildung" vorzuwerfen, bedeutet intellektuelles Hara-kiri zu begehen.

    Autsch. Wer sowas nötig hat, Mr. Copy&Paste, steht ja nicht über den Dingen.
     
  11. Harlekin

    Harlekin Gast

    Da haben wir ja mal wieder den Richtigen am Werk . . .
    hehehe

    .
     

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