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Erste Eindrücke von "Pages"

Dieses Thema im Forum "Software" wurde erstellt von mac_heibu, 12. Februar 2005.

  1. mac_heibu

    mac_heibu Active Member

    Am Donnnerstag ist meine iWork-Paket eingetrudelt, und als Prepress-Fuzzy hab ich mich sofort mal über Pages hergemacht.
    Erstes Fazit: Donnerwetter! Wenn man mal von reinen Druckvorstufen-Features absieht (Farbseparation, Passer-, Schnitt-, Falz- und Farbmarken, bestikmmte mikrotypografische Features) kann man über Pages nur staunen. Ein Sack voll toller Features, die sehr schön und sinnfällig implementiert sind und wohl gerade deshalb so manchen glauben machen, man hätte es mit einem kleinen Textprogrämmchen zu tun. Doch Pages ist ein wirklich rundes, äußerst leistungsstarkes Layoutprogramm, von dem sich so manche Profi-DTP-Applikation eine Scheibe abschneiden kann (Transparenzen, Farbunterlegung von Absätzen, verschiede Spaltenbreiten in einem Textobjekt uvm.).
    Ob Pages für das Verfassen langer, wissenschaftlicher Arbeiten o.ä. geeignet ist, sollten andere testen. Ideal finde ich es für alle Dokumente, in denen Text gestaltet werden muss (Arbeitsblätter, Flugblätter, Schülerzeitschriften, Speisekarten, Broschüren etc.)
    Wir jede andere Version 1 gibt es natürlich auch in Pages einiges zu bemeckern:
    • Deutsche Silbentrennung und Anführungszeichen funktionieren nicht (bekannte Bugs)
    • Ich habe es noch nicht geschafft, EPS-Daten zu platzieren (obwohl es laut Handbuch gehen sollte).
    • Alpha-Kanäle werden sauber erkannt, aber Freistellungspfade nicht (das hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass PS/EPS-Daten noch nicht gelesen werden können.
    • Suchen/Ersetzen-Bug (Ersetzt man ein Wort durch ein anderes, dann wird am Ende des Vorgangs bei jedem weiteren Klick auf “Ersetzen & Suchen” das Ersatzwort in den Text geschrieben, obwohl das Suchwort gar nicht mehr im Text vorkommt.)
    • Lästig ist auch, das sich ein Objekt, welches mit “Anordnen/ganz nach hinten” hinter ein anderes Objekt oder hinter die Haupttextebene gelegt wird, nicht mit einer Tastenkombination selektiert werden kann.
    • Die Im- und Exportprobleme, die hier schon öfter geschildert wurden, halte ich für nicht sonderlich dramatisch. Kaum ein Programm schafft es, seine Daten in das native Format einer anderen Applikation zu konvertieren oder umgekehrt. Wer unbedingt Word-Kompatibilität braucht, muss halt Word benutzen, und wer HTML-Seiten gestalten will, ist mit einem spezialiserten Editor besser beraten. Bisweilen noch auftauchende Probleme beim PDF-Export sind mit hoher Sicherheit darauf zurückzuführen, dass Pages Feature enthält, die sauber erst in der PDF-Version 1.5 abzubilden sind – und die wird mit Sicherheit in Tiger kommen. (Abhilfe schafft hier das in der Regel das Drucken in eine PS-Datei mit anschließendem Lauf durch den Distiller.)
    Hier noch ein paar nette Pluspunkt, die so mancher vielleicht noch gar nicht bemerkt hat:
    • Pages erlaubt diskontinuierliche Textselektionen! (Mehrere nicht zusammenhängende Textteile können mit der Apfel-Taste selektiert werden.
    • Pages erlaubt vielfaches Undo (Hurra!)
    • Der Eckenradius von abgerundeten Rechtecken und die Form von Pfeilen können per Anfasser modifiziert werden.
    • Wird eine Tabelle im Fließtext verankert und passt nicht mehr vollständig in den Textrahmen, so “fließen” die überzähligem Tabellenzeilen in den nächsten, verketteten Rahmen (das ist ein InDesign-Feature!)
    Also: Ich empfehle allen, die sich aus welchen Gründen immer (Preis? Komplexität?) mit InDesign, Quark oder Ragtime nicht anfreunden können, ein genaueren Blick auf Pages!
     
  2. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Danke für deine Eindrücke.

    Aus Zeitgründen bin ich noch gar nicht in die "Tiefen" von Pages vorgedrungen, bestätige aber gerne deine Begeisterung.

    "Mein" Manko bei Pages ist es (noch), dass die Verwendung vorliegender Templates mit dem Apple-typischen ease-of-use abschnurrt. Die "Herstellung" eigener Templates ist aber m.E. schwieriger als bei Ragtime. Aber wie gesagt - ich kratze immer noch an der Oberfläche von Pages rum.
     
  3. mac123franz

    mac123franz New Member

  4. mac_heibu

    mac_heibu Active Member

    Danke!
    Ach ja, weiß jemand, wie man aus dem Template "Leeres Dokument" die Kopf- und Fußzeilen vollständig entfernen kann? Ich kann sie nur in den nicht-sichtbaren Bereich verschieben.
     
  5. ident-i-fix

    ident-i-fix Feels good

    @mac_heibu

    Danke für deinen Pages-Rundblick a la Druckvorstufen-Fuzzi ;)
    Schön en Detail!

    Kannst du dir vorstellen, das ich als professioneller InDesignler, Pages als ernsthafte DTP-Software für "schnelle" Jobs tatsächlich in Betracht ziehen kann?
    (Und NEIN, ich werde dich NICHT verklagen wenn ein Multimillionen Doller Projekt nicht hinhauen sollte :) )

    Könnte mir Pages sehr gut für DTP-Jobs der Kategorie bis Laserdrucker geeignet vorstellen. Lassen wir die Druckvorstufen-Funktionen also noch was aussen vor…).
    Damit könnte Pages eine echte (Budget)Alternative sein.

    BTW: welche Hardware setzt du ein. Speed von Pages dabei?
     
  6. mac_heibu

    mac_heibu Active Member

    @ indent.i-fix:
    Schwer zu sagen. Ich denke jein – man muss es ausprobieren!
    Ich habe gerade versucht, ein Plakat-Projekt aus InDesign in Pages nachzubauen. Das hat völlig problemlos geklappt – in mancherlei Hinsicht sogar "more streamlined"
    Ein – so nicht erwartetes – Problem habe ich mit den Pages-Platzhalterfunktionen, die ja an sich sehr elegant sind: Ich kann beliebige Textpassagen und Bilder als Platzhalter definieren. Das heißt bei Text: Ein Klick in den Absatz selektiert den kompletten definierten Bereich und ich kann ihn überschreiben.
    Bei Bildern funktioniert das nicht ganz so schön: Neue Bilder, die ich auf einen Bildplatzhalter ziehe, behalten manche Attribute (etwa den Drehwinkel) bei, andere wie Vergrößerung und Maskierung werden jedoch außer Acht gelassen. Das bedeutet, dass ich nicht ohne weiteres eine bebilderte Seitenvorlage erstellen kann, da die Bildgrößen der Platzhalter immer wieder von den neu eingeladenen Bildern "überschrieben" werden. (Die Bilder werden nicht mit einer definierten Skalierung in einen definierten Rahmen gesetzt.)
    Andere Kleinprojekte (z.B. das Billigpreisangebot von Metzger Müller) könnte ins Wackeln geraten, weil die typischen Preissterne und -splashes nur als Bilddatei und (noch) nicht als Vektordatei importiert werden können.
    Aber ich bin gerade am Testen und werde weitere Erfolge/Mißerfolge melden!
     
  7. ident-i-fix

    ident-i-fix Feels good

    Danke. Werde ein wohlwollendes Auge auf Pages werfen. Bei den "Kosten" werde ich das jetzt einfach übers Kaffe-Budget kaufen ;)
    Pages ist in der Anschaffung zu den sonst von uns geforderten Euros ja ein echter Billigartikel.
    Wenn Pages mal so richtig einschlagen sollte kann ich wohl noch kaum meinen restlichen Layout-Softwares guten Gewissen budgetieren… aber bis dahin fliesst wohl noch der eine oder andere Tropfen Rheinwasser, hehe.

    Idee: könnte es an der Kodierung ASCII<>BINÄR liegen das die EPSe noch net so wollen wie se sollen?
    Was ist mit Pädäheff (hochauflösend)?

    Also… teste fleissig. Ich lese mit!
     
  8. Tham

    Tham New Member

    zum Pages Export:
    Wenn Apple ein Programm verkauft was auch den Export nach HTML und Word anbietet dann muß es auch funktionieren. Der Profihinweis das man dann andere Programme nutzen soll ist wirklich blödsinn.
    Ich finde Apple muss hier schon etwas nacharbeiten, oder geht bei euch der Export in die Formate in einer Tabelle mit Bilder richtig?
     
  9. mac_heibu

    mac_heibu Active Member

    PDF geht problemlos – allerdings ungefragt immer die erste Seite! (Was aber kein ernstliches Problem ist – zumindest wenn man Acrobat hat.
    Was auch geht – und mich sehr gewundert hat: Ein CMYK-Bild in Pages platziert über die Betriebssystemfunktion "als PDF sichern" auf Platte geschrieben und in Photoshop geöffnet: Die CMYK-Farbwerte wurden korrekt durchgereicht.
    Allerdings: In Page dazu gesetzter Text (schwarz) erscheint leider – aber wie erwartet –auf allen Farbbögen. (Wie gesagt, ist halt kein "echtes" Prepress-Monster.
     
  10. mac_heibu

    mac_heibu Active Member

    @ tham:
    Nein, kein Blödsinn: Wenn du 100-prozentige Word-Kompatibilität brauchst, dann musst du Word nutzen. Daran führt kein Weg vorbei.
    Du weißt sicherlich, dass die Speicherformate von Programmen gut gehütete Geheimnisse der Softwarefirmen sind. Ex- oder Import-Filter von Fremdfirmen können hier niemals mit dem Original mithalten. Für mich ist der Word-Export von Pages schlicht die Möglichkeit, Rohdaten in ein anderes Programm übernehmen und dort weiterbearbeiten zukönnen.
    HTML allerdings sollte – zumindest in den Grenzen der Machbarkeit – funktionieren. Mir allerdings ist diese Exportvariante ziemlich egal, weil ich niemals auf die Idee kommen würde, Pages-Layouts in HTML zu wandeln. Aber jeder, wie er’s braucht …
    Wenn es möglich wäre, alles, was Pages kann, in HTML abzubilden, dann wäre das Programm von einer geradezu lächerlichen Simplizität!
     
  11. teorema67

    teorema67 Active Member

    Nein. Ich bekomme Fehlermeldungen beim erneuten Öffnen in WinWord. Klappt das bei euch denn?
     
  12. johnwauki

    johnwauki Gast

    ich hab gehofft, das waere ein Word Ersatz, aber Pustekuchen, Import von sehr einfachen Sachen funktioniert besch.....

    schade, dann bis in .... Jahren

    jw
     
  13. mac_heibu

    mac_heibu Active Member

    "ich hab gehofft, das waere ein Word Ersatz, aber Pustekuchen, Import von sehr einfachen Sachen funktioniert besch....."
    Also ich habe gerade sämtliche Word-Dokumente, die auf meinem Rechner zu finden sind, problemlos geöffnet.
    Pages hat brav gemeckert, wenn es etwas fand, was nicht funktionierte (Fehlende Schriften, nicht unterstützte Absatzrahmen, nicht unterstützte Felder). Ansonsten waren die Texte wirklich brauchbar. Also: "Sehr einfache Sachen" funktionieren natürlich.
    Nochmals: Wenn du Word-Doks sicher öffnen willst, brauchst du Word (und selbst das klappt nicht immer). Das ist nix neues in der Computerwelt: Wenn du Quark-Dokumente öffnen willst, brauchst du Quark, und wenn du komplexe PSDs öffnen willst, brauchst du Photoshop. Das ist das Wesen von nativen Formaten, deshalb sind sie halt nativ.
     
  14. MacGenie

    MacGenie Quad Mac User

    kann nur an dich, mac-heibu, anschließen ...

    Pages hat mich sehr überrascht.
    Ich musste vor kurzem eine Dokumentation schreiben, die ich meist mit InDesign schrieb, und hatte Pages verwendet. Ich brauch für layouten wenige Minuten, bis es "perfekt" und "schön" aussieht ... einfach genial ...

    Apple ist die beste Software Firma auf der Welt ...
     
  15. ident-i-fix

    ident-i-fix Feels good

    "Apple ist die beste Software Firma auf der Welt ..."

    Lass einfach das "Software" aus dem Satz! :)
     
  16. kawi

    kawi Revolution 666

    Nein, denn Pages gibt kein CMYK aus und beherrscht vor allem keine Farbseperation.
    Du kannst zwar in Pages *layouten* wie in einem DTP Programm, aber du kannst das Endergeniss nicht professionell weiterverarbeiten. Nur auf nem Heim oder Bürodrucker.
    außerdem wenn du professioneller InDesigner bist, dann hast du selbst kleinere Jobs schneller in InDesign erstellt als du dich in Pages überhaupt zurechtgefunden hast.
     
  17. mac_heibu

    mac_heibu Active Member

    Kawi, ident-i-fix meinte Produktionen auf Farblaser-Niveau, und das geht durchaus.
     
  18. teorema67

    teorema67 Active Member

    Ja, mit dem Öffnen habe ich keine grossen Probleme, die .docs werden sehr gut dargestellt. Noch Windings aktiviert, und die Gliederungen erscheinen korrekt.

    Probleme macht die Seitennummerierung, die Pages nicht übernimmt. Ist aber leicht neu einzurichten.

    Dann der Knackpunkt: Das dann aus Pages exportierte .doc ist in WinWord 97 nicht zu öffnen. An dem WinWord 97 kann ich nix ändern. Daher Pages leider keine Alternative zum ungeliebten Originalprodukt :angry:
     
  19. kaffee-micha

    kaffee-micha Kaffeetante © robdus

    Das is jetzt nich dein ernst, oder?
    Du versuchst tatsächlich ein Dokument, was du mit einem nagelneuen Programm erstellt hast mit einem 8 Jahre alten Programm zu öffnen? Und du erwartest wirklich, dass das kompatibel ist?

    micha
     
  20. ident-i-fix

    ident-i-fix Feels good

    @kawi
    ja, ich meinte tatsächlich bis auf Laserdrucker-Niveau.
    Habe mich da mit "professionell" zu sehr festgelegt, was den von mir erdachten Einsatzbereich von Pages angeht.

    OK. Mal auch nen schnellen Job schnell in ID umzusetzen ist hier nicht der Rede wert… machen wir jeden Tag.
    Aber… Pages hat, wie von mac_heibu ja hier gepostet, Features die entweder sehr schön an ID angelehnt sind (und damit kann ich mich als IDler dann sehr schnell anfreunden) und sogar Handlings (Anfasser an den Rahmenecken zum interaktiven Abrunden etc.) die ich geraade für "quick’ndirty und Kunde steht schon gleich auf der Matte" nicht uninteressant finde.
    Sicherlich ist Pages<>ID wie Äpple und Birnen…
    aber schau dir die Möglichkeiten fürs Geld an… wow!

    Bin mir sicher das wir um Pages in mancher Vorstufen-Umgebung kaum herumkommen werden wenn verstärkt auch Macianer oder sogar Agenturen mit Pages mal nen Job abwickeln.
    Meine Philo - mit der ich in 18 Jahren DTP IMMER gut gefahren bin: WIR Profis haben die Software immer ZUERST im Griff BEVOR die Daten angeschleppt werden.
     

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