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Ein unmoralisches Angebot

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von batrat, 31. Januar 2010.

?

Soll der Staat illegal erlangte Daten kaufen um Steuerhinterzieher zu erwischen ?

Diese Umfrage wurde geschlossen: 2. März 2010
  1. Auf jeden Fall

    9 Stimme(n)
    69,2%
  2. Auf gar keinen Fall

    3 Stimme(n)
    23,1%
  3. Keine Ahnung

    1 Stimme(n)
    7,7%
  1. mac-christian

    mac-christian Active Member

    Naja, ich seh das etwas anders. Es ist ja nicht ungesetzlich, Geld in der Schweiz anzulegen - auch nicht für Leute, die in Deutschland steuerpflichtig sind. Mir geht's deshalb am Arm vorbei, ob Bankdaten gewisser ausländischer Investoren an den deutschen Staat (oder an welchen Staat auch immer) gehen.

    Ich finde aber, dass du aus deinem Wikipedia-Zitat falsche Schlüsse ziehst. Da steht nämlich nirgends, wie viel anteilig wirklich vor einem anderen Staat "versteckt" wurden, und wie viel normale Anlagen sind. Es soll ja Leute geben, die dem Euro weniger trauen als dem Franken. Die bringen eben einen Teil ihres Vermögens "in Sicherheit", d.h. ausserhalb des Euro-Raums... und vielleicht gibts noch viele andere (legale) Gründe.

    Nur das Hervorheben von einzelnen Zahlen einer Statistik sagt nichts über Legalität aus. Alle Demagogen und Scharfmacher arbeiten so (z.B. auch unsere "liebe" SVP), da solltest du nicht auch noch mitmachen.

    Christian
     
  2. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Klaro, alles Notgroschen. Von pewe und von mir.
    :D
     
  3. McDil

    McDil Gast

    Du erwartest vom Staat aber schon, dass er den Bestand deines Eigentums garantiert, nur möchtest du, dass dafür die Steuerzahlungen der "Anderen" herhalten müssen, oder hab ich da was falsch verstanden?
     
  4. McDil

    McDil Gast

  5. batrat

    batrat Wolpertinger

    ""Und wenn das Schule macht, dass Regierungen für gestohlene Daten bezahlen, ist das eine glasklare Einladung, eine Anstiftung zum Diebstahl."

    "Ein Zürcher Vermögensverwalter sprach von einer neuen "Einschüchterungswelle Deutschlands", die dem Geschäft schade."



    Wie kann es dem Geschäft schaden, wenn doch angeblich die betroffenen Deutschen ihr Geld aus legalen Gründen in der Schweiz haben. ( gell mac-christian :D) :rolleyes:

    Und was die Anstiftung zum Diebstahl betrifft :

    Dass das Schweizer Bankensystem quasi eine Art Beihilfe zur Steuerhinterziehung ist, dazu hört man nix von den Eidgenossen. :boese:
     
  6. batrat

    batrat Wolpertinger

    Hier ist noch jemand, der sein Geld in der Schweiz angelegt hat:

    http://www.stern.de/panorama/schwei...in-geld-von-ex-diktator-baby-doc-1540725.html


    :meckert:


    Und auch ein gewisser Herr Schreiber fühlte sich in der Schweiz in guten Händen:

    http://www.abendblatt.de/politik/de...eibers-letzte-Schlacht-Ein-Riesen-Zirkus.html

    "Er erfindet ein Netz von Briefkastenfirmen und Schweizer Konten, über die er seine Schmiergeldzahlungen abwickelt. In den Taschen hat er stets große Mengen an Bargeld.

    1995 kommen ihm die Steuerfahnder auf die Spur. Die Ermittler beschlagnahmen Akten und Kalender und fangen an, Schreibers Aufzeichnungen zu entschlüsseln. Schreiber selbst setzt sich erst in die Schweiz ab, später nach Kanada. Ein zehnjähriger Auslieferungs-Krimi beginnt.

    Die Staatsanwälte entflechten derweil Schreibers Amigo-System. Sie entdecken die Schweizer Konten ..."


    Hauptsache inflationsgeschützt. :rolleyes:
     
  7. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Die werden Dir noch Deine Villa im Tessin wegnehmen!

    :augenring
     
  8. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Es ist schon interessant, wie das Gericht völlig außen vor lässt, wie viele Menschen durch das Regime mittels der Tontons Macoutes ermordet wurden. Die waren doch das Druckmittel, schalteten jegliche Opposition aus und sorgten somit dafür, dass Papa und Baby Doc ungehindert das Volk ausbluten konnten. Man kann das doch nicht voneinander trennen. Das Schweizer Gericht schon.
     
  9. batrat

    batrat Wolpertinger

    Noch ein bemerkenswertes Urteil eines Schweizer Gerichts:

    http://www.sueddeutsche.de/,tt2l1/politik/825/502064/text/

    "Die umstrittene Nutzung gestohlener Daten ist selbst in der Schweiz juristisch erlaubt. Das Schweizerische Bundesgericht in Lausanne hat schon im Oktober 2007 einen einschlägigen Fall entschieden - und erklärt, dass die schweizerischen Steuerbehörden im Steuerstrafverfahren gestohlene Daten verwerten dürfen."

    Was für Heuchler !!! :kotz:
     
  10. McDil

    McDil Gast

    Sag ich doch!

    http://www.macwelt.de/forum/showpost.php?p=4080391&postcount=12
     
  11. batrat

    batrat Wolpertinger

    Hat jemand gestern "Hart aber fair" gesehen ?

    Thema: "Banküberfall auf die Schweiz - was ist erlaubt beim Kampf gegen Steuerbetrüger? "

    Auf der WDR-Seite gibt es die Sendung zu sehen: http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/sendungen/2010/20100203.php5?akt=1

    Der Schweizer Journalist Roger Köppel hat den Kauf scharf verurteilt.

    In seiner Zeitung "Weltwoche" zieht er nochmal so richtig über Deutschland her:

    http://www.weltwoche.ch/ausgaben/2010-05/artikel-2010-05-editorial-deutsche-gier.html

    "Durch den Ankauf des Diebesguts, so sehen es die meisten Schweizer, macht sich Deutschland zum Hehler. Zudem schafft die Bundesrepublik Anreize für weitere Rechtsbrüche in der Schweiz. Sie stachelt immer neue Spitzel an, die für den Verrat ihrer Kunden mit Kopfgeldern aus Deutschland belohnt werden. Die Bundesrepublik installiert eine Art grenzübergreifendes Blockwartsystem, das mit illegalen Methoden deutschen Bürgern nachstellt. Bisher beschränkte sich der Überwachungsstaat der Steuerschnüffler auf das eigene Territorium. Nun soll er über die Landesgrenzen hinaus exportiert werden. " :crazy:

    Und natürlich kommt die Nazikeule:

    "Stattdessen vergreift sich die deutsche Politik am Kleinstaat Schweiz, der ältesten Demokratie der Welt, die weder Weltkriege entfesselte noch andere Schandtaten." :rolleyes:

    P.S: Schade, dass Herr Ackermann nicht in der Sendung war. Als Schweizer und mächtigster Banker Deutschlands wäre er ein toller Diskussionspartner gewesen. :D
     
  12. McDil

    McDil Gast

    Das ist wirklich gelungen! Die Schweiz, deren Banken von Diebesgut überquellen, warnt Deutschland vor Diebesgut!:eek:)
    Was die anderen Schandtaten angeht, so wäre zu nennen, dass die "friedliche Schweiz" eine Drehscheibe des internationalen Waffenhandels ist, von der eigenen Waffenproduktion ganz zu schweigen. Man macht sich die Hände nicht direkt blutig, stellt aber die Werkzeuge bereit, bunkert das Beutegut und profitiert von beidem.

    Und statt beschämt zu verstummen reißen die auch noch das Maul ganz groß auf.
     
  13. batrat

    batrat Wolpertinger

    Und da kommt noch mehr: http://www.zeit.de/wirtschaft/2010-02/steuerdaten-kauf-baden-wuerttemberg

    "Auch den baden-württembergischen Behörden liegt ein Angebot vor, Daten über mutmaßliche Steuerhinterzieher zu kaufen. Die Datensätze beträfen Kunden verschiedener Schweizer Banken und Versicherungen, sagte ein Sprecher des Stuttgarter Finanzministeriums und bestätigte damit einen Vorabbericht der Frankfurter Rundschau."

    :biggrin:
     
  14. batrat

    batrat Wolpertinger

    DIe FDP leistet Widerstand:

    http://www.n-tv.de/politik/Zum-CD-Kauf-nach-Frankreich-article715102.html

    "Die FDP kündigte allerdings Widerstand an. Der stellvertretende Ministerpräsident und Justizminister Ulrich Goll (FDP) sagte der "Bild am Sonntag": "Grundsätzlich lehne ich den Ankauf von illegal erlangten Daten über Steuersünder ab. Wenn die Baden-Württemberg angebotene CD aus illegaler Quelle stammt, kommt ein Ankauf nicht in Frage. Für solche Dateien darf kein Steuergeld fließen. Dagegen werde ich mein Veto einlegen. Kein Deal mit Ganoven!"

    Goll warnte seine Partei, aus Angst vor einem falschen Image sich auf Deals mit Steuersünder-Dateien einzulassen. Die große Mehrheit im bürgerlich-liberalen Lager spüre, dass ein Kauf von illegal erworbenen Daten aus rechtstaatlichen Gründen falsch sei. "Aber Bundeskanzlerin Merkel und Finanzminister Schäuble wollen nicht als Politiker gelten, die Steuersünder schützen. Und auch in der FDP haben viele vor diesem Image Angst, weil wir gerade wieder in die Ecke der Klientelpartei gestellt werden", sagte Goll."


    Das kann ja noch spannend werden. :D

    Der Justizminister verweigert den Ankauf, die Steuerfahnder in BaWü dürfen die CD nicht kaufen und auswerten.

    Da könnten grosse Fliehkräfte bei SCHWARZ-GELB entstehen. ;)
     
  15. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    "Durch den Ankauf des Diebesguts, so sehen es die meisten Schweizer, macht sich Deutschland zum Hehler. Zudem schafft die Bundesrepublik Anreize für weitere Rechtsbrüche in der Schweiz. Sie stachelt immer neue Spitzel an, die für den Verrat ihrer Kunden mit Kopfgeldern aus Deutschland belohnt werden. Die Bundesrepublik installiert eine Art grenzübergreifendes Blockwartsystem, das mit illegalen Methoden deutschen Bürgern nachstellt. Bisher beschränkte sich der Überwachungsstaat der Steuerschnüffler auf das eigene Territorium. Nun soll er über die Landesgrenzen hinaus exportiert werden. "

    Und natürlich kommt die Nazikeule:

    "Stattdessen vergreift sich die deutsche Politik am Kleinstaat Schweiz, der ältesten Demokratie der Welt, die weder Weltkriege entfesselte noch andere Schandtaten."

    Ich finde es unterhaltsam, dass die Schweizer nun mal so richtig emotional werden, zumal der Grund dafür so eindeutig und klar ist. Dass die FDP Probleme damit hat finde ich sehr verständlich, wenngleich ich damit nicht die juristischen Bedenken meine, welche von den FDP-Politikern angeführt werden, denn die hat unser Schäuble ausgeräumt, auch Mama Merkel hat grünes Licht gegeben.
    Also, lasst die Hunde doch bellen, beißen werden sie sicher nicht.:biggrin:
     
  16. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Die FDP ist nun schön in der Klemme: Als Klientelpartei bereits geoutet können sie sich für die Steuerbetrüger nicht ganz so gewaltig ins Zeug werfen. Haben die überhaupt schon bezahlt? Also gespendet?
     
  17. maximilian

    maximilian Active Member

    Die brauchen nicht spenden, die sind die FDP. Und trotzdem finde ich es nicht rechtsstaatskonform, Verbrechen (ein kleines noch dazu, nämlich seine Zinseinkünfte nicht zu versteuern) mit Verbrechen (Diebstahl, Hehlerei, Industriespionage) zu bekämpfen. Wo hört das auf?
     
  18. Hop Singh

    Hop Singh New Member

    Genau.
     
  19. McDil

    McDil Gast

    Gegen die Sorte von Verbrechern, die jetzt durch die angebotenen Daten um eine Lüftung ihres inkognito fürchten müssen, gibt es kaum legale Mittel, da deren Verbrechen in der Regel unter Beihilfe bestbefähigter und bestbezahlter Anwälte geplant und ausgeführt werden. (Es geht ja hier nicht um irgendeinen südbadischen Onkel, der 30000€ in die Schweiz verschoben hat.)

    Genau deshalb, und weil man auf andere Weise an diese Leute nie heran käme, gerät das Blut der Gauner und ihrer Gaunerpartei so in Wallung und man mobilisiert alle möglichen moralischen Instanzen.

    Das stille Wirken des Kapitals mag keine Aufmerksamkeit.
     
  20. batrat

    batrat Wolpertinger

    Das ist nicht die entscheidende Frage ! :shake:

    Die entscheidene Frage ist: Wo stammt das Geld eigentlich her, aus dem die Zinseinkünfte erzielt werden ??

    Es ist in der Regel Schwarzgeld ! :nicken: Also : Nicht versteuerte Einnahmen !


    Ausserdem würde ich Hehlerei

    a) den Schweizer Banken vorwerfen. Sie profitieren von nicht versteuerten Geld !!

    b) als Veräusserung von Diebesgut, dass dem rechtmässogem Besitzer gestohlen wurde, definieren. Das Schwarzgeld gehört den Steuerhinterziehern nicht !!
     

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