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Ein unmoralisches Angebot

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von batrat, 31. Januar 2010.

?

Soll der Staat illegal erlangte Daten kaufen um Steuerhinterzieher zu erwischen ?

Diese Umfrage wurde geschlossen: 2. März 2010
  1. Auf jeden Fall

    9 Stimme(n)
    69,2%
  2. Auf gar keinen Fall

    3 Stimme(n)
    23,1%
  3. Keine Ahnung

    1 Stimme(n)
    7,7%
  1. batrat

    batrat Wolpertinger

    http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE2...04AF9F64D922C17347~ATpl~Ecommon~Scontent.html

    ""Vergiftete Früchte" - Fruits of the poisonous tree -, so nennen amerikanische Juristen jene Daten von 1500 Kapitalanlegern, die ein Informant den deutschen Steuerfahndern schon vor einiger Zeit angeboten hat. 2,5 Millionen Euro will der Unbekannte für seine brisante Ware haben. Alles spricht dafür, dass er sich die Auskünfte über deutsches Geldvermögen in der Schweiz illegal beschafft hat."

    Es gibt Bedenken:

    "Der Staat setze sich mit dem Datendieb an einen Tisch. Er belohnt für das Delikt, erzeugt einen ganzen Markt krimineller Datensammler und macht sich nebenbei auch noch selbst zum Datenhehler. Kurz gesagt: Um eine mittelschwere Straftat (Steuerbetrug) zu verfolgen, begehen Organe des Rechtsstaats selbst Straftaten (Hehlerei, Begünstigung, Beihilfe zur strafbaren Verwertung von Geschäftsgeheimnissen, Hehlerei). Ein rechtswidrig handelnder Staat habe jede Legitimation verloren, die Gerechtigkeit wiederherzustellen."


    Zugreifen oder nicht ? :confused:
     
  2. maximilian

    maximilian Active Member

    Nmoin!

    Die übliche populistische Politikerbigotterie. Das können sie machen, weil sie die neidhammelige Herde hinter sich wissen.

    Ich würde gerne mal sehen was passiert, wenn sie sich auf ähnliche Weise die Daten von irgendwelchen Amerikanischen und Russischen Militärsatelliten besorgen und dafür verwenden, zehn Jahre zurückliegende Geschwindigkeitsübertretungen und Parksünden zu bestrafen. Da wären dann plötzlich alle betroffen und fänden es unrechtsstaatlich...

    Grüße, Maximilian (der seine Millionen aus der Schweiz gerade auf die Caymaninseln transferiert :p )
     
  3. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Nö. Könnse machen. Ich fänd’s lustig und das Schuldenproblem wäre gelöst.
     
  4. MACaerer

    MACaerer Active Member

    Steuerhinterziehung ist ein ernstzunehmendes Verbrechen, das den Staat massiv schädigt. IMHO sind die Ermittelungsbehörden nicht nur berechtigt sondern sogar verpflichtet alles zu tun um diese Verbrechen aufzudecken. Daher ein eindeutiges Ja. Das kann man beim besten Willen nicht mit Übertretungen der STVO vergleichen.

    MACaerer
     
  5. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Schon merkwürdig, welche Berührungsängste ausschließlich FDP- und CDU-Politiker davor haben, die Daten zu kaufen. Da ist wohl die Befürchtung, dass diejenigen, die Steuerbetrügereien begingen, gerade diesen Parteien nicht mehr so viel spenden werden. Anderen spenden die eh nix.

    Frage: Würde sich die nordrhein-westfälische CDU und FDP durchsetzen und die Steuersenkung für das Hotelgewerbe würde zurück genommen, müssten dann FDP und CSU den Kaufpreis in Höhe von rund 2 Millionen Euro zurück erstatten?

    :augenring
     
  6. maximilian

    maximilian Active Member

    Nabend!

    Ich bin überzeugt davon, daß man unter Androhung von Folter zwei von drei Bürgern das Geständnis einer Schwarzarbeit oder zumindest eines unversteuert eingenommenen Trinkgeldes entlocken könnte. Und der dritte der drei Bürger wird dann gestehen, wenn man die Folter tatsächlich anwendet. Da wären dann nicht nur Millionen, sondern Milliarden, tausende von Milliarden zu holen.

    Grüße, Maximilian
     
  7. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Ja, was is’ eigentlich mit den ausgeschriebenen Belohnungen? Hinweise werden mit bis zu … und so? Oder der Kronzeugenregelung? Ich fände es wirklich OK, wenn von vorne herein klar gestellt ist, dass Hinweise dir zur Ermittlung eines Täters führt, der entsprechenden Schaden angerichtet hat vereinheitlicht wird.
     
  8. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Jessas! Fürchtest du um deine Kunden?
     
  9. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Klar, maximilian, weil ich mal jemand leicht eine runter gehauen habe, muss ich natürlich akzeptieren, wenn jemand 20 Leute umgebracht hat.

    :augenring
     
  10. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Richtig putzig die Schweizer Bankfritzen:

    „... Die Schweiz überschlägt sich geradezu mit Appellen an die deutsche Regierung sich nicht mit Kriminellen einzulassen.“

    Ausgerechnet! Das wäre ja alles nicht nötig, wenn die Schweiz sich nicht mit Kriminellen jeglicher Couleur einlassen würde.

    http://www.tagesschau.de/ausland/steuerhinterziehung118.html
     
  11. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Bitte! Onkel pewe! »einließe«. Nicht diese verdammten »würde« Konstruktionen.
     
  12. McDil

    McDil Gast

    Die Schweiz ist eben, und der Vergleich passt prächtig, Hure und Betschwester zugleich!
     
  13. batrat

    batrat Wolpertinger

    Das würde ich jetzt nicht so eng sehen. :biggrin:
     
  14. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Ich vermeide zumindest das 2-malige Auftauchen von „würde“ in meinen Sätzen, dann steige ich auf „ließe“ um.

    :p
     
  15. neuHolloid

    neuHolloid New Member

    aus:
    http://ad-sinistram.blogspot.com/2010/02/moral-moral-doppelte-moral.html

    "Der moralische Staat! In den Reden derer, die sich nun ereifern, erlebt er seine Renaissance. Es handelt sich dabei übrigens um jenen Staat, der schon im Kleinen, im Kleinlichen dazu ermuntert, ganz moralisch zu denunzieren und hinzuhängen - Schwarzseher und potenzielle Sozialparasiten dürfen zur Meldung gebracht werden, und den oft haltlosen Anschuldigungen wird selbstverständlich aus moralischem Eifer heraus nachgegangen. Es handelt sich um jenen Staat, der schier zerplatzend von Moralin, Angriffskriege unterstützt und seelenruhig zusieht, wenn gegen gesellschaftliche Randgruppen aufgewiegelt wird; um jenen Staat, in dem Koffer voll Schwarzgeld keine Karrieren beendet sondern beflügelt haben; um jenen Staat, in dem den Ärmsten sogar das Kindergeld angerechnet wird, während mancher Abgeordneter dreißig und mehr Nebeneinkünfte auf sich vereint und diese noch nicht mal auf Euro und Cent benennen muß; um jenen Staat, in dem ein Minister verkündete, illegale Foltergeständnisse müssen im Kampf gegen den Terror verwendet werden dürfen, ohne dass gellend dagegen interveniert wurde; um jenen, immer wieder um jenen Staat, in denen Grundrechte wie die Versammlungsfreiheit oder die Unverletzlichkeit der Wohnung beschnitten und aufgehoben werden; um diesen erbärmlichen Staat, in dem Mindestlöhne unmoralisch sind, weil nur der freie Markt moralische Hungerlöhne gewährleistet."
     
  16. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Großartig, wie sich so manche Schweizer überschlagen vor moralischer Entrüstung!
     
  17. batrat

    batrat Wolpertinger

    "Die Bankbranche ist als Teil der Finanzbranche der wichtigste Wirtschaftssektor der Schweiz und trägt über 11 % der gesamten Wertschöpfung in der Schweiz bei. Der inländische Personalbestand lag per Ende 2006 bei 104'245 Personen. Die in der Schweiz verwalteten Vermögen belaufen sich auf CHF 5'017 Mrd., davon entfallen CHF 2'936 Mrd., etwa 58 %, auf ausländische Kunden. Damit liegt die Schweiz mit einem Weltmarktanteil am grenzüberschreitenden Vermögensverwaltungsgeschäft von rund 30 % mit Abstand an der Spitze aller internationalen Finanzplätze."

    http://de.wikipedia.org/wiki/Schweizer_Bankwesen

    Diese Angaben reichen eigentlich aus, um zu wissen, warum die Schweizer so laut aufheulen. Da bricht eine Welt weg.
    Eine Welt, die auf illegalem Geld aufgebaut ist.

    Sehr gut auch : http://www.sueddeutsche.de/finanzen/558/501809/text/

    "Zu den Gründen, warum selbst Groß-Steuerbetrüger nicht bestraft und inhaftiert werden, gehört die Schweiz. Das Bankgeheimnis gilt dort als ein Grundwert wie die Menschenwürde. Der Bankkunde ist König, auch wenn er ein Krimineller ist. Der ungeschriebene Artikel 1 der schweizerischen Verfassung lautet: "Die Würde des Geldes ist unantastbar. Sie zu schützen ist das oberste Ziel aller staatlichen Gewalt." Also verweigern die schweizerischen Behörden Auskünfte über die Steuerflüchtlinge und sorgen so dafür, dass der deutsche Staat die Straftaten nicht ermitteln kann.

    Es handelt sich um eine Art Strafvereitelung - und um ein bewusstes und ein gewolltes Zusammenwirken der schweizerischen Banken und des schweizerischen Staates mit deutschen Straftätern. Der Vorteil, also die Beute, wird geteilt."


    Man könnte also auch sagen, die Schweizer Banken sind die Hehler. :boese:
     
  18. Hop Singh

    Hop Singh New Member

    Ich hab zwar nix, aber ich finde es richtig scheiße, dass Finanzamt und Staat das Recht haben, meine Bankkonten einzusehen.
    Hätte ich was, würde ich auch nach einer Möglichkeit suchen, es vor diesen raffgierigen Blutsaugern zu verstecken, zumindest solange, bis diese Aasgeier ein einfaches Steuerrecht schaffen, in dem man auch ohne studierte Berater nicht ständig Gefahr läuft, kriminell zu werden.
     
  19. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Glaub mir, Hop Singh, die Leute die dort ihr Geld hinschaffen, wissen auch ohne studierte Berater, dass das was sie tun strafbar ist. Und ich habe nichts dagegen, dass wenn ich auffällig würde, meine Bankkonten untersucht werden. Es ist ja nicht so, dass die sich permanent unsere Bankkonten anschauen würden. Erst wenn schwerwiegende Verdachtsmomente vorliegen, dürfen sie es.
     
  20. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Außer du bekommst Harz IV. Dann bist du transparent wie einlagige Frischhaltefolie.
     

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