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Der Oskar Lafontaine Thread

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von batrat, 4. Oktober 2008.

  1. maximilian

    maximilian Active Member

    Hallo!

    Zweifelsohne, aber die können mich nicht so enttäuschen wie er, denn von denen habe ich nie etwas anderes erwartet. Einem "linken Sozialdemokraten" aber, dem ich damals sogar meine eine, einzigartige, wertvolle Stimme gegeben habe, nehme ich Verrat in Gestalt von Kungelei und Raffgier in eigener Sache unendlich übel. Lebenslang. Der bekommt nie wieder eine Stimme von mir, auch wenn alle anderen noch mieser sein sollten als er :teufel:

    Grüße, Maximilian
     
  2. Snorrt

    Snorrt New Member

    Die Frage ist eigentlich eine ganz andere. Nämlich, was man will. Edwin hat das sehr passend beschrieben: Es gibt zur Zeit keine Partei ausser den Linken, die sich den klassischen Arbeiter als Zielgruppe aussuchen. Das Credo bei fast allen Parteien ist: Der Markt darf nicht angetastet werden.

    Zumindest war das so. Ich bin gespannt, wie in Zukunft argumentiert wird.

    @batrat: Die Frage "Was macht der Staat besser" stellt sich momentan nicht. Denn die Wirtschaft (also "Der Markt") hat es gerade so furchtbar brutal versaut, dass man es nicht mehr schlechter machen kann, oder was sagen dir rund 1Bio. Dollar weltweit, die gerade aufgenommen oder verbürgt werden müssen, damit unser gesamter "Markt" nicht zusammenbricht? Daher finde ich das Thema Lafontaine sehr leidig, er wird benutzt um vom eigentlich Sinn der Debatte abzulenken: Wie kann man überhaupt noch allen Ernstes daran denken, den Markt machen zu lassen, was er will? Soviel Kohle haben wir alle nicht, wenn die Kacke nochmal so dampft, dann kracht es ganz hässlich.

    Weiterhin kann man sagen, was man will, O.L. ist momentan einer der wenigen Politiker, die für das Wohl ALLER Bürger Politik fordern. Ob er sie so umsetzen könnte oder würde, ist ein ganz anderes Blatt. Da kannst du ihn aber nicht anders beurteilen als alle anderen Politiker auch und die machen nach der Wahl eigentlich nix mehr von dem, was sie vorher behauptet haben.

    Konjunkturprogramm, welches Land. Recht einfach, England, Frankreich, Deutschland, Spanien, Portugal, Amerika... brauchst du mehr? Die Frage ist aber nicht so leicht zu beantworten, weil die Faktoren der Wirtschaft ein unheimlich kompliziertes Gebilde sind. Oft kommt erst nach Jahren raus, ob es wirkt, oder nicht, Anzeichen sieht man schneller, aber wie sich das alles entwickelt ist schwer vorherzusehen.

    Nimm aber einfach die momentane Lage in Deutschland und rechne dir selbst aus, was sinnvoll erscheint. Wir haben seit über 10 Jahren eine absolute Flaute in der Lohnentwicklung. Wir haben seit über 10 Jahren eine Binnennachfrage, die stinkt. Unser reales Wirtschaftswachstum (nicht den Schwachsinn, den sie in den Medien populieren) ist ein Witz, ebenfalls seit 10 Jahren. Wir haben einen Finanzminister, der behauptet "wir dürfen den kommenden Generationen keine Schulden hinterlassen", daher müssen wir konsolidieren. Jeder Ökonom wird dir genau das Gegenteil sagen: In einer Krise spart man nicht. Schulden hinterlässt man auch in Form von fehlenden Infrastrukturmaßnahmen, zurückgefahrenen öffentlichen Bauten, fehlender Bildung etc. Das müssen unsere kommenden Generationen dann auch bezahlen, oder glaubst du, dass die das dann von den Marsianern geschenkt kriegen?

    Fakt ist: Momentan (noch) wird dem Neoliberalismus uneingeschränkt gefrönt. Ausgaben für Bildung, Kindergärten etc. waren alle nicht möglich, weil wir sparen mussten. Jetzt rettet man Banken für mehrere Mrd. EUR ohne mit der Wimper zu zucken.

    Um den Kreis zu schliessen: Es kommt darauf an, was man will. Will man die Mittelschicht stärken (also die, die die Leistung in Deutschland erbringen), oder will man die Oberschicht stärken (also die, die mit unserer Leistung Geld verdienen)? Auch hier ist es nicht so einfach, weil die da oben Arbeitsplätze schaffen (aber nicht soviele, wie z.B. die Mittelschicht).

    Für mich ist inzwischen eines klar: So wie bisher führt alles für unser Land in den totalen Ruin. Unser Bildungssystem ist Schrott. Unsere öffentlichen Einrichtungen werden zu Schrott oder verkauft (was sie dann in vielen Fällen zu noch mehr Schrott macht), unsere Kinder werden in unausgegorenen Systemen gestresst, zermürbt und verheizt. Unsere Arbeiter verdienen immer weniger, die Lebenshaltungskosten steigen und steigen, die Unzufriedenheit wächst und wächst, die Politikverdrossenheit nimmt zu.

    Was glaubst du, woher das kommt? Alles die Globalisierung?

    Ist dir bewusst, dass in den 70er Jahren Konjunkturprogramme ganz normal waren? Dass sie definitiv (Statistisches Bundesamt) geholfen haben? Dass wir seit den 80er Jahren das Gegenteil tun und seitdem die Konjunktur schwächelt? Dass Menschen die Binnennachfrage ohne Geld kaum ankurbeln können? Dass die Menschen im Ausland vermutlich bald nicht mehr soviel Kohle haben, um deutsche Exportprodukte zu kaufen?

    Ich will dich nicht angreifen. Aber ich bin selbst auf diesen ganzen Nonsens hereingefallen und habe jahrelang geglaubt, was die Medien so munter vor sich hinfabulieren (ohne es selbst anständig zu prüfen, wie es ihre journalistische Pflicht wäre). Ich kann nur hoffen, dass sich niemand von diesem ganzen ablenkenden Schwachsinn dazu verleiten lässt, zu glauben, was uns unsere oberen 10000 versuchen einzureden. Die wollen nur eins: Dass wir die Klappe halten, arbeiten und ihre Spiele finanzieren. Man merkt es, wenn man genauer hinschaut. Ob Lafontaine nun ein guter Politiker ist oder nicht, ist völlig wurscht. Auffällig ist, wie intensiv, oder sogar ängstlich er von allen Stellen bombardiert wird (siehe Debatte "Verstaatlichung Scheffler"), wenn er gewisse Dinge sagt. Wenn man diese Dinge nachrecherchiert, gehen einem die Augen auf, Oskar hin, Oskar her.

    Und genau das ist wichtiger, als jede Parteizugehörigkeit. Dass wir unsere Augen wieder aufmachen und uns von dem medialen Schwachfug nicht mehr verblöden lassen. Und das geht einfacher, als man glaubt. Wir leben in einer Marktwirtschaft. Daher gilt auch in unserem Gesellschaftssystem eine einfache Merkregel: Willst du wissen, warum etwas gemacht wird, dann frage danach, wer davon profitiert.

    Und jetzt wünsche ich fröhliches Weiterbashen auf O.L. - also genau das, was sich unsere lieben oberen 10000 von uns wünschen.
     
  3. edwin

    edwin New Member

    @ Snorrt: Das Gefühl habe ich auch. Der Oskar ist eine vorgeschobene Ablenkungsfigur für die anderen Figuren (aus den anderen Parteien), die es bis jetzt auch nichts besser gemacht haben.
     
  4. batrat

    batrat Wolpertinger

    Er hatte die Möglichkeit ab 1998 als Finanzminister der BRD die Dinge zu ändern. Natürlich nicht um 180 Grad und über Nacht, aber in eine bessere Richtung. Er hätte kämpfen können. Stattdessen hat er gekniffen und sich davon gemacht, weil es halt sehr viel schwieriger ist zu regieren und die Verantwortung zu haben, als aus der Opposition heraus zu keifen.
    Bei Oskar kommt noch hinzu, dass er in unglaublich arroganter und selbstherrlicher Weise seine Kritik äussert.

    Schade um die Stimme. :frown:

    @an alle : Ausser snorrt hat eigentlich keiner wirklich auf das Interview reagiert. Mit dem Finger auf andere zu zeigen ist eine schwache Verteidigung.
    Ausserdem bin ich mitnichten der Meinung, dass der Markt alles regelt. Es wird sich vieles ändern müssen.
    Wenn aber so ein abgebrochener Giftzwerg wie Oskar daherkommt und sich als allwissender Erlöser mit den Patentrezepten preist, dann muss ich kotzen. :kotz:
     
  5. edwin

    edwin New Member

    Ist er wirklich damals freiwillig gegangen, oder gegangen worden? Gibt es dazu Belege?
     
  6. batrat

    batrat Wolpertinger

    Auweia, jetzt kommen die Verschwörungstheorien. :rolleyes:
     
  7. edwin

    edwin New Member

    Nö. Da Du gegen ihn so hetzt könntest Du passende Belege liefern. Dann sind es keine Verschwörungen. Es ist dann eine Situation endlich hinterfragt worden.
     
  8. Holloid

    Holloid New Member

    Was wählt man, wenn man Links denkt?
    Gibt es eine andere Möglichkeit als "Die Linken" zu wählen, wenn man Links denkt?
    Die SPD ist in der Mitte, die Grünen Koalieren mit der CDU(auch beide in der Mitte). Die FDP war schon immer in der Mitte.
    Ich habe Oskar als Kanzler haben wollen, und habe ihn zur der Zeit gewählt. Aber die meisten Menschen wollten nur blühende Landschaften. Im nachhinein kann ich ihn verstehen das er aus der Schröder-Partei als Finanzminister ausgestiegen ist. Die Verlogenheit wahr wahrscheinlich kaum zu ertragen. Das die ganze Riege der Schröder-Regierung jetzt in posten bei der Wirtschaft sitzt, und ihr Gnadenbrot von Gasprom, Eon ,VW und was weis ich für Firmen erhalten, scheint allen egal zu sein. Alles Korrumpierte Politiker. Aber sowas gibt es in Deutschland ja nicht.....
    Kohl lässt sich ehelichen, und seine Trauzeugen kommen von der Bild und vom Privaten Fernsehen. Wenn ich schon diesen Arroganten Clements reden höre, diesen Atom-Lobbyisten, und ehemaligen "Superminister", übergeben könnte ich mich.
    Heutzutage haben wir eine Merkel(ist die überhaupt noch da?Lange nichts mehr von ihr gehört) und einen Köhler(Versuchspräsident), einen Steinmeier (als Bundeskanzler!!!das ich nicht lache) und Müntefering...Westerwelle..und bei den Grünen weis ich gar nicht was geht (obwohl ich sie Jahrelang gewählt habe, und sogar Mitglied der Partei war).
    Und du Herr batrat sagst mir, Oskar ist ein falscher Hund? Ein Demagoge, Populist ein (wohl möglich) Kommunist?
    Mag sein das die Ideen von Oskar völlig unausgegoren sind, vielleicht auch garnicht realisierbar, aber er hat eine Idee...
    und das werde ich wählen, vielleicht wird das Scheitern ernüchtern sein.Aber es wird jedenfalls eine andere Politik als die "Mitte" versucht.
    Da du ja aus Bayern kommst...was für ein Chaos geht bei euch den ab? Die Versprechungen die die CSU vor der Wahl abgegeben hat, und noch nicht mal bis zur Wahl einhalten wollte/konnte (Pendlerpauschale), ist das nicht Populismus?? Ist das ständige verunglimpfen der Linken nicht Demagogie?
    Was also soll ich wählen, als (Linker)Demokrat?
     
  9. Holloid

    Holloid New Member

    Steuerung der Wirtschaft, nennt man wohl Subvention...Mir fallen auch für Deutschland eine menge Dinge ein (auch vernünftigen)..
    Landwirtschaft, Steinkohle, Autos, Regenerative Energien....
     
  10. Snorrt

    Snorrt New Member

    Ich sehe es ähnlich wie du Holloid - ich bin nicht links, aber ich bin dafür, dass unser Land nicht völlig vor die Hunde geht. Und das tut es, ganz egal, was die Medien jeden Tag faseln. Man merkt es, wenn man hinschaut.

    Ich bin mir nicht sicher ob man das Paket der Linken realisieren kann oder nicht. Die Idee ist interessant und ich wäre auch dafür, das auszuprobieren. Aber völlig ungeachtet all dieser Ideen, bei einer Sache bin ich mir verdammt sicher: Das momentane System ist ein kranker Schwachsinn, der schnellstens geändert gehört, es sei denn man gehört eben zu den oberen 10000, die das sicherlich noch ein paar Jahre so weiter treiben wollen. Wenn man sieht (und ich kriege es in der Bekanntschaft mit), was für Blüten dieser Irrsinn langsam treibt, dann könnte ich kotzen.

    Soviel Mist kann Oskar gar nicht verpatzen, wie wir momentan in den Sand setzen. Wenn hier 14-Jährige schon mit Tinnitus wegen Stress und Schlamperei und G8-Allmachtsphantasien ins Krankenhaus kommen, wenn ein normaler Kinderalltag 16h Lernen, Hausaufgaben und Stress umfasst, wenn man Kinder schon mit 10 Jahren in Versager und Elite einteilt, wenn gesetzliche Krankenkassen einem Sterbenskranken die Medikamente nicht zahlen, wenn die Lebenshaltungskosten so ansteigen, wenn wir Menschen von einem sicheren in ein unsicheres Rentensystem treiben, wenn BASF-Mitarbeiter an Umweltgesetzen schreiben... (Liste lässt sich verdammt lang fortsetzen) - dann frage ich einfach mal provokant in die Runde: Was soll ein Oskar Lafontaine da noch falschmachen? Kernkraftwerke sprengen? Den Amerikanern den Krieg erklären? Zyklon B in Kindergärten verteilen?

    Zugegeben. Es ist nicht so, dass wir alle verhungern und es ist auch nicht so, dass wir Zustände wie in Somalia haben. Aber wenn ich daran denke, wo wir sein könnten, wenn unsere sogenannten Volksvertreter mal an das Volk denken würden... inzwischen sind sie sogar offenene Lobbyistenvertreter, man vertuscht das gar nicht mehr. Vielleicht ist es das, was mich so aufregt. Man hält uns für Volltrottel und anscheinend (siehe gewählte Regierung) haben sie damit auch recht...
     
  11. maximilian

    maximilian Active Member

    Moin!

    :confused: Wer nicht fürs Gymnasium geeignet ist, dem stehen hierzulande andere Schulformen zur Verfügung, die seiner/ihrer Stresstoleranz eher entsprechen. Es hat noch kein Hauptschüler Tinnitus wegen Schulstress bekommen... Das mag jetzt hart und arrogant klingen, aber für solche Mißstände sind alleine ehrgeizige Eltern verantwortlich, die aus ihrem Kind etwas machen wollen, das es nicht ist. Und nicht unser Schulsystem und schon gar nicht die Regierung. Ich war nicht in Deutschland in der Schule, hatte vom ersten bis zum letzten Schultag ganztags Unterricht (und abends und am Wochenende noch Hausaufgaben) mußte mein Programm schon damals (vor fast 30 Jaren!) in 12 Jahren absolvieren und nicht ein Kind an unserer Schule hat jemals Tinnitus oder ein Burn-Out-Syndrom erlitten. Genausowenig, wie Millionen Kinder in Frankreich, wo diese Art Schulbildung schon seit 300 Jahren vermittelt wird. Ich kann es nicht mehr hören, das Märchen vom Schulstress. Wie gesagt: Die Bäcker- und Maurerinnungen suchen händeringend nach Nachwuchs!

    Grüße, Maximilian
     
  12. Snorrt

    Snorrt New Member

    Dachte ich auch mal. Dann kamen Zahlen. Zahlen von Schulabgängern und Zahlen von jungen Menschen ohne Abschluß. Sicher kannst du denen allen Faulheit vorwerfen, ich schätze dass es zum Großteil wirklich zutrifft. Dennoch ändert es nichts daran, dass dieses Schulsystem absoluter Schrott ist. Kinder sind nicht von Grund auf faul und dumm. Sie werden vom System da schon hingeführt.

    Das mit dem G8 kriege ich in 2 Familien mit. Es ist absurd. Die Kinder werden in diesem System versaut (Freizeit ade, teilweise Lernen bis in die Puppen). Sicherlich gibt es ein gutes Drittel, was das Gym ohne Probleme durchläuft. Auffällig ist, dass die Kids aber kaum noch Zeit für was anderes als Schule haben. Ich kenne den Lernstoff in Frankreich nicht. Ich weiß aber, dass man bei uns einfach von 13 auf 12 umgestellt hat, ohne den Lehrplan zu ändern. Schulen, die sich hier Mühe gegeben haben, haben deutlich stressfreiere Schüler und höhere Abschlußquoten/-noten.

    Bei uns findet Murks statt. Sagen inzwischen ja nicht nur Schüler und Eltern, sondern auch OSCE und Lehrer. Die Hauptschule ist als Schulsystem tot und ein pures Verderben für unsere Gesellschaft (gerade in den Handwerksberufen), von der Moral, einem 14-Jährigem seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt vor Augen zu führen mal ganz zu schweigen. Daher greift deine Handwerker-These nicht. Die Hauptschule versaut die Kinder, die kannst du nachher nichtmal mehr zum Müllsammeln nutzen, geschweige denn für sinnvolle Arbeit begeistern. Die fühlen sich schon mit 12 als absolute Verlierer und sind dann später happy, wenn sie es schaffen, halbwegs deutsch zu sprechen. Arbeitsplatz für mehr als 1/3: Nope. Es folgen H4 und Schlimmeres.

    Im Kindergarten fängt der Murks schon an. Zu wenig Plätze, besch*** Sprachförderung etc. Wenn ich Kinder habe, schicke ich sie lieber in den Wald, als in dieses völlig behinderte System. Auch hier gibt es viele Beispiele aus dem Ausland (und auch in experimentellen Schulen in .de), wie man es machen sollte (müsste). Wie üblich pfeift man drauf. Ich habe jedenfalls langsam keine Lust mehr, dass meine Volksvertreter immer glauben, dass wir Deutschen alles besser können, zumal wir jedes Jahr beweisen, wie weit wir abrutschen. Siehe dazu auch die Hochschuldaten der OSCE. Seit Jahren Murks, halbherzige Schrottreformen, Verschlimmbesserungen, Sparen am falschen Platz, etc.

    Mich erstaunt, dass du dieses System verteidigst. Noch dazu, wenn du es nicht durchlaufen hast. Ich habe jedenfalls nur im Studium soviel sinnlosen Ballast gehabt, wie am Gym. - von Pädagogik selten was zu sehen, tonnenweise Schrott, den man sich gerade mal für Prüfungen merkt, tonnenweise auswendig lernen, anstatt zu begreifen, statt miteinander nur gegeneinander, persönliche Förderung gleich Null, Selbständigkeit fördern gleich Null etc.

    Ich schätze, grob zusammengefasst, hätte ich mir von den 16 Jahren Ausbildung ca. 6 Jahre sparen können, ohne es negativ zu bemerken. Ich habe an Schulen und an der Uni Lehrer/Profs kennengelernt, die würden sich eher gut in einem Film für Sadisten machen, als Kinder/Jugendliche zu unterrichten, ganz zu schweigen vom (nicht vorhandenen) Leistungsprinzip. Ich kann das nur grob schätzen, aber würde man hier sinnvoll ansetzen, man könnte vermutlich locker das 2-3 fache an Effizienz rausholen, sowohl bei Pädagogik, als auch beim vermittelnden Stoff und der Ausbildung an sich. Ballern wir alles in den Wind. Wie die Bankenmilliarden. Und dann wird wieder konduliert. Konsolidiert. :augenring
     
  13. batrat

    batrat Wolpertinger

    Eine Idee als Selbstzweck ? :confused:
    Ansonsten hast du meine Meinung gut zusammengefasst. Für einen Kommunisten halte ich ihn allerdings nicht.

    Frustwähler haben diesem Land noch nie gut getan. :eek:



    Tja, wir haben gerade Chaostage. MacBeth hätte seine Freude daran. :D
    Und: Ja, es war ein erbärmlicher Wahlkampf. Ich habe übrigens die freien Wähler ( http://www.fw-bayern.de/ ) gewählt.
    Du kannst gerne einen CSU-Thread eröffnen. :nicken:

    Vielleicht eine Partei, mit denen du in Teilbereichen einverstanden bist ?
    Eine 100% glückseligmachende Partei gibt es nicht, auch wenn es Oskar anders sieht. :rolleyes:
     
  14. batrat

    batrat Wolpertinger

    Oskar hat gesagt : http://de.wikiquote.org/wiki/Oskar_Lafontaine

    "Der Staat ist verpflichtet, seine Bürgerinnen und Bürger zu schützen. Er ist verpflichtet zu verhindern, dass Familienväter und -frauen arbeitslos werden, weil Fremdarbeiter zu niedrigen Löhnen ihnen die Arbeitsplätze wegnehmen." - Rede auf Kundgebung in Chemnitz, 14. Juni 2005, zitiert in stern.de, 09. September 2005 oder spiegel.de, 2. August 2007

    Hoppla, das wäre doch eher was für Stoiber gewesen. :augenring

    "Es gibt viele Fälle, in denen jemand hohes Arbeitslosengeld bezieht, obwohl Familieneinkommen und Vermögen da sind. Und ich frage nun, ob der Sozialstaat nicht besser so konstruiert sein sollte, dass nur die Bedürftigen Nutznießer des Sozialstaats sind" - Interview in DER SPIEGEL 45/1998, spiegel.de;welt.de, 6. August 2007

    Und wenn man überprüfen will, ob Familieneinkommen und Vermögen vorhanden sind, erntet man Protest.:rolleyes:
    Stimmst Holloid, Convi und Edwin ? Siehe : http://www.macwelt.de/forum/showthread.php?t=690749&page=4
     
  15. maximilian

    maximilian Active Member

    Moin!

    Ich bekomme das hier im ländlichen Bereich mit und da rekrutieren die Handwerksberufe nach wie vor ihren Nachwuchs zu einem großen Teil aus den Hauptschulen. Scheint irgendwie zu funktionieren.

    Bei uns in Tübingen wurden im vergangenen Jahr zwei Schülerhorte (jeweils mit Ganztagsbetreuung!) geschlossen. Nicht aus Mangel an Geld oder Erziehern, sondern aus Mangel an Nachfrage (Kindern!).

    Du hast mir nicht zugehört. Ich habe genau dieses System durchlaufen. Schon vor über 30 Jahren. Ganztagsschule vom ersten bis zum letzten Schultag (Mittwochs war immer schon nach der 5. Stunde aus, muß ich gerechterweise sagen). Abends noch Hausaufgaben. Zeit für außerschulische Aktivitäten nur am Wochenende. All das halt, was den armen Kinderlein heute angeblich zuviel abverlangt. Und ich verteidige dieses System, weil ich es nicht als schlecht oder schädlich empfunden habe.

    Grüße, Maximilian
     
  16. edwin

    edwin New Member

    Zu Recht! Nur das dort nicht die armen Schlucker und normalen Sterblichen gemeint sind, die immer schon ins System eingezahlt haben und dann noch für ihre Rechte streiten müssen. Sondern die, die schon mehr als genug haben, nie in das System eingezahlt haben (da private Vorsorge) und trotzdem daraus profitieren.
     
  17. maximilian

    maximilian Active Member

    Passt bloß auf, ihr Drecksspammer, wir können auch anders:

    [​IMG]
     
  18. batrat

    batrat Wolpertinger

    Interessante Äusserung. :D

    Ich dachte, man soll den Antragstellern vertrauen und sie nicht durchleuchten. Unschuldsvermutung, Rechtstaat etc. :confused:

    Wie soll man die, "die schon mehr als genug haben, nie in das System eingezahlt haben (da private Vorsorge) und trotzdem daraus profitieren" denn erkennen. :confused:
     
  19. Snorrt

    Snorrt New Member

    Ich kann in keinen Aussagen irgendwelche Fehler feststellen. Man muss sowohl verhindern, dass unsere Arbeitsplätze ins Ausland abwandern (übrigens versuchen das auch andere Staaten bei uns, gerade weil wir Arbeitsplätze "importieren", siehe Exportwirtschaft), als auch, dass hier Schmarotzer im sozialen System Fuß fassen können (wir reden hier übrigens von weniger als 3% aller Sozialhilfeempfänger, also immer schön den Ball flach halten).

    Um festzustellen, wer bedürftig ist, gibt es zwei Wege. Einmal, ich vertraue dem Großteil meiner Bürger und lasse sie selbst angeben, was Sache ist und spähe ihre Daten nicht aus (Generalvertrauen). Dabei hat man die o.a. < 3% Betrüger im Netz. Der andere Weg: Ich spähe ALLE meine Bürger aus, setze ALLE unter Generalverdacht und vermeide die < 3% trotzdem nicht (siehe statistisches Bundesamt), bzw. reduziere die <3% vielleicht auf < 2%.

    Ich hoffe mal, dass du dich von Sendungen wie "Die H4 Betrüger" und Co. nicht ins Bockshorn jagen lässt. Es gibt in .de keine Millionen Sozialhilfebetrüger, wie uns die Medien gerne weissmachen wollen. Es ist ein einstelliger Prozentwert, der sicherlich bekämpft gehört, keine Frage. Die Frage ist, zu welchen Kosten. Es wurde hier schon öfter die Frage gestellt, wo der Staat nicht eingreifen sollte: Voila! Wenn es um persönliche Daten geht, geht es auch um persönliche Freiheiten. Da sollte Freund Staat die Pfoten 'von lassen.

    Es ist und bleibt aber weiterhin so: Du kannst hier ganze Kataloge von Aussagen und Fehlleistungen abladen. Schlechter als andere Politiker wird der Herr Lafontaine dadurch nicht. Schlecht ist nur unser System. Und momentan ist er einer der ganz wenigen, die das System grundlegend ändern wollen und Daten und Fakten nennen, die einem schon zu denken geben.
     
  20. batrat

    batrat Wolpertinger

    Und du glaubst im Ernst, dass eine Regierung mit den Linken auf die Überprüfung der Bedürftigkeit verzichtet ? :crazy:
     

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