Der "böse" Cat Stevens...

macixus - was hälst du eigentlich von Michael Moore und seinem lustigen Streifen über Georgilein W. Bush?

 

Nein, tue ich nicht.

Ausser, du meinst, dass zivilisatorische und politische Errungenschaften wie

- Trennnung von Staat und Kirche
- Gewaltenteilung
- Herrschaft auf Zeit
- Presse- und Reisefreiheit

nur ich geniesse und du nicht.

 

Es war ein lustiger Streifen über Georgilein W. Bush.

 

Der Artikel der Zeit disqualifiziert sich alleine schon durch diese Passage:

>>Was haben sie uns jemals gebracht außer freier Presse, Informations- und Koalitionsfreiheit, Aussicht auf freie Wahlen, besser ausgestattete Schulen und Kindergärten ohne ideologische Indoktrination, Religionsfreiheit auch für die vorher unterdrückte schiitische Bevölkerungsmehrheit, gesicherte Lebensmittelversorgung, freien Handel und einen sichtbar beginnendenWirtschaftsaufschwung? Kurz, was haben uns die verfluchten Besatzer gegeben außer den Voraussetzungen für die Entwicklung einer freien und prosperierenden Gesellschaft?<<

Nichts von dem Angesprochenem ist in irgendeiner Weise realisiert. Noch nicht mal die Möglichkeit einer Realisierung ist absehbar.
Die Brille durch die der Autor die Lage sieht ist sehr rosarot.

 

Woher wusste ich bloß, dass du bloß nach "Stellen" suchst?

Ach, meine kleinen Freunde, immer wieder spaßig.

Aber vielleicht hättest du doch bis zu dieser "Stelle" weiterlesen sollen:

"Die politischen Fehler und Versäumnisse der amerikanischen Führung, die verbrecherischen Taten, die von US-Soldaten im Irak begangen wurden, sind allzu zahlreich. Gemessen an dem Anspruch der Vereinigten Staaten und ihrer Verbündeten, rechtsstaatliche und demokratische Strukturen im Irak zu verankern, sind solche Exzesse, mit den Folterungen im Gefängnis von Abu Ghraib als moralischem Tiefpunkt, besonders deprimierend."

 

Aber alles andere sind doch Allgemeinplätze.
Der Artikel entwickelt doch das Bild der Überlegenheit der "westlichen" Gesellschaft aus diesem Beispiel.
Es wird hier doch der selbe Fehler gemacht, den auch die Islamisten machen. Die einem persönlich genehme Denkweise wird als ultima ratio dargestellt, die anderen Modellen überlegen ist.
Und das ist ein grundlegender Fehler.

 

Vermutlich reden wir von unterschiedlichen Artikeln. Oder du liest heraus und ich interpretiere rein? :klimper:


Ausserdem habe ich an keiner Stelle dieses Threads gesagt, dass ich die Auffassung des Autors in jedem Einzelapekt teile. Ich habe lediglich gesagt, dass ich den Artikel für sehr lesenswert halte. Und das tue ich immer noch.

 

Zu deinem Nachtrag

Ich möcht garnicht in Abrede stellen, daß der Autor auch die negativen Seiten des westlichen Systems beleuchtet, was aber nicht davon ablenken sollte, daß er es überhöht.

 

Tut er das? Und was genau ist "überhöht"?

Für mich sind die schon einmal genannten zivilisatorischen und politischen Errungenschaften wie

- Trennnung von Staat und Kirche
- Gewaltenteilung
- Herrschaft auf Zeit
- Presse- und Reisefreiheit

zwar nicht "höher", aber für mich persönlich "wertvoller" als ein "System", bei dem Staat und Religion eins sind. Von anderen persönlichen Rechten und Freiheiten ganz abgesehen. Oder anders gesagt: ich möchte nicht tauschen. Du etwa?

 

Ich fürchte das ist eher umgekehrt.
Du liest den Artikel wie er ist, allso sozusagen Wort für Wort, ich interpretiere den Artikel, durchaus aber auch abhängig von meiner Sichtweise. Welche Art der Herangehensweise besser ist sei mal dahin gestellt.

Das sollte auch kein persönlicher Angriff sein, nur sollte man die Intention eines solchen Artikels auch diskutieren dürfen.

 

Selbstverständlich, ich bin ja auch schon dabei. Du tippst nur zu langsam. Oder steht Macci auf deinem Modem?

 

Und genau damit hast du den Punkt getroffen.
Für dich gilt das, vielleicht auch für mich, aber gilt das wirklich für jeden, und was gibt uns das Recht das jedem der uns über den Weg läuft vorzuschreiben.
Wer sind wir?
Haben wir die allgemeingültige Wahrheit gepachtet?

 

Nein.
Aber "die anderen" auch nicht.

Allerdings haben "die" es leichter, da ihr Gott und sein Prophet direkt mit ihnen sprechen, mit uns aber nicht.

 

Nichts ist wahr; es gibt keine wahrheit, das leben ist eine illusion.

 

Können wir uns darauf einigen: Jeder lebt seine Wirklichkeit, ohne die Wahrheit zu kennen. :bart:

 

ich glaub, das hat der herr aus indien vor 2400 jahren AUCH gesagt.

 

Kannste mal sehen. Da fliegen wir mit Mach 2 um die Welt, hüpfen auf den Mond, bedienen Macs - und sind kein Stück weiter.

 

Natürlich haben "die anderen", in diesem Fall die Islamisten, auch nicht die Wahrheit gepachtet.
Nur, das sagt ja nichts aus.
Sie versuchen ihre Wahrheiten der Welt mit Gewalt nahezubringen, wir versuchen es mit unseren.
So wird das aber auf Dauer nicht funktionieren.
Und auch wir haben "Gott" (zumindest unseren) auf unserer Seite, ansonsten würden man den Terror nicht immer auf den Islam reduzieren.

 

Wer ist "wir"? Selbst wenn Bush das von sich meint, muss es noch nicht stimmen. Und auf die Liste mit den Terroranschläge von Nicht-Islamisten von 9-11 bis heute warte ich immer noch.

 

Alles was ich auf meiner seite habe, ist so ein leichtes ziehen im kniegelenk. Aber nur links.
arty: