1. Liebe Forumsgemeinde,

    aufgrund der Bestimmungen, die sich aus der DSGVO ergeben, müssten umfangreiche Anpassungen am Forum vorgenommen werden, die sich für uns nicht wirtschaftlich abbilden lassen. Daher haben wir uns entschlossen, das Forum in seiner aktuellen Form zu archivieren und online bereit zu stellen, jedoch keine Neuanmeldungen oder neuen Kommentare mehr zuzulassen. So ist sichergestellt, dass das gesammelte Wissen nicht verloren geht, und wir die Seite dennoch DSGVO-konform zur Verfügung stellen können.
    Dies wird in den nächsten Tagen umgesetzt.

    Wir danken allen, die sich in den letzten Jahren für Hilfesuchende und auch für das Forum selbst engagiert haben.

Augenauswischerei: Erhöhung statt Senkung

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von frisco68, 8. Januar 2004.

  1. mymy 13

    mymy 13 New Member

    @MacNick

    >Interessanterweise hält die Misere des Gesundheitswesens die Deutschen nicht davon ab, Milliarden in den Erwerb anthroposophisch-romatischer Homöopathie*-Mogelpackungen zu investieren - diese Märkte wachsen in gleichem Maße wie der Unmut über die Rezeptgebühren.

    * Bitte Homöopathie nicht mit der manchmal durchaus sinnvollenNaturheilkunde verwechseln!<

    Ich gehe mal davon aus, das Du die Homäopathie des Samuel Hahnemann meinst, für die ich hier mal eine Lanze brechen muß.
    Vorrausschicken möchte ich noch, daß ich der Schulmedizin durchaus positiv gegenüberstehe und mir von ihr auch schon oft und effektiv geholfen wurde.
    Es gehören einige Ärzte zu meinem Freundeskreis, die gerade dieser Homäopathie so positiv gegenübertstehen, daß sie sie in ihre Praxen mit einfließen lassen, was in England schon wesentlich länger praktiziert wird. Dazu gehören ein Kardiologe, eine praktische Ärztin und ein Zahnarzt.
    Durch sie wurde mir nahegelegt, ein Problem was ich hier nicht näher erläutern möchte, Homäopathisch behandeln zu lassen. Habe es wirklich jahrelang klassisch versucht, geholfen hat aber tatsächlich so eine "kleine Mogelpackung". Den Placeboeffekt möchte ich hier nicht ausschließen, aber damit arbeitet ja die klassische Medizin auch. Halte ich aber für eher unwahrscheinlich, da ich der Sache sehr skeptisch gegenüber stand.
    Also ich halte eine etwas größere Toleranz, verbunden mit Flexibilität in der Schulmedizin für angebracht, was nach meinen Erfahrungen auch immer mehr um sich greift. Also eine Symbiose aus mehreren Philosophien.
    Übrigens gab es die Homöopathie schon, als noch viele Frauen im Kindbett starben, weil sich die Ärzt die Pfoten nicht gewaschen haben. Sorry, das war ein Anfall von Polemie.

    Gruß

    Michael
     
  2. henningl

    henningl Bei den Verwirrten

    Hallo,

    evtl. sollte man bei der Cholesterin-Diskussion
    noch weiter differenzieren zw. der Pharma- u. d. chemischen Industrie.
    M. E. ist die chemische Industrie der Haupttreiber der Cholesterindiskussion.
    Ch. senkende Produkte wie Margariene zuder sie alle Nase lang eine neue
    Studie veröffentlichen und das schon seit vielen Jahren.
    Als Normalverbraucher bin ich mehr verunsichert als informiert.
    Aber ich esse trotzdem keine Margarine und künstlich entfettete Produkte.

    Was mir auch noch Kopfzerbrechen bereitet ist unser Gesundheitssystem.
    Auf der einen Seite die soziale Komponente Krankenkasse,
    auf der anderen Seite Krankenhäuser, Pharma, Apotheken, Ärzte, ...
    die alle mit dem Ziehl der Gewinnmaximierung denken und Arbeiten.
    Ich frage mich ob das System wirklich durchdacht ist und wozu wir eine kassenärztliche Vereinigung brauchen., warum ich als Patient
    nicht genauso wie als Privatpatient eine Rechnung bekomme.
    Erstens kann ich diese überprüfen und zweitens sehe ich auch genau
    welche Kosten ich verursacht habe. Ich könnte mir vorstellen,
    dass das schon die Kosten senken würde.
    Eine wichtige Erfahrung die ich für mich gemacht habe ist auf meinen Körper zu hören und nur zu Arzt zu gehen wenn nichts anderes mehr hilft.

    Grüsse,
    Henning
     
  3. Multiuser

    Multiuser New Member

    Hi, das wage ich mal zu bezweifeln (nicht den Zwangsrabatt, sondern daß es denen schlecht geht). Es gibt keine Unternehmen, die solche Gewinne machen und noch nie waren die Gewinne der Pharmaindustrie höher als zur Zeit. Schließlich sind die Nebenwirkungen von Pharmapräparaten schon die 4.häufigste Todesursache überhaupt geworden und es gibt ein paar ganz neue Krankheiten, die in Folge von Pharmapräparaten entstanden sind. Dagegen gibts natürlich auch wieder neue Präparate.
    Das mit den Arbeitsplätzen muß man auch relativieren. Sind ersteinmal alle Labortests abgeschlossen und die Zulassung erteilt, dann werden die Massen mit einer handvoll Mitarbeiter in vollautomatisierten Prozessen hergestellt. Die Arbeitsplätze sind also weniger in den Pharmaabteilungen, sondern eher in den petrochemischen Bereichen dieser Unternehmen zu finden.
    Ist übrigens auch toll, daß nach offizieller Angabe zwischen 20.000 und 30.000 Pharmapräparaten ohne nachweisbare Heilwirkung sind aber verschrieben werden dürfen und von den Kassen auch bezahlt werden. Allerdings haben diese sogenannten Medikamente Nebenwirkungen, die es dann zu behandeln gilt.
    Will man dann mal höher dosierte Nahrungsergänzungen einnehmen, dann ist das in Deutschland verboten. Ach, alles korrupt. Das Geschäft mit der Krankheit. Pharmaindustrie ist ein Investmentgeschäft. Wären wir alle gesund, dann hätten die kein Geld mehr.

    Multi
     
  4. Multiuser

    Multiuser New Member

    :D Ich freue mich, wenn ich sehe, daß so vielen Leuten langsam doch die Augen aufgehen. Ich würde darauf gerne mit Dir mal einen kleinen trinken gehen, was wohl auf Grund der Entfernungen nicht machbar ist.

    @all: Die Datenbank der WHO ist voll mit wissenschaftlichen Studien die belegen, daß alle sogenannten Volkskrankheiten letztendlich durch einen Mangel an bestimmten Zellfaktoren entstehen und duch Zuführung eben dieser Zellfaktoren gestoppt und rückgängig gemacht werden können. Das sind mehr als 10.000 Studien, die das belegen.
    Die Ärzte möchte ich nicht direkt beschuldigen. Die machen ihren Werdegang auf Unis, die von der Pharmaindustrie gesponsort werden. Danach erhalten sie fast ausschließlich Fachlektüre, die von der Pharmaindustrie kommt. Wer glaubt denn von denen, daß es der Pharma darum geht, die Menschen überleben zu lassen, anstatt zu heilen? Nur der kranke Gesunde ist die Melkkuh schlechthin. Die meisten Ärzte gehen davon aus, daß die Pharmaleute der gleichen Motivation entsprechen, wie die Ärzte. Nur einige wenige kritische Ärzte bilden sich auch durch NICHT PHARMA LEKTÜRE weiter. Gott sei Dank werden es aber immer mehr. Nicht zuletzt auch durch solche Patienten, die eigene Wege suchen, finden und begehen und ihre Ärzte zunehmend in Staunen versetzen!
    Duch die, wie in der Diskussion schon beschrieben, Herabsenkung der Obergrenzwerte für Cholesterin, wurde künstlich und quasi über Nacht ein rießiger Markt noch größer gemacht. Und es gibt keinen vernünftigen Ansatz, die Patienten auch zu heilen. Alle Medikamente der Pharma erzeugen über die Jahre, in denen sie verabreicht werden, eigentlich solange diese Patienten leben, nur weitere Krankheiten, an denen man verdienen kann. Dabei ist die Ursache für hohe Cholesterinwerte auf der Ebene der Zellfunktionen eigentlich ganz einfach zu erklären. Grund ist ein Nährstoffmangel, der eine Schädigung der Blutgefäße verursacht. Die am meisten beanspruchten Blutgefäße sind die Herzkranzgefäße. Hier ist ein besonders hoher Bedarf an Zellnährstoffen nötig, damit diese gesund bleiben. Ist dies nicht gegeben, dann bilden sich ganz kleine Risse in den Blutgefäßwänden, worauf der Körper die Leber einschaltet, damit diese Reparaturstoffe produziert, mit denen der Körper dann diese Risse repariert. Das ist der Zeitpunkt, wenn die Cholestrinwerte anfangen zu steigen. Einer dieser Reparaturstoffe klebt wie der Teufel selbst. Das ist Lipoprotein A. Wie Verputz werden die Risse der Gefäßwände damit ausgekleidet. ABER: Wenn die Ursache nicht beseitigt wird, dann geht dieser Vorgang immer weiter und es bilden sich Engpässe in den Gefäßen. Die Folge davon sind wiederum Herzinfarkt und Schlaganfall. Die Pharmaindustrie weiß das ganz genau. Aber, anstatt die Gefäße zu heilen, werden Medikamente auf den Markt gebracht, die den Körper davon abhalten, diese Reparaturstoffe zu produzieren. Die langfristigen Nebenwirkungen bilden dabei den weiteren Geschäftsprozess dieser Industrie. Gleiche Ansätze gelten auch für Bluthochdruck, Herzschwäche, Diabetes und Krebs. Der Anstieg der Volkskrankheiten verläuft übrigens parallel mit dem Abfall der Inhaltstoffe von Nahrungsmittel und dem gleichzeitigen Anstieg von Streßfaktoren in unserem Leben.

    Multi
     
  5. Kate

    Kate New Member

    Ich bin völlig überwältigt davon, dass hier so viel medizinische Kompetenz geballt existiert, wo man nur Apple-User wähnt.
    :eek:

    Kompliment.
     
  6. Napfekarl

    Napfekarl Napfkuchen-Erfinder

    Fakten bitte!
    Wenn ich mir so sicher wäre, dass die Pharmaindustrie kernige Gewinne einfährt, würde ich Beteiligungen in Form von Aktien kaufen. Sieh' Dir mal die Charts der (forschenden) Pharmakonzerne an, und was stellst Du fest?
     
  7. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Ich sach ja: Quacksalber!

    Wer Medikamente auf den Markt bringt, die nichts weiter bewirken als die Geldbörse desjenigen zu verdicken, sollte öffentlich als Quacksalber bezeichnet werden dürfen.
     
  8. macNick

    macNick Rückkehrer


    - nee, lösch ich lieber wieder -
     
  9. macNick

    macNick Rückkehrer

    Das ist einfach falsch, nicht mehr und nicht weniger.
    Weder stimmen die Pathomechanismen der Atherosklerose (= Arteriosklerose), noch beschreibt Deine Version die Funktion der verschiedenen Lipoproteine (die i. d. R. sachlich falsch im alltäglichen Sprachgebrauch unter dem Sammelbegriff "Cholesterin" zusammengefasst werden) in der Gesamtheit des Fettstoffwechsels richtig.

    Nein, die Bücher, denen ich meine Informationen entnehme, habe ich selbst bezahlt.

    Zu Deinen weiteren Theorien bzgl. Studium und Weiterbildung sage ich lieber erst gar nichts.
     
  10. Macowski

    Macowski New Member

    Geht's hier nicht um den Blutdruck? :confused:
     
  11. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Auch der Spiegel hatte darüber berichtet, MacNick!

    Ist es eine Unterstellung, wenn ich vermute, daß Du im Gesundheitswesen arbeitest? Und zwar auf der Gewinnerseite?

    Du wirst doch nicht bestreiten, daß es so nicht weitergeht! Wo landet denn all das Geld, welches wir für unser hyperteures aber leider nicht hyperqualitatives Gesundheitssystem ausgeben? Es kann doch nicht angehen, daß immer mehr für die Gesundheit ausgegeben werden muß. Bei welchem Prozentsatz ist für Dich Schluß? Warum schauen wir nicht ab, was andere Länder besser machen?
    Warum wird in unserem Land z.B. geduldet, daß ca. 10.000 Frauen mehr an Brustkrebs sterben als in den skandinavischen Ländern oder unserem Nachbarn Holland?
    Dort hat man keine Rücksicht darauf genommen, daß Hausärzte, die wenig Ahnung von der Früherkennung haben, weiter Krebs im Frühstadium übersehen, weil sie schlicht überfordert sind. Man hat Fakten geschaffen und läßt die Frauen von Spezialisten untersuchen bzw. die Röntgenbilder auswerten. Würden wir nach diesem Beispiel verfahren, würden in jedem Jahr 10.000 Frauen weniger an Brustkrebs sterben.
    Ich hatte gehofft, daß sich zumindest dies unter einer rot/grünen Regierung ändert, die Kräfte die dies verhindern, scheinen stärker zu sein. Ein trauriger Verdienst der Lobbygruppen!
    Ja, sprich von Verschwörungstheorien. Aber schau auch mal über Deinen beruflichen Tellerrand. Erzähl’ uns hier nicht, daß so doch alles prima ist. Etliche Milliarden Euro kassiert die Pharmabranche für Medikamente, deren Unwirksamkeit bewiesen wurde.
    Jetzt kommt sicher die Frage, woher ich diese Zahlen habe. Ich habe ein gutes Gedächtnis, besonders für makabre Zahlen, lese weder BILD noch Focus und schaue mir im Fernsehen meist ernstzunehmende Sendungen an.
    Was Deinen ersten und Teile des zweiten Absatzes angeht, gebe ich Dir völlig Recht.
    Es ist ein Witz, was Ärzte teilweise für Leistungen erhalten. Warum ist es nicht möglich, für gute Leistung gutes Geld zu zahlen? Zumal dieses Geld ja vorhanden ist.
    Hast Du neulich im Spiegel gelesen, welche teilweise exorbitanten Profite mit Medikamenten für Schwerkranke gemacht werden? Von Apotheken. Da wird schon mal der Einkaufspreis mal 7 gerechnet. Für mich absolut pervers.
    Ich könnte noch so viel zu diesem Thema schreiben, beende jetzt aber meinen von Fachkenntnis ungetrübten Beitrag.
     
  12. grüße maiden

    bmws
     
  13. macNick

    macNick Rückkehrer

    Ja und nein. Ein Blick in mein Profil zeigt Dir, was ich mache. Das ist ein 80%-Job als im ärztlichen Dienst - dafür erhalte ich leider kein Geld (-> "Gewinnerseite"), wohl aber reichlich Einblick in Dichtung und Wahrheit.

    Was "so" auch bedeuten mag, das habe ich nicht getan, ich habe lediglich bestritten, dass es sich bei Arzneimittelherstellern grundsätzlich um Betrüger handelt und versucht, diesen ewigen Abzockermythos zu bekämpfen.

    Solche Zahlen kann ich in Unkenntnis der Studie weder bestätigen, noch dementieren. Unklar bleibt, was diese Zahl zu bedeuten hat: 10.000 mehr pro 1 Mio Einwohner oder 10.000 pro Jahr? 10.000 Pro soundsoviel Neuerkrankungen? Oder pro an Brustkrebs erkrankter Gesamtpopulation?
    Ohne die Richtigkeit der Studie öffentlich bezweifeln zu wollen, möchte ich zumindest mal darauf hingewiesen haben, was solche Zahlen im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung alles bedeuten können.
    Der Grundgedanke (spezialisierte Diagnostiker) ist selbstverständlich unterstützenswert. Von der "Duldung" sterbender Frauen kann jedoch keine Rede sein...

    Hatte ich auch, ich habe diese Regierung auch gewählt. Aber Du glaubst doch nicht im Ernst, dass die von Dir erwähnten "Kräfte" eine ansonsten rundum gelungene Reform der überaus kompetenten Gesundheitsministerin ruiniert hätten?

    Hast Du meinen Beitrag eigentlich komplett gelesen? Ich spreche weder von Verschwörungen (mit "Pharmamafiatheoretiker" meine ich jene, die unreflektiert immer das o. a. selbe Lied von der gnadenlosen Abzocke singen), noch habe ich irgendwann irgendwo erwähnt, dass "so doch alles prima" sei - im Gegenteil - bitte unterstell mir keine Behauptungen, die ich nicht von mir gegeben habe.

    Tatsächlich gibt es viele solcher Medikamente und "Medizinprodukte" - diese gehören aber in den seltensten Fällen zu den in Praxis und Klinik gegen die gängigen Krankheiten verschriebenen Präparaten, sondern sind solche Produkte, die sich die Patienten ohnehin auf eigene Rechnung und in der Regel ohne ärztlichen Rat kaufen - das belastet weder die Allgemeinheit, noch Dich oder Deine Krankenkasse.
    Ich sehe täglich eine Menge Leute mit hausärztlich verordneter Medikation und verordne selber jede Menge Medikamente, da ist nichts (und das bitte ich, wörtlich zu nehmen!) dabei, dessen Wirkung nicht nachweisbar sei. Umgekehrt verlangen gerade die Patienten nicht selten nach diffusen "Aufbauspritzen" und haben eine Tüte voll seltsamer "Nahrungsergänzung" dabei - dafür kannst Du eine so genannte "Lobby" nur schwer verantwortlich machen.

    Auch landläufig als seriös bekannte Magazine des öffentlich-rechtlichen Fernsehens erzählen mitunter (unabhängig vom Thema) eine Scheiße, die einem die Tränen in die Augen treibt bzw. das Bild-Niveau nur mühsam übertrifft. Seit ich selbst im Gesundheitswesen tätig bin und mir ein Urteil über den Wahrheitsgehalt so manchen Berichtes aus der Branche bilden kann, habe ich mir angewöhnt, auch andere Berichte nicht mehr mit ungerechtfertigter Leichtgläubigkeit anzusehen. Leider ist es trotz Kabelfernsehen nicht möglich, als Laie (das gilt natürlich nicht nur für die Medizin) zu allen Themen gleich gut und seriös informiert zu bleiben, auch wenn Panorama, Monitor, Report oder Plusminus (das sind übrigens die größten "Spezialisten"...) draufsteht.

    Ich habe diesen Artikel nicht gelesen, aber für mich ist vor allem so eine Behauptung pervers (auch wenn ich den Spiegel an sich schätze und gerne lese).
    Für apothekenpflichtige Fertigarzneimittel (egal, ob für Schwerkranke oder Simulanten!) wird der Preis bereits vor der Apothekentür fest vorgeschrieben, der Apotheker hat auf die Handelsspanne keinen Einfluss (anders bei Zahnpasta, Windeln und Diätpulver). Frag den Apotheker um die Ecke, ob er so nett ist, Dir Ein- und Verkaufspreis eines gängigen Medikaments zu nennen und rechne selber nach, ob da 700% zusammenkommen - Du wirst Dich wundern (im übrigen schafft wohl kaum eine Einzelhandelsbranche heutzutage noch solche Spannen, nicht mal die Damenoberbekleidung...).
    Wieviel zwischen Herstellung und Einkaufspreis beim Pharmaunternehmen hängenbleibt, ist natürlich sehr unterschiedlich und dürfte pauschal nicht zu beurteilen sein, ich kann mich nur immer wieder wundern, dass den Arzneiherstellern hierzulande ununterbrochen vorgeworfen wird, dass sie Geld verdienen wollen - warum wird der Pharmaindustrie das Recht auf Profit abgesprochen? Wenn die Apple-Aktien steigen, wird das hier im Forum wohlwollend kommentiert, wenn ein Arzneimittelhersteller Gewinn macht, dann ist das auf einmal unmoralisch, bäh.
    Ich will ja nicht immer auf dem ollen Forschungsargument herumreiten, es bleibt dennoch unumstößlich: Ein Pharmaunternehmen braucht Gewinne, um Neues zu entwickeln; und ich rede nicht von Lifestylemedikamenten gegen Impotenz und Haarausfall! Wenn die Vorstandsmitglieder sich einen Porsche vom Gewinn kaufen, dann mag man das durchaus kontrovers beurteilen, aber anders ist es bei anderen Unternehmen sicher nicht: Verkaufe von einem möglichst günstig hergestellten Produkt so viel wie möglich zum besten Preis und bleib am Ball - gibt es eine Branche, für die das nicht gilt?

    Och, jetzt sei doch nicht gleich beleidigt - ich verstehe doch auch nichts von Deiner Profession (unbekannterweise) - ich würde mir aber auch nicht erlauben, diese mit so wenig Material pauschal zu verurteilen. Wenn ich mich hier hinstelle und mit ein paar Zahlen die Unfähigkeit und Geldgeilheit Deiner Branchenkollegen zu verifizieren, dann darfst Du mich gerne mit Schimpf und Schande aus dem Thread jagen, versprochen.
    Ich will nun wirklich niemandem verbieten, die Zustände im hiesigen Gesundheitswesen zu kritisieren, zumal jeder davon betroffen ist und es jede Menge berechtigte Kritikpunkte gibt (die ich gerne zu diskutieren bereit bin, siehe Napfekarls Beitrag), aber die ewig gleichen Vorwürfe, inkompetente Ärzte würden in Zusammenarbeit mit geldgierigen Apothekern und betrügerischen Pharmafirmen auf Kosten der Allgemeinheit in ihr ohnehin pralles Säcklein füllen, lassen mir nun einmal den Kamm schwellen. Und jetzt sag nicht, diese Stereotypien wären nicht alle in Deinem Beitrag enthalten gewesen...
     
  14. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Auch der Spiegel hatte darüber berichtet, MacNick!

    Ist es eine Unterstellung, wenn ich vermute, daß Du im Gesundheitswesen arbeitest? Und zwar auf der Gewinnerseite?

    Du wirst doch nicht bestreiten, daß es so nicht weitergeht! Wo landet denn all das Geld, welches wir für unser hyperteures aber leider nicht hyperqualitatives Gesundheitssystem ausgeben? Es kann doch nicht angehen, daß immer mehr für die Gesundheit ausgegeben werden muß. Bei welchem Prozentsatz ist für Dich Schluß? Warum schauen wir nicht ab, was andere Länder besser machen?
    Warum wird in unserem Land z.B. geduldet, daß ca. 10.000 Frauen mehr an Brustkrebs sterben als in den skandinavischen Ländern oder unserem Nachbarn Holland?
    Dort hat man keine Rücksicht darauf genommen, daß Hausärzte, die wenig Ahnung von der Früherkennung haben, weiter Krebs im Frühstadium übersehen, weil sie schlicht überfordert sind. Man hat Fakten geschaffen und läßt die Frauen von Spezialisten untersuchen bzw. die Röntgenbilder auswerten. Würden wir nach diesem Beispiel verfahren, würden in jedem Jahr 10.000 Frauen weniger an Brustkrebs sterben.
    Ich hatte gehofft, daß sich zumindest dies unter einer rot/grünen Regierung ändert, die Kräfte die dies verhindern, scheinen stärker zu sein. Ein trauriger Verdienst der Lobbygruppen!
    Ja, sprich von Verschwörungstheorien. Aber schau auch mal über Deinen beruflichen Tellerrand. Erzähl’ uns hier nicht, daß so doch alles prima ist. Etliche Milliarden Euro kassiert die Pharmabranche für Medikamente, deren Unwirksamkeit bewiesen wurde.
    Jetzt kommt sicher die Frage, woher ich diese Zahlen habe. Ich habe ein gutes Gedächtnis, besonders für makabre Zahlen, lese weder BILD noch Focus und schaue mir im Fernsehen meist ernstzunehmende Sendungen an.
    Was Deinen ersten und Teile des zweiten Absatzes angeht, gebe ich Dir völlig Recht.
    Es ist ein Witz, was Ärzte teilweise für Leistungen erhalten. Warum ist es nicht möglich, für gute Leistung gutes Geld zu zahlen? Zumal dieses Geld ja vorhanden ist.
    Hast Du neulich im Spiegel gelesen, welche teilweise exorbitanten Profite mit Medikamenten für Schwerkranke gemacht werden? Von Apotheken. Da wird schon mal der Einkaufspreis mal 7 gerechnet. Für mich absolut pervers.
    Ich könnte noch so viel zu diesem Thema schreiben, beende jetzt aber meinen von Fachkenntnis ungetrübten Beitrag.
     
  15. grüße maiden

    bmws
     
  16. macNick

    macNick Rückkehrer

    Ja und nein. Ein Blick in mein Profil zeigt Dir, was ich mache. Das ist ein 80%-Job als im ärztlichen Dienst - dafür erhalte ich leider kein Geld (-> "Gewinnerseite"), wohl aber reichlich Einblick in Dichtung und Wahrheit.

    Was "so" auch bedeuten mag, das habe ich nicht getan, ich habe lediglich bestritten, dass es sich bei Arzneimittelherstellern grundsätzlich um Betrüger handelt und versucht, diesen ewigen Abzockermythos zu bekämpfen.

    Solche Zahlen kann ich in Unkenntnis der Studie weder bestätigen, noch dementieren. Unklar bleibt, was diese Zahl zu bedeuten hat: 10.000 mehr pro 1 Mio Einwohner oder 10.000 pro Jahr? 10.000 Pro soundsoviel Neuerkrankungen? Oder pro an Brustkrebs erkrankter Gesamtpopulation?
    Ohne die Richtigkeit der Studie öffentlich bezweifeln zu wollen, möchte ich zumindest mal darauf hingewiesen haben, was solche Zahlen im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung alles bedeuten können.
    Der Grundgedanke (spezialisierte Diagnostiker) ist selbstverständlich unterstützenswert. Von der "Duldung" sterbender Frauen kann jedoch keine Rede sein...

    Hatte ich auch, ich habe diese Regierung auch gewählt. Aber Du glaubst doch nicht im Ernst, dass die von Dir erwähnten "Kräfte" eine ansonsten rundum gelungene Reform der überaus kompetenten Gesundheitsministerin ruiniert hätten?

    Hast Du meinen Beitrag eigentlich komplett gelesen? Ich spreche weder von Verschwörungen (mit "Pharmamafiatheoretiker" meine ich jene, die unreflektiert immer das o. a. selbe Lied von der gnadenlosen Abzocke singen), noch habe ich irgendwann irgendwo erwähnt, dass "so doch alles prima" sei - im Gegenteil - bitte unterstell mir keine Behauptungen, die ich nicht von mir gegeben habe.

    Tatsächlich gibt es viele solcher Medikamente und "Medizinprodukte" - diese gehören aber in den seltensten Fällen zu den in Praxis und Klinik gegen die gängigen Krankheiten verschriebenen Präparaten, sondern sind solche Produkte, die sich die Patienten ohnehin auf eigene Rechnung und in der Regel ohne ärztlichen Rat kaufen - das belastet weder die Allgemeinheit, noch Dich oder Deine Krankenkasse.
    Ich sehe täglich eine Menge Leute mit hausärztlich verordneter Medikation und verordne selber jede Menge Medikamente, da ist nichts (und das bitte ich, wörtlich zu nehmen!) dabei, dessen Wirkung nicht nachweisbar sei. Umgekehrt verlangen gerade die Patienten nicht selten nach diffusen "Aufbauspritzen" und haben eine Tüte voll seltsamer "Nahrungsergänzung" dabei - dafür kannst Du eine so genannte "Lobby" nur schwer verantwortlich machen.

    Auch landläufig als seriös bekannte Magazine des öffentlich-rechtlichen Fernsehens erzählen mitunter (unabhängig vom Thema) eine Scheiße, die einem die Tränen in die Augen treibt bzw. das Bild-Niveau nur mühsam übertrifft. Seit ich selbst im Gesundheitswesen tätig bin und mir ein Urteil über den Wahrheitsgehalt so manchen Berichtes aus der Branche bilden kann, habe ich mir angewöhnt, auch andere Berichte nicht mehr mit ungerechtfertigter Leichtgläubigkeit anzusehen. Leider ist es trotz Kabelfernsehen nicht möglich, als Laie (das gilt natürlich nicht nur für die Medizin) zu allen Themen gleich gut und seriös informiert zu bleiben, auch wenn Panorama, Monitor, Report oder Plusminus (das sind übrigens die größten "Spezialisten"...) draufsteht.

    Ich habe diesen Artikel nicht gelesen, aber für mich ist vor allem so eine Behauptung pervers (auch wenn ich den Spiegel an sich schätze und gerne lese).
    Für apothekenpflichtige Fertigarzneimittel (egal, ob für Schwerkranke oder Simulanten!) wird der Preis bereits vor der Apothekentür fest vorgeschrieben, der Apotheker hat auf die Handelsspanne keinen Einfluss (anders bei Zahnpasta, Windeln und Diätpulver). Frag den Apotheker um die Ecke, ob er so nett ist, Dir Ein- und Verkaufspreis eines gängigen Medikaments zu nennen und rechne selber nach, ob da 700% zusammenkommen - Du wirst Dich wundern (im übrigen schafft wohl kaum eine Einzelhandelsbranche heutzutage noch solche Spannen, nicht mal die Damenoberbekleidung...).
    Wieviel zwischen Herstellung und Einkaufspreis beim Pharmaunternehmen hängenbleibt, ist natürlich sehr unterschiedlich und dürfte pauschal nicht zu beurteilen sein, ich kann mich nur immer wieder wundern, dass den Arzneiherstellern hierzulande ununterbrochen vorgeworfen wird, dass sie Geld verdienen wollen - warum wird der Pharmaindustrie das Recht auf Profit abgesprochen? Wenn die Apple-Aktien steigen, wird das hier im Forum wohlwollend kommentiert, wenn ein Arzneimittelhersteller Gewinn macht, dann ist das auf einmal unmoralisch, bäh.
    Ich will ja nicht immer auf dem ollen Forschungsargument herumreiten, es bleibt dennoch unumstößlich: Ein Pharmaunternehmen braucht Gewinne, um Neues zu entwickeln; und ich rede nicht von Lifestylemedikamenten gegen Impotenz und Haarausfall! Wenn die Vorstandsmitglieder sich einen Porsche vom Gewinn kaufen, dann mag man das durchaus kontrovers beurteilen, aber anders ist es bei anderen Unternehmen sicher nicht: Verkaufe von einem möglichst günstig hergestellten Produkt so viel wie möglich zum besten Preis und bleib am Ball - gibt es eine Branche, für die das nicht gilt?

    Och, jetzt sei doch nicht gleich beleidigt - ich verstehe doch auch nichts von Deiner Profession (unbekannterweise) - ich würde mir aber auch nicht erlauben, diese mit so wenig Material pauschal zu verurteilen. Wenn ich mich hier hinstelle und mit ein paar Zahlen die Unfähigkeit und Geldgeilheit Deiner Branchenkollegen zu verifizieren, dann darfst Du mich gerne mit Schimpf und Schande aus dem Thread jagen, versprochen.
    Ich will nun wirklich niemandem verbieten, die Zustände im hiesigen Gesundheitswesen zu kritisieren, zumal jeder davon betroffen ist und es jede Menge berechtigte Kritikpunkte gibt (die ich gerne zu diskutieren bereit bin, siehe Napfekarls Beitrag), aber die ewig gleichen Vorwürfe, inkompetente Ärzte würden in Zusammenarbeit mit geldgierigen Apothekern und betrügerischen Pharmafirmen auf Kosten der Allgemeinheit in ihr ohnehin pralles Säcklein füllen, lassen mir nun einmal den Kamm schwellen. Und jetzt sag nicht, diese Stereotypien wären nicht alle in Deinem Beitrag enthalten gewesen...
     
  17. pewe2000

    pewe2000 New Member

    zitat:
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    Ja und nein. Ein Blick in mein Profil zeigt Dir, was ich mache. Das ist ein 80%-Job als im ärztlichen Dienst - dafür erhalte ich leider kein Geld (-> "Gewinnerseite"), wohl aber reichlich Einblick in Dichtung und Wahrheit.
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    Habe mir Dein Profil nicht angeschaut. Mit Doppelklicken auf das Icon geht’s nicht mehr.
    Allerdings verstehe ich Deine Aussage nicht ganz. 80%-Job ohne Bezahlung? Praktikant?


    zitat:
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    Was "so" auch bedeuten mag, das habe ich nicht getan, ich habe lediglich bestritten, dass es sich bei Arzneimittelherstellern grundsätzlich um Betrüger handelt und versucht, diesen ewigen Abzockermythos zu bekämpfen.
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    Jetzt stell’ Dich bitte nicht dumm. Dieses „so“ bedeutet die Misere unseres Gesundheitswesens. Vielleicht siehst Du keine, ich und viele andere „Verbraucher“ sehr wohl. Wieso glaubst Du, ist wohl der „ewige Abzockermythos“ entstanden? Völlig grundlos? So blauäugig wirst Du nicht sein. Erklär’ doch mal die Reimporte z.B. aus Nachbarländern! Und das verzweifelte Bemühen der Pharmaindustrie dies zu unterbinden bzw. zu diskreditieren.


    zitat:
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    Unklar bleibt, was diese Zahl zu bedeuten hat: 10.000 mehr pro 1 Mio Einwohner oder 10.000 pro Jahr? 10.000 Pro soundsoviel Neuerkrankungen? Oder pro an Brustkrebs erkrankter Gesamtpopulation?
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    Das ist etwas unfair von Dir, zumal ich diese etwas mißverständliche Aussage ein paar Zeilen tiefer präzisiert habe. 10.000 Frauen in der Bundesrepublik weniger würden jährlich an Brustkrebs sterben, würde ein ähnliches Überwachungssystem wie in den skandinavischen Ländern oder Holland bei uns installiert .


    zitat:
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    Hatte ich auch, ich habe diese Regierung auch gewählt. Aber Du glaubst doch nicht im Ernst, dass die von Dir erwähnten "Kräfte" eine ansonsten rundum gelungene Reform der überaus kompetenten Gesundheitsministerin ruiniert hätten?
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    Ist das jetzt Sarkasmus? Als solchen empfinde ich es.


    zitat:
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    Hast Du meinen Beitrag eigentlich komplett gelesen? Ich spreche weder von Verschwörungen (mit "Pharmamafiatheoretiker" meine ich jene, die unreflektiert immer das o. a. selbe Lied von der gnadenlosen Abzocke singen), noch habe ich irgendwann irgendwo erwähnt, dass "so doch alles prima" sei - im Gegenteil - bitte unterstell mir keine Behauptungen, die ich nicht von mir gegeben habe.
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    Ich habe alle in diesem Thread gelesen! Das mit der Verschwörungtheorie war zugegebenermaßen eine kleine Unterstellung eben auf Deine „Pharmamafiatheoretiker“ hin. Aber grundsätzlich verteidigst Du doch mit Deinen Aussagen das jetzige System, dessen größter Preistreiber die Pharmaindustrie ist.


    zitat:
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    Tatsächlich gibt es viele solcher Medikamente und "Medizinprodukte" - diese gehören aber in den seltensten Fällen zu den in Praxis und Klinik gegen die gängigen Krankheiten verschriebenen Präparaten, sondern sind solche Produkte, die sich die Patienten ohnehin auf eigene Rechnung und in der Regel ohne ärztlichen Rat kaufen - das belastet weder die Allgemeinheit, noch Dich oder Deine Krankenkasse.
    Ich sehe täglich eine Menge Leute mit hausärztlich verordneter Medikation und verordne selber jede Menge Medikamente, da ist nichts (und das bitte ich, wörtlich zu nehmen!) dabei, dessen Wirkung nicht nachweisbar sei. Umgekehrt verlangen gerade die Patienten nicht selten nach diffusen "Aufbauspritzen" und haben eine Tüte voll seltsamer "Nahrungsergänzung" dabei - dafür kannst Du eine so genannte "Lobby" nur schwer verantwortlich machen.
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    Ich darf mich doch ein wenig darüber wundern, daß in einem so empfindlichen Bereich wie dem Arzneimittelmarkt solche Medikamente von Apotheken verkauft werden dürfen, deren Unwirksamkeit bewiesen ist. Und frage mich schon nach der Seriösität derjenigen, die daran verdienen oder sie herstellen. Das erinnert mich stark an die Quacksalber früherer Jahrhunderte, die über die Jahrmärkte zogen und ihr gefärbtes Wasser an die Kunden brachten. Habe vor einiger Zeit einen Beitrag im Fernsehen gesehen, wo Pharmaindustrievertreter unverhohlen mit dem Verlust von Arbeitsplätzen drohten, falls diese „Medikamente“ verboten würden!


    zitat:
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    Auch landläufig als seriös bekannte Magazine des öffentlich-rechtlichen Fernsehens erzählen mitunter (unabhängig vom Thema) eine Scheiße, die einem die Tränen in die Augen treibt bzw. das Bild-Niveau nur mühsam übertrifft.
    ------------------------------------------------------------------------

    Warum gehen dann die Betroffenen nicht dagegen vor, z.B. wenn die grundehrliche Pharmaindustrie dort verleumdet wird? Genügend Geld müßte doch vorhanden sein, um die zur Wahrheit zu zwingen!


    zitat:
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    Ich habe diesen Artikel nicht gelesen, aber für mich ist vor allem so eine Behauptung pervers (auch wenn ich den Spiegel an sich schätze und gerne lese).
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    Das wundert mich sehr. Ich versuche gerade den Spiegel zu finden in dem das stand, gebe ihn aber meist, wenn ich ihn gelesen habe weiter. Weiß also nicht, ob ich ihn noch finde.


    zitat:
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    ...ich kann mich nur immer wieder wundern, dass den Arzneiherstellern hierzulande ununterbrochen vorgeworfen wird, dass sie Geld verdienen wollen - warum wird der Pharmaindustrie das Recht auf Profit abgesprochen? Wenn die Apple-Aktien steigen, wird das hier im Forum wohlwollend kommentiert, wenn ein Arzneimittelhersteller Gewinn macht, dann ist das auf einmal unmoralisch, bäh.
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    Da ist nichts unmoralisches dran! Unmoralisch wird es erst dann, wenn man exorbitante Profite mit Medikamenten macht und die im Ausland für ein Viertel oder noch weniger des hier genommenen Preises verkauft. Oder mit der Angst der Patienten spielt. Profite damit macht, daß man irgendwelche Werte willkürlich rauf- oder runtersetzt um sich mehr Kunden zu verschaffen. Das Thema wurde weiter oben im Thread abgehandelt.

    zitat:
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    Ich will ja nicht immer auf dem ollen Forschungsargument herumreiten, es bleibt dennoch unumstößlich: Ein Pharmaunternehmen braucht Gewinne, um Neues zu entwickeln; und ich rede nicht von Lifestylemedikamenten gegen Impotenz und Haarausfall!
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    Wo habe ich nur mal gelesen, daß die Forschungsetats der Pharmakonzerne kontinuierlich gesunken sind?


    zitat:
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    Wenn die Vorstandsmitglieder sich einen Porsche vom Gewinn kaufen, dann mag man das durchaus kontrovers beurteilen, aber anders ist es bei anderen Unternehmen sicher nicht: Verkaufe von einem möglichst günstig hergestellten Produkt so viel wie möglich zum besten Preis und bleib am Ball - gibt es eine Branche, für die das nicht gilt?
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    Ich gönne den Vorstandsmitgliedern ihren Porsche! Pervers finde ich übrigens, wenn ein Steve Jobs im Jahr 215 Millionen Dollar erhält!


    zitat:
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    Och, jetzt sei doch nicht gleich beleidigt - ich verstehe doch auch nichts von Deiner Profession (unbekannterweise) - ich würde mir aber auch nicht erlauben, diese mit so wenig Material pauschal zu verurteilen. Wenn ich mich hier hinstelle und mit ein paar Zahlen die Unfähigkeit und Geldgeilheit Deiner Branchenkollegen zu verifizieren, dann darfst Du mich gerne mit Schimpf und Schande aus dem Thread jagen, versprochen.
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    In meiner Branche – der Druckindustrie – gibt es etwas, was es im Gesundheitswesen so nicht gibt: harten Wettbewerb. Da ist jemand ganz schnell vom Markt, der versucht exorbitante Preise durchzusetzen. Da hackt eine Krähe der anderen sehr schnell ein Auge aus! Da bekommen die Kunden eine Rechnung, können vergleichen und sind nicht ahnungslos wie Kassenpatienten.

    zitat:
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    Und jetzt sag nicht, diese Stereotypien wären nicht alle in Deinem Beitrag enthalten gewesen...
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    Wenn dies alles nur Stereotypien sind, dann verstehe ich nicht, daß es der Pharmaindustrie mit ihrem ganzen Geld und ihren Stab an Lobbyisten noch nicht gelang, diese falsche Einschätzung aus der Welt zu schaffen. Oder wenigstens die Redakteure des Spiegel davon zu überzeugen, daß sie Schimären hinterherjagen!

    Muß leider weg. Schaue aber wieder rein.

    Bin auch der Meinung: Lobbyarbeit muß sein! Unsere Abgeordneten können von ihrem schmalen Salär nicht überleben! Die nächste Theorie!
     
  18. ughugh

    ughugh New Member

    >>Vielen Dank, dass Du Dich mit dieser Thematik jenseits der bekannten Bild-/Focus-Polemik (...) beschäftigst<<

    Oder dem, was Du dafür hälst.

    Ich frage mich allen ernstes, wo Du das Recht her nimmst, anderen abzusprechen, daß sie sich zu diesem Thema ebenfalls Gedanken gemacht - und ob anderer Blickwinkel (und ich verkneife mir jetzt hier einfach mal den Hinweis auf die Betriebsblindheit) zu anderen Ergebnissen als Du gekommen sind.

    Dieses Forum ist bei diesem Thema nicht weniger differenziert, als bei anderen Themen auch - nur stehst Du ob Deiner Ausbildung an anderer Stelle als die meisten anderen - ähnlich ergeht es mir, wenn hier über "Werbefuzzis" hergezogen wird. Deswegen sind Deine Aussagen aber nicht automatisch richtig - sondern bestenfalls anders.

    Und Dein "Einblick" in die Pharma-Industrie ist in etwa so groß wie meiner, der dafür Werbung macht - und so betrachte ich Deine Aussagen genauso also genauso profund oder willkürlich wie die eines jeden anderen auch - aber es sei trortzdem darauf hingewiesen, daß man bei Dir permanent und ununterbrochen das Gefühl hast, daß Du Dich persönlich angegriffen fühlst - und deshalb alles, was nicht Deiner Meinung entspricht einfach abklassifizierst - und das ist schlicht Arrogant.

    @pewe
    >>Habe mir Dein Profil nicht angeschaut. Mit Doppelklicken auf das Icon geht’s nicht mehr.<<
    Du befindest Dich hier in eine, vernünftigen Forum :)
    Unter jedem Namen links steht eine Zeile "Profil ansehen", einmal draufklicke - Profil sehen.
     
  19. macNick

    macNick Rückkehrer

    Ich spreche niemandem was ab (was ich sogar explizit erwähne), ich versuche - heiße es gut oder lass es - lediglich, meinen Standpunkt hier zu verteten - dass dieser nicht mit Deinem übereinstimmt, ist ja hinreichend bekannt. Ich greife weder persönlich jemanden an, noch will ich jemandem den Mund verbieten. In einer Diskussion ist jedoch erlaubt, die Informationsquellen des Gegners in Frage zu stellen, oder?

    Wenn Du die Auswahl von Standardvorwürfen, die sich im Zusammenhang mit Fragen der Gesundheitsreform hier in letzter Zeit angesammelt haben, als differenziert bezeichnen magst - bitte!
    Allerdings drängt sich mir angesichts solcher Behauptungen wie "ASS ist nachgewiesenermaßen unwirksam" und ähnlichen Stilblüten der Verdacht auf, nicht jeder, der etwas dazu sagt, weiß überhaupt worum es geht. Ich persönlich bemühe mich, bei ernsthaften Threads nur dann den Mund zu öffnen, wenn ich auch was zu sagen habe.

    Irgendwann musst Du Dich entscheiden: Bin ich nun "betriebsblind", also mithin meiner Ausbildung wegen befangen? Oder habe ich trotz dieser Ausbildung keine Ahnung, bzw. nicht mehr als jeder in den Diensten der Pharmaindustrie stehende "Werbefuzzi"?

    Ich habe jedenfalls keine Lust, hier auf Deine persönlichen Angriffe einzusteigen ("arrogant") oder meine Kenntnisse bzgl. Arzneimittelwirkungen und -indikationen mit den Deinen zu vergleichen - glaube meinetwegen sogar, ich sei ein ahnungsloser Dummschwätzer, darum geht es mir beim besten Willen nicht.

    Fest steht: Ich habe in der Antwort auf pewe2000 auf jedes seiner Argumente geantwortet, ohne seine Person zu beleidigen - ob es Deine Aufgabe ist, jene zu verteidigen, die ich nicht einmal persönlich angegriffen habe, vermag ich nicht zu beurteilen.

    Deinetwegen werde ich es mir sicher nicht verkneifen, die in meinen Augen falsche Darstellung (man beachte die Einschränkung!!) gewisser Sachverhalte auf meine Weise zu kritisieren.

    Ich kann mich übrigens nicht erinnern, hier jemals a) einen Thread mit dem sinngemäßen Inhalt "Werbefuzzis zocken die Gesellschaft ab" gesehen zu haben, noch habe b) ich mich in der von Dir kritisierten Form daran beteiligt oder c) gar behauptet, ich wüßte darüber mindestens soviel wie Du, weil ich mir z. B. die Resultate täglich anschauen muss. Vielleicht hilft Dir dieser Vergleich zu verstehen, warum mir das wohlfeile und repetitive Einprügeln auf die Protagonisten des Gesundheitswesens eine Emotionalität entlockt, die ich hier sonst nicht an den Tag lege.
     
  20. ughugh

    ughugh New Member

    >>Ich spreche niemandem was ab (was ich sogar explizit erwähne),<<
    Man muß etwas nicht expliziet erwähnen (oder das Gegenteil davon), um es zu tun. Deine immer gleichen Vorwürfe sprechen da eine andere Sprache.

    >>Wenn Du die Auswahl von Standardvorwürfen, die sich im Zusammenhang mit Fragen der Gesundheitsreform hier in letzter Zeit angesammelt haben, als differenziert bezeichnen magst - bitte!<<

    Sie sind in sofern differenziert, als daß sie von verschiedenen Leuten unterschiedlich und in unterschiedlicher Intensität sowie aus unterschiedlichen Gesichtspunkten geäussert wurden.

    Ganz im Gegenteil - nach wie vor bist Du weichst Du tatsächlich der Frage aus, warum es bei diesen Vorwürfen überhaubt zu "Standartvorwürfen" kommen konnte - und warum dagegen so wenig unternommen wird, warum sie nicht entkräftet werden. Vielleicht sind es "immer dieselben Standartvorwürfe" weil eben was dran ist? Und zwar ausreichend genug, als daß unterschiedlichste Leute aufgrund eigener Überlegungen zum selben Ergebniss kommen.

    Verhältnissmäßig undifferenziert hingegen ist Deine permanente Unterstellung einer "Auswahl an Standtardvorwürfen".

    >>Allerdings drängt sich mir angesichts solcher Behauptungen wie "ASS ist nachgewiesenermaßen unwirksam"<<
    Daran hängst Du Dich jetzt auch, oder?

    >>Irgendwann musst Du Dich entscheiden: Bin ich nun "betriebsblind", also mithin meiner Ausbildung wegen befangen? Oder habe ich trotz dieser Ausbildung keine Ahnung, bzw. nicht mehr als jeder in den Diensten der Pharmaindustrie stehende "Werbefuzzi"?<<

    Du mußt da schon unterscheiden (und solcherlei Differenzierung erwarte ich von Dir schlicht - auch ohne, daß ich es Dir erklähren muß - Du bist schließlich kein Dummkopf) - in der Sache hast Du aufgrund Deiner "Betriebsblindheit" (die ich im übrigen ausdrücklich nicht in den Mund genommen habe - lies bitte auch die Texte, auf die Du antwortest) sicherlich eine andere Sicht (wobei ich nicht beurteile wie richtig oder falsch diese ist, ich bezweifele bei solchen Dingen sogar, daß es ein richtig oder falsch gibt). Dein Blick in die Pharmaindustrie ist hingegen nicht anders, als die eines jeden anderen auch, denn Du arbeitest dort nicht.

    Und so nebenbei - ich stehe nicht "in Diensten der Pharmaindustrie".

    >>Ich habe jedenfalls keine Lust, hier auf Deine persönlichen Angriffe einzusteigen ("arrogant")<<
    Wie ich bereits erwähnte, lies meinen Text einfach nochmal - da steht unter anderem auch, daß Du ständig den Eindruck machst, Dich ungerechtfertigterweise persönlich angegriffen zu fühlen - danke für die Bestätigung.
    >Arrogant< ist im übrigen kein Angriff sondern eine persönliche Einschätzung meinerseits - denn der Kern Deiner Aussagen (in dieser Diskussion und jeder anderem zu diesem Thema) beschränkt sich im Grunde auf nichts weiter als daß die Vorwürfe nichts weiter sind, als das repetieren der polemischen Angriffe auf die üblichen Verdächtigen der Gesundheitsindustrie - ja, das ist arrogant, denn es spricht anderen ab, daß sie sich eigene Gedanken machen (können).

    >> oder meine Kenntnisse bzgl. Arzneimittelwirkungen und -indikationen mit den Deinen zu vergleichen - glaube meinetwegen sogar, ich sei ein ahnungsloser Dummschwätzer, darum geht es mir beim besten Willen nicht.<<
    Nichts davon habe ich geschrieben - aber wie ich schon sagte - man bekommt permanten den Eindruck, daß Du Dich persönlich angegriffen fühlst. Und solche Einwürfe wie dieser hier hinterlassen (offensichtlich nicht nur bei mir) den Eindruck, daß Du aufgrund dieses Gefühls Dich dümmer stellst, als Du bist - und dann genau solche Einwürfe produzierst, die Aussagen enthalten, die niemand so hingestellt hat.

    >>Fest steht: (...) <<
    >>Deinetwegen werde ich es mir sicher nicht verkneifen, die in meinen Augen falsche Darstellung (man beachte die Einschränkung!!) gewisser Sachverhalte auf meine Weise zu kritisieren.<<
    Das bleibt Dir unbenommen - Deinetwegen werde ich es mir aber auch nicht verkneifen, auf gewisse Dinge, die Deiner Meinung nach "Fest stehen" einfach nochmal hinzuweisen - und dazu gehört auch durchaus "Deine Weise".

    >>Ich kann mich übrigens nicht erinnern, hier jemals a) einen Thread mit dem sinngemäßen Inhalt "Werbefuzzis zocken die Gesellschaft ab" gesehen zu haben, noch habe<<
    Wenn Du alle Threads so liest, wie meinen Beitrag, überrascht mich das nicht.

    >> b) ich mich in der von Dir kritisierten Form daran beteiligt oder c) gar behauptet, ich wüßte darüber mindestens soviel wie Du, weil ich mir z. B. die Resultate täglich anschauen muss. <<
    Ich kann mich nicht daran erinnern, das behaubtet zu haben - ich habe das Einhauen auf "Werbefuzzis" noch nichtmal kritisiert, warum auch - unsere Branche ist so, viele in dieser Branche sind so, viele Protagonisten und Firmen verhalten sich exakt so, wie es in "repetitiven Einprügelungen" dargestellt wird - warum soll ich das verteidigen, nur weil ich zufällig in derselben Branche arbeite? Lies einfach nochmal meinen Beitrag. Oder lass es - ist mir eigentlich ziemlich wurscht.

    >>Vielleicht hilft Dir dieser Vergleich zu verstehen, warum mir das wohlfeile und repetitive Einprügeln auf die Protagonisten des Gesundheitswesens eine Emotionalität entlockt, die ich hier sonst nicht an den Tag lege.<<
    Hättest Du meinen Beitrag und andere davor vernünftig gelesen, wüßtest Du, daß ich schon vorher sehr wohl vorher verstanden habe, warum es Dir eine solche Emotinalität entlockt - einverstanden sein damit muß ich deswegen noch lange nicht.

    Und nein, mir entlockt das Einprügeln auf meine Branche solcherlei Emotionalität nicht im geringsten - denn ich bin nicht diese Branche, ebensowenig wie ich andere nach ihrer Arbeit beurteile, oder auf eine ganze Branche aufgrund Einzelner Rückschlüsse ziehe - ebenso erlaube ich mir des öfteren die Gedankenspiele, wie bestimmte Dinge wohl nach aussen wirken müssen und ob sie nicht vielleicht gar dem Bild entsprechen, das Aussenstehende davon haben - solches lege ich auch jedem anderen ans Herz - z.B. diversen Mitarbeitern in der Gesundheitsindustrie.
     

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