1. Liebe Forumsgemeinde,

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auf die barrikaden

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von quick, 30. Mai 2003.

  1. batsch

    batsch New Member

    @macixus:

    Immerhin bin ich aufgrund meines Abiturs und 2 Semestern Politik in der Lage, 3000 Seiten Text auf einen Satz einschrumpfen zu lassen, auch wenn vile Feinheiten dabei flöten gehen.

    Aber das ist nicht das Thema, wir warten noch immer gespannt darauf:

    ob

    man
    nach 30 Semestern Filosofi (Filiosofy???) 1(?) Seite FAZ in 4 (können auch 8 sein, nicht jeder Prolet ist bei der FAZ Premium) Sätzen wiedergeben kann kann. Mein Deutschlehrer in der 8ten Klasse hätte es zumindest erwartet....
     
  2. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    ad 1:

    Die UNO entspricht nicht mehr der "Wirklichkeit" - weder, was die ständigen Mitglieder des Sicherheitsrates betrifft und noch, was die Veto-Mächte betrifft. Sie gibt die Wirklichkeit am Ende des 2., Weltkrieges und der damaligen Siegermächte bis heute wieder.

    Das Völkerrecht ist bereits justiziabel - zumindest in der Bundesrepublik Deutschland.

    Idealerweise sollte die UNO eine Weltregierung sein mit eigenen Streitkräften, um notfalls Sanktionen durchzuführen. Dazu bedarf es einer anderen Zusammensetzung des Sicherheitsrates und den Wegfall des Vetorechts.

    Dieser Idealzustand wird nicht in den nächsten 50 Jahren zu verwirklichen sein.

    ad 2:

    Vergehen gegen das Völkerrecht sind zu sanktionieren. Dazu muss die UNO als Sanktionsmacht anerkannt und respektiert sein. Um das zu bewirken vgl. meine Aussagen zu ad 1.

    ad 3:

    Nein. Daran wird die EU mit 25 Mitgliedern kaputtgehen - erst recht die UNO mit knapp 200 Mitgliedstaaten. Mein Votum wäre in Sanktionsfällen eine 2/3 Mehrheit der abstimmenden Nationen.

    ad 1 Europa:

    Ja ja ja! (NATO hat keine Bedeutung mehr ausser ein "Forum" unterschiedlicher Interessen zu sein).

    ad 2 Europa:

    Anzustreben sind die Vereinigten Staaten von Europa. Verwirklicht werden diese 50 Jahre nach der "neuen" UNO, also in etwa 100 Jahren.
     
  3. batsch

    batsch New Member


    ....nachdem ich es studiert habe, ist mir klar geworden, daß es für jeden das ist, wozu er es braucht.....
     
  4. batsch

    batsch New Member

    Warum immmer UN? Das Ding war & ist eine (mehr oder weniger) US-Veranstaltung?
     
  5. gothaer 100

    gothaer 100 New Member

    Na ja, vielleicht habe ich keine Lust den Text abzuschreiben...

    Aber ich will mal nicht so sein:

    "Das bringt die Frage der "europäischen Identität" ins Spiel. Allein das Bewußtsein eines gemeinsamen politischen Schicksals und die überzeugende Perspektive für eine gemeinsame Zukunft können überstimmte Minderheiten von der Obstruktion eines Mehrheitswillen abhalten. Grundsätzlich müssen die Bürger einer Nation die Bürgerin einer anderen Nation als "eine von uns" betrachten. Dieses Desiderat führt zu der Frage, die so viele Skeptiker auf den Plan ruft: Gibt es historische Erfahrungen, Traditionen und Errungenschaften, die für europäische Bürger das Bewußtsein eines gemeinsamen erlittenen und gemeinsam zu gestaltenden politischen Schicksals stiften? Eine attraktive, ja ansteckende "Vision" für ein künftiges Europa fällt nicht vom Himmel. Heute kann sie nur aus einem beunruhigenden Empfinden der Ratlosigkeit geboren werden. Aber sie kann aus der Bedrängnis einer Situation hervorgehen, auf der wir Europäer auf uns selbst zurückgeworfen sind. Und sie muss sich in der wilden Kakophonie einer vielstimmigen Öffentlichkeit artikulieren. Wenn das Thema bisher nicht einmal auf die Agenda gelangt ist, haben wir Intellektuelle versagt."
     
  6. Duc916

    Duc916 New Member

    die USA ist einer der größten Gegner der UN
     
  7. batsch

    batsch New Member

    @ Harle: mußt ja nicht abtippen, beim Scanner war 'ne Texterkennungssoftware dabei (vulgo OCRA).

    @ Duc: die UN haben in der Tat in den letzten 10 Jahren (um genau zu sein: seit dem 9.11. 1998) eine gewisse Bedeutung erlangt, allerdings eben nur auf Wunsch & Bestreben der USA. Wenn sie nun auf Wunsch und Bestreben der USA in die Bedeutungslosigkeit verschwinden, in der sie sich vorher befanden, soll mich das nicht weiter interessieren.
     
  8. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Wirklich?

    Seit dem "Wegfall" der zweiten Supermacht magst du weitgehend Recht haben - bis dahin war es eher eine UdSSR-Veranstaltung mit dem Ergebnis der Wirkungslosigkeit der UNO wegen wechselseitiger Blockade zweier Supermächte.

    Und nach dem Wegfall der Sowjetunion hat sich die UNO auch nicht allzuviel mit Ruhm bekleckert (Jugoslawien, Somalia, Ruanda).

    Leider ist die UNO bislang nur eine "Veranstaltung". Soll sie mehr werden, müssen alle das wollen. Wollen das alle?

    Falls jetzt einer sagt "Klar, nur die USA wollen das nicht", erlaube ich mir schon jetzt ein kleines Lächeln...
     
  9. gothaer 100

    gothaer 100 New Member

    Ich frage mich, was du die ganze Zeit mit deinem "Yo Harle, ich hatte einen guten Deutschlehrer" hast?"

    Nicht jeder, der nicht deiner Meinung ist - obwohl ich das zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht einmal beurteilen kann - heißt Harle.

    Aber wir können uns gerne streiten.
     
  10. batsch

    batsch New Member

    Nun denn, ich sagte ja auch daß die gewisse Bedeutung seit dem 9.11. existiert.

    Aber ich wage mal die wilde Prognose, daß die UN genau dort landen wird, wo sich die UdSSR seitdem befindet (vollkommen für'n Arsch waren meine Progosen übrignes bisher selten).
     
  11. Duc916

    Duc916 New Member

    zu <Die UNO entspricht nicht mehr der "Wirklichkeit">
    Welche Organistion sollte dann an ihre Stelle treten?

    zu >Das Völkerrecht ist bereits justiziabel - zumindest in der Bundesrepublik Deutschland.
    <
    Unsinn, das Völkerrecht ist nirgendwo justiziabel, auch nicht in Deutschland

    zu > Dazu bedarf es einer anderen Zusammensetzung des Sicherheitsrates<
    warum das?
    Aber du hast Recht, daß Vetorecht muß schnellstens entsorgt werden.

    zu >Dieser Idealzustand wird nicht in den nächsten 50 Jahren zu verwirklichen sein.
    <
    was schade wäre, und unbedingt verhindert werden muß

    zu >ad 1 Europa: Ja ja ja!<
    Nun gut, aber dir ist schon klar, daß es in keiner Weise zu finanzieren ist?!

    zu >Anzustreben sind die Vereinigten Staaten von Europa.<
    stimmt, nur leider halte ich deine zeiteinschätzung für sehr optimistisch
     
  12. batsch

    batsch New Member

    Sorry & pardonnez moi, wir kämpfen hier halt gern mit harten Bandagen. Ich werde nichtsdestotrotz morgen versuchen, den angesprochenen Text hier zu posten....
     
  13. batsch

    batsch New Member

    @ Duc


    hä??????????????????


    auch sorry, aber

    ------------------>


    (du widersprichst dir selbst)
     
  14. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    ad 1 hast du "falsch" gelesen. Als Institution sollte die UNO durchaus Bestand haben, nur die Zusammensetzung ihrer Organe muss der Wirklichkeit des beginnenden 21. Jh. und nicht der Mitte des 20. Jh. entsprechen. Beispiel: FR und GB als "Vetomächte", aber ganze "Kontinente" (Afrika, Südamerika) haben nichts zu melden...

    Justiziabel: Wie lange hast du schon nicht mehr ins Grundgesetz geschaut?

    Sicherheitsrat: meines Erachtens sollten da keine "ständigen Mitglieder" drinsitzen, sondern MItglieder, die von den Nationen dort hinein gewählt werden und eine längere Verweildauer als 4 Wochen haben.

    Finanzierung: klar ist das zu finanzieren, wenn man es will. Es liegt nicht am Geld, sondern am Willen (bislang waren ja auch die Amerikaner die nützlichen Idioten der Europäer, wenn es darum ging, heisse Kartoffeln aus dem Feuer zu klauben. --- Nein, ich meine nicht den Irak-Krieg.

    Meinem Optimismus hinsichtlich eines tatsächlich Vereinten Europas traue ich selbst noch nicht ganz. Aber man kann ja hoffen dürfen...;)
     
  15. gothaer 100

    gothaer 100 New Member

    Richard Rorty schreibt dazu:
    "In der Zeit vor der Bush-Regierung pflegten amerikanische Staatsmänner zumindest Lippenbekenntnisse dafür abzugeben, dass die Pax-Americana nur ein Übergangszustand auf dem Wege zu besseren Verhältnissen sei. Die meisten von ihnen waren sich bewusst, dass die amerikanische Hegemonie eine Hilfskonstruktion war, die funktionieren musste, bis etwas Dauerhaftes möglich werden würde - etwas wie eine vetofreie UN, die als globales Parlament fungieren würde, ausgestattet mit einer ständigen militärischen Friedenstruppe und fähig, eine weltweite Abrüstung durchzusetzen... . Für Bush und seine Berater jedoch ist die Vorstellung einer solchen erstarkten UN geprägt von nutzlosen Idealismus, gleichbedeutend mit einer Weigerung, sich der Realität zu stellen, ein romantischer Rückzug in eine Traumwelt."

    Seine Schlussfolgerung: Wenn ein Kerneuropa irgendeinen Nutzen haben solle, dann muss es von jenem Idealismus geprägt sein, den Amerika nicht mehr in der Lage ist aufrecht zu erhalten.
     
  16. Duc916

    Duc916 New Member

    Sorry, aber deine 2 Semester Politikstudíum scheinen recht spurlos an dir vorbei gegangen zu sein.
    Die UN hatte auch vor dem 9.11.98 eine gewisse Bedeutung, und die USA htte schon immer ein Problem mit der UN, wenn sie es nicht geschafft hat sie in ihrem Sinne zu instumentalisieren.
     
  17. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Sorry, wenn ich etwas sarkastisch werde: vom "Idealismus" allein lässt sich halt nicht abbeissen.

    Im Zusammen- oder Gegeneinanderwirken von Staaten geht es um Interessen und nicht um Idealismus.

    Diese Interessen umfassen Sicherheit, Wirtschaftskraft, Wohlergehen, Handelsbeziehungen, Rohstoffe und das alles möglichst ohne Krieg.

    Für Europa muss es also darum gehen, all das im Zusammenwirken mit anderen zu ermöglichen oder aber andere daran zu hindern, dieses Zusammenwirken zu stören. Mit Idealismus hat das nur entfernt zu tun.
     
  18. gothaer 100

    gothaer 100 New Member

    Vielleicht sollte man besser "träumen müssen" statt "hoffen dürfen können" sagen?
     
  19. Duc916

    Duc916 New Member

    Was das deutsche Grundgesetz mit der Vollziebarkeit des Völkerrechts zu tun hat musst du mir jetzt aber genauer erklären.
     
  20. batsch

    batsch New Member

    Nicht ganz, aber fast, was kein Fehler ist.

    Die alte Tante "Spiegel" ist in diesem Punkt übrigens ganz meiner Meinung (und werden auf spiegel.de nicht die absolut gültigen geschichtlichen Wahrheiten verkündet?)

    (((((:)


    Allerdings muß ich gestehen, daß ich wenig Lust verspüre, mich auf meine alten tage (119 Jahre) nocheinmal mit UN & Völkerrecht auseinanderzusetzen. Es ist halt sowas wie Windoof....
     

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