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Wo findet man Journailing

Dieses Thema im Forum "Software" wurde erstellt von gratefulmac, 21. November 2003.

  1. Kate

    Kate New Member

    "Tägliches-Nageln" macht folgendes:

    Während das System Inhalte des Dateisystemes (Dateiablagestrukturen, wie z.B. Directory-Einträge, Dateien, Inhalte usw.) ändert, neu anlegt, löscht, verschiebt, überschreibt etc. wird parallel zu diesen Tätigkeiten ein Tagebuch(Protokoll) über diese Vorgänge geführt.

    Sollte also z.B. während des gerade aktiven Vorganges durch einen Fehler, Netzausfall oder Programmabsturz der Vorgang unterbrochen werden, so kann an Hand des Protokolles der vorherige, korrekte Zustand des Dateisystemes wieder hergestellt werden.

    Ein Beispiel. Mein Kühlschrank.
    Kühlschrank=Festplatte
    Unordnung im Kühlschrank=Datenstruktur auf Platte
    Leere Fächer=Freier Plattenbereich

    Die Analogie ist glaub ich in etwa klar, ja?

    Weiter: Hab neue Milch. Stelle die in das Fach in der Tür.
    (soll heissen: hab eine neue Datei angelegt und an eine ganz bestimmte Stelle gelegt und mir die Stelle gemerkt, meine Erinnerung ist das Verzeichnis, Directory auf Neudeutsch)

    Jetzt geht es los: Ich komme spät und unter dem Einfluss mehrer winziger Schlückchen Rotwein nach Hause. Falle ins Bett. Mitten in der Nacht kommt der Durst. Ich stehe komatös auf, tapse zum Kühlschrank, trinke die halbe Milch aus, stelle die Tüte hinter das Bier in den Kühlschrank und torkele alles vergessend wieder ins Bett. (Sowas nennt man auch Absturz)

    Jetzt das Drama: Morgens freue ich mich auf Kaffee gegen den Kater, erinnere mich, dass die Milch in der Tür steht und BUMM! Keine Milch. Irre! Verschwörung! Diebe! Dreckskühlschrank, Sauordnung, muss ich Voltax nehmen?

    Jetzt kommt die Dateisystemreparatur, ich merke mir: da wo mal Milch war ist keine mehr, der Platz ist leer, Milch ist weg. Alles klar. Die Ordnung der Ablage ist anscheinend wiederhergestellt. Später findet man die saure Milch und entsorgt sie. Mist.

    Jetzt das ganze mit Journaling: Ich stelle die Milch wieder da rein und der Kühlschrank merkt sich das anhand der Bewegung des Scharnieres und der anderen Gewichtsverteilung. Er weiss nicht, dass das Milch ist, aber er merkt, hoppla, rechts hinter der Kühlschranktür ist was dazu gekommen und zwar im Gewicht von etwas mehr als einem Kilo.

    Dann wieder die nächtliche, komatöse Milchorgie. Wieder wird das System geändert, aber das Verzeichnis kommt in Unordnung, es repräsentiert nicht mehr den physikalischen Zustand im Kühlschrank. Ich vergesse meinen nächtlichen Besuch am Kühlschrank und meine die Milch steht immer noch in der Tür. Das Journal hat allerdings festgestellt, dass in der Nacht die Dinge gewandert sind und dabei die Menge abgenommen hat, es hat registriert dass das Ding hinter der Tür weniger wurde und dann den Platz hinter dem Bier bekam.

    Morgens beim Kaffee merke ich nur erstmal "Häh?!" wie oben, aber das Journal sagt mir: Deine Erinnerung täuscht dich! Ich sage: Die Milch stand hinter der Tür, aber jetzt ist die weg! Das Jounal sagt: Das was an dieser Stelle war ist jetzt hinter dem Bier und nur noch halb so gross, nachdem es editiert und teilweise gelöscht wurde. Ich update mein Dateisystem(Erinnerung) und korrigiere das. Finde die halbe Milch und bekomme endlich doch noch Kaffee.

    Danach ist nicht nur das Dateisystem (meine Erinnerung über das was im Kühlschrank so wie und wo vor sich hin gammelt) wieder eine korrekte Repräsentation des physikalischen Zustandes des Kühlschrankes. Ich weiss jetzt, dass die Milch nicht einfach verschwunden ist, sondern dass sie hinter dem Bier steht und ich weiss, dass in der Tür jetzt wieder Platz ist, aber auch, dass hinter dem Bier jetzt kein Platz mehr ist. Und ich weiss dass es nur noch halb so viel Milch gibt. Besonders gutes Journaling sagt mir dann auch noch: Das warst du selber du alte Sumpfkuh, die das weggetrunken hat, ohne es sich dann zu merken.

    Also: Journaling ist eine gute Sache, oder?

    Ahem, das war eine Analogie, nicht wirklich eine genaue Darstellung dessen, was da wirklich passiert, aber es gibt etwas davon wieder. Ok?
     
  2. hannibal

    hannibal New Member

    ...nur mit dem Unterschied, daß mein neuer Kühlschrank wesentlich leiser als mein G4 ist....

    Ja, danke war durchaus verständlich Deine Analogie, außer, daß Du den Eindruck vermittelst es ginge hier um bewußte Prozesse.
    Es ist doch wohl mehr so, daß der Nagelnde Geist des Kühlschranks Dir morgens so eine Art FataMorgana vorspiegelt, die Milchtüte würde dort stehen wo Du sie auch vermutest - auch, wenn sie ganz woanders steht oder?
    Sonst würde das ja in einer Menge Handarbeit münden.

    Vermute ich mal so.
     

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