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Wie oft denn noch?

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von maclin, 21. Januar 2012.

  1. maclin

    maclin New Member

  2. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    Was ist der Unterschied zwischen Staaten wie Irak, Afghanistan und Libyen auf der einen Seite und Staaten wie Ägypten oder Syrien auf der anderen Seite. Bei den einen gibt es jahrelange militärische Einsätze, oder sie werden jetzt, wie im Falle des Iran gefordert, bei den anderen können Despoten und Militärregime machen, was sie wollen, ohne dass jemand eingreift, abgesehen von der kostenlosen menschenrechtlichen Empörung - das ist doch merkwürdig.

    Es ist auch seltsam, dass niemand im Vorfeld des begeistert begrüßten "arabischen Frühlings" die Möglichkeit in Betracht gezogen hat, dass die neuen Machtverhältnisse unter Umständen schlimmer werden könnten, als es die vorherigen waren.

    Mir gehen die Worte eines amerikanischen konservativen Republikaners nicht aus dem Kopf. Er sagte sinngemäß, die USA haben im Nahen Osten nur ein Interesse: Öl. Ich glaube, er hat das zweite Interesse verschwiegen: Einfluss auf die politischen Machtverhältnisse, aber die hängen ja eng mit der Ölfrage zusammen. Die Illusion von der Einführung der Demokratie und der Befreiung der Völker ist sowas wie Opium fürs westliche Wählervolk. Damit werden die wirtschaftlichen und finanziellen Interessen der Lobbyisten verschleiert.
     
  3. McDil

    McDil Gast

    Es ist allenthalben (v.a. in USA aber auch anderswo) die Kriegslobby, die das Wohlergehen der Waffenindustrie und die Bedeutung des militärischen Komplexes im Auge hat und deshalb mit allen Mitteln und zu allen Zeiten verhindern wird, dass die Menschheit Frieden findet.

    Es mag schon sein, dass Kampf und Mord dem Menschen ein Stück weit "angeboren" sind, aber die Waffenlobby sorgt dafür, dass das Feuer nie ausgeht und findet immer wieder "Führer" und "Friedensziele", um ihre Geschäfte zu beleben.

    Man betrachte nur die Dynamik des Wiedereintritts von Deutschland in kriegerische Einsätze (ab dem Kosovokrieg).

    Das ist exemplarisch für Amerikas Strategie, "Verbündete" zu rekrutieren und das Kriegsgeschäft zu beleben.
     
  4. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    Ja, ich denke auch, dass die Lobbyisten vor allem die Rüstungs- und Energiewirtschaft der USA sind. Aber denken wir nur an unseren verflossenen Bundespräsidenten Horst Köhler. Der hat doch ganz deutlich gesagt, warum deutsche Soldaten in Afghanistan eingesetzt werden: Die Bundeswehr sichert dort unsere wirtschaftlichen Interessen. Wörtlich sagte er:
    "In meiner Einschätzung sind wir insgesamt auf dem Wege, in der Breite der Gesellschaft zu verstehen, dass ein Land unserer Größe, mit dieser Außenhandelsabhängigkeit, auch wissen muss, dass im Zweifel, im Notfall auch militärischer Einsatz notwendig ist, um unsere Interessen zu wahren - zum Beispiel freie Handelswege, zum Beispiel ganze regionale Instabilitäten zu verhindern, die mit Sicherheit dann auch negativ auf unsere Chancen zurückschlagen, bei uns durch Handel Arbeitsplätze und Einkommen zu sichern. Alles das soll diskutiert werden - und ich glaube, wir sind auf einem nicht so schlechten Weg."
    Bundespräsident Köhler auf dem Rückflug von Afghanistan nach Berlin gegenüber Deutschlandradio Kultur, 22.05.2010

    Das war sehr offen und ehrlich - und es hat ihm das Genick gebrochen. Wo kommen wir denn hin, wenn einer so deutlich sagt, was die oben genannte Lobby denkt.
     
  5. maclin

    maclin New Member

    Die Kriegslobby nutzt das aus, dass die Politik Interessensgebiete immer wieder beherrschend für sich entscheiden will. Eines der beliebten Ressourcen, die außerhalb des eigenen Territoriums gesichert werden "muss", ist Öl. Andere Bodenschätze sind immer wieder willkommener Anlass für weitere kriegerische Auseinandersetzungen.
    Oder die nach einer Auseinandersetzung stattfindende Wiederbelebung einer Wirtschaft. Daran lässt sich wunderbar verdienen.
    Menschenleben. Was zählt das? Nichts!
     
  6. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    Ja, nichts Neues unter der Sonne, das wusste man schon im Altertum. Hin und wider tauchen politische Köpfe auf, die über neue Modelle für den Kapitalismus nachdenken, aber der anglikanische Raubtierkapitalismus ist weltweit schon sehr stark ausgeprägt und seine Protagonisten werden daran festhalten solange es geht.
     

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