1. Liebe Forumsgemeinde,

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Wer erinnert sich noch an Christiane F. ?

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von batrat, 11. August 2008.

  1. batrat

    batrat Wolpertinger

  2. batrat

    batrat Wolpertinger

  3. Hop Singh

    Hop Singh New Member

    Die war so jung, gerade 13 Jahre alt, als sie mit Heroin in Berührung kam.
    Ich glaube das es schwieriger ist, davon loszukommen, wenn der Einstieg schon als Kind passierte.
    Fraglich, ob sie sich jemals dagegen erfolgreich wehren konnte.
    Das ist schon sehr traurig. Das glückliche Ende, das damals im Buch angedeutet wurde, hat niemals stattgefunden.
     
  4. MacBelwinds

    MacBelwinds New Member

    Ich finde schon, dass alle Süchtigen Mitgefühl verdient haben. Diesen Hunger nach Leben, dieses Gefühl, dass der durchschnittliche Alltag (Job, Reihenhaus, Fernsehen) doch noch nicht alles gewesen sein kann, kann ich gut nachempfinden.
     
  5. ichnicht

    ichnicht New Member

    Mitgefühl? Mein Cousin hat seine Mutter bestohlen und geschlagen, seine Schwester bestohlen und ein Messer an den Hals gehalten, und immer kam der Satz - das ist doch unser Kind. Letztes Jahr hat er dann unserer Oma Gewalt angedroht wenn sie ihm kein Geld gibt. Jedenfalls fand Opa dass nicht Cool und hat ihm den Ar.... versohlt, seit dem ist unser Cousin On Tour.
     
  6. edwin

    edwin New Member

    Mitgefühl und Mitgefühl - zwei Begriffe, zwei Bedeutungen.

    "Als Empathie (westlicher gräzisierter Fachterminus (Kunstwort) ἐμπάθεια empatheia als Übersetzung von deutsch „Mitfühlen“, „Einfühlung“[1]; im Griechischen mit den dortigen Bedeutungen „Vorurteil“, „Gehässigkeit“[2]; stattdessen dort Verwendung von συμπάθεια, „Sympathie“) bezeichnet man die Fähigkeit eines Menschen, einen anderen Mensch von Außen (ohne persönliche Grenzen zu überschreiten) möglichst ganzheitlich zu erfassen, dessen Gefühle zu verstehen, nicht jedoch notwendig auch zu teilen und sich damit über dessen Verstehen und Handeln klar zu werden."

    "Da Gefühlsansteckung und Empathie oft miteinander verflochten auftreten und das Eine mit dem Anderen dann gleichgesetzt wird, ist eine begriffliche Trennung nicht nur für Therapeuten, sondern auch im Alltag von großer Bedeutung. Gefühlsansteckung (und auch "Mitgefühl") ist immer eine Überschreitung der persönlichen Grenzen, was das Wort „Ansteckung“ ja auch aussagt. Sie kann als positiv oder negativ empfunden, als Hilfe oder Therapie eingesetzt werden oder eher belastend wirken. Gefühlsansteckung geschieht oft unwillentlich, sie kann aber nur kognitiv beendet werden."
     
  7. ichnicht

    ichnicht New Member

    Oder wie Opa immer sagt, manche Vorgänge kann man Akademisch lösen, andere müssen Praktisch gelöst werden.
     
  8. maximilian

    maximilian Active Member

    Moin!

    Ach das liebe alte Thema ... hatten wir über die Jahre auch schon zur Genüge und die Standpunkte haben sich keinen Millimeter angenähert. Wie auch?

    Ich bin aus eigener Erfahrung aus dem Bekanntenkreis (glücklicherweise blieb die Familie und der Freundeskreis von solchem Unglück verschont) davon überzeugt, daß man Menschen, die zur Sucht neigen, davon kaum mehr dauerhaft wegbekommt. Ein paar trockene Alkoholiker zeigen mir, daß es beim Alkohol mit viel gutem Willen (oftmals ausgelöst durch das erste richtige Delirium oder einen tagelangen "Filmriß", wodurch sich der Trinker seiner Lage erst bewußt wurde) möglich ist, vom Suchtmittel zu lassen. Ich habe aber noch keinen Süchtigen von harten Drogen erlebt, der dauerhaft davon weggekommen wäre.

    Und deswegen bleibt es bei meiner jahrelang wiederholten Forderung, daß man die Leute gar nicht erst in Versuchung bringen darf. Das geht nur, indem man mit den drastisch möglichsten Mitteln den Nachschub unterdrückt. Dealen, auch mit Kleinstmengen, muß mit der Höchststrafe belegt werden. Wenn das nicht genügt, muß eben die Höchststrafe noch angehoben werden. Und anders als bei der Prohibition in den USA, bei der sich ein großteil der Bevölkerung verarscht vorkam und die Verbote deswegen unterlief, wäre hier die Akzeptanz in der Bevölkerung garantiert. Drogen an Jugendliche = Rübe ab. Ich bin dabei.

    Grüße, Maximilian
     
  9. edwin

    edwin New Member

    Eine Erhöhung der Strafen wird selten zu einem Erfolg führen. Sieht man in Deutschland. Jedes mal, wenn etwas schief läuft, wird eine Erhöhung der Strafen durchgesetzt. Ohne nennenswerte Veränderungen.
    Was helfen würde, wäre bestehende Gesetze glaubhafter zu leben und bei Verstoss auch zu ahnden. Da aber das Geld für die Gesetzeshüter immer mehr zusammen gestrichen wird, können sie auch immer mehr nur das Nötigste tun. So bleibt vieles Unbestraft.
     
  10. edwin

    edwin New Member

    :confused:
     
  11. ichnicht

    ichnicht New Member

    Wer das versteht,

    Mitgefühl und Mitgefühl - zwei Begriffe, zwei Bedeutungen.

    "Als Empathie (westlicher gräzisierter Fachterminus (Kunstwort) ἐμπάθεια empatheia als Übersetzung von deutsch „Mitfühlen“, „Einfühlung“[1]; im Griechischen mit den dortigen Bedeutungen „Vorurteil“, „Gehässigkeit“[2]; stattdessen dort Verwendung von συμπάθεια, „Sympathie“) bezeichnet man die Fähigkeit eines Menschen, einen anderen Mensch von Außen (ohne persönliche Grenzen zu überschreiten) möglichst ganzheitlich zu erfassen, dessen Gefühle zu verstehen, nicht jedoch notwendig auch zu teilen und sich damit über dessen Verstehen und Handeln klar zu werden."

    "Da Gefühlsansteckung und Empathie oft miteinander verflochten auftreten und das Eine mit dem Anderen dann gleichgesetzt wird, ist eine begriffliche Trennung nicht nur für Therapeuten, sondern auch im Alltag von großer Bedeutung. Gefühlsansteckung (und auch "Mitgefühl") ist immer eine Überschreitung der persönlichen Grenzen, was das Wort „Ansteckung“ ja auch aussagt. Sie kann als positiv oder negativ empfunden, als Hilfe oder Therapie eingesetzt werden oder eher belastend wirken. Gefühlsansteckung geschieht oft unwillentlich, sie kann aber nur kognitiv beendet werden."


    wird auch das,


    Oder wie Opa immer sagt, manche Vorgänge kann man Akademisch lösen, andere müssen Praktisch gelöst werden.

    verstehen.
     
  12. maximilian

    maximilian Active Member

    Hallo!

    Als ich zur Schule ging (das war zu Zeiten von Christiane F., auch ich habe das Buch damals gelesen) standen die Dealer vor dem Schultor und haben offen und unbehelligt ihren Dreck an Kinder verkauft. Polizei (bei uns hiessen die "Carabinieri") waren nie zu sehen, Lehrer, Schüler und Schuloffizielle haben größtenteils weggeschaut. Dabei wurde da gerade vor unseren Augen den Freunden und Klassenkameraden die Zukunft und damit ihr Leben genommen.

    Nicht mehr Mittel für die Gesetzeshüter hätte es da gebraucht, sondern mehr Mitarbeit aus der Bevölkerung. Ein Anruf zur rechten Zeit und die Gesetzeshüter wären da gewesen, wo sie gebraucht wurden. Inzwischen sind wir wenigstens so weit, daß sich immer jemand findet, der mit dem Handy die Polizei ruft wenn in der UBahn Leute verprügelt werden. Dabei leben die anschliessend weiter. Wenn wir jetzt so weit kommen, daß man die Polizei auch dann ruft, wenn irgendwo gedealt wird, dann hätten wir schon viel gewonnen. Denn die Opfer leben nicht weiter, sondern fristen den Rest ihres Daseins als lebende Tote. Und kein Dealer darf mit einer Pipistrafe davonkommen, sonst geht das immer so weiter.

    Grüße, Maximilian
     
  13. edwin

    edwin New Member

    nö!
     
  14. edwin

    edwin New Member

    Ja, die Courage aus der Bevölkerung ist manchmal etwas zu wenig.

    Nicht die Härte der Strafe ist entscheidend, sondern das bestraft wird.
     
  15. maximilian

    maximilian Active Member

    Moin!

    Da bin ich anderer Meinung. Wenn ich höchstens 6 Monate auf Bewährung dafür bekomme, daß ich in der Disco mit den Taschen voller Extasy rumlaufe und die Leute beglücke, dann kann ich das in Anbetracht der gigantischen Gewinnspannen ja mal riskieren. Wenn ich aber weiß, daß ich dafür mindestens 10 Jahre bekomme (und für Heroin lebenslänlich ohne wenn und aber), dann lasse ich es vielleicht doch bleiben. Ohne Dealer funktioniert diese ganze Dröglerei nicht. Und die heutige Politik, nur die großen zu verfolgen und die kleinen Fische wieder ins Wasser zu werfen, bewirkt gar nichts. Man muß einfach jeden aus dem Verkehr ziehen, dann ist schnell Schluß. Diese Leute sind Mörder und genauso gehören sie auch behandelt, egal, ob sie ein Gramm oder eine Tonne verkaufen.

    Grüße, Maximilian
     
  16. edwin

    edwin New Member

    Ich auch. ;)

    Ich habe noch niemanden gesehen oder je davon gehört, dass jemand, der etwas gegen das Gesetz verstoßen möchte, vorher ins Gesetzbuch schaut. Nach dem Motto: Wo gibt es den die geringsten Strafen.

    Da ist man seitens der Politik auch nicht bereit, die notwendigen Mittel bereit zu stellen. Im Gegenteil, es wird immer mehr die "Ausgaben" gekürzt.
     
  17. maximilian

    maximilian Active Member

    Hallo!

    Aber jeden Tag auf der Straße! Die wissen alle, was Halten im Halteverbot kostet und wieviel mal für 20 km/h zu schnell innerorts zahlen muß. Haben mir schon genug Leute erzählt, wieviel sie wo schneller fahren, weil "das gerade noch bezahlbar" ist.

    Und die Leute, die im Keller Crack und "Crystal" herstellen, und die Leute, die Heroin und Kokain in großen Mengen ins Land schaffen und die Verteilung organisieren, die wissen ganz genau, was darauf steht. Und wägen Risiko gegen Profit ab. Und weil die Nadel derzeit noch in Richtung Profit ausschlägt, geht das munter so weiter.

    Aber egal, wie ich oben schon schrieb sind die Standpunkte bei diesem Thema ziemlich fest zementiert und weder will ich jemanden in Richtung "zero tolerance" bekehren, noch lasse ich mich Richtung laissez-faire überzeugen. Dafür ist mir das Leben unseres Kindes zu wertvoll.

    Grüße, Maximilian
     
  18. edwin

    edwin New Member

    Es spielt dabei die Rolle, nicht erwischt zu werden. Wenn die Leute bei Vergehen nur ab und an erwischt und damit bestraft werden, kann man in der Tat die Strafe einkalkulieren. Aber wenn man ständig bei Vergehen erwischt und bestraft werden würde... Das würde mehr Eindruck hinterlassen.

    Das hat mit laissez-faire nichts zu tun, sondern mit der Frage, welcher Weg ("härtere Strafen" gegen "häufiger Erwischt werden") effektiver ist.
     
  19. batrat

    batrat Wolpertinger

    Ich auch:nicken:, wo gehts lang ? Ich hab etwas mitgebracht : :boese:

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  20. edwin

    edwin New Member

    Na, was das Sandmännchen heute so alles mit bringt.
     

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