1. Liebe Forumsgemeinde,

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wer arbeiten will, findet auch Arbeit

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von maiden, 2. Juni 2007.

  1. batrat

    batrat Wolpertinger

    a) ich sprach auch von mangelnder Mobilität. Wenn ich in A keine Lehrstelle / Arbeit bekomme , dann muss ich halt nach B ziehen. :nicken:

    b) Diejenigen , die sich keine Gedanken um ihr Erscheinungsbild machen , zu spät zum Vorstellungstermin kommen , keinerlei Zeitung lesen usw. sind zu erheblichen Teilen selber schuld. Manche lernen es entweder auf die harte Tour oder eben nie. :meckert:

    Im gewissen Sinne ja. :nicken: Wenn ich eine Firma mit Kundenkontakt habe , dann kann ich zum Kunden doch keinen Punk mit Nasenringen schicken ( ist jetzt übertrieben dargestellt). :meckert: Was ich persönlich vom Outfit halte ist da eher sekundär. Wenn ich befürchten muss , dass der Mitarbeiter beim Kunden einen schlechten Eindruck macht, dann stelle ich ihn gar nicht erst ein , denn es geht um meine Aufträge. :meckert:
    Ich respektiere jedes Outfit . Dann muss derjenige aber auch respektieren , dass er ggf. nicht in eine bestimmte Firma passt und ein anderer vorgezogen wird.

    Nenne doch mal Beispiele. Art der Ausbildung , Alter , Region und Anzahl der Bewerbungen.
    Immer wieder lese ich so etwas: (Seite 5 ) http://www.bvse.de/images/picturepool/1/681.pdf
    :crazy: :augenring

    Das bringt mich wieder auf die Mobilität. Wer mit der Ausbildung fertig ist , muss sich halt weiter umschauen , als nur in seinem Landkreis.
    Und bevor man nur rumhängt , sollte man auch mal etwas ganz anderes Arbeiten. Das macht sich im Lebenslauf wesentlich besser.
    Weil du Leihfirmen erwähnst: Die verleihen in erster Linie Handwerker. Gerade jetzt gibt es auf dem Bau genug Arbeit. Wer als junger Geselle auf dem Bau keine Arbeit findet , dem ist nicht zu helfen.
     
  2. maceddy

    maceddy New Member

    Ich so als „Alter Dackel"
    1966 gab es die 45 Stundenwoche, aufstehen war um 5:30 Uhr, um 6:30 Uhr mit dem Fahrrad in den nächsten Ort ( 4 km ) zum Bahnhof, um 7:30 Uhr in der Kreisstadt angekommen, Arbeitsbeginn 8:00 Uhr, Mittagspause von 12:00 Uhr bis 14:00 Uhr, Arbeitsende 18:00 Uhr, Rückfahrt mit dem Zug um 19:30, um 20:30 Uhr zu hause die Schuhe ausgezogen.
    Dafür gab es dann im ersten Lehrjahr 90.00 DM + ca. 30.00 DM für die Monatskarte.

    Damals war ich 14 im ersten Lehrjahr.

    maceddy
     
  3. mac-christian

    mac-christian Active Member

    Zwei Titel aus dem von dir "beworbenen" PDF (beide Seite 4):

    "Papierfabrik in Dachau schließt"
    "International Paper expandiert in Russland"

    Also: weg von Dachau, auf nach Russland!

    Glaubst du wirklich an den Storch? :confused:

    Christian
     
  4. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Ja, und wenige Jahrzehnte zuvor gab es noch den 16-Stunden-Tag. Wenn man nicht gerade im Schützengraben lag. Ach, was hat sich da die Leistung doch noch gelohnt!
     
  5. maceddy

    maceddy New Member

    Und heute fragen die Blödmann, warum will mich keiner?

    maceddy
     
  6. MAColution

    MAColution New Member

    Wenn ich da vielleicht auch mal meinen Senf loswerden darf.
    Ich wurde vor einem guten Jahr gekündigt. Hatte eine schöne Stelle in der Auftragsbearbeitung, nicht schlecht bezahlt und mir wurde von heute auf morgen gesagt, daß die Produktion eingestellt wird und sie mich kündigen.

    Ich war daraufhin ca. 1 Monat arbeitslos. Habe dann einen neuen Job bekommen. Erstmal auf Probearbeit. Heißt, ich kriege weiter Arbeitslosengeld, muß aber in der Firma voll arbeiten. das sollten erst 2 Wochen sein. Heraus kamen dann insgesamt 7 Wochen, wo ich voll gearbeitet hatte und "nur" das Arbeitslosengeld bekommen habe. Man hatte mich dann übernommen. War dann fest eingestellt für ein Jahr. (War deshalb, weil ich seit anfang diesen Monats wieder arbeitslos bin.) Ich komme aus dem Druckerei-Gewerbe und heutzutage als Drucker ist einfach nichts vernünftiges mehr zu finden. Zudem hatte ich in meinem letzten Job ca. 400 EUR im Monat weniger verdient als vorher. Wenn ich Glück habe, wird mir das Arbeitslosengeld nach meinem alten Gehalt berechnet. Ansonsten, falls das nicht der Fall ist, bekomme ich im Monat ca. 1000 EUR ALG. Kann mir einer mal sagen, wie ich damit vernünftig leben soll? Will heißen, die Miete zu bezahlen, Strom, Benzin usw. Ich habe eine Tochter, die 15 Monate ist und meine Frau wurde im Erziehungsurlaub auch gekündigt. Und wenn ich dann das Arbeitsamt höre, daß man mit 31 Jahren schon fast zu alt ist, einen neuen Job zu finden, gehen mir die Nackenhaare hoch. Meine einzigste Chance ist jetzt halt eine Umschulung, in der Hoffnung, daß ich dann was besseres finde. Aber wer sagt mir, daß vielleicht der Job, der jetzt gefragt ist, in 2 Jahren, wenn ich mit der Umschulung fertig bin, immer noch gefragt ist.

    Ich glaub, ich wander aus. :cry:

    Und da haben wir das Problem. Ich will ja arbeiten, finde aber in meinem Bereich nichts. Früher habe ich auch gedacht, Drucker braucht man immer. Das hat sich heute geändert.
     
  7. Macmix

    Macmix New Member

    zu a)
    Was heisst denn da mangelnde Mobilität.
    Meinst Du alle Familien haben genug Geld um ihren Kindern mal locker Mobilität zu sponsern?

    zu b)
    Ich denke, dass dies nicht auf den Großteil zutrifft.
    Das ist doch BILD-Geschwaffel oder was weiss ich....





    Dazu:
    Brauch ich gar nicht...das weiss man oder bist Du so blauäugig und meinst für ALLE Jugendlichen gibt es Ausbildungsstellen?
    Nimm den Ruhrpott oder Berlin oder Teile vom Osten.


    Wenn Du eine fachliche Ausbildung hast und danach eine Hilfstätigkeit annimmst, macht sich das für spätere Bewerbungen im erlernten Beruf gut. Nur mit einer Ausbildung in der Tasche, ohne Gesellenjahre, hat man es schwer.

    Leihfirmen sind Halsabschneider und gehören politisch verboten!
    Weisst Du wie´s da abgeht?
    Darüber will ich gar nicht diskutieren, weil ich mich darüber zu sehr ärgere.
     
  8. maiden

    maiden Lever duat us slav

    das Grundproblem ist, daß menschliche Arbeitskraft immer häufiger entbehrlich gemacht wird, Vertreter aus Industrie und einige aus der Politik, über Jahrzehnte ein Angstklima aufgebaut haben und sich allgemein Hoffnungslosigkeit und Duckmäusertum breit machen.
     
  9. Macmix

    Macmix New Member

    Unterschreib ich so!
     
  10. Hop Singh

    Hop Singh New Member

    Das größte Übel sind diese unseligen Zeitarbeitsfirmen. Menschen werden als Material, das ausreichend zur Verfügung steht betrachtet. Billig, billiger, das sind die Zauberworte. Die Zeitarbeitsfirmen werden gegeneinander ausgespielt. Wer die Dienstleistung zum niedrigsten Preis anbietet, bekommt den Zuschlag. Dementsprechend qualitativ immer schlechter wird die Dienstleistung.

    Verbrecher - Manager und Firmen feuern ihre Angestellten und stellen sie danach über Zeitarbeitsfirmen wieder ein, um das Know How nicht zu verlieren, zu einem Drittel des Lohns. Da könnte ich kotzen. Der normale (noch nicht mal unausgebildete) Arbeiter ist diesen Machenschaften wehrlos ausgeliefert.
    Die Elite, die sie regiert, verhöhnt sie. Wie kann Merkel gegen einen Mindestlohn sein? Ist sie vom Volk gewählt, oder von den Konzernen?

    Mein ehemaliger Koch ist pensioniert worden. Die superreiche Firma für die ich arbeite, stellt an seiner Stelle einen Aushilfskoch ein, natürlich von einer Zeitarbeitsfirma. Der Junge hat eine Frau und 2 Kinder und verdient?
    1800 brutto!
    Trotzdem ist er froh, nicht von Firma zu Firma geschickt zu werden, sondern einen festen Arbeitsplatz mit Bezug zu Kollegen und allem was dazugehört zu haben.
     
  11. Macmix

    Macmix New Member

    Das sind die Gründe warum ich gestern nicht über diese Zeitarbeitsfirmen schreiben wollte...denn über diese neumodische Versklavung kann man sich nur aufregen.

    Wie maiden schon schrieb: Man sollte diese Duckmäusermentalität ablegen.
    Es ist ja nicht so, dass man Unmögliches verlangt. Das Mindeste sollte aber ein Lohn sein, von dem man einigermaßen vernünftig leben kann.
    Bei mir in der Firma gibt es auch Leiharbeiter/innen: Die kommen mit 780 € netto nach Monatsende heim. Jetzt sag mir mal Einer wie man davon leben kann?
    Viele denken, dass es ein Sprungbrett ist, um in einer Firma fest angestellt zu werden --- meist bleiben sie 9 Monate und dann werden sie wieder ausgetauscht.
     
  12. Holloid

    Holloid New Member

    nicht nur das die Entlassenen Mitarbeiter in Zeitarbeitsfirmen wieder in der Firma landen,jetzt gründen die Firmen ihre eigen Zeitarbeitsfirma und werben die "guten" Arbeiter mit 50 cent mehr Stundenlohn von der Zeitarbeitsfirma(Leiher) ab.Vorteil: die "guten" Arbeiten dann ständig in der Firma,sind günstiger und haben keinen Kündigungsschutz.Das ist unser (wirklich unser??)Aufschwung...ja, und da ist es natürlich redlich alle Arbeitslose als Faule, verrückte, verwirrte ,Alkoholiker, Arbeitsscheue zu betiteln.Das hat natürlich auch wieder vorteile.Der Verdiener braucht kein schlechtes gewissen zu haben,und die eigentlichen Opfer dieses Systems werden zu Schuldigen gemacht.
    Bravo ....weiter so..
     
  13. batrat

    batrat Wolpertinger

    Ich rede hier von denen , die bereits einen eigenen Hausstand haben. Diesen Hausstand können sie ebensogut in eine andere Stadt verlegen.
    Für die ohne Haustand bieten viele Kleinbetriebe eine Unterkunft an.


    Nein , das ist das was ich durch meine Ex (zuständig für Einstellungen) selbst erlebt habe.
    Ausserdem kam das auch in meinem Betrieb vor. Der Bewerber kam 10 Minuten zu spät , sagte etwas von verspäteter S-Bahn. Auf die Frage "Warum fahren Sie nicht eine S-Bahn ( 20 Minuten Takt) früher ? Sie wissen doch , dass die S-Bahnen immer wieder mal unpünktlich sind ?" kam nur ein verständnissloser Blick. :crazy:
    Von einem "Grossteil" habe ich nie gesprochen.




    Das ist bezeichnend. Allgemein daherreden kann jeder. Aber wenn es konkret werden soll , dann kneifts du. :meckert:
    Wahrscheinlich kennst du eben nicht "genug junge Leute, die einfach keine Arbeit finden, weil es keine gibt und Punkt. "
    Oder hast du Angst , diese jungen Leute könnten deiner Argumentation im Wege stehen , weil sie halt halt doch eine Arbeit finden könnten , wenn sie z.B. sich örtlich verändern.
    Das es für alle Jugendlichen Ausbildungsstellen gibt habe ich nie behauptet. :shake:
    Ich habe aber auf die vielen unbesetzten Lehrstellen hingewiesen ( siehe PDF-Dokument als Beispiel)


    Ich sprach von "bevor man nur rumhängt , sollte man auch mal etwas ganz anderes Arbeiten."
    Da spielen fehlende Gesellenjahre keine Rolle.


    Ich habe nicht über das Geschäftsgebahren von Leihfirmen gesprochen , das tatsächlich ein moderner Sklavenhandel ist. :nicken:
    Es ging mir um die Handwerker die dort vermittelt werden. MIt deren Ausbildung finden die auch einen normalen Job , nur halt nicht unbedingt dort, wo sie gerade wohnen. Aber das hatten wir ja schon.
     
  14. batrat

    batrat Wolpertinger

    Ich habe das PDF als Beispiel dafür angegeben , dass es zahlreiche Ausbildungsplätze gibt , die nicht besetzt werden können. :meckert: :meckert:

    Aber anstatt darauf einzugehen , stürzt du dich lieber auf andere Meldungen.

    Schwach. :meckert:
     
  15. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Das Thema Praktikum hatten wir in diesem Thread noch nicht. Es gehört aber unbedingt hier rein und ist ein weiteres trauriges Thema. Frühere Sklavenhalter stellten ihren Sklaven wenigstens noch Unterkunft und Ernährung. Die heutigen sind schlauer und wie es scheint erheblich skrupelloser.

    Ich kenne solch einen Typen, zufällig ist (oder war) er auch noch Scientologe. Das paßt vorzüglich zusammen.
     
  16. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Noch was zu Merkel und Mindestlohn. Spätestens im nächsten Bundestagswahlkampf wird sie umschwenken und einen Mindestlohn propagieren. Immerhin hat sie dann etliche Jahre lang der Industrie Billigstarbeiter gegönnt. Blöd ist die Frau nicht und fast 70% der Deutschen sind für einen Mindestlohn. Und ehe sie nicht mehr gewählt wird, wird auch die Industrie zähneknirschend einem niedrigeren als heute genannten Mindestlohn zustimmen. Wahrscheinlich noch in der Höhe abgestuft nach Branchen.
     
  17. mac-christian

    mac-christian Active Member

    Ich habe eben mehr als nur das gelesen, was du mit deinen Scheuklappen sehen möchtest...

    Dein Aufhänger war die Meldung "Papierindustrie findet keine Auszubildenden". Würdest du dich ausbilden lassen in einem Beruf ohne Zukunft ("Papierfabrik in Dachau schließt"), oder nur mit (fragwürdiger) Zukunft irgendwo in der Pampa, beispielsweise in Russland ("International Paper expandiert in Russland")?

    Also wenn du da den Zusammenhang nicht siehst, kann ich dir auch nicht helfen. :cry:

    Christian
     
  18. MK-P66

    MK-P66 Waschechter Applefan

    Gibt es tatsächlich noch Arbeitnehmer, die voller Überzeugung Merkel und ihre Hofschranzen wählen?

    ich glaube ja.

    Und das halte ich für die echte Gefahr :kotz:

    Wo bleibt da die eigene Würde, sich von den Stieffelleckern der Industrie in den Dreck treten zu lassen und dann auch noch das Beschimpfen zu ertragen, man sei ja wirtschaftlicher Ballast? :shake:

    Bevor wir einen Mindestlohn für Arbeitnehmer einführen, wäre ich für einen Höchstlohn bei Politikern und "Managern".

    Michael
     
  19. maiden

    maiden Lever duat us slav

    Ich sehe gerade im ZEIT-Magazin: Wallraff war wieder unterwegs und hat in CallCentern gearbeitet. Haarstreubend! Und die Arbeitsämter schicken die armen Teufel in diese Abzockbuden, damit sie dort im Outboundgeschäft die Leute am Telefon belügen und betrügen. Wer das nicht mit seinem Gewissen vereinbaren kann und sich weigert, dem wird auch schon mal HartzIV gestrichen.

    Deutschland
     
  20. batrat

    batrat Wolpertinger

    Betriebe in allen Branchen schliessen , machen Pleite oder es geht ihnen sonst irgendwie schlecht. :nicken:

    Nach deiner Logik , macht eine Ausbildung also überhaupt keinen Sinn mehr, weil es in allen Branchen Kündigungen ,Entlassungen usw. gibt.

    Tolle Logik :teufel:

    Die "Papierindustrie" war zudem nur ein Beispiel. Ähnliche Meldungen über fehlende oder ungeeignete Bewerber gibt es in vielen Branchen. :nicken:
     

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