1. Liebe Forumsgemeinde,

    aufgrund der Bestimmungen, die sich aus der DSGVO ergeben, müssten umfangreiche Anpassungen am Forum vorgenommen werden, die sich für uns nicht wirtschaftlich abbilden lassen. Daher haben wir uns entschlossen, das Forum in seiner aktuellen Form zu archivieren und online bereit zu stellen, jedoch keine Neuanmeldungen oder neuen Kommentare mehr zuzulassen. So ist sichergestellt, dass das gesammelte Wissen nicht verloren geht, und wir die Seite dennoch DSGVO-konform zur Verfügung stellen können.
    Dies wird in den nächsten Tagen umgesetzt.

    Wir danken allen, die sich in den letzten Jahren für Hilfesuchende und auch für das Forum selbst engagiert haben.

Von Deutschen und Polen

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von batrat, 27. Februar 2009.

  1. batrat

    batrat Wolpertinger

    Zwei Meldungen, die das Verhältniss von Polen zu Deutschland betreffen:


    Die erste über grosse Probleme:

    http://www.n-tv.de/1111241.html

    "....hat Polens Premierminister Donald Tusk erneut den Verzicht von Erika Steinbach auf einen Platz im geplanten Stiftungsrat der Vertriebenen-Gedenkstätte gefordert. Eine derart herausgehobene Funktion für die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen berühre "schmerzhaft unsere polnische Empfindlichkeit für die Wahrheit über den Zweiten Weltkrieg", sagte Tusk der "Financial Times Deutschland".

    Die zweite in gewisser Weise erstaunlich, vom Geschehen herauf jeden Fall aber versöhnlich

    http://www.n-tv.de/1111517.html

    "Die nordpolnische Stadt Malbork (Marienburg) will zu Ehren der in einem Massengrab entdeckten Kriegsopfer ein Denkmal errichten.Bei den Toten handelt es sich nach bisherigen Erkenntnissen um deutsche Zivilisten. Bislang sind die sterblichen Überreste von mehr als 1900 Menschen gefunden worden.

    Das Massengrab war im vorigen Oktober bei Bauarbeiten für ein Luxushotel entdeckt worden. An dieser Stelle solle jetzt ein Denkmal mit einer Grünanlage entstehen, teilte die Stadtverwaltung mit.
    Das dort geplante Luxushotel werde woanders gebaut. "


    Der 2. Weltkrieg ist seit fast 64 Jahren vorbei. Seine Ausläufer erreichen uns immer noch. Solange noch Zeitzeugen leben, wird sich da nicht viel ändern.

    Hier noch gegensätzliche Artikel ( spricht für die SZ ) zu Frau Steinbach:

    http://www.sueddeutsche.de/politik/907/459548/text/ eher pro Steinbach
    http://www.sueddeutsche.de/politik/859/459500/text/ deutlich gegen Steinbach
     
  2. maximilian

    maximilian Active Member

    Na da kann ich mir aber Schlimmeres vorstelllen :p
     
  3. maximilian

    maximilian Active Member

    Nein, fand ich noch nie. Zu der Zeit, als das bevorstand, habe ich im Ausland gelebt und gearbeitet und habe damals meinen Kollegen gegenüber (vor allem Holländer, Italiener und Briten, die allesamt große Bedenken vor der Übermacht eines neu erstarkten Großdeutschlands hatten!) immer großspurig getönt, daß ich meine Deutsche Staatsbürgerschaft zurückgebe, sollte sich mein Land je vereinigen. Habe dann allerdings gekniffen, nachdem ich mich kundig gemacht hatte, wie das Leben eines Staatenlosen aussieht...

    Nein, damals und heute immer noch hätte ich mir als Alternative zwei souveräne Staaten gewünscht, die unter dem Dach der Europäischen Union vereint wären. Mit zwei getrennten Hauptstädten. Ein Wunsch, den damals auch viele EU-Länder hatten, vor allem die kleineren. Und ein Wunsch, den heute wohl sogar 50 Prozent der Bewohner Ostdeutschlands mit mir Teilen würden, wenn alles stimmt, was man so hört.

    Grüße, Maximilian
     
  4. friedrich

    friedrich New Member

    Staaten sollten heutzutage im besten Falle Zweckgebilde sein - da ist eine Wiedervereinigung als Selbstzweck schlicht pathetischer Käse. Man hätte das rein auf die wirtschaftliche Genesung Ostdeutschlands hin optimieren müssen - und wenn man sich andere Staaten des ehemaligen Ostblocks ansieht, wäre wohl ein selbständiges Ostdeutschland sinnvoller gewesen.

    Ansonsten bin ich aber selten mit Oskar Lafontaine einer Meinung.
     
  5. batrat

    batrat Wolpertinger

    Optionen zur Wiedervereinigung ? :confused:

    Ich denke das Volk der DDR hat damals eindeutig mit den Füßen entschieden und auch bei der letzten Wahl in der DDR seinen Willen dazu zum Ausdruck gebracht. :nicken:

    Was an in diesen Tagen passiert wäre, wenn es die DDR da immer noch gegeben hätte, möchte ich mir gar nicht ausmalen. :eek:

    "Man hätte das rein auf die wirtschaftliche Genesung Ostdeutschlands hin optimieren müssen"

    Das heisst doch am Ende: Wir hätten alles bezahlen müssen, oder nicht ? Das tun wir jetzt auch, mit dem Unterschied, dass wir mitbestimmen können.

    Um zum Thema zurückzukommen:

    Schuld sind die Polen, namentlich Lech Walesa , der den ersten Sargnagel für den Kommunismus geliefert hat. :moust:
     
  6. friedrich

    friedrich New Member

    Und warum hätten wir das alles bezahlen müssen? Haben wir doch im Falle Polen, Tschechien, Ungarn etc. auch nicht (nur indirekt in geringerem Maße über die EU). Und wenn ich mich nicht täusche, sind deren wirtschaftliche Kennzahlen deutlich besser als die des östlichen Teils Deutschlands. Und das hat durchaus mit der fast vollständigen Vernichtung der ostdeutschen Wirtschaftsstrukturen durch die westdeutsche Politik und Wirtschaft und der nachfolgenden Subventionierung des maroden status quo zu tun.
     
  7. edwin

    edwin New Member

    Ja. Zumal (West-)Deutschland bis heute immer wieder verstanden hat, aus den Zahlungen ihren (wirtschaftlichen) Nutzen zu ziehen.
     
  8. batrat

    batrat Wolpertinger

    Weil die DDR sonst zusammengebrochen wäre , in jedem Fall aber einen wesentlich geringeren Lebensstandard als die BRD aufgewiesen hätte und die Leute alle zu uns gekommen wären.
    Dass die neuen Bundesländer heute auch dem Westen hinterherhinken, spielt keine Rolle, denn das hätten und haben die Menschen 1989/90/91 nicht gedacht. :shake:

    Hättest du dann die Mauer wiederaufgebaut ? :confused:
     
  9. maximilian

    maximilian Active Member

    Rumänien ist auch zusammengebrochen, bricht eigentlich permanent zusammen, ist inzwischen ein EU-Staat, und trotzdem werden wir nicht von Horden von Rumänen überrannt, obwohl die darauf sogar ein Recht hätten. Ich bleibe dabei: Die Wiedervereinigung war nicht die beste aller Lösungen. Für niemanden. Wäre nochmal 1989 (oder wann immer das war, ist schon so lang her) dann würde ich egal wen wählen, wenn er mir nur glaubhaft verspricht, die Staaten getrennt zu lassen...
     
  10. edwin

    edwin New Member

    Du meinst, auf Grund von geschlossenen Grenzen hätte die ostdeutsche Seite sich geschützter aufbauen können?
     
  11. mac-christian

    mac-christian Active Member

    Das wäre - auch mit einer "Zeitmaschine" - gar nicht möglich gewesen.

    Jede Regierung in Bonn seit Kriegsende (bzw. seit der Gründung der BRD) und jede Opposition hat bis 1989 immer das Ziel der Wiedervereinigung propagiert und lauthals verkündet, dass Berlin wieder die Hauptstadt eines vereinten Deutschlands werden muss. Die konnten gar nicht anders - selbst wenn damals nicht Kohl & Co am Ruder gewesen wären.

    Aber ich denke, vielen von denen wäre ein anderer Weg angenehmer gewesen...

    Christian
     
  12. edwin

    edwin New Member

    Die Krux, dass sich Politiker mal an ihre Aussagen erinnerten?

    Ich weiß, ich weiß, in der Verfassung steht/stand ...

    Trotzdem denke ich, dass das Ganze keine Wiedervereinigung war. Eine Wiedervereinigung sollte nach meinem Empfinden auf gleiche Augenhöhe passieren.
    Dies war "günstiges Einkaufen" von Land und Wählerstimmen. Mehr nicht.

    Jetzt behauptet jemand, ich hätte die Ostdeutschen beleidigt? Nun, ich habe viele ostdeutsche Kollegen und die bestätigen meine Empfindung.
    Es sind immer wieder nur die Westdeutschen beleidigt.
     
  13. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Die Art und Weise wie die Wiedervereinigung gelaufen ist, war nicht toll. Wenn die vielen Milliarden, die dabei verschwanden, dem Osten noch zur Verfügung stehen würden, sähe es etwas besser aus. Und einen Bogen zum Fordismus-Thread kann man auch schlagen: Die Konsum-Wünsche der Ostdeutschen konnten zum nicht geringen Teil aus dem Westen gestillt werden. Weil mit immer weniger Menschen immer mehr Waren erzeugt wurden und werden.
     
  14. batrat

    batrat Wolpertinger

    Der Vergleich mit Rumänien hinkt, denn die hatten nie das Recht bundesdeutsche Staatsbürger zu werden, die DDR-Bürger schon und das automatisch, quasi mit Grenzübertritt. Dazu gab's Begrüssungsgeld. :rolleyes:

    Also hätte man dieses Recht abschaffen müssen. Und wenn das diskutiert worden wäre.....na ja, man muss kein Pessimist sein, um sich auszumalen was dann passiert wäre. :augenring
    Und wir wurden von DDR-Bürgern überrannt ( http://de.wikipedia.org/wiki/Wende_(DDR)#Der_wachsende_Ausreisestrom ) und wenn man das von der BRD aus einschränken hätte wollen......:augenring

    Wie auch immer:

    Dass die Wiedervereinigung schlecht gelaufen ist mag ja sein. Aber die wesentlichen Dinge sind durch die Strasse entschieden worden. Das Volk (DDR) hätte etwas anders damals nicht akzeptiert. :shake:

    Na ja, eigentlich müssig, darüber zu diskutieren. Die Sache ist gelaufen. Beim nächstenmal machen wir es besser. :biggrin:

    Können wir jetzt wieder auf die Polen eindreschen ? :biggrin:
     
  15. maximilian

    maximilian Active Member

    Nö - denn im Gegensatz zu Ossis sind mir Polen sympathisch :p
     
  16. friedrich

    friedrich New Member

    Solln wir die dann auch mal annektieren? Dann können wirs auch gleich besser machen als mit der Zone...
     
  17. maximilian

    maximilian Active Member

    Mehrheitlich ja. Niemand hat mich diesem Leben jemals mehr schikaniert als DDR Beamte. Dafür werde ich bis an den Rest meines Lebens alle ihre Landsleute in Sippenhaft nehmen :teufel: Alle Polen die ich bisher traf waren dageglich freundlich zu mir.

    Grüße, Maximilian
     
  18. wilzim

    wilzim MacWilly

    Das hat auch seinen bestimmten Grund. Die "Ossis" wurden ja von uns als die armen Verwannten diskreminiert und für den Untergang unseres Wohlstandes verantwortlich gemacht. Zu dem wurden sie von unserer Wirtschaft wahrlich ausgebeutet: niedrigere Löhne und Subvetionen!
    Der Pole jedoch will noch etwas von uns. Nämlich etwas von unserem Wohlstand. Wenn er es sich mit uns verscherzt, werden die Sahnestücke kleiner. Also spiele ich den lieben Nachbarn. Zudem bewahrheitet es sich, dass derjenige, der nicht viel hat, das wenige mit seinen Mitmenschen teilt. Daher die für uns selbstsüchtigen Deutschen so ungewohnte Herzlichkeit.

    `Liebe deinen Feind - vielleicht schadet das seinem Ruf´:D
     
  19. maximilian

    maximilian Active Member

    Von mir nicht. Erstens hatte ich dort nie Verwandte und zweitens habe ich von denen nie jemanden geringschätzig behandelt. Oder mit irgendwelchem Wohlstand geprahlt (wie auch :rolleyes: ). Trotdzdem haben die ausgerechnet mich schikaniert. Normalerweise bin ich nicht nachtragend. Bei denen mache ich aber eine Ausnahme :teufel:
     

Diese Seite empfehlen