Sniper

Soldaten sind nicht Mörder von Anbeginn, werden es aber vielleicht mit der Zeit – vor allem in einer so paranoiden Umgebung wie beim US-Militär.

 

Ich habe eine Reportage aus dem Irak gesehen, in welcher eine amerikanische Panzerbesatzung Heavy Metal auflegte, sich die volle Dröhnung gab und dann die Killermaschine anlaufen ließ - das kam rüber, wie in einem Ego Shooter.

Mein Onkel erzählte mir, dass er während des zweiten Weltkrieges in russische Gefangenschaft geriet und zusammen mit einigen Soldaten aus dem Gefangenenlager ausbrach. Seine Aufgabe dabei war es, einen der Wachposten mit einem Messer zu töten. Er konnte diesen Augenblick nie mehr vergessen. Alle Rechtfertigungen, er wäre mit Sicherheit gefoltert oder misshandelt worden, auch die Aussicht, dadurch mit hoher Wahrscheinlichkeit der Zwangsarbeit und damit dem sicheren Tod in einem Bergwerk entgangen zu sein, halfen nicht.

 

Das ist doch der entscheidende Unterschied, ob du auf einen Knopf drückst und irgendwo stirbt jemand, oder ob du einem Menschen, der dich womöglich anschaut, auf Armeslänge ein Messer in den Leib stichst, um ihn zu töten. Für den Getöteten ist es gleichwohl egal.

Obwohl: Auch die Verwendung des Bajonetts im Nahkampf wurde mir in der Grundausbildung als effizienter Akt der Tötung nahe zu bringen versucht: "Das Bajonett dem Feind in den Leib stoßen, um 90° drehen und beim Weiterlaufen heraus ziehen." Wie dankbar ich bin, dass ich das nie praktizieren musste.

 

Ich habe am ganz frühen Samstagmorgen das erste Mal in meinem Leben ein Tier überfahren. Obwohl ich nur 30 km/h fuhr und auswich, ist mir ein Hase unters Hinterrad gerannt. Das tut mir sehr leid, belastet mich als tierlieben Menschen.

Wenn ich Weichei dann von solchen Killern lese ...

Ich habe mal gelesen, dass ca. 30% der Männer im Krieg keine Probleme haben, zu morden und zu vergewaltigen. Die anderen machen es nicht. Wir haben also noch Hoffnung.

 

Posttraumatisch motivierte Selbstmordrate bei Vietnamveteranen

 

Wie hast Du ihn zubereitet? :geifer:

 

Aber sicher hast du keine Reportage über die Folterkeller des Saddam Hussein gesehen, oder eine Reportage über die von Saddam Hussein vergasten Kurden.......

Komisch, dass diese Diskussionen immer so einseitig ablaufen.

Kriege gegen Massenmörder und Kriegsverbrecher wie Saddam Hussein/Gaddafi/Assad sind immer gerechtfertigt und komisch auch wieder das Verhalten der Bundesregierung im Fall Gaddafi, wo man seinen Freunden und Allierten durch Stimmenthaltung erneut (wie im Fall Irak, wo man sich sogar offen auf die Seite des Massenmörders stellte) in den Rücken fiel.

Man muß das Verhalten der Deutschen auch mal "von aussen" sehen und in zeitlich grösserem Rahmen (die letzten 100 Jahre), dann wird die Irrationalität und Idiotie der Deutschen noch klarer.

Nee, die Deutschen sind von allen Nationen auf diesem Planeten sicher am wenigsten geeignet, anderen Nationen die Demokratie, das Völkerrecht und die Menschenrechte zu erklären.

Inklusive der neuesten Entwicklung "NSU", wo man ja nach allem was man so liest fast davon ausgehen kann, dass diese NSU sogar von Verfassungschutz, Geheimdienst und Polizei unterstützt wurde. Es ist wohl doch die Mentalität, man kann nicht anders.....Rassismus und Haß auf alles was anders ist, ist quasi "fest verdrahtet" im "Arier".......

 

Der einzige, der hier einseitig diskutiert, bist du. Kein Mensch hat hier bestritten, dass Saddam ein Despot war, der alles getan hat, um seine Macht zu festigen und zu erhalten. Die Ermordung Tausender Kurden war grausam, das hat hier niemand bestritten. Dass du es den Forumsmitgliedern unterstellst, zeigt nur die Beschränktheit deines Denkvermögens - du siehst nur, was du sehen willst. Aber daran kann man kaum etwas machen. Deshalb ist dieser Sniper in deinen Augen ja auch ein Held. Dabei ist das nur ein armes Schwein, das geglaubt hat, wenn er auf Befehl einer "legitimen Macht" tötet, dann ist das OK - jetzt hat er ein Kriegstrauma, dumm gelaufen.

Ich weiß nicht, ob du dazu imstande bist, aber halte mal die Toten, die Amerika durch seine zwei Golfkriege verursacht hat, gegen die bedauernswerten kurdischen Toten, die du fortwährend erwähnst, und dann schau dir noch an, was die Amis im Irak an Chaos und Instabilität hinterlassen haben. Schiiten und Sunniten bekämpfen sich jetzt bis aufs Blut, Selbstmordattentate und Bombenanschläge sind an der Tagesordnug, es tobt ein Machtkampf. Die Amis haben die Ziele, für die sie angeblich gekämpft haben, nämlich demokratische Verhältnisse, nicht erreicht, aber darum ging's ja auch gar nicht.

Ich muss immer wieder an die Reportage denken, wo die amerikanische Panzerbesatzung Heavy Metal in voller Lautstärke auflegte und sich dann mit ihrem Panzer ins Kampfgetümmel stürzte - so wie du dich hier äußerst, hätte dir das bestimmt gefallen.

Nicht nur der Deutschen, sondern all der europäischen Nationen, die am Kolonialismus beteiligt waren. Dann kann man besser verstehen, warum die Völker Afrikas, des vorderen Orients und Asiens die Europäer nicht wirklich leiden können, um es einmal milde auszudrücken. Aber das passt wahrscheinlich auch nicht in dein Weltbild.

Ja, das sind auch so ewig Gestrige...

 

Schwieriger Neustart für Irak-Veteranen

"... 18 Selbstmorde täglich

Es steht viel auf dem Spiel. Eine neue Regierungsstudie belegt, dass in einer Nacht im Jänner dieses Jahres 67.495 Veteranen obdachlos waren. Für manche ist die Verzweiflung einfach zu viel. „Die Statistiken sind ernüchternd – 18 Veteranen begehen täglich Selbstmord“, sagte die Unterausschussvorsitzende im Kongress, Ann Marie Buerkle, eine Republikanerin aus New York, bei einer Anhörung zu diesem Thema Anfang Dezember..."

Quelle: Kurier, Wien (16.01.2012)

 

Das sind traurige Zustände. Aber ewig Gestrige wollen das nicht sehen.

 

Hier hat das neoliberale Denken eine Lücke. Man sollte eine Sondereinheit ins Leben rufen, die sicher stellt, dass keine Veteranen mehr entstehen. Es darf keine Tabus geben, wenn der nationale Ruf und die nationale Sicherheit auf dem Spiel stehen.:teufel: