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sharon heute bei friedmann

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von CChristian, 25. Juli 2002.

  1. maiden

    maiden Lever duat us slav

    was mich ganz besonders ärgert, ist die Tatsache, daß Friedmann es Herrn Scharon so leicht macht. Sein sonstiges ätzendes Bohren bei offensichtlichen Ausreden seines Gegenübers fehlte hier fast gänzlich. Friedmann bot einem anerkannten Kriegsverbrecher hier eine Bühne, Halbwahrheiten und Lügen zu propagieren. Israel in der Rolle das von allen mißverstandenen und verlassenen Opfers, die bösen Palästinenser in der Rolle der von allen unterstützten Terroristen. Wie gehabt, wie bekannt.
    Das eigentliche Kernproblem, die eigentliche Ursache für den Krieg, die Besetzung palästinensischen Bodens, der Raub fremden Landes durch Kriege Israels wird nicht diskutiert. Die Rückgabe des geraubten Landes durch jüdische Siedler - nur eine Nebensache, die ohnehin und wenn überhaupt nur ganz zum Schluß am Ende von Verhandlungen, nach Beendigung des Aufstandes und nach der Beseitigung Arafats stehen kann. Wohlwissend, daß es dazu nicht kommen wird.

    Ich hätte mir gewünscht, daß Friedmann mit diesem Herrn ganauso umgeht, wie mit anderen Politikern, denen er auf den Pelz rückt, die er nicht so einfach davon kommen läßt. Die er mit bohrenden Fragen nervt.
    Aber nichts davon.
    Damit macht er sich selbst und seine Sache unglaubwürdig.
    Man mag zu Möllemann stehen, wie man will, aber in einem hat er völlig recht: genau diese Haltung Israels und die unkritische Haltung der Mehrheit der Juden auch in Deutschland, hat dem Antisemitismus mehr genützt als geschadet. Wobei hier ja schon Verzerrungen in der Bedeutung des Begriffes stattfinden.
     
  2. Ich mag nach wie vor nicht glauben, daß die "Mehrheit der Juden" so denkt.
     
  3. sevenm

    sevenm New Member

    Na ja, an einer Stelle hat er ja nachgebohrt, dort wo es um die Kompromisse Israels ging. Allerdings war dieses Nachbohren auch nur zum Schein, nur um wenigstens ein bisschen Haltung zu bewahren. Letzenendes hat Scharon aber nicht einen Kompromiss genannt (die "humanitäre Hilfe für die Palästinenser" sehe ich als solches nicht an).
    Und wie du sagtest, das eigentlich Kernproblem in der Diskussion ans Ende, bzw. in eine Zeit die so eh nicht kommen wird, zu verschieben, beschreibt eine sicher selten dagewesene Ignoranz.
     
  4. Ich verstehe es trotzdem nicht, wie es eine solche Sendung in die öffentlich.rechtliche ARD geschafft hat - ist doch eigentlich ein Unding, dem, was manche eine "jüdische Lobby" nennen (und die es angeblich nicht gibt - obwohl wir alltäglich das Gegenteil zu sehen bekommen) auch noch eine Plattform zu bieten.
     
  5. sevenm

    sevenm New Member

    Das ganze wäre ja noch zu ertragen, wenn man es denn wenigstens kritisieren dürfte. Aber das geht ja (siehe Möllemann) auch nicht. Wenn wir alle Politiker wären, dann hätte man das Forum bereits gelyncht.
     
  6. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    DEN Chefredakteur bei einer öffentlich-rechtlichen Anstalt möchte ich mal erleben, der diese Plattform verweigert.

    Und anschliessend wäre ich gern bei den Reaktionen der übrigen Medien dabei...
     
  7. maiden

    maiden Lever duat us slav

    dann soll diese aufrichtige Mehrheit endlich das Maul aufreißen und kritische Haltung nehmen
     
  8. maiden

    maiden Lever duat us slav

    Mir drängt sich der Eindruck auf, daß Teile der Juden glauben, die Politik Israels sei von aller Schuld und für alle zukunft reingewaschen weil es den Holocaust gab. Man möge mich da bitte nicht falsch verstehen, ich bin mir der Verantwortung Deutschlands und der daraus entstandenen Verpflichtung der heutigen Generation durchaus bewußt. Aber ich finde es gelinde gesagt eine unzumutbare Frechheit, von einem international anerkannten Kriegsverbrecher ständig auf die Schuld hingewiesen zu werden, wenn man Kritik an eben seiner unmenschlichen Politik übt.
    Dieser Mensch ist arrogant und ignorant. Bei seiner Wahl habe ich schon gesagt, daß mit ihm alles nur noch schlimmer wird. Aber die Israelis haben ihn in der Mehrheit gewählt, also müssen sie auch die Konsequenzen seiner Politik ertragen.
    Aber natürlich - die anderen sind die Bösen, sich selbst sind immer nur das arme Opfer.
    Und bisher ist diese Rechnung ja auch aufgegangen. Da kann kein Verantwortlicher bei den Medien Kopf und Kragen riskieren und solche Märchenstunden einfach absetzen.

    Möllemann hatte doch recht. Nie hat es eine derart antiisraelische Stimmung gegeben. Seit die Welt sieht, daß die Täter-Opfer-Rolle im nahen Osten eine andere ist, als es die israelische Propaganda uns weismachen will, ändert sich auch die Haltung derer, die man durchaus als aufrichtige und geschichtsbewußte Demokraten bezeichnen darf. Frei von antijüdischem Denken und ohne antisemitische Gefühle. Nur nach der Wahrheit suchend.
     
  9. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Richtig.

    Richtig ist aber auch nach wie vor, dass Kritik aus Deutschland anders gewertet und gewichtet wird als aus jedem anderen Land. Und das ist auch die "Wahrheit" und diese wird sehr viel länger währen als die berühmten "1000 Jahre"...
     
  10. maiden

    maiden Lever duat us slav

    ich finde, daß Kritik aus Deutschland sogar anders gewertet werden soll. Schließlich haben wir nicht nur eine besondere Verantwortung, was die Vergangenheit anbelangt sondern auch eine, was die Zukunft angeht. Aus unserer Geschichte heraus sollten gerade wir ganz besonders genau hinsehen und solte gerade unser Urteil eine herausragende Gewichtung haben. Daran müssen wir uns messen lassen. Aber daran sollten sich auch andere messen lassen.
    Die einseitige Kritik des Herrn Friemann finde ich nur noch zum Kotzen. Der Mann disqualifiziert sich selbst.
     
  11. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Ich weiß, was du meinst.
    Und in der Theorie hast du wieder Recht.

    Und jetzt zur Praxis:
    Israeli 1: "Woher kam denn die Kritik?"
    Israeli 2: "Aus Deutschland."
    Israeli1: "Na, dann kritisieren uns ja genau die richtigen..."
     
  12. graphitto

    graphitto Wanderer

    Die stärkste Kraft der Welt ist die Kraft der Vorurteile:

    "Die Welt ist dann wieder in Ordnung. wenn ein Deutscher zu einem Juden, der ein Arschloch ist, *Du Arschloch* sagen kann, ohne für einen Antisemiten gehalten zu werden." Isaac Bashevis Singer
     
  13. dmerth

    dmerth Member

    Ich fand diese Sendung eine Farce, deswegen hab ich dann auch abgedreht.

    Die Iren haben ein Lied : "Looking down your rifle you call me a terrorist, where I am fighting for the freedom of my country."

    Think different

    dmerth
     
  14. maiden

    maiden Lever duat us slav

    das war kein Interview. Das war eine Werbesendung.
    Werbung für die verquaste israelische Sicht der Dinge.
     
  15. sevenm

    sevenm New Member

    Werbung stinkt eh immer...
     
  16. maiden

    maiden Lever duat us slav

    mir bereitet diese Farce immer noch Aufregung. Ich habe so sehr den Wunsch Herrn Friedmann einen Brief zu schreiben und ihm mitzuteilen, daß er meiner Meinung nach bei diesem Interview völlig versagt hat. Ich habe so eine Stinkwut. Aber wie soll man einem Menschen schreiben, der in den letzten Wochen ohnehin viele böse Briefe bekommt, ohne daß er das Gefühl bekommt, daß hier wieder nur einer seinen Hass, seine Abneigung gegen alles jüdische zum Ausdruck bringen will. Wie soll man sich gegenüber einem Menschen ausdrücken, von dem man glaubt, daß er in dieser Sache ohnehin von einer unberechtigten Voreingenommenheit beeinflußt ist?

    Wenn mans recht bedenkt, hat Sharon auf die Frage Friedmanns , wie er mit der Kritik Deutschlands an der Politik Israels umgeht, ja doch eine sehr deutliche und klare Antwort gegeben. Indem er in seiner darauf folgenden Antwort eigentlich nur über die Verantwortung und Schuld Deutschlands und über Faschismus und Antisemitismus sprach, hat er genau das bestätigt, was viele hier schon seit einiger Zeit spüren und kritisieren. Daß nämlich die Reaktion auf die Kritik fast nie etwas anderes ist, als die Reduzierung der Kritik auf Antisemitismus und drohenden Faschismus. Wirft man das den Vertretern der jüdischen Organisationen vor und formuliert man diesen Vorwurf etwas schärfer in der Form, daß man bei Kritik sofort mit der Antisemitismuskeule niedergemacht wird, weisen die vertreter der Organisationen dies sofort entrüstet von sich. Aber was hat Sharon mit sseiner Antwort bestätigt? Genau das, was er ja eigentlich zurückweist.
    Eine seltsame Sache. Eine Antwort, die keine ist, weil sie die Frage nicht direkt beantwortet, aber dennoch eine ist, weil sie ein Urteil, das Frager und Antworter zu widerlegen bestrebt sind, eindrucksvoll bestätigt.
    Linguisten oder Psychologen werden dafür sicher einen Begriff und eine Erklärung haben.

    Das ist schon sehr bezeichnend, daß Herr Friedmann das so durchgehen ließ. Entweder hat ers nicht gemerkt oder die Antwort war ihm genehm. Beides disqualifiziert ihn aber als Journalisten.
     
  17. eman

    eman New Member

    Aus der SZ vom Freitag:

    "Warum Michel Friedmans Gespräch mit Israels Premier Scharon trotz kritischer Fragen einen schalen Geschmack hinterlässt

    Er hat es versucht. Michel Friedman, Multitalent und Multifunktionär, hat in seiner eingeübten Eigenschaft als ARD-Polit-Talkmaster den israelischen Premierminister Ariel Scharon interviewt. Er hat dabei, im Großen und Ganzen jedenfalls, die richtigen Fragen gestellt, hat journalistisch sauber die ganze Palette von Arafat bis zum Antisemitismus abgearbeitet  und doch blieb ein schales Gefühl zurück.

    Das hatte, so viel vorweg, gewiss nichts mit der sich aufdrängenden, aber tatsächlich absurden Vorstellung einer Interessenkollision zu tun, also damit, dass der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland der falsche Mann sein könnte, um den Regierungschef des jüdischen Staates Israel zu interviewen. Wenn dem so wäre, dann müssten alle israelischen Journalisten ihrem Premier aus der Hand fressen. Tun sie natürlich nicht, im Gegenteil: Zuhause wird Scharon oft so heftig angegangen, dass sich auch manch deutscher Kritiker bequem hinter Zitaten aus Israel verstecken kann.

    Befangenheit jedenfalls ließ Friedman nirgends erkennen, nicht einmal bei den Fragen, die den Antisemitismus in Deutschland und Europa berührten und damit auch irgendwie ins Persönliche hätten lappen können. Auch Scharon kam nicht auf die Idee, bei Friedman den Schulterschluss zu suchen. Er behandelte ihn so, wie der israelische Premier einen deutschen Journalisten behandelt: freundlich und distanziert.

    Volksansprache

    Die Probleme lagen anderswo. Zum einen hatte das damit zu tun, dass Friedman zwar seine richtigen Fragen zur richtigen Zeit gestellt hatte, das Gespräch aber  anders als sonst  nicht als Livesendung ausgestrahlt wurde, sondern zwei Tage nach der Aufzeichnung. In diesen zwei Tagen ist viel passiert, was der Nachfrage wert gewesen wäre. Scharon hat die Welt empört mit einem Raketenangriff auf Gaza, bei dem ein Terrorist und mit ihm 14 Unschuldige, darunter neun Kinder, getötet wurden. Natürlich fehlte also die derzeit interessanteste Frage, nämlich wie Israels Regierungschef angesichts eines solchen Blutbades seine Politik rechtfertigt.

    Viel mehr noch als an dieser einen fehlenden Frage krankte die Sendung jedoch an einer grundlegenden Schieflage: Friedman hat ein Interview führen und Scharon eine Ansprache halten wollen. Bei Scharon zeigte sich das in Formulierungen wie: ...weil ich zum deutschen Volk spreche. ... Vor allem aber verriet es die penetrante Art, in der er Fragen auswich, um Ungefragtes auszubreiten. Friedman mühte sich redlich und vergeblich, dagegen anzukommen: Eingefangen von einer Kamera, die allzu hohe Erwartungen provozierte, holte er Luft, ohne sie ablassen zu können oder ruderte mit den Armen, ohne vorwärts zu kommen.Mindestens ein halbes Dutzend Mal in diesen kurzen 30 Minuten stellte Friedman  immer neu gedrechselt  die im Kern gleiche Frage: Was, bitteschön Herr Scharon, wollen Sie zum Frieden beitragen? Scharon holte weit aus (Zuerst möchte ich, dass Sie wissen...)  und kam nirgends an. Er griff tief in die Historienkiste  und erlaubte sich dabei manche Geschichtsklitterung, zum Beispiel bei seinen Krokodilstränen für den gescheiterten Oslo-Friedensprozess, den er seit jeher bekämpft und am Ende mit erledigt hat. Schließlich verbreitete er, welche humanitären Wohltaten die Israelis den Palästinensern angedeihen ließen. Solcher Zynismus war schwer erträglich. So kam es, dass das Gespräch für Friedman und die Zuschauer einen ausgesprochen unbefriedigenden Verlauf nahm  also für alle außer Scharon. Für ihn war es allerdings zumindestens verräterisch.

    Auch bei der ARD war man sich bewusst, dass ein zwei Tage altes Scharon-Gespräch angesichts der aktuellen Entwicklung im Nahen Osten die Zuschauer irritieren könnte. Wir standen vor der Alternative, das Gespräch zu senden oder es wegzuschmeißen  und das wäre zu schade gewesen, sagt ARD- Chefredakteur Hartmann von der Tann. Denn trotz dieses Makels sei es ein gutes Interview gewesen. Klar waren wir darüber nicht glücklich, aber die Entwicklung war so nicht vorhersehbar. Normalerweise sind die Fragen ja auch grundsätzlicher und so, dass sie zwei Tage später nicht inaktuell sind. Diesmal war es einfach Pech. Mit der Einschaltquote, die mit 1,24 Millionen allenfalls durchschnittlich war, ist man bei der ARD zufrieden  schließlich sei das Interview auf Englisch geführt und nachträglich übersetzt worden. Außenpolitische Themen seien allgemein weniger beliebt.

    Eine Live-Übertragung des Interviews sei deswegen schwierig gewesen, weil man den israelischen Ministerpräsidenten dann nicht in seiner Privatresidenz hätte treffen können, sondern in einem Studio  und der Besuch sei eben nicht auf die Minute zu terminieren gewesen. Tatsächlich war Friedmans erster Anlauf für das Gespräch vor rund vier Wochen in letzter Minute gescheitert. Während das Kamerateam schon die ersten Sicherheitsschleusen passiert hatte, kam Scharons Absage  wegen eines weiteren Selbstmordanschlags mit vielen Opfern.

    Auch diesmal waren die Sicherheitsvorkehrungen extrem. Bereits Montag morgen um acht Uhr musste das deutsche Team vor Ort sein, obwohl das Gespräch erst um 11 Uhr begann. Durch insgesamt vier Schleusen mussten die Fernsehleute hindurch, selbst die Schuhe der Reporter wischte man mit Tüchern ab, um sie auf Giftspuren zu untersuchen. Das war die gründlichste Untersuchung meines Lebens, sagt Walid Nakschbandi, Geschäftsführer der Produktionsfirma AVE.

    Möglicherweise gibt es bald den nächsten Härtetest: Bei Jassir Arafat liegt schon eine Einladung."

    PETER MÜNCH/OLIVER GEHRS
     
  18. maiden

    maiden Lever duat us slav

    seltsamerweise hat mich bei der Sendung nicht gestört, daß ein eben durchgeführtes Attentat Israels nicht in das Interview fand um diskutiert zu werden. Beeinflußt hat mich das also gewiß nicht. Aber ich kann auch nicht sehen, daß Sharon nicht den Schulterschluß zu Friedmann gesucht hat. Er hat es doch. Am deutlichsten kam das zum Ausdruck als er Friedmann, ich glaube es war sogar die Antwort auf eben jene Frage nach dem Umgang Sharons mit der Kritik Deutschlands an seiner Politik, sagte, daß eben er - Friedmann - ja auch durch den Antisemitismus und Faschismus bedroht sei. Er sagte dies in einer Weise und in einem Zusammenhang, daß sich mir stark der Eindruck aufdrängte, daß das der Versuch ist, Friedmann auf seine Seite zu ziehen.
    Befangenheit ließ Friedmann meiner Meinung nach auch deutlich erkennen. In dem er nämlich sich allzu schnell mit den einfachen und verlogenen Darstellungen und Antworten Sharons zufrieden gab. Das was einem Journalisten zur Ehre und zur Unabhängigkeit gereicht, fehlte völlig.

    Kein intensives Nachhaken. Keine wirklich unangenehme Fragen, die dem Befragten den Schweiß ins Gesicht treiben und ihn mit dem Rücken zur Wand stellen. Ausflüchte und Lügen wurden akzeptiert. Das war keine journalistische Arbeit sondern eine Pallaverstunde a la Hans Mertes, der Herrn Kohl ja auch nur die Fragen zurechtlegte, damit dieser seine Politpropaganda in geeignetem Rahmen präsentieren durfte.
    Friedmann hätte hier die Gelegenheit gehabt, endlich mit vielen Vorurteilen gegenüber ihm selbst und den Vertretern der jüdischen Organisationen aufzuräumen. Er hat versagt. Nein - er hat nicht versagt. Er hat die ihn betreffenden Vorurteile eindrucksvoll bestätigt. Damit sind sie auch keine Vorurteile mehr.
     

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