1. Liebe Forumsgemeinde,

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Sag mal Maximilian: Kann das denn wahr sein ?

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von batrat, 22. August 2008.

  1. batrat

    batrat Wolpertinger

    Zum Flugzeugunglück in Spanien: :frown:


    http://www.sueddeutsche.de/,tt10l1/panorama/369/307323/text/

    "Laut der Zeitung ABC wurden auch mehreren weiteren Passagieren vor dem verhängnisvollen Start der gewünschte Ausstieg verwehrt. Die Entscheidung darüber trifft in der Regel der Pilot."

    Es heisst zwar auch :
    "Der Flugkapitän hat die Entscheidungsbefugnis, ob er den Passagier aussteigen lässt oder nicht. Gut geschulte Kapitäne wären gut beraten, verängstigte Menschen aussteigen zu lassen. Denn es ist schlimmer,
    wenn ein Passagier während des Fluges in Panik gerät."
    aber "Es gibt allerdings keine rechtlichen Vorschriften, die den Kapitän dazu zwingen.“


    :augenring:eek:
     
  2. tob

    tob OS Xmas

    Aus einem Linienbus kann man mal so eben aussteigen. Aus einem Flieger nicht. Der hat sich bestimmt schwarz geärgert. :augenring
     
  3. batrat

    batrat Wolpertinger

    Der Flieger war noch am Boden. :rolleyes:
     
  4. batrat

    batrat Wolpertinger

    Wahrscheinlich wäre er dann trotz des Absturzes, den er ja überlebt hätte ( Ausstieg ), zur Kasse gebeten worden. :augenring

    Kostet ja ein Haufen Geld, so eine Startverzögerung. :nicken:
     
  5. MacBelwinds

    MacBelwinds New Member

    Meine Rede: wir sind immer alle viel zu wohlerzogen. :teufel:
     
  6. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Es kann Dir aber auch passieren, dass Du nicht rausgeworfen sondern nur fixiert wirst und dann noch weniger Überlebensmöglichkeiten besitzt als zuvor.

    :teufel:
     
  7. dasy

    dasy New Member

    Als Vielfliegerin wurde mir schon die Mitnahme meiner Fallschirmausrüstung als Handgepäck verwehrt, als Begründung wurde mir gesagt das einige Passagiere unruhig werden könnten.
    Auch vermisse ich was jede Straßenbahn hat - die Notbremse.
     
  8. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Tja, fahrt Busse und Bahn. Da könnt ihr an jeder Haltestelle auschecken.
     
  9. edwin

    edwin New Member

    Eine gesunde Einstellung zum Aufpassen, was alles so schief gehen könnte, kann das Leben verlängern. Es kann. Es kann mal passieren, dass ein LKW von links kam und man hatte nicht aufgepasst.
     
  10. batrat

    batrat Wolpertinger

    Wo ist eigentlich unser Pilot ? :confused:

    Wir brauchen einen Fachmann. Der fehlt hier einfach unentschuldigt ! :meckert:;)
     
  11. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Ganz schön dreist! Ich hoffe der Administrator dieses Brettes schickt ihm eine Verwarnung.
     
  12. maximilian

    maximilian Active Member

    Moin!

    Wenn Du mich meinst: Jetzt wieder da. Das letzte Hotel hatte leider nur Internet gegen Bezahlung (Frechheit sowas, bei 130 Euro für das Zimmer zu Crew-Conditionen) und sowas boykottiere ich.

    Aber zu Thema: Sehr schwere Frage, rechtliche Grauzone. Mit meinem Kollegen habe ich da die letzten zwei Tage auch drüber diskutiert, ohne daß wir zu einem eindeutigen Ergebnis gekommen sind.

    Gegen das Aussteigenlassen sprechen mehrere Gründe:

    - Große Verzögerung für alle Passagiere, weil das Gepäck komplett entladen werden muß, damit die Gepäckstücke der "Aussteiger" herausgesucht werden können. Ich habe sowas als Passagier zweimal erlebt und das ging nie unter einer Stunde. Zusammen mit der bereits entstandenen Verzögerung durch technische Probleme ergebenen sich daraus folgende Konsequenzen:
    -- Wenn der Flug als Hin- und Rückflug auf die Kanaren vorgesehen war, hätte vermutlich eine Ersatzcrew geholt werden müssen, denn die Crew wäre durch die Verzögerungen ausserhalb der Flugdienst- und Ruhezeitenlimits geraten. Folge weitere Verzögerungen, verpasste Anschlussflüge, komplettes Durcheinander im Einsatzplan von Fugzeugen und Crews.
    -- Durch weitere Verzögerungen wäre der Flug in einen Zeitbereich geraten, in dem bereits Entschädigungszahlungen an die Passagiere fällig gewesen wären ("dank" der Arbeit verschiedener Verbraucherschutzorganisationen). Eine knapp kalkulierende Billig- oder Charterfluglinie kann so etwas natürlich gar nicht brauchen.
    - Eine weitere Verzögerung hätte natürlich auch den ganzen "schedule" für den Flughafen (die sind da ziemlich knapp an Parkpositionen) und die stark frequentierten Flugrouten zu den Kanaren mit möglichen Konsequenzen für viele andere Flüge bedeutet.

    Grundsätzlich gilt nach dem Schliessen der Türen das Flugzeug als "in Bewegung befindlich". Damit folgt in der Hierarchie über dem Kapitän des Flugzeuges nur noch der Liebe Gott und Entscheidungen des Kapitäns sind sozusagen ab diesem Moment Gesetz. Entscheidet der Kapitän also gegen das Aussteige, dann gibt es für niemanden eine Möglichkeit das Aussteigen zu erzwingen (außer gewaltsam).
    Das Flugzeug ist damit aber kein Rechtsfreier Raum. Es bleibt immer ein Stück Hohheitsgebiet des Staates, in dem es zugelassen ist, und vor dessen Gerichtsbarkeit sich der Kapitän möglicherweise in Folge einer falschen Entscheidung verantworten muß.

    In diesem Fall wird es sicher zu einer Prozeßlawine kommen, als deren Folge vielleicht sogar einige klare Regelungen für solche Fälle getroffen werden. Sinnvoll wäre hier z.B. meines Erachtens, die der Fluglinie entstehenden Folgekosten (Entschädigungszahlungen!) für Verspätungen auf die Passagiere umzulegen, welche für die Verspätung durch ihren Aussteigewunsch verursacht haben, so wie das heute bei Randalieren schon gemacht wird. Oder bei der Bahn schon immer, wenn jemand die Notbremse zieht, falls er es sich doch anders überlegt hat.

    Übrigens hat neulich ein Passagier vor Gericht gewonnen, der wegen Randalierens aus dem Flugzeug geworfen wurde. Jetzt muß er nicht nur für die Folgekosten nicht aufkommen, sondern bekommt sogar eine Entschädigung wegen der nicht erfolgten Beförderung. Weil er laut Richter "nicht besoffen genug" war, um den Rausschmiss zu rechtfertigen.

    Wie soll vor so einem Hintergrund eine Flugbesatzung in Zukunft innerhalb von Sekunden noch eine "richtige" Entscheidung in solchen Fragen treffen können?

    Meine perönliche Meinung in diesem Fall ist folgende: Die Besatzung hatte den Ermessensspielraum und damit das Recht, den Passagieren in diesem Fall das Aussteigen zu verweigern. Diese Entscheidung hatte aber ganz offensichtlich fatale Folgen, deren Abwicklung die Gerichte noch lange beschäftigen wird.

    Viele Grüße,
    Maximilian
     
  13. edwin

    edwin New Member

    Das wäre ein faires Geben und Nehmen.

    Auf Grund einer schlechten Erfahrung durch einen Mitreisenden, der dem Alkohol ein wenig zuviel zugesagt hatte, bin ich dafür, dass an Bord nur noch sehr begrenzte Mengen an Alkohol ausgegeben werden dürfen.
    "Unsympathisch" fand ich auch, als ich einer Stewardess gesagt hatte, dass dieser Reisende genug hat, er trotzdem weiterhin mit "Gift" versorgt wurde. :kotz:

    Der Kapitän konnte doch nicht wissen, dass sie so ein Schicksal ereilen würde. Sonst wäre er doch auch ausgestiegen.
    Aber mal sehen, was wirklich die Absturzursache war. Ist die Frage, ob es wir es erfahren werden.
     
  14. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Wahrscheinlich wollte der Captain sterben – allerdings nicht alleine – und hat darum niemand aussteigen lassen.

    *sherlockholmespfeifebeiseiteleg*
     
  15. edwin

    edwin New Member

    Mich würde interessieren, woher die "Über den Unfall"-Spekulierenden eigentlich wissen, dass der erste Fehler beim Spanairunglück mit der Unfallursache zu tun hat?
     
  16. maximilian

    maximilian Active Member

    Hallo!

    Das wissen die ja nicht, sie Spekulieren ja nur drüber...

    Grüße, Maximilian
     
  17. Justinian

    Justinian New Member

    Zwischen den Lieben Gott und den Kapitän drängen sich - das hat maximilian ja bereits gesagt - gerne die "schwarzen Götter".

    Die Aussagen von maximilian erscheinen mir durchaus schlüssig, ich würde auch sagen, dass grundsätzlich liegt es - ab einem bestimmten Zeitpunkt - im Ermessen des Kapitäns. Er ist verantwortlich für die Sicherheit an Bord.
    Da er wohl außerplanmäßig landen würde, wenn an Bord ein Passagier panisch ist oder randaliert, würde er wohl auch auf dem Weg zum Start umdrehen.

    Steht das Flugzeug am Gate und die Türen sind geöffnet, so würde ich eher darauf abstellen, dass der Passagier die Entscheidung trägt, auszusteigen. Denkbar wäre, dass ihm die daraus entstehenden Kosten auferlegt werden (etwaige Verspätung, Gepäck muss ausgeladen werden). Sein Flugticket verfällt natürlich auch. Ob es in der Praxis "so einfach" ist, entzieht sich meiner Kenntnis (und ob es diesbezüglich noch lex specialis gibt).

    Den vorliegenden Fall des Spanair-Unfalls kann man meiner Ansicht nach nicht wirklich einschätzen. Bedenkt man, dass es bei vergangenen Unfällen solche SMS und Anrufe auch schon mehrfach gab, sie sich als erfunden herausgestellt haben, sollte man den Ball auch flach halten, wenngleich natürlich die Vorwürfe prüfen.
    Wenn man hier sieht, dass die Maschine ca. 1 Stunde überprüft wurde, so wäre meiner Meinung nach genug Zeit gewesen auszusteigen. Aber was genau an Bord passiert ist, wird man kaum herausfinden können.

    Dies wird auch eine Klage unsinnig machen. Wenn es keine Dienstanweisung der Airline gewesen ist, so ist es eine Entscheidung des Kapitäns. Wenn dieser nicht überlebt hat, gibt es keinen Prozess.
    Auch wenn es einen Prozess geben würde, wären die SMS nur Indiz, was danach passiert ist, ob der Passagier eingewilligt hat, doch an Bord zu bleiben, wissen wir nicht. In diesem Fall ist in dubio pro reo sehr wahrscheinlich.

    EDIT:

    Ronald Schmid, einer der Fluggastrecht-Experten Deutschlands hat hierzu dem FOCUS ein Interview gegeben. Hier ein Auszug:

     
    Zuletzt bearbeitet: 25. August 2008
  18. batrat

    batrat Wolpertinger

    Irgendwie kommen Flugzeugunglücke immer geballt. :confused:

    Erst in Spanien,dann Kirgistan ( http://www.swissinfo.ch/ger/news/ne...=9608157&cKey=1219675871000&ty=ti&positionT=1 ) , dann Guatemala ( http://afp.google.com/article/ALeqM5hGw6gfYpz8JJ9hYdziMroMeDPSkg ) und jetzt ein Beinaheunglück in München ( http://www.welt.de/vermischtes/arti2374377/Amateur_filmt_brennendes_Flugzeug_in_Muenchen.html mit Video ) :augenring

    Was mich an dem Air Dolomitiunglück ärgert ist die Informationspolitik : "Eine Sprecherin der Fluggesellschaft Air Dolomiti, einer 100-prozentigen Lufhansa-Tochter, nannte den Vorfall zunächst noch „nicht alarmierend“. Nun räumte die Airline ein, dass der Vorfall anders dargestellt wurde. Das linke Fahrwerk habe gebrannt, erklärte eine Sprecherin von Air Dolomiti."

    :meckert::meckert:
     
  19. edwin

    edwin New Member

    Es passiert ständig was, was nicht sein sollte. Nur nach einem besonderen Unglück wird mehr über das Thema als solches berichtet, weil die "Sensibilität" "größer" ist.

    Im Straßenverkehr sterben mehr Menschen. Darüber könnte man jeden Tag X-Blätter füllen. Aber diese Einzelschicksale sind wohl schon eine "Gewohnheit" geworden.
     
  20. edwin

    edwin New Member

    Jetzt fehlt der Kommentar: In der "Gruppe" stirbt es sich aufsehenerregender.
     

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