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Rauchverbot - Erfahrungsberichte

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von batrat, 22. August 2007.

  1. turnt

    turnt New Member

    Du sagst es ja selbst:
    Rauchen war von je her selbstverständlich - gefragt wurde nie - Verbote gab es selten - ob privat oder in der Öffentlichkeit. Also fragt auch keiner danach - oder? Aber die Zeiten ändern sich und ich sowie auch viele andere werden das akzeptieren und uns ebenfalls ändern bzw. uns daruf einstellen. Keiner von uns hat das Rauchen oder diese "Selbstverständlichkeiten" eingeführt oder erfunden. Die haben sich über Jahrhunderte entwickelt. Und jetzt ist halt umdenken angesagt.

    Jedoch vor noch gar nicht so langer Zeit hat sich niemand darüber beschwert das z.B. in Kneipen geraucht wurde - das war einfach so - wem bitte wollt ihr das zum Vorwurf machen.

    Man muss sich doch hier nur im Fred mal umschauen - ich wette das ein Großteil der "Nichtraucher" die sich hier ereifern, vor kurzem ebenfalls noch zu denen gehörten, denen es "irgendwie" egal war. Unangenehm - aber egal. Die hören sich jetzt teilweise an, als würden sie schon seit Jahrzehnten gegen das Rauchen kämpfen, keine Kneipe mehr besuchen und im Freundeskreis nur Nichraucher dulden. Das finde ich scheinheilig.

    Wenn die so konsequent wären wie sie tun - hat von denen seit Jahren keiner mehr einen Schritt vor die Tür getan, weil da könnte ja eine "böser" Raucher warten.

    Ich sags gerne nochmal:
    Ich finds gut das Regelungen kommen. Ich (als Raucher) habe kein Problem damit. z.B.: bei meiner Oma (Gott hab sie selig) war immer Rauchverbot - und jeder hat sich dran gehalten. Immer!
     
  2. maximilian

    maximilian Active Member

    Hallo!

    Bin ich Niemand? (Ich glaube, wir waren bloß noch nie zur gleichen Zeit im selben Lokal.)

    Ciao, Maximilian
     
  3. batrat

    batrat Wolpertinger

    Hätte es denn etwas gebracht ?

    Man hat sich dann meist in etwa so etwas anhören müssen " Wenn dir nicht passt, dann gehe halt woanders hin" :O

    Wenn sich jetzt ab Januar ein Raucher beschwert, dass er nicht rauchen darf, dann wird er den gleichen Satz zu hören bekommen. :biggrin: :p
     
  4. maiden

    maiden Lever duat us slav

    jedenfalls habe ich den Eindruck, daß auch viele Raucher die neuen Regelungen begrüßen. Es schränkt sie zwar ein, wenn sie wegen jeder Kippe vor die Tür muüssen, und im Winter wirds noch ein bißchen härter werden, aber auch die wenigsten Raucher lieben es, total verstunken zu sein, weil sie sich in verqualmten Räumen aufgehalten haben. Das Rauchverbot ist eine echte Wohltat und Erleichterung. Ich saß noch nie so gerne und entspannt im Restaurant. He, das reimt sich sogar.
     
  5. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    So ganz stimmt diese Sichtweise nicht. Noch bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts galt Rauchen als "männlich", auch als Zeichen von "erwachsen sein", rauchenden Frauen haftete außerdem lange Zeit der Eindruck des "Freizügigen", teilweise auch "Verruchten" an, der Gegensatz Vamp - Heimchen am Herd. Nichtraucher wurden als Weicheier angesehen und als Gesundheitsapostel belächelt.

    Guck dir mal ältere Spielfilme an, egal, ob deutsche, französische, englische oder amerikanische. Die männlichen Helden rauchen dauernd und beruhigen sich dazu mit Alkohol. Diese Haltung wurde gesellschaftlich nicht nur toleriert, sondern regelrecht propagiert.

    Irgendwann, ich glaube Ende der 80er oder in den 90ern kam dann die Softie-Welle "ich rauche leicht", wo man Intelektuelle, Künstler und auch Frauen beschwerdefrei und ohne Reue rauchen sehen konnte, bis in die farbliche Gestaltung hinein waren die Spots luftig, leicht und unbeschwert. Echte Männer rauchten aber noch immer Rothändle, Reval, Goloise oder Gitane.

    Nun sag mir mal, wo hätte man sich denn in so einer Welt des selbstverständlichen Rauchens beschweren sollen? Wer hätte einen den ernst genommen als Nichtraucher? Ich denke jetzt gar nicht bloß an Erwachsene, sondern beispielsweise an Kinder. Wenn du das mal erlebst, wie kleine Kinder morgens von ihren Eltern mit dem Auto zur Schule gebracht werden und nach Zigarettenqualm stinken, dann wirds dir anders. Dann begreift man, dass Raucher im Allgemeinen Egoisten sind, die es nicht mal schaffen, ihre eigenen Kinder mit diesem Scheiß zu verschonen, sondern sie gnadenlos vollpaffen, obwohl sie wissen können, dass sie damit Krankheiten bei ihren Sprösslingen auslösen können. Und solche Leute sagst du, würden auf andere Rücksicht nehmen, wenn man sie nur höflich und nett bittet?

    Ich finde diese Diskussion bekommt langsam etwas Wehleidiges.
     
  6. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Es ist der ewige Krieg Gut gegen Böse!

    :biggrin:
     
  7. Hop Singh

    Hop Singh New Member

    Ich bin ja von Roth Händle auf Schwarzer Krauser umgestiegen, und danach auf Vanelle Zware.
    Und Zigarre rauch ich nur auf Lunge, Junge! (Ludwig Erhard).
     
  8. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    Ich kann mich an Situationen erinnern, da habe ich den Tabak aus Kippen gepuhlt und neue draus gedreht, das war deprimierend! :augenring Und gewohnt habe ich in einer stillgelegten Fabrik bei den Marxisten-Leninisten, die mich dann mitten im Winter auf die Straße setzten, weil ich ihre Demosprüche nicht mitschreien wollte. Das war 1970 und es war eine harte Zeit. Kurz darauf habe ich das Rauchen aufgegeben.
     
  9. maiden

    maiden Lever duat us slav

    Auch meine Beobachtung. Qualmende Mütter vorne, auf dem Rücksitz kleine Kinder, die man zum Kindi fährt. Fenster zu weil Winter und kalt. Zum Kotzen. Im gleichen Kindergarten regt sich die Elternschaft über Hundehäufchen in der Sandkiste auf.

    Fototermin in einer Agentur. Es werden Kinder mit Schulranzen fotografiert. Anwesend: die gesamte Elternmeute, vor allem Mütter, und die drei Agenturtussen. Alle Erwachsenen, ich wiederhole: Alle Erwachsenen qualmen wie die Schlote! Von Rücksichtnahme oder gutem Beispiel für die Kinder auf Seite der Erwachsenen keine Spur. Und kein Gespür.

    Eltern mit Kindern auf dem Arm. Kippe im Maul. Keine Rücksichtnahme.

    Ich habe viele Jahre meinen Unmut über die Rücksichtslosigkeit von Rauchern kund getan. Da man mit Bitten auch nicht viel weiter kommt und fast ausschließlich depperte Antworten bekommt, war später dann von Höflichkeit auch bei mir nichts mehr vorhanden. Wenn aus der ignorierten Bitte dann eine deutliche Forderung wurde, war das Ergebnis auch fast immer das gleiche: Streit bis hin zu Androhung von Prügel. Nicht der Stinker war der Störenfried, sondern der Nichtraucher. Er sollte raus gehen, wenns ihm nicht paßt. Er produziert ja auch Schadstoffe, wenn er ausatmet (die dümmste aller erhaltenen Antworten). Er solle sich nicht so anstellen. Er könne ja woanders hin gehen.

    Irgendwann hat man keine Lust mehr gegen diese Wand aus Ignoranz und Rücksichtslosigkeit anzurennen. Wenn man auf seinem Verlangen nach rauchfreier Luft bestand, wurde man zum militanten Nichtraucher abgestempelt. Und das von Leuten, die in ihrem Verhalten, was Rücksichtslosigkeit und Ignoranz angeht, selbst viel mehr millitant sind. So oft wie man Nichtrauchern Millitanz vorgeworfen hat, so oft hat noch kein Nichtraucher einem Raucher die Kippe aus dem Maul geschlagen und sein Recht als Nichtraucher mit Gewalt durchgesetzt. Aber genau so oft haben Raucher rücksichtslos ihre Mitmenschen vollgequalmt.

    Ich sehe heute noch die hirnamputierten Werbekampagnen vor meinem Auge, wo die Raucherindustrie in doppelseitigen Anzeigen Nichtrauchern geschickt verpackt magelndes Demokratieverständnis unterstellte. Das war wirklich an Unverschämtheit nicht zu überbieten. Jahrzehnte lang die Raucherlobby ihre Kunden über die Folgen der Qualmerei belogen. Sie hat die ganze Gesellschaft belogen und mit verlogener Zigarettenpropaganda ein agressives Klima geschaffen, das bis heute Früchte trägt.
     
  10. Holloid

    Holloid New Member

    man,man ihr Diskutiert ja immer noch....
    Dabei ist es ganz einfach:jeder ist sich am nächsten.
    Der Raucher will überall Rauchen können (Achtung und jetzt kommts wieder!),der Autofahrer will möglichst überall ,möglichst schnell fahren können.
    Rücksicht,Einsicht ...Pustekuchen.Von niemanden zu erwarten,sobald Menschen sich in einer Anonymen "Masse" befinden,und keine "Rechenschaft" für ihre Handlung Spüren.Obwohl die Straße eine Wohnstraße ist in der Familien mit Kindern wohnen ,fährt kein Autofahrer freiwillig langsamer..Eher umgekehrt.
    Als ehemaliger Raucher kann ich mich noch gut erinnern an die Umstellung.
    Hier an meiner Arbeitsstelle durften wir nur noch im Treppenhaus Rauchen.Als Raucher hat mich das nie gestört.Jetzt als Nichtraucher ist es mir unverständlich das man gerade im Treppenhaus Rauchen muss.Treppensteigen und Zigarettenrauch!!Ätzend..Aber diese Problem hat sich seit Anfang September ja erledigt.Was ich sagen will ist,das die Raucher durch die Gewöhnung an den Rauch das Problem der Belastung ganz anders sehen ,als jeder Nichtraucher.
     
  11. batrat

    batrat Wolpertinger

    Derjenige Autofahrer, der am Steuer raucht, ist wohl der ultimative Bösewicht. :biggrin: :teufel:
     
  12. Holloid

    Holloid New Member

    und wenn sie gleichzeitig noch ein Handy am Ohr haben,nenne ich sie Mörder.
     
  13. maiden

    maiden Lever duat us slav

    das mag stimmen. Aber es kann ja nun kein Raucher behaupten, nicht unzählige Male an die von ihm ausgehenden Belästigungen erinnert worden zu sein. Deshalb mag man selbst keine Belästigung verspüren, weiß aber dennoch, daß sie andere empfinden.
     
  14. chemtek

    chemtek New Member

    Ich war gerade fünf Monate in Vancouver und dort herscht absolutes Rauchverbot. Der einzige Ort wo du rauchen darfst ist unter freiem Himmel oder in deiner eigenen Wohnung bzw in deinem Auto (aber wehe dem der seine Kippe auf die Straße wirft und erwischt wird). Die Regelung ist besonders was Discotheken angeht sehr gut, bei Bars etwas nervig (da ich auch ab und zu mal rauche ;-)) aber man raucht weniger und es geht dir deutlich besser wenn du aus den Bars rauskommst!
    Also ich kann als Erfahrungswert sagen, dass die Regelung dort garnicht so schlecht ist und ich auch keine Lust hätte vollgequalmt zu werden, wenn mir nicht danach ist :cool:
     
  15. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Du scheinst ja ein ähnlich alter Knacker wie ich zu sein. :biggrin:

    Nur geraucht habe ich nicht. Aber mit Marxisten-Leninisten und allen möglichen anderen linken Gruppierungen hatte ich ebenfalls Kontakt. Haben wir uns vielleicht sogar ’69 bei den Vietnam-Moratorien in Frankfurt gesehen? Ich mit Parka, lange Haare...
    :biggrin:
     
  16. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    Ich bin ein 49er, Abitur 68. Meine Gegend war Tübingen und Umgebung. :)
     
  17. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Ich Endsiebenundvierziger, fastachtundvierziger, abiturlos!

    :augenring
     
  18. maximilian

    maximilian Active Member

    Hallo!

    Danke, Ihr habt mir den Tag gerettet, jetzt fühle ich mich wieder richtig jung :)

    1968 bin ich in die Schule gekommen. Nach Tübingen allerdings erst im Jahr 2000. Der ganze Rest war irgenwann dazwischen. Das mit dem Parka und den (mittel)langen Haaren war bei mir die Zeit des "Nato-Doppelbeschlusses" und der Pershing Raketen. Irgendwann Anfang der 80er. Um die Zeit herum war ich auch mal - um wieder zum Thema zu kommen - in Stuttgart (Kursaal Bad Cannstatt, wenn ich mich jetzt richtig erinnere) auf einem Nichtraucher-Rosenmontagsball. Leider eine äußerst triste Angelegenheit.

    Grüße, Maximilian
     
  19. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    Ich habe an mehreren Demos gegen den Vietnamkrieg teilgenommen. Allerdings habe ich nie die Worte des großen Vorsitzenden Mao besessen und schon gar nicht in der Luft geschwenkt, wie es manche Linke damals gerne taten. Das erschien mir etwas zu überschwenglich. Dagegen erinnere ich mich gerne an die "Worte des Vorsitzenden Heinrich", eine kleine Schrift, in der Zitate unseres ehemaligen Bundespräsidenten Heinrich Lübke für die Ewigkeit aufbewahrt wurden. Dieser goldene Zitatenschatz, in dem Heinrich Lübke mühelos ein Potenzmittel mit einer Stadt in Japan verwechseln konnte, gab mir Trost in dunklen Zeiten, weil ich wusste, wenn so einer Bundespräsident werden kann, dann ist alles möglich und kann sich zum Guten wenden. :biggrin:
     
  20. batrat

    batrat Wolpertinger

    War das nicht der Lübke, der eine Rede einmal mit folgendem Satz begann: "Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Neger !" :augenring :augenring
     

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