1. Liebe Forumsgemeinde,

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"Nine-Eleven" - drei Jahre danach

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von macixus, 11. September 2004.

  1. Macmacfriend

    Macmacfriend Active Member

    Offenbar hast du meine Postings nicht ganz gelesen oder nicht richtig verstanden.

    Zum einen sind auch mir die Verbrechen russischer Soldaten gegen Tschetschenen bekannt (s. o.: „Über das völlig dilettantische Vorgehen der Sicherheitsbehörden muss kein weiteres Wort verloren werden, auch nicht über die Greueltaten russischer Soldaten an Teilen der tschetschenischen Bevölkerung.“). Meine Unterscheidung zwischen Vorsatz und Fahrlässigkeit bezog sich ausschließlich auf Beslan.

    Zum anderen gehöre ich nicht zu den Unterstützern der amerikanischen, russischen bzw. auch israelischen Art der Terrorismusbekämpfung. Dazu habe ich weiter oben bereits einiges geschrieben.
     
  2. maiden

    maiden Lever duat us slav

    Tschuldigung wenn ich mich einmische, aber vielleicht sollte man endlich mal von der engstirnigen Vorstellung Abschied nehmen, terroristische Anschläge als isoliertes Ereignis zu betrachten. Sie sind in aller Regel die Folge vorangegangener Ereignisse. Will man die in die Aufzählung terroristischer Taten, auch wie Kriege, denn auch Krieg ist Terror, einbeziehen, kommt man aus dem Zählen nicht mehr raus.

    Was ist "Dittsche"?
     
  3. Macmacfriend

    Macmacfriend Active Member

    @ macixus

    Guck lieber „September“ im ZDF. :)
     
  4. gratefulmac

    gratefulmac New Member

    @mmf

    Manch einer hier liest halt nur das was er lesen will.
    Und gibt die Antworten die er geben kann.
    Dagegen ist leider kein Kraut gewachsen. ;-(

    (war nur mal ne Zwischenbemerkung die nicht unbedingt zum thema gehört)

    *lautnachdenkaus*
     
  5. sandretto

    sandretto Gast

    Doch, ich habe dein Posting sehr wohl gelesen und auch verstanden, habe dir aber extra eine unkonventionelle Antwort gegeben, in dem ich den wahrscheinlichen Mord der Terroristen an russischen Kindern bei der Geiselnahme, mit den vorsätzlichen Morden der Soldateska in Tschetschenien beantwortet habe. Und die ignorante und heuchlerische Haltung des Kremls, ist genauso vorsätzlicher Mord, an den eigenen unschuldigen russischen Kindern!
     
  6. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Sorry elektronikengel, hab's jetzt erst beim Zurückblättern gesehen. Deckt sich weitestgehend mit meiner Auffassung.


    Mich würde deine Meinung zu meiner These 3 sehr interessieren (damit du nicht zurückscrollen musst, hier der Wortlaut):

    These 3:

    Terror ist keine Sache "der Politiker" und "des Militärs". Terror ist Sache der Zivilgesellschaft (also uns allen) und der Polizei (bei uns wären das z.B. Anti-Terror-Einheiten nach dem Muster der GSG 9).

    Fundamentalisten, die freie Gesellschaften einschüchtern wollen, gehören ihrerseits eingeschüchtert - sie dürfen weder Ruhe- noch Freiräume für ihr Wirken haben. Sie müssen kulturell und intellektuell gefordert und in ihre Schranken gewiesen werden, um sie zu entmutigen.



    Siehst du Chancen für eine (geistig!) wehrhafte Zivilgesellschaft?
     
  7. Rotweinfreund

    Rotweinfreund + Jevers Liebhaber

    Dein Zynismus ist an Perfidie kaum zu überbieten.
     
  8. Wäre eigentlich die beste Lösung.
    Im Zuge der ostdeutschen Progromme (Hoyerswerda, Rostock) nach der Wende ist ja auch ein ziviler Ruck durch die Gesellschaft gegangen. Neonazistische Überfälle und Anschläge gab und gibt es ja auch im Westen. Aber die Beifallsbekundungen der Bevölkerung gab es nur im Osten.

    Um das weiter aufzuführen: die NPD und alle rechten Gruppierungen solidarisieren sich ja mit Al Qaida und den Selbstmordattentätern. Da gibt es natürlich eine alte Tradition: Antisemitismus und Judenhass einerseits, Opfern für eine Ideologie (Walhalla, Märtyrertod) andererseits.

    Es ist schamlos, we sehr die Rechten heute die linken Positionen der 70er Jahre benutzen.

    Das alte Europa sehe ich noch am fortschrittlichsten im Humanismus- und Demokratieverständnis (Deutschland und Frankreich; vielleicht noch Skandinavien).

    Bush ist nach wie vor eine große Katastrophe für die Welt. Viel hängt davon ab, ob er abgewählt werden wird oder nicht. Der Terror eines Osama bin Laden ist sozusagen eine Familienaffäre. Das Problem sind seine Nachfolger. Und solange Krieg gegen den Terrorismus Krieg gegen Unschuldige bedeutet - führt dieser Weg in eine Katastrophe...
     
  9. maiden

    maiden Lever duat us slav

    Man wäre ja schon einen großen Schritt weiter, wenn sich diese Erkenntnis bei den Krieg-gegen-den-Terror-Denkern durchsetzte. Aber das ist Wunschdenken.
     
  10. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Erfreulich, bei dir doch so etwas wie Optimismus durchschimmern zu sehen.

    Ein wenig sträuben sich bei mir die nicht vorhandenen Haare bei "Der Terror eines Osama bin Laden ist sozusagen eine Familienaffäre."

    Da ist was dran - aber selbst wenn "Urvater Bush" weggewählt wird und selbst wenn Osama sich bis dahin nicht weiter seiner Freiheit erfreuen kann: der "Terrorismus der Reichen" ist damit nicht aus der Welt. Die Faszination seiner (Osamas) "Heldentaten" bei Teilen der arabischen Jugend ist damit längst nicht Vergangenheit. Auch wir werden so schnell nicht wieder in die Spaßgesellschaft entlassen.
     
  11. Auch das ist richtig. Bin Laden ist zum Popstar gewordem, wie Madonna oder Britney Spears.

    Selbsternannte Führer der Welt gab es immer und wird es immer geben.

    Die Frage ist nur: fördert man sie oder nicht. Und der Terroranschlag hätte bei einer aufmerksameren Regierung verhindert werden können.

    Schon 1992 war ja das Potential und die Skrupellosigkeit bei dem Anschlag auf das WTC gegeben. Zu dieser Zeit wollte man die Hochhäuser von unten zum Einsturz bringen.
     
  12. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Mmmh, habe ich mir jetzt noch mal durch den Kopf gehen lassen...

    Ich meine, in deiner Aufzählung fehlen die "erzkatholischen" Länder wie Italien, Spanien und Polen (Irland ist in diesem Zusammenhang zu unbedeutend).

    Der Literatur entnehme ich, dass Muslime als "Gegner" nur diejenigen tatsächlich ernst nehmen (können), die festen Glaubens (wenn auch des "falschen") sind. Der Grund hierfür ist, dass nur diese über "feste Werte" verfügen und als "Mitwettbewerber" für voll genommen werden.

    Wenn das so ist, dann würde zumindest Deutschland aus deiner Aufzählung rausfallen. Skandinavier als "feste Evangelen" hingegen nicht.
     
  13. Tja, ich kenne mich in den verquasten Ideologien religiöser Fanatiker nicht so aus. Sind fundamentalistische Christen jetzt satanische Kreuzfahrer, Katholiken - Satanisten?
    Nun, die Geschichte des Satanismus läuft parallel zum Katholizismus, zu Inqusition und Hexenverbrennung.
    Im Koran gibt es ja den großen und kleinen Djihad, der weniger als heiliger Krieg gegen Andersgläubige interpretiert wird sondern als Anstrengung gegen sich selbst, um ein besserer Muslim zu werden.
    Ausserdem darf kein Muslim einen anderen Menschen töten, egal an was er glaubt oder ob er nicht glaubt; es sei denn, der Muslim würde angegriffen werden.
    Man muß den Koran schon sehr weit verbiegen, um einen Terrorakt rechtfertigen zu können. Eigentlich rechtfertigt der Koran solche Akte nicht; er verurteilt sie.
    Zum anderen spricht der Koran auch von Lügnern, Hochstaplern und selbsternannten Propheten in den Moscheen.

    Islamischer Fundamentalismus ist ein Konstrukt, ein Politikum, eine Ideologie. Sie hat mit dem Koran und den Glauben der Muslime eigentlich nichts zu tun, soweit meine laienhaften Kenntnisse davon sind.
     
  14. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Das ist unbestritten (mit den gleichen laienhaften Kenntnissen ausgestattet...).

    Ich wollte aber auf was anderes hinaus:

    Wenn es so etwas wie einer "(geistig) wehrhaften Zivilgesellschaft" bedarf, um den "Fans" des Terrorismus und seiner Popstars (!) entgegentreten zu können, dann muss diese (geistige) Zivilcourage auf einem festen Koordinatenkreuz beruhen (um mal das Wort "Werte" zu umsegeln).

    Die Frage ist: haben wir so etwas?
     
  15. "Die Frage ist: haben wir so etwas?"

    Die Antwort: Ja.

    Wenn nicht, haben wir es auch nicht anders verdient - nach "unserem" jüngsten Geschichtstrauma.
     
  16. macixus

    macixus Hofrat & Traktorist

    Das wollte ich hören. :)
     
  17. Sehr zwiespältig empfinde ich schon solche Betreiber wie den "Muslim Markt", die der rechten "Jungen Freiheit" ein Interview gewähren und dazu aufrufen, israelische Produkte zu boykottieren, obwohl sie sich ja ausdrücklich von Terror und Antisemitismus distanzieren. Toleranz und Sympathie für Märtyrer und diejenigen, die den Tod nicht fürchten, ist das Problem. Diesem Wahn muß seine Attraktivität genommen werden.
     

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