"Nine-Eleven" - drei Jahre danach

*rülps*

 

Kannst du dich denn mit dem Gedanken anfreunden, dass die Kreuzzügler pervertierte Christen waren? Wie sie Frauen und Kinder verbrannten und lustige Fessel- und Folterspiele mit den Muslimen unternahmen?

Nein, verehrte Mitgutmenschen, keinesfalls will ich obige Bemerkung als Rechtvertigungsversuch für irgendwelche Greueltaten in neuerer Zeit verstanden wissen. Aber(!) wenn man es so auffassen will, dann ist Hopfen und Malz ohnehin verloren. Und Wasser.

 

Es ist mir mit Verlaub gesagt scheiß egal was du liest.
Ich definiere dich hier nur über deine Beiträge, und die bestehen entweder aus haltlosen Behauptungen, oder aus Zitaten der Webseite von dem erzkonservativem Kampfblatt "Die Welt".

Meine bevorzugte Lektüre geht dich nichts an.

 

Ich mag die Titanic. Und Heise. Indymedia, Golem und den (ichgebsjazu) Spiegel. Und diese reich bebilderten Hochglanzheftchen in fünf Sprachen.

 

Falls deine Frage mir galt, dann lautet meine Antwort ja. Wobei ich mich mit dem Gedanken nicht "anfreunde", sondern die Kreuzzügler für ebenso verblendet halte wie die Gotteskrieger mit dem Halbmond.

 

Welche meiner Behauptungen findest du haltlos?

Ich habe mich nie erdreistet, mich über deine Lektüre auszulassen. Was du allerdings für andere als selbstverständlich in Anspruch nimmst. Merkst du gar nicht wie dumm du argumentierst.

 

Das freut mich für dich.

 

Eigentlich Herrn TOCAMAC. Bei dir war's mir ja klar. Sonst wär' dir ja auch nicht pervertierter Islamist aus der Feder gefallen. Ich machte mich hier nur als Mittler breit. Weil – breitmachen, das kann ich.

 

Im Zuge aktueller politischer Ereignisse und meiner ganz eigenen Vorstellung von Humor, stelle ich den Antrag dieses Merkst mit einem Merkelst zu ersetzen. Ich verspreche auch, dass mich hierfür mindestens eine halbe Stunde lang ein Lächeln zieren wird.

 

Gibt es ein Medium, wegen welchem du dich ganz besonders für mich freust?

 

Wo bitte habe ich dich deswegen angesprochen?

Das mußt du mir jetzt aber mal näher erklären.
Du selbst gehst mit deinen Links aus der Zeitung "Die Welt" hausieren.

Nein

 

Nein

 

Ach Convi, mir geht es garnicht darum, wer pervertiert ist.

Vielmehr stört mich, daß diese Welt als unsere bezeichnet wird. Da frage ich mich, wer uns ist. Die Islamisten ja offenbar nicht, denn sie wollen uns (also der Welt, die ja nun uns gehört und nicht denen) Ihren Willen aufzwingen.

 

Kann es sein, dass du gar nicht angesprochen warst? Oder meinst du, dü müsstest anderen das Wort reden?

 

Warum fragst du nicht mich?

Mein von dir beanstandeter Satz ist tatsächlich missverständlich.

Mit "unserer Welt" bezeichne ich den Teil der Welt (klein genug ist er ja...), in dem unsere Wertvorstellungen gelten - als da sind Bürgerrechte, Freiheit der Presse, Trennung von Staat und Kirche, freie Wahlen, Herrschaft auf Zeit (Demokratie).

Ich habe es im Ausgangsbeitrag per * ergänzt.

 

Diese Welt ist meine. Diese Welt setzt sich in meinem Kopf zu meinem Weltbild zusammen. Ich kann nicht in deine Welt und du nicht in meine.
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Diese Welt ist unsere. Niemand findet sich eine andere. Niemand ist eine Insel. Und das einzige was uns bleibt ist ein Miteinander. Dazu leuchtet uns ein Lichtlein. Dazu befeuert uns ein Zwang.
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Die Welt ist wahnsinnig geworden und unsere Seelen bewohnen als allesverschlingende Dämonen das lebendige Fleisch.
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In allem was ich tue finde ich Gott. In seiner unendlichen Gnade ist er mir Trost in dunklen Zeiten und lässt mein Herz den richtigen Weg finden.
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Längst hab' ich den Überblick verloren, die Konsequenzen meines Handeln dräuen als graue Eisberge vor einem Horizont dem ich zu entkommen suche.
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… und so weiter und so fort. Irgendwie hab' ich angesichts der schieren Unermesslichkeit den Faden verloren. Die Frage war doch, wer ist uns und nicht, wer ist Welt.

 

MP, ich finde das, was Du da geschrieben hast, bis jetzt den besten Eintrag hier.

Die letzten Jahre haben für mich und vielleicht für ein paar andere auch die Erkenntnis gebracht, daß das eigene völlig beschränkte Weltbild an seine Grenzen stößt. Es ist nicht beliebig per copy & paste in der Welt zu verteilen. Das schafft kein Terrorist, und das schaffen die united states of aggressors schon lange nicht mehr. Versucht wird es immer wieder.

Für solche Versuche des Weltbildexports sterben tagtäglich Menschen, im Irak seit Monaten gut dokumentiert.

An anderer Stelle haben wir gelernt wegzusehen. Wen hat denn Tschetschenien gekümmert? Daraus resultierende Gegnschläge kümmern plötzlich alle.

Dem 11. September folgten alle Becksteins der Republik. Die haben auf einen solchen Tag gewartet.

Der Islamist hat gute Chancen, der Russe des 21. Jahrhunderts zu werden. Mit einem ausgeprägten Feindbild hat der Tag Struktur. Das lese ich aus diversen oben stehenden Artikeln. Das kennt man noch aus dem Feminismus, ist aber auch schon ein paar Jährchen her.

 

ich finde ich diesen thread sehr lesenswert und er enthält für mich viele gedankenanstösse. ich will gar nicht auf einzelne außerungen, bzw. äußerungen einzelner eingehen, sondern nur einige erlebnisse, beobachtungen hinzufügen.
ich habe von berufswegen mit jungen menschen zu tun und dabei in geringem maße auch mit jugendlichen moslemischen glaubens.
erschreckend für mich war vor einigen jahren die äußerung eines jungen türken (große anerkennungsprobleme in seinem deutschen umfeld, sehr leistungsschwach) er wolle "untergrundkämpfer" werden, gegen wen und was war ihm eigentlich egal, seine sehnsucht war, anerkennung zu finden egal mit welchen mitteln.
seit fünf jahren kenne ich zwei iranische mädchen, die scheinbar mühelos den spagat zwischen islamischer und christlicher welt schaffen. sie stammen beide aus einer gehobenen schicht in theran (mütter haben beide abitur bzw. vergleichbare abschlüsse) und bewegen sich hier unter jugendlichen völlig selbstverständlich, sind anerkannt und absolut toleriert und werden auch abi machen. wenn es dann in den ferien in den iran geht, wird eben der lange mantel und das kopftuch rausgeholt und die zeit im iran mit freude bei den verwandten genossen.
vieles hängt eben von der bildung ab, egal in welchem kulturkreis und hier muss man ansetzten, um etwas zu bewegen!

 

Langfristig gesehen, hast du ja recht, ich wüsste auch niemand, der sich an diesem Thread positiv beteiligt, dass andere das nicht auch so sehen. Auch bestreitet niemand, das die überwiegende Anzahl der Muslime, egal welcher Nation sie angehören, oder welchen Bildungsstand sie haben, friedliebende und wertvolle Menschen sind, die sich selbst gegen den Extremismus in ihren Reihen aussprechen.

Bleibt aber doch die drängende Frage, was tuen wir jetzt[/] gegen den Terrorismus jeglicher Art und dem islamistischen insbesondere?

 

Dieser Ansatz ist gewiss richtig - er setzt aber voraus, dass das Bildungsangebot über die Lektüre des Korans und gleichnamiger Schulen hinausgeht. Und da habe ich in einem Gottesstaat voller Gotteskrieger so meine Zweifel.

Der "Angriff" auf eine Schule ist da durchaus von einem gewissen Symbolcharakter.

ekaat, der von dir geschilderte Spagat junger Iranerinnen macht mich sehr neugierig - wie beurteilen diese Mädchen das, was wir hier diskutieren?