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Musikklau

Dieses Thema im Forum "Software" wurde erstellt von Morane, 25. April 2002.

  1. Morane

    Morane New Member

    Attraktive Filme und Musik im Web gibt es nur illegal
    Von Martin Virtel, Hamburg

    Mit ungewöhnlich harschen Worten hat Yahoo-Chef Terry Semel die Internetstrategien der US-Medienbranche kritisiert. Die bisherigen Versuche, Musik und Filme online zu vermarkten, seien ungenügend, polterte Semel am Dienstag bei einer Podiumsdiskussion im kalifornischen Los Angeles.

    Pressplay und Musicnet, die beiden Online-Vertriebsgemeinschaften der fünf großen Musikkonzerne, bieten nach Semels Worten "nur eine begrenzte Auswahl, und nicht das, was die Leute wollen".

    Semels Intervention ist ein erstes Anzeichen für den Misserfolg der in den vergangenen Monaten gestarteten Versuche, dem populären Raubkopieren von Musik und Filmen im Internet eine legale Alternative entgegenzusetzen.

    "Vor vier Jahren haben wir erstmals eine Veränderung des Kaufverhaltens [für Musik] beobachtet, und die Branche hat sich seitdem nicht bewegt", resümierte der Yahoo-Manager in Gegenwart von Branchengrößen wie dem Viacom-Boss Mel Karmazin und Peter Chernin von der News Corp. Auch die Filmbranche agiere im Onlinevertrieb zu zögerlich, klagte Semel, der vor dem Antritt als Vorstandschefs bei Yahoo einer der Leiter der Warner Bros. Filmstudios war.

    Wenig legale kostenpflichtige Angebote

    Wie erschreckend wenig die legalen kostenpflichtigen Angebote von Filmen und Musik genutzt werden, spürt Semel auch bei der Durchsicht seiner eigenen Bilanzen: Das unprofitable Internetportal Yahoo ist der wichtigste Vertriebspartner von Pressplay, dem Zusammenschluss der beiden größten Musiklabels Vivendi Universal und Sony Music. Bislang hat sich der Verkauf von Pressplay-Abos nicht als eine nennenswerte Umsatzquelle erwiesen. Für eine Gebühr zwischen 10 $ und 25 $ im Monat erhält man das Recht, bis zu 20 Internetmusikstücke im Monat auf CD zu brennen und 1000 weitere live zu hören, allerdings beschränkt sich das Angebot auf Musik aus den Häusern Sony, Universal, EMI und einiger anderer Plattenfirmen. Die Bertelsmann Music Group (BMG) und Warner Music vertreiben ihre Musik exklusiv über den Pressplay-Konkurrenten.

    Bereits seit langem kritisieren Branchenanalysten, dass das begrenzte Angebot der beiden Online-Musikvertriebe im Vergleich zu den illegalen Raubkopierangeboten nicht attraktiv genug für Musikfreunde ist. "Der digitale Vertrieb muss für die Verbraucher sehr einfach zu benutzen sein, und damit das passiert, müssen sich alle fünf großen Musiklabels zusammentun", forderte P. J. McNealy, Analyst beim US-Strategieberater Gartner G2, in einer bereits im vergangenen Jahr veröffentlichten Studie.

    Tatsächlich ermöglicht die im Internet weit verbreitete Tauschsoftware den einfachen Zugriff auf ein weltweit verteiltes vielfältiges Angebot von raubkopierten Filmen, Musikstücken oder aktueller Software, neben dem die nur in den USA verfügbaren Musikabos von Pressplay und Musicnet umständlich und unattraktiv anmuten.

    Napster argumentiert ähnlich

    Mit Semel greift nun erstmals ein einflussreicher Manager aus der Branche diese Argumentation auf. In seiner Kritik an der Musikbranche bedient sich Semel dabei interessanterweise derselben Argumente wie der mittlerweile durch einen Gerichtsbeschluss eingestellte Musiktauschdienst Napster. "Die Musikfirmen haben sich zusammengetan, um zu verhindern, dass andere sich am Geschäft beteiligen", klagte Semel. Napster hatte - ebenso wie der niederländische Nachfolger Kazaa - vor Gericht geltend gemacht, dass die Musikbranche nicht über die Vergabe von Online-Musikrechten an andere Unternehmen verhandeln wolle, sondern sich stattdessen das Geschäft selbst zu sichern versuche.

    Dabei gilt es noch nicht einmal als ausgemacht, dass der Erfolg der Internet-Tauschbörsen der Musikindustrie schadet: Nach einer Untersuchung der Universität von Connecticut kaufen Nutzer der Onlinebörsen vermehrt CDs von unbekannteren Bands, auf die sie im Internet gestoßen sind. Titel von Superstars sind bei ihnen indes nicht so beliebt.
     
  2. Morane

    Morane New Member

    Attraktive Filme und Musik im Web gibt es nur illegal
    Von Martin Virtel, Hamburg

    Mit ungewöhnlich harschen Worten hat Yahoo-Chef Terry Semel die Internetstrategien der US-Medienbranche kritisiert. Die bisherigen Versuche, Musik und Filme online zu vermarkten, seien ungenügend, polterte Semel am Dienstag bei einer Podiumsdiskussion im kalifornischen Los Angeles.

    Pressplay und Musicnet, die beiden Online-Vertriebsgemeinschaften der fünf großen Musikkonzerne, bieten nach Semels Worten "nur eine begrenzte Auswahl, und nicht das, was die Leute wollen".

    Semels Intervention ist ein erstes Anzeichen für den Misserfolg der in den vergangenen Monaten gestarteten Versuche, dem populären Raubkopieren von Musik und Filmen im Internet eine legale Alternative entgegenzusetzen.

    "Vor vier Jahren haben wir erstmals eine Veränderung des Kaufverhaltens [für Musik] beobachtet, und die Branche hat sich seitdem nicht bewegt", resümierte der Yahoo-Manager in Gegenwart von Branchengrößen wie dem Viacom-Boss Mel Karmazin und Peter Chernin von der News Corp. Auch die Filmbranche agiere im Onlinevertrieb zu zögerlich, klagte Semel, der vor dem Antritt als Vorstandschefs bei Yahoo einer der Leiter der Warner Bros. Filmstudios war.

    Wenig legale kostenpflichtige Angebote

    Wie erschreckend wenig die legalen kostenpflichtigen Angebote von Filmen und Musik genutzt werden, spürt Semel auch bei der Durchsicht seiner eigenen Bilanzen: Das unprofitable Internetportal Yahoo ist der wichtigste Vertriebspartner von Pressplay, dem Zusammenschluss der beiden größten Musiklabels Vivendi Universal und Sony Music. Bislang hat sich der Verkauf von Pressplay-Abos nicht als eine nennenswerte Umsatzquelle erwiesen. Für eine Gebühr zwischen 10 $ und 25 $ im Monat erhält man das Recht, bis zu 20 Internetmusikstücke im Monat auf CD zu brennen und 1000 weitere live zu hören, allerdings beschränkt sich das Angebot auf Musik aus den Häusern Sony, Universal, EMI und einiger anderer Plattenfirmen. Die Bertelsmann Music Group (BMG) und Warner Music vertreiben ihre Musik exklusiv über den Pressplay-Konkurrenten.

    Bereits seit langem kritisieren Branchenanalysten, dass das begrenzte Angebot der beiden Online-Musikvertriebe im Vergleich zu den illegalen Raubkopierangeboten nicht attraktiv genug für Musikfreunde ist. "Der digitale Vertrieb muss für die Verbraucher sehr einfach zu benutzen sein, und damit das passiert, müssen sich alle fünf großen Musiklabels zusammentun", forderte P. J. McNealy, Analyst beim US-Strategieberater Gartner G2, in einer bereits im vergangenen Jahr veröffentlichten Studie.

    Tatsächlich ermöglicht die im Internet weit verbreitete Tauschsoftware den einfachen Zugriff auf ein weltweit verteiltes vielfältiges Angebot von raubkopierten Filmen, Musikstücken oder aktueller Software, neben dem die nur in den USA verfügbaren Musikabos von Pressplay und Musicnet umständlich und unattraktiv anmuten.

    Napster argumentiert ähnlich

    Mit Semel greift nun erstmals ein einflussreicher Manager aus der Branche diese Argumentation auf. In seiner Kritik an der Musikbranche bedient sich Semel dabei interessanterweise derselben Argumente wie der mittlerweile durch einen Gerichtsbeschluss eingestellte Musiktauschdienst Napster. "Die Musikfirmen haben sich zusammengetan, um zu verhindern, dass andere sich am Geschäft beteiligen", klagte Semel. Napster hatte - ebenso wie der niederländische Nachfolger Kazaa - vor Gericht geltend gemacht, dass die Musikbranche nicht über die Vergabe von Online-Musikrechten an andere Unternehmen verhandeln wolle, sondern sich stattdessen das Geschäft selbst zu sichern versuche.

    Dabei gilt es noch nicht einmal als ausgemacht, dass der Erfolg der Internet-Tauschbörsen der Musikindustrie schadet: Nach einer Untersuchung der Universität von Connecticut kaufen Nutzer der Onlinebörsen vermehrt CDs von unbekannteren Bands, auf die sie im Internet gestoßen sind. Titel von Superstars sind bei ihnen indes nicht so beliebt.
     

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