1. Liebe Forumsgemeinde,

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Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von maggi, 26. Juli 2002.

  1. CChristian

    CChristian New Member

    Natürlich macht es einen Unterschied:
    wenn es real ist, ist es ein dokumentierter Mord, als Fake "einfach nur" gnadenlos neben der Spur (harmlos ausgedrückt)!
     
  2. noah666

    noah666 New Member

    Wenn du auf die Pseudorealistische "Gesichter des Todes 1- Wasweißich"- Reihe anspielst so wird immer wieder gern behauptet, diese Filme seien echt. Zum einen behauptet das die Verleihfirma/ der Produzent damit sich mehr Leute diesen Film anschauen, zum anderen wird dies sehr gerne als Argument genommen diesen Film zu verbieten.

    Aber dieser Film, bzw. jeder Film aus dieser Reihe ist nicht real sondern einfach nur dämlich.
    Wäre er real so kannst du sicher sein dass keine Verleihfirma diesen Film rausbringen würde.

    Quelle meiner Infos: "Ab 18 - Zensiert, Diskutiert, Unterschlagen". In dem Buch geht es um Indizierungen, Zensur und Verbote in Literatur, Bildnerische Kunst, Musik und Filmen.

    mfg Noah
     
  3. Jansen

    Jansen New Member

    Dokumentierten Mord findest Du jeden Abend in Bild und Text, in Nachrichten und Zeitung. Und afghanische Kinderleichen erschrecken mich bedeutend mehr, als ein zweifelhaftes Video XY. Verbieten sollte man weder das eine noch das andere - letztlich kann und soll jeder selbst entscheiden, was und wieviel er sich zumutet und auf welche Weise er Wertungen aufstellt.

    Die angesprochenen Videos kenne ich aus der Videothek - bin bis jetzt allerdings noch nicht auf die Idee gekommen, sie mir auszuborgen; mir fehlt schlicht das Interesse...
    Aber jemanden, der nun diesbezüglich eine andere Entscheidung trifft, als krank, gar pervers zu werten? Mitnichten... klar kann man, wenn es einen persönlich betrifft (soll heißen, wenn die Freundin mit solchen Videos auftaucht und zum gemütlichen Videoabend bittet), etwaige Motivationen zu ergründen versuchen ... aber pauschal jeden als krank zu bezeichnen, der sich damit auseinandersetzt? Einsperren? Verbieten? Wo kommen wir denn da hin...
     
  4. CChristian

    CChristian New Member

    >>Dokumentierten Mord findest Du jeden Abend in Bild und Text, in Nachrichten und Zeitung.<<
    Du willst ernsthaft das, was in den Medien als Doku läuft mit diesen Videos vergleichen?

    >>Und afghanische Kinderleichen erschrecken mich bedeutend mehr, als ein zweifelhaftes Video XY.<<
    Es gab kurz nach dem 11. September eine Doku (an den Sender erinnere ich mich nicht mehr) über eine Untergrundbewegung in Afghanistan, organisiert von Frauen, sehr bekannt, aber mir fällt der Name nicht mehr ein. In dieser Doku sind heimlich gedrehte Aufnahmen gezeigt worden, wie im Fußballstadion von Kabul (?) mehrere Frauen auf Geländewagen auf die Spielfläche gefahren wurden. Die Ränge waren gut gefüllt. Man sah, wie ganze Familien die Ränge aufsuchten.
    Ich will es abkürzen: die Frauen wurden im Strafraum vor dem Tor per Kopfschuss getötet.

    Du musst zugeben, dass die Funktion, die diese Darstellung von Grausamkeit hatte ein gänzlich ander ist, als jene in den Videos, obwohl der Grad an Gewalt und Menschenverachtung wohl ähnlich sein dürfte (ich klammere den politischen Aspekt bei der Wertung einmal aus).

    >>Verbieten sollte man weder das eine noch das andere - letztlich kann und soll jeder selbst entscheiden, was und wieviel er sich zumutet und auf welche Weise er Wertungen aufstellt.<<
    Ich bin bisher davon ausgegangen, dass die Gewaltdarstellungen, die in diesen Videos gezeigt werden, zwecks Herstellung der Videos geschehen sind. Ich weiss nicht, ob das so richtig ist. Es stellt sich aber generell die Frage, ob mit derartigen Darstellungen und der mit ihr verbundenen öffentlichen Akzeptanz ethische Grundsätze tangiert werden.

    >>Aber jemanden, der nun diesbezüglich eine andere Entscheidung trifft, als krank, gar pervers zu werten?<<
    Ich versuche generell, mit derartigen Urteilen bedächtig zu sein. Aber eins glaube ich, mit gutem Gewissen aussagen zu können: wer derartige Filme zur Unterhaltung nutzt, bei dem hat sich irgendwas verschoben. Mag sein, dass Perversion nicht immer die Motivation zum Schauen der Videos ist. Vielleicht ist es ja inzwischen cool, solche Filme vor Freunden "aushalten" zu können (manche finden es ja auch toll, wenn bei "Jackass" jemand kopfüber in eine Scheissegrube springt, um danach auf dem Rückweg zum Hotelzimmer die Wiese, den Parkplatz, den Bürgersteig, Treppe und Laubengang aus vollstem Leibe vollzukotzen...).

    Jeder, der sich das Video anschaut, um sich ein Urteil darüber zu bilden, macht dies bestimmt nicht aus Spaß.
    Jeder, der beim Anblick solcher Bilder nicht die geringste Abneigung verspürt, sollte mal darüber nachdenken, ob sein Wertesystem noch sauber angelegt ist.
    Meine Meinung.

    >>aber pauschal jeden als krank zu bezeichnen, der sich damit auseinandersetzt? Einsperren? Verbieten? Wo kommen wir denn da hin...<<
    Das habe ich in keinem der vorhergehenden Postings behauptet. Selbst meine Aussagen in diesem Posting sind differenzierter, als Du mir rethorisch unterschieben willst.
    Oder beziehst Du Dich auf andere Leute in diesem Thread?

    Gruß
    CChristian
     
  5. CChristian

    CChristian New Member

    Danke Dir.
     
  6. charly68

    charly68 Gast

    maggi schick mir mal zu ..
     
  7. Jansen

    Jansen New Member

    >>Du willst ernsthaft das, was in den Medien als Doku läuft mit diesen Videos vergleichen?<<
    Ja, der Effekt ist im wesentlichen identisch und (wenn überhaupt) nur durch die Tatsache zu unterscheiden, dass wir es auf der einen Hand mit Realität, auf der anderen mit Fiktion zu tun haben. Und wie später bemerkt erschreckt mich die Realität um ein vielfaches mehr - insofern kann ich Videos, wie die angesprochenen Faces of Death, nur als infantil(grausamen) Unsinn betrachten. Was den Konsum jener Videos betrifft, resp. die persönliche Prägung des Einzelnen (die sich auch von Fall zu Fall unterscheiden dürfte - sieht man´s sich aus Interesse, aus Lust, aus einer Mutprobe, etc. heraus an...) kann man selbstredend diese oder jene Rückschlüsse ziehen, die in den meisten Fällen ein nicht unbedingt positives Licht auf den jeweiligen werfen sollte.

    >>Ich bin bisher davon ausgegangen, dass die Gewaltdarstellungen, die in diesen Videos gezeigt werden, zwecks Herstellung der Videos geschehen sind.<<
    Wenn es tatsächlich so sein sollte, stimme ich selbstverständlich mit dir überein! Ich für meinen Teil war allerdings der Ansicht, diese Videos wären a) ein Fake oder b) eine "Dokumentation suizidärer Hoppalas" (quasi).

    >>Oder beziehst Du Dich auf andere Leute in diesem Thread?<<
    Natürlich. Du hattest ja nichts diesbezügliches gesagt. Nur auf irgendein Posting muss ja man antworten... Ich will auch niemandem unterstellen, infantil, unreflektiert oder zu oberflächlich an die Sache herangegangen zu sein; ich möchte nur grundsätzlich bemerken, dass man mit "Einsperren und Verbieten" sehr vorsichtig sein sollte. Geschmäcker, Moral und ideologische Fundamente sind nunmal nicht uniform - und dabei sollte man es auch belassen. Dass daraus nicht nur Liebe, Eintracht und Glückseligkeit resultieren war uns doch allen klar, oder?
    So, Ende der Pathetikstunde.

    Grüße,
    Jansen
     
  8. CChristian

    CChristian New Member

    Guten Morgen,

    >>...eine "Dokumentation suizidärer Hoppalas".<<
    Okay, das würde die ganze Sache zumindest nicht mit dem kriminellen Hintergrund erscheinen lassen. Ich muss ja zugeben, dass dieses Missverständnis sicherlich darauf beruht, dass ich die Videos inhaltlich nicht kenne. Vermutlich lässt sich anhand der Art, wie gefilmt wurde, erkennen, wie die Filme entstanden sind.

    >>Geschmäcker, Moral und ideologische Fundamente sind nunmal nicht uniform - und dabei sollte man es auch belassen.<<
    Sicher. Nur gehe ich davon aus, dass wir uns in einer Lebensgemeinschaft vieler Menschen befinden, die gewisse ethische Fundamente (z.B. die "Würde des Menschen") hat, die aus dem best möglichen Konsenz aller besteht (ich könnte jetzt auf Rousseau und den Gesellschaftsvertrag verweisen, ich lass es aber ;-)). Und gewisse Grenzgänge, und für mich ist der Genuss derartiger Videos ein solcher, müssen dem entsprechend diskutiert werden und es muss geklärt werden, ob so etwas legitim (im bewussten Unterschied zu "legal") ist.

    Wie pflegte ein Schulkollege recht passend zu sagen: "Wir kondensieren." *ggg*

    Gruß
    CChristian
     
  9. Sideshow Bob

    Sideshow Bob New Member

    Ich muß doch sehr wundern, wie in diesen und dem Friedmann-Sharon-Threads argumentiert wird.

    Zu diesen: Die Rezeption von Gewaltdarstellung ist individuell verschieden und reicht von der Katarsis bis zur Nachahmung. Es gibt kein generelles Konstrukt, wie solche Informationen verarbeitet werden. Gerade die Reaktionen auf Erfurt haben wieder deutlich gezeigt, wie gerne hier zu kurz gegriffen wird. Ich würde behaupten, daß die meisten männlichen Computernutzer zwischen 15 und 40 schon mal Kontakt zu einem Egoshooter hatten und einige hunderttausende sie rgelmäßig spielen, dennoch kauft sich ja kaum jemand eine Pumpgun!

    Diese simplifizierenden Darstellungen beschert uns nun ein vorgefiltertes Internet, wo man nicht einmal herausfinden kann, was wir alles nicht zu sehen bekommen. Das macht die Recherche zu Themen wie Sexualität oder politischen Extremhaltungen sehr schwer und ist, weiter gedacht, eine der schlimmsten Einschnitte in unsere Informationsfreiheit.

    Gerade in diesem Forum hätte ich eine differenzierte Haltung und ein größeres Bewußtsein für übergeordnete Zusammenhäge der Medienpolitik erwartet. Schade!
     
  10. CChristian

    CChristian New Member

    Wir haben uns hier ausschließlich über den ethischen und kriminellen Aspekt der Videos unterhalten. Welche Folgen Gewaltdarstellungen haben, kam nicht zur Sprache (mag sein, dass irgendwo was zu den Folgen drinsteht; wo?).
    Daher verstehe ich Deine negative Kritik nicht.

    Gruß
    CChristian
     

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