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Kettensägenmassaker !!!!!!!!

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von batrat, 28. April 2007.

  1. batrat

    batrat Wolpertinger

    Es war einmal ein Baum. Eine Buche , ca. 150 Jahre alt .
    Als sie ein Keimling war schrieben wir ca. das Jahr 1857. Deutschland als Staat existierte noch nicht , Weltklima war noch ein Fremdwort , in München wurde die Weisswurst erfunden und Äpfel wuchsen nur auf Bäumen und hatten keine Tastatur. :D
    Sonstiges im Jahr 1857: http://de.wikipedia.org/wiki/1857

    Sie überlebte mehre Kriege , darunter 2 Weltkriege und spendete Schatten für gute und schlechte Menschen.
    Sie war Treffpunkt für jung und alt , für Verliebte und Spaziergänger.
    Ich kannte sie seit meiner Kindheit und bin oft auf sie geklettert.

    Sie war einfach wunderschön. Bis gestern.......... :frown:

    Da kamen die Henker. Sie waren schwer bewaffnet. Kettensägen , Kräne ,Seilzüge usw.
    Was 150 Jahre braucht um zu wachsen , wurde an einem Tag vernichtet. :cry: :cry:
    Heute morgen stand ich dann an dieser Stelle , wo die Buche stand. Ein Loch im Boden. Eine Lücke in der Landschaft. :frown:
    Ein Gefühl zwischen Wut, Trauer , Zorn und Aggression. :angry:

    Auf dieser Wiese soll gebaut werden , der Baum war angeblich krank. Nachbarn haben Fotos gemacht. Keine grösseren Spuren von Baumfäule !
    Der Baum hätte erhalten werden können. :nicken:

    Aber die Profitgier war übermächtig. :frown: :meckert:

    Vielleicht langweilt dieser Beitrag den einen oder anderen. Aber ich wollte mir das einfach mal von der Seele schreiben.
    Vielen Dank fürs Lesen. :)
     
  2. sebulba

    sebulba New Member

    Oh, ich kann Deine Wut gut verstehen. Das ist schon tragisch, wie so ein schöner Baum einer sicherlich weniger schönen Immobile weichen muss.

    Als ob diese Menschen nichts gelernt haben.

    p.s. Nicht verstehen kann ich allerdings den inflationären Einsatz von grellbunten Smileys.
     
  3. maiden

    maiden Lever duat us slav

    wie wir ticken konnte man auch sehr schön sehen, als in meinem alten Heimatort eine Baumschutzsatzung diskutiert wurde. Noch bevor auch nur eine Silbe des Satzungstextes der Öffentlichkeit bekannt gemacht wurde, wurden schon die Sägen an alte Eichen und Kastanien angesetzt, weil die Grundstücksbesitzer befürchteten, nach Einführung der Satzung nicht mehr Herr eigener Entscheidungen sein zu dürfen.

    Dann wurde die Satzung der Öfentlichkeit vorgestellt und eine große Diskussionsrunde im Gemeindesaal durchgeführt.
    Im Satzungstext wurde alle Eichen, Kastanien und Eiben ab einem bestimmten Stammumfang unter Schutz gestellt. Außerdem Birken und einige andere Laubbäume. Dabei wurden die Abmessungen für den Stammdurchmesser so großzügig festgesetzt, daß kaum mehr eine Eibe oder Birke und keine Vogelbeeren mehr unter die Satzung fallen konnten. Nach Auskunft des niedersächsischen Umweltamtes gibt es Eiben mit derart großem Umfang nur noch irgendwo in der Nähe von Hannover, sonst sind keine bekannt. Bei Birken das gleiche. Ich kenne mich im Ort gut aus und weiß, daß es dort keine so mächtigen Birken gibt. Das gleiche bei Vogelbeeren.

    Für Landwirte die üblichen recht großzügigen Ausnahmen.
    Weitere Ausnahmen, wenn Bäume Wohnraum beschatten oder eine Gefahr darstellen. Undsoweiter.

    Alles in allem war die Satzung vor allem ein wertloses Stück Papier und ohne wirklich greifbaren Schutz für Bäume. Trotzdem wurde sie nach einer wilden und sehr emotionalen Diskussion im Gemeinderat mit großer Mehrheit abgelehnt. Vor allem der örtliche CDU-Mann tat sich dadurch hervor, daß er sachlich völlig abgedrehte Horrorszenarien an die Wand malte, wenn die Satzung käme. Mehrfach wurde ihm denn auch nachgewiesen, daß er den Text entweder nicht gelesen oder eben nicht verstanden hat, da seine Einwände zum größten Teil überhaupt nicht durch die Satzung tangiert wurden.

    Dennoch wurde sogar von den Gemeindeoberen in den Folgewochen nach der Ablehnung ein kettensägenbedingtes Baumsterben bemerkt. Solch ein irres Volk. In einer Eichenalle wurden an einem Samstag 35 alte Eichen platt gemacht. Einige von ihnen mehr als 200 Jahre alt. Überhaupt wurden die meisten Bäume stets am Wochenende platt gemacht. Da haben die Ämter zu und keiner kontrolliert ob die Fällaktion einer Genehmigung bedarf.

    Im häuslichen Bereich wurden teilweise Bäume umgelegt, die noch nicht mal zum Grundstück gehörten sondern auf gemendeeigenem Grund an der Grundstücksgrenze standen. Wo Ersatz geschaffen werden mußte, wurde in aller Regel ein nutzloses Tujagewächs für einen wertvollen Laubbaum eingepflanzt.

    Ich habe nie verstanden warum die Leute so was tun. In meiner Wohngegend bestand dort seit 35 Jahren schon eine besondere Baumschutzsatzung, die erstens alle Bäume umfaßte und zweitens strenge Regeln hatte. Ich habe das, obwohl auf einem Grundstück mit dichtem Baumbestand wohnend, nie als Last empfunden und auch keine Nachteile gehabt. Wenn ein Baum zur Gefahr zu werden drohte, kam ein Mensch vom Ordnungsamt, sah sich den Baum an und stellte die Genehmigung zum Fällen aus.

    Schatten am Haus? Gottseidank - und wir hatten viel Schatten durch die vielen Bäume. Im Sommer ein Segen, im Winter kein Problem, da die Blätter ja weg sind. Und auch das viele Laub sah ich stets als kein Problem an.
     
  4. maiden

    maiden Lever duat us slav

    und ich habe keinen Garten mehr. Das ist eine sehr traurige Tatsache. Sonst gäbe es dort Bäume, Sträucher, Stauden, einen Teich, Vogelkästen, Blumen Blumen Blumen.

    Ach verdammt.
     
  5. batrat

    batrat Wolpertinger


    Wer auch immer das Grundstück kauft : Der Baum bleibt stehen !!!

    Dann bekomme ich eben weniger Geld , ich hätte geerbt , hätte also sowieso Geld bekommen , das unverhofft kommt.

    Scheiss Geldgier ! :kotz:

    Was immer da gebaut wird , ich hoffe , dass es niederbrennt . :teufel: :teufel:
    Wo hab ich denn den Spiritus hin :confused:
     
  6. maiden

    maiden Lever duat us slav

    das Grundstück, das ich bewohnte (3160 qm), jede Menge Bäume, sehr strickte Baumschutzsatzung wurde auch verkauft. Im Übrigen gibt es immer genügend Ausnahmen, wenn gebaut werden sollte.
     
  7. MK-P66

    MK-P66 Waschechter Applefan

    Krank, wie wenig den Leuten heute bewußt ist, was sie da vernichten.

    Kleine Steigerung: In unserem Bundesland, Niedersachsen, gibt es einen Umwelt?minister, der selbst mit Kettensäge Hand anlegt. Angeblich für den Hochwasserschutz.

    Nebenbei trägt er auch Pro-Atomkraft-Shirts. :kotz:

    Anscheinend hat keiner einen Arsch in der Hose, um die Flachpfeife rauszukanten. Was meint Ihr, wie mich DAS auf die Palme bringt.

    Ansonsten: So eine Baumfällung trifft mich auch immer in den Magen, bildlich.

    Michael
     
  8. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Wenn ich jetzt nicht wüßte, daß die Merkel mittlerweile Kanzlerin ist...
     

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