1. Liebe Forumsgemeinde,

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Dieses Thema im Forum "Hardware" wurde erstellt von macmatic, 22. November 2003.

  1. teorema67

    teorema67 Active Member

    ... kommt's auch nicht mehr drauf an ...
     
  2. teorema67

    teorema67 Active Member

    ... und so erreichen wir endlich ...
     
  3. teorema67

    teorema67 Active Member

    ... Seite 101 oder 501 oder 251 oder was auch immer oder Beitrag 5001 :teufel:

    Seite 101 von 101 « Erste < 99 100 101
     
  4. Ghostuser

    Ghostuser Active Member

    Also, auf get's zu den nächsten 500 Seiten. :) ;)


    Gruss GU
     
  5. Manfredini.2

    Manfredini.2 New Member

    Ich denke darüber nach, finde aber die Lösung nicht.
     
  6. teorema67

    teorema67 Active Member

    Wer hat ein geeignetes AppleScript, auch Bot genannt?

    :pirat:
     
  7. EiBook

    EiBook New Member

    du meinst ein skript das alle 30 sek automatisch einen neuen beitrag erstellt?

    das müsste doch zu machen sein. wo sind die skriptexperten?
     
  8. Ghostuser

    Ghostuser Active Member

    Müsste doch auch mit Automator möglich sein.

    Oder was meint ihr?


    Gruss GU
     
  9. danilatore

    danilatore Moderatore Mitarbeiter

    Ich meine was was du nicht meinst. ;)
     
  10. danilatore

    danilatore Moderatore Mitarbeiter

    Weit hinten, hinter den Wortbergen, fern der Länder Vokalien und Konsonantien leben die Blindtexte. Abgeschieden wohnen Sie in Buchstabhausen an der Küste des Semantik, eines großen Sprachozeans. Ein kleines Bächlein namens Duden fließt durch ihren Ort und versorgt sie mit den nötigen Regelialien. Es ist ein paradiesmatisches Land, in dem einem gebratene Satzteile in den Mund fliegen. Nicht einmal von der allmächtigen Interpunktion werden die Blindtexte beherrscht - ein geradezu unorthographisches Leben. Eines Tages aber beschloß eine kleine Zeile Blindtext, ihr Name war Lorem Ipsum, hinaus zu gehen in die weite Grammatik. Der große Oxmox riet ihr davon ab, da es dort wimmele von bösen Kommata, wilden Fragezeichen und hinterhältigen Semikoli, doch das Blindtextchen ließ sich nicht beirren. Es packte seine sieben Versalien, schob sich sein Initial in den Gürtel und machte sich auf den Weg. Als es die ersten Hügel des Kursivgebirges erklommen hatte, warf es einen letzten Blick zurück auf die Skyline seiner Heimatstadt Buchstabhausen, die Headline von Alphabetdorf und die Subline seiner eigenen Straße, der Zeilengasse. Wehmütig lief ihm eine rethorische Frage über die Wange, dann setzte es seinen Weg fort. Unterwegs traf es eine Copy. Die Copy warnte das Blindtextchen, da, wo sie herkäme wäre sie zigmal umgeschrieben worden und alles, was von ihrem Ursprung noch übrig wäre, sei das Wort "und" und das Blindtextchen solle umkehren und wieder in sein eigenes, sicheres Land zurückkehren. Doch alles Gutzureden konnte es nicht überzeugen und so dauerte es nicht lange, bis ihm ein paar heimtückische Werbetexter auflauerten, es mit Longe und Parole betrunken machten und es dann in ihre Agentur schleppten, wo sie es für ihre Projekte wieder und wieder mißbrauchten. Und wenn es nicht umgeschrieben wurde, dann benutzen Sie es immernoch.
     
  11. danilatore

    danilatore Moderatore Mitarbeiter

    Ja, wir finden auch, dass man über die Copy noch mal reden sollte. Das hier kann es jedenfalls nicht sein. Das klingt ja wie auf dem Totenbett getextet. Da muss wesentlich mehr Produktaussage rein. Ja, wir finden auch, dass man über die Copy noch mal reden sollte. Das hier kann es jedenfalls nicht sein. Das klingt ja wie auf dem Totenbett getextet. Da muss wesentlich mehr Produktaussage rein. Ja, wir finden auch, dass man über die Copy noch mal reden sollte. Das hier kann es jedenfalls nicht sein. Das klingt ja wie auf dem Totenbett getextet. Da muss wesentlich mehr Produktaussage rein. Ja, wir finden auch, dass man über die Copy noch mal reden sollte. Das hier kann es jedenfalls nicht sein. Das klingt ja wie auf dem Totenbett getextet. Da muss wesentlich mehr Produktaussage rein. Ja, wir finden auch, dass man über die Copy noch mal reden sollte. Das hier kann es jedenfalls nicht sein. Das klingt ja wie auf dem Totenbett getextet. Da muss wesentlich mehr Produktaussage rein.
     
  12. danilatore

    danilatore Moderatore Mitarbeiter

    Sie erinnern sich. Der Blindtext-Fall im vorigen Jahr. Nun will Karl noch nach Canossa. Und Claudia heiratet zur Busse Copperfield. Jeden Morgen entzünden sie eine Kerze. Jeden Nachmittag ist eine Runde Rosenkranz fällig. Zur Heiligen Marie. Weil Karl mit dem Zopf der Claudia mit dem Smile optisch nette Koran-Typo aufs Mieder hat sticken lassen. Heiliger Blindtext am Busen.
    Bumm. Da läßt der Mullah nicht mit sich scherzen. Blindtext killt Chanel, Islam erklärt Karl den Krieg, das Abendland zittert. Der Blindtext-Fall ist geboren. Die Geschichte des Blindtextes und seiner Texter wird aufgeblättert. Endlich. Was wissen Sie über Blindtext? Katholischen nimmt man für Kochbücher, evangelischen für Bauhausmöbelprospekte, hebräischer wird in Hollywood verfilmt, atheistischer ist für Procter & Gamble Waschmittel, arabischer ist nicht. Und weiter? Zu wem beten Karl und Claudia jeden Tag als Buße für ihre Blindtext-Sünde? Zu ihr. Zur Heiligen Marie Antoinette. Madame ging schön aufs Schafott. Welch eine Haltung. Sie weiß, sie kriegt den Kopf ab. Aber vorher pudert sie ihn noch, beißt sich auf die Lippen von wegen Lippenrot, kneift sich in die Wangen von wegen Wangenrot. Und sie weiß, sie wird den Kopf verlieren. Oben ab. Und es stört die Marie nicht. Diese Haltung verehren die Blindtexter. Du weißt, du wirst gecuttet. Aber du gibst alles. Sainte Marie, steh uns bei. The english call it the holy attitude of SM.
    Des Blindtexters Heiliges Tier ist das Schwein. Es atmet und furzt, frißt und säuft, um verwurstet zu werden. Wie ähnlich doch dem Blindtext, der nur entsteht, um zerlegt zu werden. Was sagt der Art Director zu Faust? ... denn alles, was entsteht, ist wert, daß es zugrunde geht ...
    Lohnt es sich nun zu clustern, was beim Art Direktor hinten rauskommt? Überlassen wir das den Metzgern. So sprechen sie vom Blutwurst-Blindtext, wenn grobe Originalblindtextbrocken in einer ansonsten undefinierbaren Blindtextmasse zu finden sind. Sie sprechen vom Schinken-Blindtext, wenn ein runder geschlossener Blindtext am Stück an einem Foto-Knochen montiert ist. Und es gibt das Blindtext-Filetstück. Das ist der seltene Fall, daß ein Blindtext vom Art Direktor so genommen wird, wie er ist. Psychologen der UCLA, der University of California Los Angeles, haben im Mai dieses Jahres herausgefunden, daß es Art Direktoren gibt, die aufgrund von Geschlecht, Hautfarbe, Religionszugehörigkeit oder Regionalität bisweilen nicht anders können als. Ein Beispiel: Ein männlicher Art Direktor aus Mönchengladbach kann folgendes Stück Blindtext nicht zerhacken: "Borussia ist die beste Fußballmannschaft von allen. Sie ist einfach viel besser als die Schweine-Bayern. Sie spielt elegant und intelligent, frisch und mitreißend. Und Effenberg ist der King."
    Der AD aus MG nimmt diesen Blindtext als Filet. Der AD aus München macht daraus Blindtext-Gulasch, wenn nicht -Tatar. Die Geschichte des Blindtextes und seiner Texter ist von Natur aus blutig. Die Blindtexter sind die Heiligen. Ihre Werke werden gemartert. Alle Formen der gepflegten Folter finden Anwendung: Kopf ab, unten ab, rechts ab, links ab, vierteilen, stückeln, in Blöcke hacken, dehnen. Die Art Direktoren sind die Schlächter. Warte, warte nur ein Weilchen, dann kommt Hamann auch zu dir. Wurde gerade mit Schimanski als Art Direktor verfilmt. Pfeifen ADs nicht ständig den Hamann-Song? Wofür steht eigentlich AD? Ist es nicht die MTV-Schreibweise für das schwäbische Tschüs? Die Geschichte des Blindtextes und seiner Texter ist so alt wie die Menschheit, und noch nie konnte sie ganz erzählt werden. Denn irgendwann kommt immer der AD.
     
  13. danilatore

    danilatore Moderatore Mitarbeiter

    "Das erste, was ich sagen möchte, ist ein herzliches Wort des Dankes an meine Freunde im Evangelischen Arbeitskreis, die in diesen Jahrzehnten - in diesem Jahr begehen wir noch ein wichtiges Erinnerungsdatum an Hermann Ehlers - eine grossartige Arbeit für unsere Sache geleistet haben. Der Evangelische Arbeitskreis hat in schwierigen Zeiten unserer Partei vor allem einen wichtigen Dienst geleistet, er hat immer wieder darauf hingewiesen, dass es wichtig ist, die Herausforderung des Tages zu begreifen, dass aber Politik, die hinführt zur Staatskunst, immer auch eine prinzipielle Begründung haben muss, dass sie standhalten muss den Anfragen nicht zuletzt aus der jungen Generation nach der Grundordnung, nach den Wertmassstäben, an denen sich Politik ausrichtet." Helmut Kohl, 12.2.1984
     
  14. danilatore

    danilatore Moderatore Mitarbeiter

    Lieber Kunde und Leser, falls Sie keine Probleme haben, diesen Blindtext schnell und zügig zu lesen, können Sie sich glücklich schätzen. Der verantwortliche Art Director, der Ihnen höchstwahrscheinlich gerade diesen Entwurf präsentiert, versteht sein typografisches Handwerk par excellence.
    Er hat diesen Copyblock weder gestaucht, gezerrt, noch in Versalien oder gar in 6 Punkt Eurostile Outline gesetzt. Er hat ihn ganz einfach lesbar gemacht. Offenbar sogar ziemlich gut, sonst hätten Sie wohl schon einige Zeilen zuvor die Leselust verloren.
    Beachten Sie nur die Zeilenbreite, die er gewählt hat. Sie ist weder zu lang noch zu kurz gewählt. Der dazugehörige Zeilenabstand ist ideal. Ihre Augen haben keinerlei Probleme, vom Ende einer Zeile in die nächste zu gelangen.
    Um einen solchen Art Director kann man Sie beneiden. Er nutzt den ihm gewährten gestalterischen Freiraum nicht, um sich selbst darzustellen, sondern Sie. Er weiß, daß es Wichtiges über Ihr Unternehmen oder Produkt zu sagen gibt.
    Und dem räumt er großzügig Platz ein.
    Dieser Mensch hat zweifelsohne nicht am Mäschäßutzets Inschtitut of Gräfick Ahts studiert. Er besitzt keine Bücher von Neville Brody oder April Greiman, und wenn doch, ordnet er sie im Regal unter Kunst ein. Statt dessen pflegt er eine liebevoll innige Beziehung zu Büchern von Tschichold und Otl Aicher. Und: Er liest sie.
    Sie sollten an dieser Stelle ruhig mal zu ihm rüberlächeln.
    Loben Sie ihn.
    Laden Sie ihn zum Essen ein.
    Denn Sie werden sicher noch viel Freude an seiner Arbeit haben.
     
  15. danilatore

    danilatore Moderatore Mitarbeiter

    Freilebende Gummibärchen gibt es nicht. Man kauft sie in Packungen an der Kinokasse. Dieser Kauf ist der Beginn einer fast erotischen und sehr ambivalenten Beziehung Gummibärchen-Mensch. Zuerst genießt man. Dieser Genuß umfaßt alle Sinne. Man wühlt in den Gummibärchen, man fühlt sie. Gummibärchen haben eine Konsistenz wie weichgekochter Radiergummi. Die Tastempfindung geht auch ins Sexuelle. Das bedeutet nicht unbedingt, daß das Verhältnis zum Gummibärchen ein geschlechtliches wäre, denn prinzipiell sind diese geschlechtsneutral. Nun sind Gummibärchen weder wabbelig noch zäh; sie stehen genau an der Grenze. Auch das macht sie spannend. Gummibärchen sind auf eine aufreizende Art weich. Und da sie weich sind, kann man sie auch ziehen. Ich mache das sehr gerne. Ich sitze im dunklen Kino und ziehe meine Gummibärchen in die Länge, ganz ganz langsam. Man will sie nicht kaputtmachen, und dann siegt doch die Neugier, wieviel Zug so ein Bärchen aushält. (Vorstellbar sind u.a. Gummibärchen-Expander für Kinder und Genesende). Forscherdrang und gleichzeitig das Böse im Menschen erreichen den Climax, wenn sich die Mitte des gezerrten Bärchens von Millionen Mikrorissen weiß färbt und gleich darauf das zweigeteilte Stück auf die Finger zurückschnappt. Man hat ein Gefühl der Macht über das hilflose, nette Gummibärchen. Und wie man damit umgeht: Mensch erkenne dich selbst! Jetzt ist es so, daß Gummibärchen ja nicht gleich Gummibärchen ist. Ich bevorzuge das klassische Gummibärchen, künstlich gefärbt und aromatisiert. Mag sein, daß es eine Sentimentalität ist. Jedenfalls halte ich nichts von neuartigen Alternativ-Gummibärchen ohne Farbstoff (»Mütter, mit viel Vitamin C«), und auch unter den konventionellen tummeln sich schwarze Schafe: die schwarzen Lakritz-Bärchen. Wenn ich mit Xao im Kino bin, red ich ihm so lange ein, daß das die besten sind, bis er sie alle ißt. Sie schmecken scheußlich und fühlen sich scheußlich an. Dagegen das schöne, herkömmliche Gummibärchen: allein wie es neonhaft vom Leinwandleuchten illuminiert, aber ganz ohne die Kühle der Reklameröhren! Die nächste prickelnde Unternehmung ist das Kauen des Gummibärchens. Es ist ein Katz-und-Maus-Spiel. Man könnte zubeißen, läßt aber die Spannung noch steigen. Man quetscht das nasse Gummibärchen zwischen Zunge und Gaumen und glibscht es durch den Mund. Nach einer Zeit beiße ich zu, oft bei nervigen Filmszenen. Es ist eine animalische Lust dabei. Was das schmecken angeht. wirken Gummibärchen in ihrer massiven Fruchtigkeit sehr dominierend. Zigaretten auf Gummibärchen schmecken nicht gut. Anführen sollte man auch noch: manche mögen die Grünen am liebsten, manche die Gelben. Ich mag am liebsten die Roten. Sie glühen richtig rot, und ihr Himbeergeschmack fährt wie Napalm über die Geschmacksknospen. Eine meiner Lieblingsphantasien, wo es um Gummibärchen geht, ist der Gummibär. Ich will einen riesigen Gummibären. Jeder wahre Gummibärchen-Gourmet wird mich verstehen. Ebenfall phantasieanregend können sie eingesetzt werden zum Aufbau verschiedener »Orgiengruppen- Modelle« oder als »Demonstrationsobjekt für wirbellose Tiere«. Abgesehen vom diabolischen Lustgewinn müßte man die Bärchen gar nicht zerreißen. Sie sind ja durchscheinend. Zu behaupten, daß sich im Gummibärchen das Wesen aller Dinge offenbart, finde ich keinesfalls als gewagt. Wer schon einmal über einem roten Gummibärchen meditiert hat, weiß von diesen Einsichten. Wenn ich das Kino verlasse oder die Packung einfach leergegessen ist, habe ich meist ein Gefühl, als hätte mir einer in den Magen getreten. Hier schläft die gesteigerte Intensität - als deren Ursache den Gummibärchen durchaus der Charakter einer Droge zuerkannt werden kann - ins Negative um, in den Überdruß. In dichter und geraffter Form spiegelt sich im Verhältnis zum Gummibärchen eine menschliche Love-Affair wider. Nie wieder Gummibärchen, denke ich jedesmal. In der Zwischenzeit lächle ich dann über den Absolutheitsanspruch den diese Momente erheben. Schon zu Hause beunruhigen mich wieder Gerüchte über einen Marktvorstoß der Japaner mit Gummireis oder Gummischweinen. Und wieder und wieder geht es mir durch den Kopf: Gummibärchen sind Spitze.
     
  16. danilatore

    danilatore Moderatore Mitarbeiter

    Nein, meine Texte les ich nicht, so nicht, stöhnte Oxmox. Er war mit Franklin, Rockwell und dem halbtaxgrauen Panther Weidemann in Memphis (Heartbreak Hotel) zugange. Sie warteten auf die fette Gill, um bei der Bank of Helvetica die Kapitälchen in Kapital umzuwandeln. Oxmox liess nicht locker. Ich fleh euch an, rettet meine Copy, gebt meinem Body nochn Durchschuss! Kein Problem, erbarmte sich Old Face Baskerville, streichelte seinen Hund, zog seine einspaltige Poppl, legte an und traf! (Zeidank nichts Ernstes * nurn bisschen Fraktur.) Oxmox: Danke, ist jetzt mit Abstand besser. Derweil jumpte der Fox leise over the Buhl, die sich mal wieder immerdar wie jedes Jahr gesellte. Diesmal war Guaredisch ihr Erwählter, weil seine Laufweite einem vollgetankten Bodoni entsprach und seine ungezügelte Unterlänge ihre Serifen so serafisch streifte, dass sie trotz Techtelmechtelei die magere Futura, jene zuverlässige und gern eingesetzte Langstreckenläuferin, rechtsbündig überholen konnten. Leute, giftelte Tiffany, macht endlich maln Punkt. Und das Komma soll sich gefällixt an die richtige Stelle setzen. Und keine Trennungen. Und nicht zu viele Anschläge heut nacht! Die Goudy war vorbei. Aus einem üblen Geviert tauchte eine Horde Gemeiner auf, angeführt von einem Versalen. Als sie des Grauwerts anblickig wurden, machten sie auf dem Absatz kehrt - ohne Einzug. Die in der letzten Reihe warfen noch schnell eine Handvoll Buchstaben in die Luft, blind darauf vertrauend, dass ...
     
  17. danilatore

    danilatore Moderatore Mitarbeiter

    In Deutschland gibt es rund 120.000 Vermögensmillionäre. Sie gelten als die Reichen im Lande. Damit sind ihnen zwei Dinge ganz sicher: Neid und immer neue Begehrlichkeiten des Fiskus. Wer da glaubt, von einer Million als Bonvivant gut leben zu können, der kennt das deutsche Steuerrecht schlecht. Stellen wir uns den steuerehrlichen Herrn Michel vor, der eine Million erarbeitet oder geerbt hat. Vielleicht ist er ein Winzer, der sich zur Ruhe gesetzt und die Weinberge verkauft hat, vielleicht ist er auch ein in die Jahre gekommener Handwerker oder Zahnarzt. Jedenfalls will Herr Michel, da er keine weiteren Einkünfte hat, von dieser Million leben. Er beschliesst also: keine Segeljacht in Marbella und keine Villa im Tessin. Vielmehr legt er seine Million in festverzinslichen Wertpapieren an. Dazu wählt er zum Beispiel Bundesobligationen. Der Staat bietet ihm für diese fünfjährigen Papiere zur Zeit 6,09 Prozent. Herr Michel bekommt also 60.900 DM brutto im Jahr. Nun macht Herr Michel seine Steuererklärung, verrechnet den Zinsabschlag mit seiner Einkommensteuerbelastung, macht Freibeträge geltend, nutzt abzugsfähige Sonderausgaben und den Altersentlastungsbeitrag. Mit einigem Geschick reduziert er sein zu versteuerndes Einkommen so auf nur mehr 45.000 DM. Darauf hat er dann knapp 10.500 DM Steuern zu zahlen. Es bleiben ihm von seinem Zinsertrag also 50.400 DM übrig. Doch damit nicht genug. Nun wird dem treuen Michel - er hat schliesslich ein Vermögen - noch Vermögensteuer abverlangt. Wieder nutzt er alle Freibeträge, reduziert sein steuerpflichtiges Vermögen auf 920.000 DM, und doch greift der Fiskus kräftig zu. Wenn es nach den neuesten Plänen der Regierung geht, muss Michel ein Prozent des Gesamtbetrages zahlen. Für ihn bedeutet das, noch einmal 9.200 DM an den Staat zu überweisen. Seine Bilanz: Für die Million Anlagekapital in Bundesobligationen behält er am Ende 41.200 DM Zinsertrag übrig - genausoviel wie die Inflationsrate, die derzeit Michels D-Mark entwertet. Das Fazit: Der steuerliche Millionär muss unter den gegenwärtigen Umständen froh sein, wenn er keinen realen Vermögensverlust erleidet.
     
  18. danilatore

    danilatore Moderatore Mitarbeiter

    Kaum standen am folgenden Tage die hohen Felsengipfel im Glanz des Sonnenlichts, so hüpfte Gustav aus dem Bette und fand - wem kommt dabey nicht das ehemahls selbst genossene kindische Entzücken beym Anblick des Weihnachtsgeschenks ins Gedächtniss? - einen netten Anzug auf dem Stuhle am Bette, den die Gattinn des Schultheissen von den Söhnen eines im Flecken wohnenden Edelmannes, einstweilen angenommen hatte, da sich nicht so schnell, als sie es jetzt wünschte, die Nähnadeln zu Buchenthal in Bewegung setzen liessen. Ewalds hatten ein Weilchen auf das Benehmen des kleinen Lieblings gelauscht, und öffneten das Gemach, als sich eben seine Empfindungen in ein lautes »Ach wie schön!« auflösten. »Guten Tag, Papa, guten Tag, Mama!« schluchzte Gustav, und eilte den Kommenden entgegen, um mit tausend Händeküssen ihnen Dank und Liebe zu zollen. Die guten Alten staunten bey dem seltenen Feingefühl eines so kleinen Knaben, und hätten von diesem Augenblicke gegen die Schätze von Golconda, dem aufgenommenen Pflegling nicht entsagt. Die muthigen Apfelschimmel stampften schon ungeduldig im Hofe den Boden. Gustav stack geschwind mit Ewalds Hülfe in dem ganz passenden Anzuge, und glich einem jungen Liebesgott, indess die Gattin des Schultheissen alle die kleinen häuslichen Angelegenheiten und die Geschäfte des Tages an das Gesinde austheilte, ihm nochmahls Achtsamkeit und Fleiss empfahl, genoss Gustav eine wohlschmeckende Milchsuppe, denn Caffee kam selten, bloss bey ganz ausnehmenden Fällen, in Ewalds Haus, weil diese Leute einen gewissen edlen Stolz im Entsagen allen dessen, was das Ausland zeugte, suchten, und sich genügsam an das, was auf heimathlichem Boden wuchs, hielten. Auch kannte Ewald lebende Beyspiele genug, dass Neigung und Geschmack an dem, das Blut in Wallung setzenden - und schlecht gekocht, den Magen schlaff machenden - Caffee sich beym weiblichen Geschlechte so leicht in Leidenschaft umwandle, als beym männlichen die Liebe zum Schnaps. Seine Familie zählte einige unglückliche Beweise dieses Satzes, die dem wohlwollenden Manne eine unumstössliche Abneigung gegen diese Schote einflössten, obschon seine ökonomische Lage ihm allenfalls auch heutigen Tages, wo Caffee so ungemein gestiegen ist, dass man ihn kaum bezahlen kann - gestattet hätte, denselben ohne deutsche Mengsel und sonstige Hülfsmittel, die Caffee heissen, ohne es zu seyn, zwey Mahl täglich zu geniessen. Dächten und handelten doch alle Deutsche wie Ewald! Zehnmahl hatte die geschäftige Alte alle nöthigen Befehle schon gegeben, und eben so oft noch eine Kleinigkeit nachzuholen. Jetzt suchte sie einen Schlüssel, den sie in den Händen hielt, dann einen Pelzmantel, den sie im Juny doch gewiss nicht nöthig hatte. Ewald lächelte und ging an den Wagen. Das gute Hausweib hatte, obschon es nahe an den Sechzigen stand, noch keinen vollen Tag die Pfähle im Stich gelassen, in denen es von Jugend auf lebte und webte; bloss Theilnahme und Liebe zu Gustav, konnte es zu diesem Entschluss bewegen. Endlich kam sie mit zwey Schachteln von ziemlichem Umfange voll Victualien, eine Magd folgte mit einem dito Sack, und hinten auf dem Wagen blöckten zwey festgebundene Hammel um baldige Entlassung aus so lässigen Fesseln. Die Hofhunde bellten zum Abschiede, Hans schwang die Peitsche, und pfeilschnell flogen die ungeduldigen Apfelschimmel zum Flecken hinaus. Glück auf den Weg!
     
  19. danilatore

    danilatore Moderatore Mitarbeiter

    Schuhmacher und Schütze

    Ein Holzschuhmacher und ein Bogenschütze mit Brot- beziehungsweise Wassersack durchschritten eine Saccharose-Pfütze. Zwar war sie gottlos, aber zäh wie Lack. Der Schütze sprach: "Wir müssen sie entwässern. Nur so wird sie zu gutem Scheuersand. Jedoch kann ich sie schwerlich trockenbessern. Mein Sack enthält den falschen Gegenstand." Der Holzschuhmacher sprach: "Oh, ich vermute, du willst mein sittsam frommes Beutelbrot - auf dass es zuckernd sich zu Tode blute und selbstvergessen stirbt den Opfertod." "Mein Gott, du laberst wie ein schwuler Pfaffe, dem man den Wäschebeutel klauen will. Ist dir denn klar, dass ich es niemals schaffe? In deinem Sack ist Brot, in meinem Müll!" "Du bist ein Bösewicht, Sadist und Schlächter und willst mein Brot als süsses Opferlamm. Der ärgste Tempelräuber ist gerechter. Mein Brot, verdammt, ist heilig. Und kein Schwamm!" So zogen sie denn lauthals schreiend weiter, teils sakrosankt, teils niedersäbelnd schroff. Noch heute singen sie dem Anstaltsleiter das Lied vom Pfützlein mit dem Zuckerstoff.
     
  20. danilatore

    danilatore Moderatore Mitarbeiter

    Zu meiner Entschuldigung kann ich nur sagen: Ich habe diesen Text nur als Blindtext für die Setzerei Appel in Hamburg geschrieben. Wenn ich gewusst hätte, dass Sie diese Zeilen lesen (man stelle sich das mal vor: Sie persönlich lesen das hier!), dann hätte ich mir natürlich mehr Mühe gegeben. Immerhin bin ich gelernter Texter und seit über 20 Jahren am Üben - da hätte ich wahrlich was Besseres schreiben können als diesen Stuss. Was sollen Sie jetzt von mir denken? Bisher haben Sie Konstantin Jacoby vielleicht für einen ganz ordentlichen Kreativen gehalten - und dann das hier! Ehrlich gesagt: Ich weiss auch nicht, wie mir das passieren konnte. Eine Worthülse nach der anderen! Buchstabe an Buchstabe - Inhalt aber gleich Null. Vermutlich geben Sie mir nie einen Auftrag, nachdem Sie das hier gelesen haben - da kann ich soviel Goldmedaillen haben, wie ich will. Dies ist der Beweis: Jacoby kann's einfach nicht, Schluss aus!
     

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