1. Liebe Forumsgemeinde,

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Hirnlose Studenten

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von batrat, 21. März 2009.

  1. batrat

    batrat Wolpertinger

    Da fehlen in Deutschland also Ingenieure:

    http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,614717,00.html

    "Experten schlagen Alarm: Der Fachkräftemangel in Deutschland wird sich nach SPIEGEL-Informationen trotz Wirtschaftskrise weiter deutlich ausweiten. Zu diesem Ergebnis kommt der Chefberater für Innovation von Bundeskanzlerin Angela Merkel, Joachim Milberg, in einem Positionspapier der Technikakademie Acatech.
    Derzeit können 50.000 Stellen für Ingenieure nicht besetzt werden. Bis 2015 steige die Zahl der jährlich in den Ruhestand gehenden Ingenieure zudem von heute 37.000 auf dann 43.000. Dem stünden derzeit etwa 44.000 Absolventen der Ingenieurwissenschaften gegenüber. "
    :augenring

    Und was macht unsere Jugend ? Studiert weiter Randfächer, "irgendwas mit Medien", " was mir gefällt", "was cool ist" und maschiert direkt in eine Zukunft als Taxifahrer oder Bedienung mit Diplom, das keine Sau interessiert. :crazy:

    Natürlich ist es der Idealfall, etwas zu studieren, an dem man wirklich Interesse hat. Aber doch nicht um jeden Preis. :shake:
    Man sollte sich doch immer über die Jobaussichten informieren und dann entsprechend handeln.

    In diesem Zusammenhang befürworte ich Studiengebühren. Die machen diesen Beliebig- und Bummelstudenten wenigstens das Leben schwer. :boese:
     
  2. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    So ein populistisches Blafasel!
     
  3. batrat

    batrat Wolpertinger

    Könntest du das genauer ausdrücken ?
     
  4. maximilian

    maximilian Active Member

    Moin!

    Und wo bleiben dann meine Aufträge? Die einigen Ingenieure, die fehlen, sind solche, die für 3,50Euro die Stunde 12 Stunden am Tag arbeiten. Deutsche Ingeniuere zu einem Stundensatz, mit dem man in Deutschland leben kann, fehlen keinem. Zum Glück habe ich noch einem zweiten Beruf erlernt!

    Von daher kann ich auch nur jedem Schulabgänger raten, das zu Studieren, was ihn wirklich interessiert - und nicht das, was vermeintlich gebraucht wird.

    Grüße, Maximilian
     
  5. MACaerer

    MACaerer Active Member

    Der Ratschlag, sich den Studiengang anhand der aktuellen Nachfrage auszuwählen klingt im ersten Moment zwar gut, ist aber leider nicht praxisgerecht. Man sollte nicht vergessen: ein Studium dauert in der Regel mindestens 5 Jahre. Die Nachfrage an Fachkräften, die heute noch brandaktuell ist, schaut in den 5 Jahren bis zum Diplom mit Sicherheit ganz anders aus. Da ist es m. E. besser, sich die Fachrichtung auszusuchen, die einem wirklich liegt. Falls die Nachfrage in einem Studienfach zu hoch wird, erfolgt sowieso eine Auswahl durch den Numerus Clausus.

    MACaerer
     
  6. wilzim

    wilzim MacWilly

    Um Ingenieur zu studieren sollten doch diverse und gute Kenntnisse in Mathematik vorhanden sein. Dieses ist aber bei der derzeitigen Schulbildung nicht immer garantiert. Zudem wird auch ein Mindesmaß an guten Englischkenntnissen vorausgesetzt. Beides zusammen wird nur von einem kleinem Teil der Abiturienten gut beherrscht, und die haben dann kein Interesse zu einem Ing-studium, da man doch in anderen Berufen mehr Geld verdienen kann.
    `Die Intelligenz läuft mir nach, aber ich bin schneller´
     
  7. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Bitte: »Dein Beitrag zur Entscheidungsfindung junger Menschen, Studiengebühren und angeblichem Bedarf der Industrie in fünf Jahren ist populistisches Blafasel.«
     
  8. friedrich

    friedrich New Member

    Ach Gottchen, ich hab mich damals zwischen Biochemie und Graphikdesign entschieden, und lebe ganz gut und glücklich davon. Ob das zu der Zeit die Opportune Entscheidung war? Wer kann schon sagen, wie es gekommen wäre. Sicher ist: Wer mit Herzblut dabei ist, ist besser.

    Insofern: Oberlehrer, Eltern: Schnauze!
     
  9. DominoXML

    DominoXML New Member

    Diesen Satz gab mir mein Prof vor vielen Jahren mit auf den Weg.
    "Wenn Sie nicht gerade in der Forschung unter kommen, dann wird das ein harter und vermutlich entbehrungsreicher Einstieg in das Berufsleben, da Sie ohne Erfahrung für die Unternehmen nicht viel Wert sind und diese aber auch nicht gewillt sind ihre Erfahrungen zu finanzieren."

    Und es ist über die Jahre noch viel schwieriger geworden Fuß zu fassen.

    Zusätzlich hat der Beruf des Ingenieurs zumindest in Deutschland viel von dem verloren, was ihn ursprünglich ein mal erstrebenswert gemacht hat.

    Nur mit Wissen, Innovationskraft und harter Arbeit kommst Du nicht mehr weit.
    Willst Du angemessen verdienen mußt Du nebenbei Personal- und Budgetverantwortung übernehmen.

    Ohne eine ROI-Rechnung bekommst Du selbst eine "Jahrhundert-Erfindung" nicht mehr durch. Als Selbständiger stutzen Dich die Banken zurecht und im Konzern wird Dir ein Controller das mangelnde Sicherheitsbewußtsein austreiben.

    Schließlich sind (Softwareentwicklung) die Inder besser, die Russen billiger und die Chinesen haben den Vorteil, daß Sie sich um geistiges Eigentum weniger Gedanken machen müssen.

    "Als Techniker müssen Sie das was Sie tun lieben um auf Dauer erfolgreich zu sein."

    Stimmt. Eine ROI-Berechnung des Ingenieursstudiums fällt oft erschreckend schlecht aus.

    Hast Du endlich mit viel Einsatz einen guten Status-Quo erreicht, dann siehst Du Dich mit dem Problem konfrontiert, daß es zunehmend schwerer fällt Dir neue Techniken anzueignen bzw. das überdurchschnittliche Arbeitspensum zu halten.

    Dazu braucht es verdammt viel Motivation.

    Zurechtgebastelte Statistiken und unreflektiertes Lobbyistengeschwätz motivieren zumindest mich nicht.

    Ich denke nicht daß nur der Nachwuchs fehlt. Es liegt IMHO vermehrt daran, daß viele Ingenieure nach dem Studium bzw. im Beruf in andere Sparten oder ins Ausland abwandern.
     
  10. DominoXML

    DominoXML New Member

    Nicht an heisser Luft:

    Ein Mann fliegt einen Heißluftballon und realisiert, dass er die Orientierung verloren hat. Er reduziert seine Höhe und macht schließlich einen Mann am Boden aus. Er lässt den Ballon noch weiter sinken und ruft: "Entschuldigung, können Sie mir helfen? Ich versprach meinem Freund, ihn vor einer halben Stunde zu treffen, aber ich weiß nicht, wo ich mich befinde." Der Mann am Boden sagt: "Ja. Sie befinden sich in einem Heißluftballon. Ihre Position ist 40 Grad 22 Minuten nördliche Breite, und 58 Grad 16 Minuten westlicher Länge."

    "Sie müssen Ingenieur sein", sagt der Ballonfahrer.
    "Bin ich", antwortet der Mann. "Wie haben Sie das gewusst?"
    "Sehen Sie", sagt der Ballonfahrer, "alles, was Sie mir gesagt haben, ist technisch korrekt, aber ich habe keine Ahnung, was ich mit Ihren Informationen anfangen soll, und ich weiß immer noch nicht, wo ich bin."

    Der Ingenieur sagt hierauf: "Sie müssen ein Manager sein."
    "Bin ich", antwortet der Ballonfahrer, "Wie haben Sie das gewusst?"

    "Sehen Sie", sagt der Ingenieur, "Sie wissen nicht, wo Sie sind, oder wohin Sie gehen. Sie haben ein Versprechen gegeben, von dem Sie keine Ahnung haben, wie Sie es einhalten können, und Sie erwarten, dass ich Ihnen dieses Problem löse. Tatsache ist: Sie befinden sich in exakt derselben Position, in der Sie waren, bevor wir uns getroffen haben, aber irgendwie ist jetzt alles meine Schuld..."
     
  11. hopper

    hopper New Member

    den hast du doch aus einem anderem threat geklaut - ist aber als ingenieur einer meiner lieblingswitze ;)

    stimmt schon - was bringt es, 1000e von abiturienten aufs ingenieursstudium loszulassen, wenn ihnen mathe und physik nicht liegt?
    auf die böse, böse bildungsmisere kann man es aber auch nicht schieben - ich hab erst dieses jahrtausend abitur gemacht, war also von diesem "notstand" auch betroffen. meine lehrer waren super und was ich damals gelernt hab, hat mich wunderbar auf mein berufsleben vorbereitet.

    das mit "Wenn Sie nicht gerade in der Forschung unter kommen..." versteh ich nicht so ganz - ich arbeit in der forschung, und fühl mich auch sehr wohl da - aber geld? gerade die forschung ist doch bekannt dafür, dass als ingenieur da nichts zu holen ist...
     
  12. DominoXML

    DominoXML New Member

    Sorry hatte mir nur den Text und nicht den Link aufgehoben. Hoffe mal ich habe kein Copyright verletzt.:embar:
    Das war "zu meiner Zeit" schon noch recht lukrativ. Millionär ist man nicht geworden, aber vor allem in der privaten Forschung waren die Rahmenbedingungen sehr angenehm.
    Heute wird Forschung oft als Kostenfaktor diskreditiert und fast schon als gemeinnützig dargestellt. Die schlauesten Köpfe des Landes sollen am besten unentgeldlich die Innovationen schaffen, die unser Land und unsere Firmen an die Weltspitze katapultieren.
    Für diesen Spitzenplatz sparen wir jetzt schon, koste es was es wolle.
     
  13. kakue

    kakue New Member

    Diesen Satz gab mir mein Prof vor vielen Jahren mit auf den Weg.
    "Wenn Sie nicht gerade in der Forschung unter kommen, dann wird das ein harter und vermutlich entbehrungsreicher Einstieg in das Berufsleben, da Sie ohne Erfahrung für die Unternehmen nicht viel Wert sind und diese aber auch nicht gewillt sind ihre Erfahrungen zu finanzieren."

    Das ist krass, dass Du das sagst. Gilt es doch für uns Wirtschaftler in noch viel stärkerem Maße.
    Die Sozialwissenschaftler (zu denen die BWLer, VWLer und WIWIs ja nun auch gehören) schauten nach dem Studium regelmäßig neidvoll in Richtung Ingenieure, die doch wenigstens was Richtiges gelernt haben und mit genügend Rüstzeug für den Berufseinstieg ausgestattet schienen.

    Als BWLer hat man ja in der Regel kaum mehr gelernt als ein recht differenziertes Problembewusstsein zu entwickeln.
     
  14. Gecko

    Gecko schnelle Zunge

    eierköpfe ! kannse alle inner pfeife rauchen :pirat::eek:stern:
     
  15. Convenant

    Convenant Haarfestiger

    Jo, vor allem du!
     
  16. DominoXML

    DominoXML New Member

    Hm ein Teil meiner Abiturfreunde hat BWL studiert. Diejenigen, die sich auf Controlling, Bilanzierung, Buchhaltung , Logistik etc. konzentriert haben hatten einen guten und erfolgreichen Start ins Berufsleben.
    Vom Ingenieursstudium wird auch gerne behauptet, daß man nur wenig beruflich nutzen kann und man hauptsächlich die Befähigung zur Problemlösung erwirbt.
    Mir hat mal ein Personalchef gesagt, daß man mit einem Diplom zumindest Ausdauer, Intelligenz und Fleiß nachweisen kann.

    BTW.: Wenn bestimmte Investmentbanker und Börsianer ein differenziertes Problembewusstsein entwickelt hätten, bräuchte es jetzt keine staatliche Regulierung der Finanzmärkte.

    Ich hatte selbst einige BWL-Kernfächer im Studium. Auch wenn es überspitzt formuliert ist, für mich war die Hälfte selbstverständlich (logisch) und die andere Hälfte unverständlich.
     

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