He's back!

"Faktisch ist das ein »Ich«..."

"... Guttenberg: Mir war es wichtig, diese Fragen zu einem Zeitpunkt zu beantworten, an dem meine Erinnerung noch klar genug ist, bevor man also beginnt, die Dinge selbst zu verwischen..."

"... Guttenberg: Es steht völlig außer Frage, dass ich einen auch für mich selbst ungeheuerlichen Fehler begangen habe, den ich auch von Herzen bedauere. Das ist in dieser sehr hektischen Zeit damals auch ein Stück weit untergegangen. Ebenso, wie man sich damals bereits entschuldigt hat.

ZEIT: Sie reden von sich selbst in der dritten Person, Sie sprechen davon, dass »man sich damals bereits entschuldigt hat«. Ist es für Sie schwierig, zu sagen: »Ich bitte um Entschuldigung«?

Guttenberg: Nein, im Gegenteil. Faktisch ist das ein ich..."

Irgendwie gruselig, normalerweise ein Fall für den Seelenklempner. :augenring

 

Du hast völlig recht! Wer so verquollen argumentiert gehört aus jeder Verantwortung heraus gehalten.

 

Vielleicht sollte Gutti lieber eine Laufbahn als Schauspieler ins Auge fassen, da könnte er sein Talent fürs Lügen professionell umfunktionieren. Und das mit dem gestörten Verhältnis zu seinem »ICH« wäre ebenfalls gut eingebettet: jeder Schauspieler versetzt sich in fremde Charaktere und weiß manchmal nicht mehr so genau zu sagen, wer er nun eigentlich ist...

 

Dazu ein treffender Kommentar

 

Trotzdem sollten wir die Kirche im Dorfe lassen. Jeder Jurist weiß, dass Dummheit vor Strafe nicht schützen kann. Das Einzige, was da hilft, sind Geld und gute Beziehungen: 20.000 Euro für krebskranke Kinder und eine einheimische Staatsanwaltschaft.

Es gab ja eine Menge Anzeigen wegen Urheberrechtsverletzungen, aber nur eine, bei der die anzeigende Person auch tatsächlich von einer solchen Verletzung selbst betroffen war. Minder schwerer Fall, Vergleich, erledigt.

 

Guttenberg konnte Termin der Verfahrenseinstellung steuern (klick)

"... Inzwischen wird immer deutlicher, wie stark Guttenberg seine Rückkehr in die Öffentlichkeit tatsächlich inszeniert hat: Der Termin der Einstellung des Strafverfahrens wegen seiner Plagiate war wohl kein Zufall. Der CSU-Mann konnte den Zeitpunkt kurz vor der Veröffentlichung seines Interview-Buchs mitbestimmen, meldet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung"...

 

Der Leistungsträger will halt nichts anbrennen lassen und er ist sich des Milieus sicher, das ihn immer tragen wird, selbst dann, wenn er beliebig vieler Betrügereien überführt würde. Und das sind nicht nur seine Leibeigenen

 

ach,die termine konnte er steuern aber einen freispruch nicht erwirken ? was für eine flasche.

 

Es gab keine Verurteilung. Und: ein Freispruch hätte möglicherweise unglaubwürdig und medial ungünstig gewirkt. 20.000 Euro dagegen, die einen nicht jucken, die jedoch für krebskranke Kinder sehr medienwirksam investiert werden... das hat schon was und es korrespondiert sehr günstig mit dem Engagement seiner Frau.

 

Das war zu erwarten:

http://www.berliner-zeitung.de/politik/csu-seehofer-erzuernt-ueber-guttenberg,10808018,11226216.html

Freut einen dann auch! :teufel:

 

Die werden gedacht haben, dass sie mal ein paar Jahre vor ihm Ruhe haben. War wohl nix.

 

Man kann, man muss nicht mit Leuten wie Seehofer oder Aigner der gleichen Meinung sein, ihre politischen Präferenzen teilen.

Nur: Ich habe die Befürchtung, dass Typen wie dieser oberfränkische Münchhausen - also der Typ, sondern sein eigenwilliges Verhältnis zur Wahrheit - wohl den Politiker der Zukunft repräsentieren. Nicht Seehofer mit seinen Fehlern oder eine eifernde Aigner. Die sind dann doch in der Sache viel zu präsent. Während diese fränkische Ken oberflächlich publizistische Fläche abgedeckt.

Ich will dies auch begründen.
Wir haben uns seit langem dran gewohnt, dass "Politik" in den Medien inzeniert wird. Die Vehikel dafür sind die zahlreichen Talkshows und deren sinkende Qualität. Zuletzt wurde der Millionär-Mensch Jauch Talkmaster. Das ist so die Qualität, als wenn Pilawa eine Professur für Lebensmittelchemie übertragen bekommen würde.

Im Gegenzug fristet "PHOENIX" ein Schattendasein und liefert uns noch Bilder aus dem Plenum, die wenig ermunternd sind.
Angereichert wird dieses Bild dann, wenn man in Kontakt mit Bundestagsabgeordneten tritt. Bei mir haben diese Zusammentreffen mindestens Kopfschütteln hervorgerufen.

D. h., Politik im Sinne von Meinungsfindung und -bildung findet für die Mehrzahl der Fernsehkonsumenten gar nicht mehr im Bundestag statt sondern im Fernsehen. Und der Bundestagspräsident ist Blasberg oder Illner und nicht Lammert.

Wenn sich diese Entwicklung weiter vervollkommnet, dann ist nicht mehr der Leistungsträger mit profundem Wissen gefragt sondern der Schauspieler, der mit großer Pose Mist unters Volk bringen darf.

Wie wäre es, wenn wir wieder dafür sorgen, dass diese Scheinpolitiksendungen auf ein erträgliches Maß mit gutem Niveau gebracht werden. Vielleicht kann man denn solche Typen wie Karl von Münchhausen verhindern.

 

Diese Befürchtung habe ich auch. Allerdings stehen die Weichen der gesellschaftlichen Entwicklung, vor allem hinsichtlich politischer Bildung, genau so, dass in der Zukunft der "mündige Bürger" eher die Ausnahme sein wird. "Ausbildung" statt "Bildung" ist das Gebot der Stunde! Der händeringend gesuchte Facharbeiter ist am performantesten, wenn sein Funktionieren durch keinerlei staatsbürgerliche Mündigkeit, womöglich gewerkschaftliches Engagement (*schauder*) überlagert wird. Auch Geld verdienen kann man am besten, wenn die Gier durch keinerlei gesellschaftsbasierte Skrupel irgendwelcher Art gedämpft wird.

Solche Bürger werden damit zufrieden sein, Politik in den Medien von Schauspielern in unterhaltsamer Weise vorgespielt zu bekommen, ohne dass auch nur im Entferntesten irgendeine Art von Mitwirkung gewünscht wäre.

 

Billiges Kanonfutter, welches fleißig alles bezahlt aber nichts hat.

 

Wir sollten einmal klären, was wir unter Bildung im richtigen Sinne verstehen wollen, im Gegensatz zu den intelligent ausgebildeten Idioten.

Vorschlag:
- Gesundes Selbstwertgefühl, das sich aus eigenen Fähigkeiten speist und nicht aus Besitz.
- Fähigkeit zu selbstbewusstem Handeln
- kreatives Vorstellungsvermögen, Mut zu eigenen Gedanken und ungewöhnlichen Entscheidungen
- Humor, Mutterwitz und Geistesgegenwart
- das Gegenteil von dem "man", das faktisch ein "ICH" ist
- ... was noch?

Natürlich sollte so ein Individuum auch schreiben, lesen und rechnen können

 

Über das was Bildung sein soll sind die Meinungen sehr kontrovers. Neben deinen "intelligent ausgebildeten Idioten" möchte ich noch das "intelligente Schwein" (Die echten oink-oink mögen mir verzeihen!) stellen.

Leider wird vielerorts das "intelligente Schwein" ausgebildet.

 

Er verscherzt sich immer mehr Sympatien:

http://www.sueddeutsche.de/politik/guttenbergs-interviewbuch-ist-der-entrueckt-1.1222103

""Er hat Talent, er hat enorme Bindekraft, er wäre eine ganz wichtige Figur. Warum dieser Zeitpunkt? Warum zur eigenen Dissertation wieder nur Ausflüchte?"

" Es gibt nämlich auch jene, die Guttenberg spätestens seit diesem Buch für einen chronischen Fall halten. "Er hat nichts gelernt, er ist so voller Hybris", heißt es bei nicht nur einem Christdemokraten. Die meisten "staunen, beobachten und sind irritiert", wie sie es beschreiben. Ein CDU-Bundesminister ergänzt allerdings, er könne in der aggressiven Tonlage nur eines erkennen: "Totale Erschöpfung." Da gebe es kein Lernen, kein Aufarbeiten des Scheiterns. "Ich kann da keine neue Stärke erkennen."

Er wird wohl eine eigene Partei gründen müssen.

 

Loddar Matthäus ist übrigens ein Fan von Gutti :

http://web.de/magazine/sport/fussba...aeus-guttenberg-sieht-so-gut-aus-wie-ich.html



"Rekordnationalspieler Lothar Matthäus wünscht Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg eine schnellstmögliche Rückkehr in die Politik. "Nicht nur weil er so gut aussieht wie ich, sondern weil ich glaube, dass er in der Politik sehr viel bewegt hat in den letzten Jahren", sagte der 50-Jährige."

Na dann )

 

Politiker lassen sich gut nach ihren Anhängern beurteilen.

 

Damit ist er völlig unten durch. Jetzt liest keiner mehr auch nur eine Kopie von ihm.