1. Liebe Forumsgemeinde,

    aufgrund der Bestimmungen, die sich aus der DSGVO ergeben, müssten umfangreiche Anpassungen am Forum vorgenommen werden, die sich für uns nicht wirtschaftlich abbilden lassen. Daher haben wir uns entschlossen, das Forum in seiner aktuellen Form zu archivieren und online bereit zu stellen, jedoch keine Neuanmeldungen oder neuen Kommentare mehr zuzulassen. So ist sichergestellt, dass das gesammelte Wissen nicht verloren geht, und wir die Seite dennoch DSGVO-konform zur Verfügung stellen können.
    Dies wird in den nächsten Tagen umgesetzt.

    Wir danken allen, die sich in den letzten Jahren für Hilfesuchende und auch für das Forum selbst engagiert haben.

Happy Birthday , liebe 68er !!

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von batrat, 2. Februar 2008.

  1. batrat

    batrat Wolpertinger

  2. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    Kleine Korrektur: altgewordene 68-Rebellen waren 1968 wahrscheinlich 16 - 25 Jahre alt. 1968 Geborene sind dagegen noch keine Rebellen, es sei denn, man betrachtet die Geburt als Rebellion.

    Altgewordene 68-Rebellen sind also heute etwa 58 Jahre alt, so wie ich zum Beispiel - in wenigen Monaten habe ich wieder Geburtstag und nehme deine Glückwünsche natürlich gerne entgegen.
     
  3. maceddy

    maceddy New Member

    Du „Alter" Steinewerfer, Du........... :D


    maceddy
     
  4. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    Kleine Anekdote: in einer sehr bewegten Phase meines abgebrochenen Erststudiums (etwa 1970) war ich für einige Zeit mittel- und obdachlos. Ich suchte verzweifelt nach einem Job, konnte aber keinen finden. Nach Hause wollte ich nicht gehen. Der Winter stand vor der Tür.

    Ich aß im wesentlichen einmal pro Tag in der Tübinger Mensa auf Nachschlag, das heißt, man bat einen mit dem Essen fertigen Studenten um sein Tablett und konnte dann noch einige Male anstehen, um Kartoffeln, Nudeln, Soße, Salat etc. zu bekommen.

    Am Rande Tübingens, Herrenberg zu, hatten die Marxisten-Leninisten eine alte Fabrik besetzt. Ich kannte einen dieser Typen und fragte ihn, ob ich dort nicht für eine Weile unterkommen könnte. Er nahm mich mit und es schien zu klappen. In einer kleinen Rumpelkammer bekam ich ein Feldbett und ein paar Wolldecken. Das war besser als nichts.

    Nun fanden aber allabendlich Versammlungen statt, in denen Demos geplant und Ideologie gepaukt wurde. Am schlimmsten waren die Parolen, die man zu skandieren hatte, wenn man durch die Straßen zog. Ich wagte auch gelegentlich zu widersprechen, wenn ich das Gefühl hatte, zu sehr indoktriniert zu werden. Das missfiel den Genossen. Einer brüllte mich einmal an, hier werde nicht diskutiert, ich solle gefälligst zuhören und lernen. Eines Abends wurde mir mitgeteilt, ich habe die Fabrik am folgenden Morgen zu verlassen. Das war im Dezember. Das hat mein Verhältnis zum Marxismus-Leninismus dann entscheidend geprägt. :)
     
  5. maceddy

    maceddy New Member

    Ho ho Hoh-Shi-Min, oder Ho ho Hose hoch und dann noch „Ami go home", dass waren noch Zeiten.


    maceddy
     
  6. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Wilde Zeiten waren das und ich (60) mittemang. Meine damalige Freundin und heutige Frau habe ich 1969 und 1970 zu den Großdemos gegen den Vietnam-Krieg nach Frankfurt mitgenommen. Da ging es teilweise mächtig rund. Ich habe manchmal Schiss bekommen, das waren schon fast bürgerkriegsähnliche Zustände.

    Ich ging mit diversen linken Gruppierungen (ich war damals Juso) zu Wahlkampfveranstaltungen der CDU und der NPD. Da fiel schnell mal ein Wahlkampfbus um oder wurde ein Festgenommener aus der Hand der Polizei befreit. Von der NPD wurde ich mal angezeigt, das Verfahren wurde später eingestellt.

    In Marburg störten wir 1970 das Maiansingen schlagender Verbindungen. Irgendwo war immer was los. Als ich im Oktober ’70 nach Berlin ging, nahm ich auch hier an diversen Demos teil. Was mich aber damals schon sehr störte war der Dogmatismus linker Gruppen.

    Ist immer schön, wenn Opa vom Krieg erzählt – gelle Kinder?!

    :biggrin:
     
  7. maceddy

    maceddy New Member

    Nachts um 2:00 Uhr haben sie lachend oben im Cafe Krantzler gestanden und sich die Schlacht auf dem Kurfürstendamm angesehen. Bei BMW gingen die großen Fensterscheiben zu Bruch, Tränengasgranaten flogen durch die Luft, die Schlagstöcke bekamen richtig Arbeit während die Barikaden brannten. Morgens war dann das Krantzler ein Schlachtfeld geworden.


    maceddy
     
  8. batrat

    batrat Wolpertinger

    Und diese Leute betrachteten sich als Kämpfer gegen die vermeintlich faschistische Bundesrepublik. :crazy:
    Als Nachgeborener freut es mich zu hören, dass es damals Leute wie dich gab. :)
     
  9. wilzim

    wilzim MacWilly

    "Und diese Leute betrachteten sich als Kämpfer gegen die vermeintlich faschistische Bundesrepublik.
    Als Nachgeborener freut es mich zu hören, dass es damals Leute wie dich gab."

    Ihr erinnert euch nur an die wilden "Kämpfe"- denkt auch mal an das Schöne aus der Zeit: Die Liebe und die tolle Musik. Die Freiheit von heute wurde in den 68er geboren - ob das gut war mag jeder für sich entscheiden. :p
    ______
    Wenn es einen Glauben gibt, der Berge versetzen kann, so ist es der Glaube an die eigene Kraft.
     

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