Gewaltiges Erdbeben in Japan – 8,9!

Jaja, alles total eigentlich gar nicht möglich. Diejenigen, die auf das unvertretbare Restrisiko hinweisen sind im besten Fall Hysteriker, für gewöhnlich aber doch öko-faschistische Weltuntergangspropheten. Der gewöhnliche Deutsche ist auch zu blöde, dieses Pathos und Opferungsbereitschaft der hochqualifizierten Nukleartechniker zu verstehen. (Wobei wir es doch gut verstehen müssten, sind wir doch, wie früher der Japaner für seinen Kaiser, gerne für den Führer in den Tod gegangen. Hieß unsere Ehre nich mal Treue?!)

Die »sachliche« Diskussion um Atomkraft in Japan ist doch gar keine. Was gab’ es denn da bislang für öffentliche Auseinandersetzungen mit dem Thema? Dort ist der Atomfilz ja noch viel untrennbarer mit der regierenden Elite (Thnax, Mr. Dil) verwoben. Aber in einem sind wir uns sicher einig. Wen Slogans wie »Aus Freude am Fahren« ansprechen, dem sind kleinere Umweltprobleme in Weitweitfort doch egal. Und wie schon erwähnt: wir sind hier weder Russen noch am Meer – daher in keiner Weise gefährdet.

Mann, Mann, Mann, immer sind die anderen hysterisch, wenn man vor Ort doch nur die sicherste Energiequelle (Harrisburgh, Sellafield, Tchernobyl, Phillipsburg, Asse, …) verteidigen möchte. Atomkraft ist nun mal alternativlos. Und so bequem. Das Zeug fällt nämlich vom Himmel in den Reaktor, wohin es nach getaner Arbeit auch wieder verschwindet. Und mal im Ernst, die Vorstellung, dass unsere Kinder und Kindeskinder auch noch in einigen zehntausend Jahren was von uns haben ist doch schön, nachgerade herzerwärmend.

 

Gerne! Nur bestehe ich im Gebrauch für mich stets auf der "Elite" - zumindest für diese landläufige Sorte, denn als Mensch mit einem Rest humanistisch-aufklärerischer Ideale halte ich – unbelehrbarerweise – an der Vorstellung fest, es könnte auch Eliten ohne "..." geben.

Wir sichern ihnen doch ein strahlende Zukunft!

 

Interessanter Artikel im Freitag

Aber Vorsicht! Denken tut weh!

 

Ich will Atomkraft nicht verteidigen, ich will sie loshaben.

Dennoch frage ich mich, warum wohl in keinem anderen Land, hier jetzt speziell der Vergleich mit Frankreich, die Diskussion so heftig und emotional geführt wird.
Was macht uns so "anders" ?

 

Vielleicht sind wir diesmal endlich schlauer als alle anderen? Kommt ja selten genug vor.

 

Was ein Volk von einem anderen unterscheidet ist sicher keine einfach zu beantwortende Frage.

Immerhin gibt oder gab es zumindest in Deutschland eine ausgeprägte Verbindung zur Natur als zu einer vom Menschen unabhängigen Macht. So etwas wie "der Wald" oder "das Wandern" findet man in dieser emotionalen Wertigkeit und mit solcher ideologisch-romantischen Innerlichkeit sonst nirgends.

Auch die ökologische Bewegung hat einige ihrer Wurzeln in diesem Milieu.

Zwar gerät nicht zuletzt durch die zunehmende Prekarisierung der Arbeiterschaft diese Naturverbundenheit zunehmend zu einer Angelegenheit der "höheren Schichten" – was man ja auch den "grünen Eliten" und ihrem politischen Handeln durchaus ansieht, aber historisch gesehen kann man hier schon von etwas "typisch Deutschem" sprechen.

 

Die Deutschen wollen keine Atomkraft. Gut so.

Aber was wollen sie dann?

Wasserkraft ? http://www.fliessgewaesserschutz.de/

Solar ? http://www.kollbach-solar.de/

Windkraft ? http://www.windkraftgegner.de/

Biomassekraft ? http://www.bi-pro-suderburg.de/index.html

Wir sind ein Land von NIMBYs :crazy:

 

Das gilt für jedes Land – mehr oder weniger. Müllkippe und Komposter immer möglichst nahe am Nachbarn.

Es ist Aufgabe der politischen Führung (die sich nicht nur eine goldene Nase verdienen will), sinnvolle Kompromisse unter Ausschluss untragbarer Risiken herbei zu führen. Niemand behauptet, dass das ein Kinderspiel ist und niemand will ernsthaft jetzt sofort und auf einmal alle KKW's abschalten.
Sich aber auf einen festen Fahrplan zu dieser Abschaltung geeinigt zu haben war schon mal das Verdienst einer deutschen Regierung, und diesen Fahrplan einzig und allein zu Gunsten der Profitbeschaffung für die "befreundeten" Stromerzeuger wieder aufgegeben zu haben ist die Schuld von Schwarz-Gelb. Basta!

 

Da muss ich Herrn Dil ausnahmsweise mal hundertprozentig zustimmen. Was mich daran besonders ankackt ist der Umstand, dass dieselben Leute bei vergleichsweise harmlosen Projekten wie Stuttgart 21 immer auf „Beschluss ist Beschluss“ beharren und andererseits bei fundamentalen Dingen wie der Energieversorgung eine „Was interessieren mich heute die Beschlüsse von gestern“-Politik verfolgen. Inkonsequent, unglaubwürdig, unhaltbar, untragbar, unwählbar.

Und bei der Stromversorgung nach Abschaltung von Deutschen Kernkraftwerken bleibt momentan keine Alternative zum Import von Atomstrom aus unseren Nachbarländern, der dreckiger und unsicherer erzeugt wird als unserer. Aber das hatten wir hier schon alles (NIMBY in die Suchfunktion hier eingeben...).

 

Falls es noch niemand aufgefallen ist — die ganze Welt besteht aus Anhängern des St. Florian-Prinzips.

 

Doch. Und manche davon sind sehr kurzsichtig. Denn wenn ich ein Kraftwerk wie Philippsburg abschalte, dann werden Deutsche (Groß-)Städte wie Mannheim, Ludwigshafen, Karlsruhe und Freiburg eben aus Fessenheim und Cattenom vesorgt. Die sogar noch windrichtungsmäßig so gelegen sind, dass die Stromverbraucher im Ernstfall auch den Müll ihres eigenen Konsums abbekommen, was im Falle von Philippsburg nicht der Fall gewesen wäre.

 

Heißt das, dass wenn Philippsburg nicht abgeschaltet würde, wir im Ernstfall keinen Müll aus Fessenheim oder Cattenom abbekommen würden?

:augenring

 

Wie ist das eigentlich in Schweden? Die haben doch stabile Autos, also haben sie sicher auch stabile und äußerst sichere AKWs. Nur, warum konnte es dann vor 2 Jahren zu einem Fast-GAU kommen? Und nur durch nicht korrektes Handeln eines Angestellten verhindert werden?

 

Doch. Aber die Franzosen werden ihre Anlagen bestimmt nicht abschalten, solange sie noch Strom an die blöden Deutschen verkaufen können. Und das können sie nunmal umso länger und umso mehr, je weniger Anlagen bei uns laufen.

 

Dann müssem wir schnell Anlagen zur Gewinnung altenativer Energien bauen. Und im NIMBY-Staat Deutschland müssen dazu die Einspruchsrechte der Bürger massiv eingeschränkt werden, sonst wird das nix.

 

Jaja, tun sie auch. Versagt hat seinerzeit in Forsmark das Zulieferteil eines Herstellers aus D****land. Aber da reden wir lieber nicht so laut drüber.

 

So sieht es aus. Und deswegen werden wir noch viele lange Jahre den guten Französischen und Tschechischen Atomstrom verbrauchen.

 

Und diese neuen Anlagen werden sehr viel zahlreicher sein, als die bisherigen Atomkraftwerke. Die Versorgung wird eher dezentral sein.

Reichlich Konfliktpotential mit Anwohnern.

 

Bin gespannt, wie lange es dauern wird, bis der Atemschutz zum Modeaccessoire degeneriert sein wird.

 

Diese Masken sind in Japan ohnehin weit verbreitet.