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Gedanken zum Papstbesuch

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von HirnKastl, 19. September 2011.

  1. mac-christian

    mac-christian Active Member

    Nun, Tatsache ist doch, dass durch aus dem Zusammenhang gerissene Zitate aus irgend einem Werk - sei es Bibel, Koran oder Bhagavad Gita ist egal - alles begründet oder bewiesen werden kann. Einzelne Stellen/Sätze sind nie "die Wahrheit".

    Es gibt die Geschichte eines frommen Menschen, der die Bibel aufschlug und hoffte, dass Gott ihm zeige was er zu tun habe. Als erstes las er die Stelle:

    Okay, das war wohl nicht das Reden Gottes, denkt er, und startet einen zweiten Versuch:

    Christian
     
  2. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    Aber das ist es ja, alle, die einen mit "Der Schrift" überzeugen wollen, picken sich immerzu die Zitate raus, die in ihre Vorstellungswelt oder Argumentationskette passen. Es ist wohl auch keinem zuzumuten, dass er die gesamte "Schrift" zitiert, geschweige denn, sich sowas anhört.

    Außerdem ist die "Schrift" nur ein Buch, von dem viele Menschen glauben, es sei durch Gott offenbart und durch Menschen aufgeschrieben worden - kann es sein, dass Gott unfähig ist, zu schreiben?
    Kann es sein, dass Gott - so ihm überhaupt etwas daran liegt - unfähig ist, sich einfachen Menschen so zu offenbaren, dass sie ihn auch ohne Buch verstehen?
    Kann Gott ohne die Hilfe der "Schriftgelehrten" nicht auskommen?
    Braucht Gott Menschen, die seine Ehre verteidigen, ist dieses allmächtige Wesen nicht selbst dazu imstande?

    Fragen über Fragen und als Antwort nur Bibelzitate... frustrierend!
     
  3. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Warum war es Gott nicht möglich die Bibel selbst – von mir aus in Stein gemeißelt – den Menschen zu übergeben? Das dürfte für ihn doch weiß Gott kein Problem sein. Bei den 10 Geboten hat es doch auch geklappt. Dann gäbe es etwas nicht Manipulierbares, könnte die Heilige Schrift nicht über die Jahrhunderte immer wieder geändert, den jeweiligen Moral- oder Herrschaftsvorstellungen angepasst werden, wie es ja geschah.

    Was mich immer irritiert – es gibt doch zahlreiche Götter, die nicht als Interpretationen des christlichen Gottes verstanden werden können, sondern eigene Gottheiten sind. Wer hat den nun recht? Wessen Gott ist denn nun der wahrhaftige? Behaupten tun doch alle, dass ihr Gott der einzige ist. Das würde mich persönlich verrückt machen, nachher zu erfahren, dass man das ganze Leben dem falschen Gott anhing.

    Und dann, bittschön, was war denn damals so besonderes, schreckliches, dass Gott seinen Sohn auf die Erde schickte? Gab es danach, z.B. im 2. Weltkrieg nicht viel Schrecklicheres? Die massenhafte Ermordung von vielen Millionen Menschen? Da wäre es viel notwendiger gewesen, um diese Menschen zu retten, von denen ein Großteil zu seinem auserwählten Volk gehörte. Wie schäbig haben sich denn seine Stellvertreter gerade den Juden gegenüber verhalten? Wer von den deutschen Kirchenleuten hat sich für sie stark gemacht? Nur ganz, ganz wenige, vor denen ich mich immer verneigen werde, für die aber, die Hirtengrüße mit Heil Hitler unterschrieben haben, habe ich nur Verachtung übrig.

    So viel steht doch fest: Gott geht die Menschheit am Allerwertesten vorbei! Das 20. Jahrhundert ist Beweis genug dafür aber auch Krebserkrankungen von Kindern und was weiß ich noch alles.

    Nach Rettungen von Menschen bei Katastrophen wird kirchlicherseits gerne Gott ins Spiel gebracht, der geholfen hätte und dem man dafür jetzt kräftig danken müsse. Oder wenn die Katastrophe anhält, dass man zu Gott betet und darum bittet, dass das endlich vorbei geht und man überlebt. Dann muss sich dieser Gott aber auch die zahlreichen Toten anrechnen lassen. Wenn er in der Lage ist Menschen zu retten, warum dann nicht alle? Und es soll mir keiner erzählen, dass ermordete Kinder bereits Schuld getragen hätten und deshalb nicht gerettet wurden. Man, man, man, was für schreckliche Märchen aber immerhin fallen immer weniger Menschen darauf hinein.

    Ich lebe in einer der unchristlichsten Städte der Welt. Mehr als die Hälfte der Berliner gehören keiner Religion mehr an und das ist auch gut so. Ich versuche niemanden zu missionieren, werde meine Philosophie nicht mit Feuer und Schwert anderen einzubläuen versuchen.
     
  4. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    Ich habe noch Hannibal Lecter im Ohr, als er sinngemäß sagte:"Und es gefiel Gott, ein Kirchendach einstürzen zu lassen und 400 Menschen darunter zu begraben..." oder so ähnlich. :teufel:

    Kann es sein, dass das Wesen unserer Existenz Urängste hervorruft, weil es letztlich unbegreiflich ist? Das Verlangen nach spirituellen Sicherungsmaßnahmen, nach Glaubensgrundsätzen und -regeln, nach religiösen Schriften und Institutionen, die Erlösung, Rettung und Heil versprechen - dient das nicht alles dazu, um die Angst vor dem absoluten Kontrollverlust in Gestalt des Todes in den Griff zu bekommen? So gesehen ist auch der Atheismus nur eine besondere Form des Glaubens.
     
  5. batrat

    batrat Wolpertinger

    Verbrennt sie, diese Ketzer :teufel:
     
  6. batrat

    batrat Wolpertinger

    Genau wegen solchen Ereignissen ( Unglücke, krebskranke Kinder ) ist rs dem vernünftig denkenden Menschen nicht möglich an Gott, Allah, Jahwe u.ä. Zu glauben.

    Der Buddhismus liefert mir da Erklärungen, wo andere Religionen versagen.
     
  7. maclin

    maclin New Member

    Die katholische Kirche verschließt und öffnet ihre Tür nach ihren Vorstellungen.
    Manche Argumente können das Türöffnen beeinflussen.

    Der christliche Glaube als solches lässt die Tür - im übertragenen Sinne - immer offen - soweit es gelebt wird.
     
  8. maclin

    maclin New Member

    Hat die Menschheit nicht schon immer eine Figur, oder mehrere Figuren gebraucht, um eine Leitung oder Führung für die Orientierung im Leben zu haben?
     
  9. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    Die Tür - wohin?
     
  10. maclin

    maclin New Member

    Wohin möchtest du? Zum Herzen, Seele, Zuhause, Gemeinde oder woran Christen sonst so glauben.
     
  11. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    Ich wüsste gerne, wohin Christen wollen.

    Ich weiß nur, dass alles hier und jetzt ist. Zu erkennen, was das bedeutet, ist eine Frage des Bewusstseins, das kann man im Lauf des Lebens erweitern. Kirchen waren mir auf diesem Wege eher hinderlich, weil sie ihre Schäfchen in Abhängigkeit halten wollen.
     
  12. maclin

    maclin New Member

    Stimmt. Wobei, jetzt verstehe ich deine Frage. Da kann ich dir auch nicht weiter helfen.
     
  13. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    Mir will scheinen, die so genannten Christen, also die Mitglieder der christlichen Kirchen und Glaubensgemeinschaften wollen woanders hin, ohne wirklich zu wissen, was sie eigentlich meinen. Sie begnügen sich mit so vagen Bezeichnungen wie "Himmel", oder "Paradies" und haben als Richtung "oben" im Sinn. Zuweilen sind sie dann irritiert, dass dort schon Raketen und Satelliten herumfliegen.

    Konkreter sind da schon die Muslime, zumindest die Männer. Die sehnen sich ganz handfest nach Allahs Garten, wo sie von 72 Jungfrauen empfangen und bedient werden - was immer das bedeuten soll... Die Märtyrer-Muslimas dürfen solche Paradiesjungfrauen werden, die in Allahs Garten die gläubigen Männer umsorgen.

    Die Buddhisten wollen eingehen ins Nirwana, in die Auflösung allen gestalthaften Seins, wenn ich es richtig verstanden habe.

    Aber alle wollen dem Leid des irdischen Daseins entkommen, dem Jammertal, Alter, Krankheit, Tod, dem ewigen Kreislauf der Geburten und Tode...
     
  14. maclin

    maclin New Member

    Warum eigentlich? Wenn wir Menschen das Beste daraus machen würden,...
    Sie wollen alle ins Paradies. In meinen Augen sind wir aber schon dort.
    Das Gute sieht man aber meistens erst dann, wenn es nicht mehr da ist.
     
  15. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    Vielleicht könnte der Ratzi da mal ein Machtwort sprechen, schließlich ist er der Stellvertreter Gottes auf Erden.
     
  16. maclin

    maclin New Member

    Machtwort?
    ...und da war noch die Linde, die im Dorfe stand, und im Winde rauschte...
     
  17. pewe2000

    pewe2000 New Member

    ... und auch kräftig melken. Wenn ich daran denke, dass der Zölibat u.a. dazu eingerichtet wurde, um zu verhindern, dass Gottes Bodenpersonal weltliche Güter NICHT an die Kirche vererbt.
     
  18. HirnKastl

    HirnKastl Alt-68er

    Ha ha, Gottes Bodenpersonal ist gut! :biggrin: Die Kirchen als Weltraumhafen für den Flug ins Jenseits!
     
  19. McDil

    McDil Gast

    Wie schön, dass das ganze Gepapste allmählich verklingt. Es gibt nichts Diesseitigeres als die Pfaffen.
     
  20. pewe2000

    pewe2000 New Member

    Ob der Besuch überhaupt etwas gebracht hat? Außer der Gewissheit, dass der Papst ebenso geschickt wie ultrakonservativ ist.
     

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