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Frührentner in der sozialen Hängematte?

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von vulkanos, 28. Februar 2010.

  1. vulkanos

    vulkanos New Member

    In meinem Bekanntenkreis befand sich ein Paar, das schon vor seinem 40. Lebensjahr auf Dauer verrentet wurde,

    sie wegen wiederholter Psychosen (Stimmen hören etc.), er wegen ständiger Depressionsschübe, immer bei Antritt einer neuen Arbeit - ein seltsames Phänomen.

    Glück im Unglück. Die beiden müssen nicht darben. Ihrer beider Rente beläuft sich zusammen zwischen €1.200 und € 1.400; sie bewohnen eine kleine Doppelhaushälfte, die er von seiner Mutter hat überschrieben bekommen. Zudem greift die alte Dame den beiden ab und zu finanziell ein wenig unter die Arme. Die Eltern der Frau sind auch nicht arm.

    Etwa ein Drittel des Jahres ist das Paar mit seinem altersschwachen VW-Campingbus Diesel in ganz Europa unterwegs.

    So weit kein Thema.

    Aber ehrenamtliches Engagement für einen guten Zweck, als kleine Gegenleistung nur für ein paar Stunden in der Woche lehnt besonders er ab. Bei ihr, einer richtigen Betriebsnudel, besteht allerdings die Gefahr, dass, wenn sie sich voll in etwas hineinstürzt, ihre Psychosen trotz Medikamente wieder durchbrechen können.

    Dass so manch andere ihr Leben lang schuften müssen mit Aussicht auf nur wenig Rente und von Urlaub nur träumen können, von den eigenen vier Wänden ganz zu schweigen, scheint an den beiden irgendwie vorbei zu gehen. Diese Welt ist nicht mehr die ihrige.

    Mein persönliches Resümee: Unser Staat ist reich genug, solche Menschen bis an ihr Lebensende zu unterstützen. Es muss anerkannt werden, dass einige nicht den Verwertungsinteressen des Kapitals entsprechen können, in diese ausbeuterische Arbeitswelt hineinpassen. So soll diesbezüglich kein Jota an unseren Sozialsystem verändert werden. Auch lehne ich jede Form von Zwangsverpflichtungen etc. strikt ab.

    Dass gewisse Menschen ohne freiwillige Gegenleistung auf Kosten der Allgemeinheit leben, lässt mich weiterhin ruhig schlafen. Es sei ihnen vergönnt.
     
  2. McDil

    McDil Gast

    Es beruhigt mich, dass du deine Beschreibung dieses Pärchens nicht zu einer globalen Parasitenschelte ausweitest, wie es ja häufig geschieht.

    Da die beiden einen - wenn auch kleinen - Rentenanspruch haben, muss eine gewisse Lebensleistung vorliegen, und dass die Oma noch was zuschießt ist nirgendwo verboten.

    Hier in unseren Stadtteil gibt es viele solche "verkrachte Existenzen", trotz Studium und gutbürgerlicher Herkunft, die sich von irgendwelchen Miet-und Kapitaleinkünften irgendwie durchschlagen - manche gut, andere weniger gut.

    Man muss sie nicht beneiden!

    Mich stört viel mehr die Unfähigkeit der deutschen Regierungen seit 20 Jahren, diesem Lande eine einigermaßen nachhaltig funktionierende Marktwirtschaft zu erhalten. Dazu habe ich diesen interessanten Artikel gefunden:

    Kapitalismus, Marktwirtschaft und Staat
     
  3. McDil

    McDil Gast

  4. McDil

    McDil Gast

    Weshalb liest man eigentlich Forderungen, die in jeder einigermaßen gerechten Marktordnung zu den Selbstverständlichkeiten gehören sollten, in diesem Lande nur noch in den BLOG's, die mittlerweile die Gegenöffentlichkeit zum gelenkten Mainstream repräsentieren? Hat unsere Schwarz-Gelbe Clientel-Regierung überhaupt keinen wirtschaftlichen Verstand?

    http://www.freitag.de/politik/1008-hartz-westerwelle-leistung-hartz-mindestlohn-abstandsgebot

    Vielleicht ist die Berliner Regierung ja tatsächlich eine NGO oder zumindest Sprachrohr einer solchen? Manchmal kommts mir so vor.
     

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